Ich möchte mir einfach mal was von der Seele schreiben, was mir in meiner Umwelt und auch hier im Forum immer wieder negativ aufstöst!
Und zwar geht es um die Pauschalisierung, dass Kinder automatisch die Leidtragenden sind, wenn sich zwei Menschen trennen!! Gerade viele Neue im Forum werden mit dem Satz schon fast begrüßt. Willkommen im Forum! Und es ist so, dass Du Dir jetzt auf die Stirn schreiben musst, dass Du etwas "nicht gutes" für Dein Kind getan hast!
Seht Ihr das wirklich in jedem Fall so?? Ich behaupte nämlich fest, dass es mindestens in 30-40 % der Fälle eben nicht so ist, sondern die Trennung eine unumgängliche Lösung ist, damit es den Kindern eben "gut" geht!
In meinem Bekanntenkreis erlebe ich es immer wieder mal. Es wird das klassische Familienbild gelebt, aber innerhalb der Familie herrscht nur Wut, Mobbing, Hass und Zank... Ganz ehrlich!?!?! Wäre es für Kinder, die in solch "klassischen" Familien leben, nicht besser, sie würden mit getrennten Eltern aufwachsen?? Denn im Gegensatz zu vielen normalen "scheinbar" Heile-Welt-Familien herrscht hier wirklich Frieden und Harmonie! Das ist noch lange nicht so in vielen klassischen Familien, wo unter Umständen Schläge, Alkohol, Ignoranz oder Schreierei an der Tagsesordnung ist. Also sollte man diese zermürbende Pauschalisierung der armen AE-Kinder einfach mal neu überdenken!
Bei diesen Kindern in den klassischen Familien kommt keiner auf die Idee, dass diese Kinder leiden!!! Und Kindern von Alleinerziehenden wird automatisch der Stempel auf´s Auge gedrückt, dass sie leiden, dass sie arm dran sind.
Die Kinder leiden! Oh ja! Nämlich dann, wenn sich die Eltern bekriegen. Die offen vor dem Kind, was doch beide liebt, Streitigkeiten ausfechten. Die wegen jedem Sche...ss zum Anwalt rennen und nicht bereit sind zu komunizieren! Dann leiden die Kinder! Und ich will nicht abstreiten, dass es einige Elternteile gibt, wo eine vernünftig sachliche Komunikation nicht möglich ist, aber in vielen Fällen herrscht Krieg, weil keiner von beiden dem anderen noch Dreck unter den Fingernägeln gönnt!
Aber viele von uns kriegen das hier doch sicher auch gut hin! Und ich finde, wir sollten weg von dieser Pauschalisierung, dass unsere Kinder schlecht dran sind. Das hört sich so nach Resignation an! Sondern wir sollten ganz ganz viel tun, damit es unseren Kindern gut geht! Zur Not auch mal gegenüber dem Ex einsichtig und kooperativ sein. Denn auch wir haben die Möglichkeit den Kindern ein Leben in Liebe und Harmonie zu ermöglich! Ich persönlich möchte einfach nicht den Stempel der "armen AE-Kinder" meinen Kindern auf die Stirn drücken. Auch das spüren die Kinder! Nämlich erst so spüren sie, dass es schlecht ist, wie sie aufwachsen.
LG
Meeresstern