Übertritt an weiterführende Schule

  • Meine Tochter hat vergangenen Freitag ein "Zeugnis" bekommen, mit dem Notenstand von mündlichen und schriftlichen Noten bis zu diesem Tag. Sie ist Klassenbeste und hat einen Durchschnitt von 1,5.


    D.h. in den Übertrittsfächern Deutsch, Mathe und HSU 1,66.



    Damit ist sie für das Gymnasium geeignet. Die Klassenlehrerin traut ihr das zu, weil sie sehr gewissenhaft ist und schnell das


    neue und auch gelernte umsetzen kann.



    Das Problem ist jedoch, dass meine Tochter sagt, sie möchte gar nicht aufs Gymi. Sie möchte auf die Realschule, in der auch ihr Bruder ist. Das Übertrittszeugnis gibt es ohnehin im Mai und mit diesem muss auch die Einschreibung erfolgen. Im März werden wir uns die verschiedenen Schulen ansehen.



    Für mich steht jedoch fest, wenn sie sich so wehrt, werde ich sie keinesfalls zwingen. Sie soll gerne zur Schule gehen.



    Wie seht ihr das ??

  • Ich teile Deine Meinung zu 100%. Lieber gerne an einer Realschule und da vieleicht die Beste sein, als ungern am Gymnasium und da nur durchschnittlich.


    Wenn Deine Tochter auf der Realschule gut ist, kann sie nach entspannten 13 Jahren Abi machen, die HöHa besuchen, etc.
    Wenn Du sie jetzt auf das Gymi zwingst, wird sie Dir die ganze Pubertät durch vorwerfen, an der Realschule seien die Mädels netter, die Jungs süßer und die Lehrer cooler.


    LG


    Flo

    Mein Traum: automatische Fabriken die alles produzieren was wir brauchen. Niemand muss arbeiten und alle haben Zeit für Kinder, Eltern und Freunde.
    Mein Alb-Traum: diese Fabriken gehören den Reichen und wir Menschen leben abhängig in Knechtschaft.

  • würde sie erst mal fragen wo sie den unterschied sieht und warum sie unbedingt nicht ins gymnasium will


    du kennst deine tochter am besten - doch wenn sie wissbegierig ist und die nötige arbeitseinstellung hat, könnte sie bei unterforderung leistungsmäßig auf der realschule abfallen. du kannst am besten einschätzen, wie sie gestrickt ist. auf das leben vorbereitet wird mit realschule schon vielseitiger, nach meiner einschätzung. leicht ist es auf beiden zweigen heute nicht.

  • Nun .. ich sehe das zweiseitig....


    Natürlich soll es ihr auf der weiterführenden Schule gefallen, jedoch denke ich, dass ggf. die Tatsache, dass auch ihr
    Bruder an der Realschule ist, sie dazu verleitet.


    Bei meinem Sohn war es auch eine Phase, in der er gesagt hatte, dass er lieber auf die und die Schule möchte, weil
    dort seine Freunde sind. Eine Schule ist aber nciht nur abhängig von den Personen die man schätzt und mag
    sondern auch von den eigenen Leistungen und auch das muss man den Kids begreiflich machen - finde ich bevor
    eine Entscheidung definitiv getroffen wird.


    *Viele Grüße Susayk*



    _____


    * Lass los, dass Du nicht ändern kannst*


    *Träume sind wichtig, sie gestalten Dein Leben u. Dein Handeln*


  • Warum will sie nicht aufs Gymmi?


    Geht zu den Tagen der offenen Tür, vielleicht findet sie dann eine Freundin, die dort hingeht.


    Bei den Realschülern wird über die arroganten Gymnasiasten gelästert, in den Augen der Gymmis müssen die Reas ja eh nur auswendig lernen...
    Vielleicht hat sie da ja mal was bei ihrem Bruder aufgeschnappt?

  • Ich hatte vor einem Jahr ganz genau das gleiche Problem (meine Tochter war die Einzige aus der Klasse mit uneingeschränkter Gymi-Empfehlung, die Freundinnen gingen alle auf andere Schulen). Sie kam mit einem Fragebogen für die Eltern nach Hause, in dem wir beurteilen sollten warum das Kind auf welche Schule gehen sollte. Natürlich habe ich wahrheitsgemäß geantwortet und geschrieben, dass sie von uns aus auf das Gymi gehen sollte. Meine Tochter hatte in der Schule auch einen derartigen Fragebogen ausgefüllt, der natürlich auf Realschule hinausgelaufen ist. Einige Wochen später war der entscheidende Elternsprechtag und die Klassenlehrerin sagte zu meiner Tochter: deine Mutter möchte, dass du das Gymnasium besuchst, und ich möchte das auch. Sie hat meiner Tochter dann ein wenig die Ängste genommen, indem sie ihr erklärt hat, dass es nun noch andere Mitschüler geben würde, die wohl mit der eingeschränkten Empfehlung das Gymi besuchen würden.


