Hallo,
ich kann nicht mehr und ich mag nicht mehr, ich bin am Ende mit meinen Kräften...
Gibt es hier Eltern mit ADHS-Pubertisten, wie habt Ihr diese Zeit überstanden? Ich hab das hier mal 2 (17 Jahre).. Ich bin mittlerweile so fertig, dass u.a. mein Kurzzeitgedächtnis gegen null geht, es ist wie Demenz im fortgeschrittenem Stadium, nicht nur so bissl Vergesslichkeit, sondern komplett...
Ich weiß ja, laut C. Neuhaus kommen AD(H)S-ler später in die Pubertät und auch später wieder raus - wenn da bisher nur die Vorboten waren und das jetzt erst "richtig" losgeht - dafür hab ich die Kraft nicht mehr. Ich bin am kämpfen, lachen, verzweifeln, regeln (aufstellen), trösten, aufbauen, ringen um Normalität,... seit sie in der Schule sind (ungefähr, nicht nur im Zusammenhang mit dieser). Mein Kontingent an Kraft, die man für die Zeit der Pubertät normalerweise hat, ist aufgebraucht...
Sie haben auch seit sie 12 sind, Medikamente abgelehnt und seitdem ist natürlich auch die "Grundlage" für Normalität weg. (Inzwischen negieren sie das völlig und sind der felsenfesten Überzeugung, ihr"angebliches AD(H)S" hätte eine StiNo-Kinderärztin diagnostiziert)
Ich hab schon lange kein Familienleben mehr, gemeinsames essen was ist das, "Und täglich grüßt das Murmeltier" ist hier seit Jahren Standard... War immer alles händelbar, aber jetzt gehts nicht mehr. Gepaart mit (einer der beiden) völliges Nichtstun, extremen Vorwürfen, ADHS-Eltern kennen das sicher. Nein, das prallt nicht mehr an mir ab...
Einer der beiden ist extrem intrigant (das sag ich nicht aus "Überforderung" heraus), quatscht in gleichförmigen Dauerton direkt neben dem Ohr wie ein Drill-Instructor (man kann sich echt nicht wehren - schwer zu beschreiben), bringt den anderen (der eh beim kleinsten Pieps auf 380 ist) ständig mutwillig und bewusst zum ausrasten... Und versucht das auch mir gegenüber. Und ich bin so dünnhäutig geworden...
Ich hab demnächst noch mal einen Termin beim JA, ich bezweifle aber, dass das wirklich was bringt. Der intrigantere von beiden versteht es gut, sich positiv in Szene zu setzen, der anderen macht durch die Impulsivität da natürlich einen wesentlich angreifbareren Eindruck...
Letzterer will nun schon in seiner Verzweiflung ins betreute Wohnen. Im Grunde ja keine verwerfliche Idee - wenn es nicht der Verzweiflung geschuldet wäre und der andere "siegreich" zu Hause bleiben könnte... DAS könnte ich auch nicht. Auf heile Welt spielen, während ich weiß, dass er dann genau das hätte was er wollte...
Das klingt ziemlich fies, sicher. Aber er verhält sich wirklich so.
Hat da jemand eine Sichtweise aus der Erfahrung?
P.S.: Grundsatzdiskussionen zum Thema AD(H)S, wie sie hier gern ausarten, ausdrücklich nicht erwünscht!