    Lange Rede, kurzer Sinn: Sie war sehr, sehr aufgeregt vor dem ersten Schultag. Diese Aufregung dauerte ca. 2 Tage an, danach alles Routine. Aus der alten Grundschulklasse sind noch 4 weitere Kameraden mitgegangen. Die neue Schule ist voll coul (ihre Aussage). Es gab lediglich in Mathe einen Leistungsabfall um eine Note, alles andere ist geblieben. Sie ist froh, glücklich, stolz und voll motiviert auf dem Gymi und außerdem hat sie einige neue Freundinnen gefunden.


    Mein Sohn (8. Schuljahr Realschule) will nach der 10. auf das Gymnasium wechseln. Er wird es, obwohl er sehr gut in der Schule ist, sehr sehr viel schwerer haben, als die Gymnasiasten, auch wenn er statt der normalen Laufzeit von 12 Jahren, ein Jahr mehr Zeit haben wird. Realschule und Gymi sind verschiedene Levels, das ist deutlich an den Unterrichtsinhalten zu erkennen.


    Einem Kind, das das Gymnasium schafft, steht alles offen. Alle anderen müssen schauen, wie sie dorthin kommen.


    Meine Tochter ist heute froh über diese Entscheidung!


    LG
    hexyfee

  • Deine Tochter wird darüber nachdenken, das sie evtl. nicht mit ihren Freundinnen zusammen sein wird- aber sie wird andere Kinder kennenlernen.


    Wenn mein Kind die Empfehlung Gymnasium bekommt, dann wird es auch dahin gehen.


    Mein Sohn hatte Empfehlung Realschule, mittlerweile ist er auf der Hauptschule und arbeitet sich super vorwärts.


    Meine Tochter wird im nächsten Jahr Empfehlung Gymnasium bekommen, da sie einfach ein Kind ist, was lernt, was gut ist und es auch einfach auch gerne macht.


    Musst du wirklich mit deinem Kind ne Diskussion darüber führen wo es hingeht? Zieh es durch und Töchterchen wird es auch noch erkennen wie gut es für sie ist.

    Wenn Dir das Leben in den Arsch tritt,...nutze den Schwung um vorwärts zu kommen.
    Wenn Dir das Leben Zitronen bietet,...frag nach Tequila und Salz oder Ramazzotti ;)
    Wenn jemand zu Dir sagt: die Zeit heilt alle Wunden,...hau ihm in die Fresse und sag: "warte, is gleich wieder gut!!!" :-))

  • Hallo Plitsch-platsch,


    wir standen vor einer ähnlichen Entscheidung - und doch anders. Aber vielleicht helfen dir ja meine damaligen Gedanken weiter.


    Die Situation:
    Die Grundschule, die die Große damals besuchte, gilt im Ort als "die Gymansienmacher-Schule". Wir wohnten in dem Bezirk dieser Schule, also kam sie in den Genuss... In der heißen Trennungszeit, Ex zog u.a. aus, wurden die Klassenarbeiten für die Grundschulempfehlung geschrieben, die für sie mit einer 2,2 für das Gymnasium ausgesprochen wurde - nach einem merklichen Leistungsabfall. Aufgrund dieses Abfalls hatte ich mich gefragt, ob nicht die Realschule die richtige Entscheidung wäre.


    Tochterkind wollte mit ihren Freundinnen aufs Gymnasium.


    Es folgten mehrere Gespräche mit der damaligen Klassenlehrerin. Ihre Voraussetzungen für einen zukünftigen Gymnasiasten sind neben dem Notendurchschnitt:
    - das Kind ist vielseitig interessiert, neugierig
    - besitzt ein überdurchschnittliches Leseverständnis, liest gern
    - lernt leicht und gern
    - ist willensstark


    Neben den anderen Punkten finde ich die Willensstärke sehr wichtig. Abhängig von deinem Bundesland, hat ein Fünftklässler evtl. bereits einen langen Schultag, spätestens ab der 6. Klasse sind es zwei lange Schultage (8.00 Uhr bis mindestens 16.00 Uhr)


    Da unsere Tochter alle Voraussetzungen erfüllt, wäre sie in der Realschule unterfordert gewesen. Auch jetzt ist es so, dass langweiliger Unterricht sofort zu einem Leistungsabfall führt. Langweilig bedeutet für sie nicht fordernt genug...


    Sollte sie fast wie nebenbei durch die Grundschule gekommen sein, wäre es vielleicht auch eine gute Idee, wenn du ihr Leistungsprofil bei der schulpsychologischen Beratungsstelle erstellen läßt. - Du kannst dann besser argumentieren, und das Kind sieht schwarz auf weiß, dass evt. Ängste nicht begründet sind.


    Ich wünsche euch eine gute Entscheidung.


    lg
    maschenka

  • ...so, nun haben wir das übertrittszeugnis vorliegen. der schnitt ist so, dass sie ohne probeunterricht zum gymi könnte.
    jetzt ist am montag einschreibung und wir wissen noch nicht wo. mal tendiert sie ganz stark zur real und gerade heute fragt sie, ob sies doch probieren soll.
    man, wir haben soviele verschiedene meinungen, sie weiß nun gar nicht mehr, was sie tun soll. ihre klassleiterin traut es ihr zu, weil sie vom verhalten her und alles sehr viel weiter ist, als manch ein klassenkamerad.
    dass das so eine schwere entscheidung wird, habe ich nicht gedacht ...
    was soll nich bloss machen ??? :hilfe

  • Allso, ganz ehrlich? ich würde das nicht durchgehen lassen, das wäre ja als würde sie ihren eigen Scheffel unters Licht stellen!


    Und abgesehn davon geht sowas hier garnicht, den die Schulanmeldungsfristen sInd für jede Schulform anders.


    Erst sind es die Hauptschulen und Gesamtschulen, dann die Realschulen und zum Schluß die Gyms.


    ich bin auch der meinung das kinder unterschiedliche kreise haben sollten um sich zu entwickeln, auf der gleichen schule kann es zu kreuzungen kommen oder zu negativen einflüßen wo es heißt Schwester hier, Bruder da ,man aneinander verglichen werden oder man sagt, das eine geschwisterkind besser ist als das andere und dann es zu vergleiche kommen könnte.


    Ich persönlich bin eh ein gegener dieser "einzlne Schulzweige" ,ich bin persönlich eh für allgemeinen unterricht bis Klasse 6-7 und dann erst abzweigen(wie es hier bei den Gesamtschulen üblich ist bisnach Klasse 6)...das ist meine Meinung. :blume

  • jetzt ist am montag einschreibung und wir wissen noch nicht wo. mal tendiert sie ganz stark zur real und gerade heute fragt sie, ob sies doch probieren soll.


    Für mich zeigt das ganz deutlich, dass das Kind mit dieser Entscheidung hoffnungslos überfordert ist.


    Die Lehrerin sagt Gymnasium, der Schnitt ist super, also wo ist das Problem?
    Ab auf's Gymnasium mit dem Kind!!!

  • Die Lehrerin sagt Gymnasium, der Schnitt ist super, also wo ist das Problem?
    Ab auf's Gymnasium mit dem Kind!!!


    :daumen
    manchmal muss man zum richtigen Weg lenken-
    Die Entscheidung fällt sonst oft nach Freunden und dem, was gerade "in"ist....

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

    Einmal editiert, zuletzt von Luchsie ()

  • Es wird jetzt nichts in Stein gemeisselt. Es ist nicht wirklich dramatisch, wenn sie, wider Erwarten, nach einem Jahr doch auf die Realschule muss. Mein Sohn hat das gemacht und es war in Ordnung. Umgekehrt geht auch, ist aber, glaub ich, nicht ganz so einfach. Also, lass sie es probieren.

    Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war,
    stets kannst du im Heute
    von Neuem beginnen.


    Buddhistische Weisheit

  • Ich würde auch sage, die Argumente sind eindeutig...also ab aufs Gymi!
    Mein Sohn ist auch jemand, den man so manchesmal schubsen muss und ich muss sagen, ich hab noch nie bereut, es getan zu haben..

    If life fucks you, just lean back and enjoy! :brille

  • Ich würde sie auch zum Gymnasium hin motivieren.


    Ihr könnte ja vereinbaren, dass sie, falls es nicht gut läuft und es ihr nicht gefällt, nach einem Jahr immer noch auf die Realschule wechseln kann. Nach einem Jahr hat sie dann vermutlich längst neue Freundschaften geschlossen.

  • Hallo,


    warum tendiert sie denn teilweise zur Realschule? Freunde die auch dahin gehen?
    Angst, den Gymnasium nicht zu schaffen?
    Ich denke, du kannst darauf hinarbeiten, ihr diese Bedenken zu nehmen (falls vorhanden).
    Wenn der Notendurchschnitt ausreicht und sie laut Lehrerin weit genug ist ... für mich würde absolut nichts dagegen sprechen, sie aufs Gymnasium zu schicken.

  • meine Tochter hat auch einen Notendurchschnitt von 1,4 und ich war eher für die Realschule. Sie hat sich jetzt doch fürs Gymnasium entschieden und ich bin nicht wirklich glücklich darüber.
    Habe zwei Nichten, eine ist aufs Gymnasium und die andere auf die Realschule. Die Gymnasiastin mußte schon sehr früh auf einige ihrer HObbys und Freunde verzichten und hatte sehr wenig Freizeit. Die andere hat die Realschule locker durchgezogen eine Super Mittlere Reife gemacht und jetzt macht sie nächstes Jar das Abi. Die Kinder verbauen sich doch nichts wenn sie den Weg über die Realschule wählen, haben noch ein paar Jahre mehr Freizeit und weniger Stress.
    Da ich Reitlehrerin bin und sehr viel mit Jugendlichen zu tun habe, bekomme ich immer öfters mit, wie stressig das Gymnsium ist und viele meiner Reitschüler mußten wegen der Schule aufs reiten verzichten.
    Und ich bin auch dafür, das seine Kinder selbst entscheiden zu lassen. Schon meine Mutter hat damals mich entscheiden lassen. Die Kinder sind doch die jenigen, die dann auch damit klar kommen müssen, wenn sie die Schule nicht schaffen und doch zurück müssen.