Tochter schwanger

  • Es war keine leichte Zeit, alleinerziehend zu sein, das kennen wir ja alle. Und meine Tochter wäre ja schon aus dem gröbsten raus - nur, da bin ich völlig perplex was jetzt passiert ist. Meine 17jährige Tochter hat mich informiert, dass sie schwanger ist, aktuell in der 9. Woche. Ich bin mit der Situation überfordert. Sie tendiert eher dazu, die Schwangerschaft abzubrechen. Und ich bin ihr wirklich keine große Hilfe. Selbst als ich schwanger war, war aufgrund der damaligen Umstände es eigentlich auch naheliegend, dass ich das Kind nicht bekomme. Habe mich aber für meine Tochter entschieden. Und unausgesprochen stand das Thema auch im Raum bei unserem längeren Gespräch. Sie "bewundert" mich, dass ich alles mehr oder weniger alleine gepackt habe mit der Erziehung. Und fühlt sich mir gegenüber auch schlecht, dass sie wohl eine andere Entscheidung treffen wird. Ich bin tatsächlich sehr überfordert. Was würdet Ihr tun? Einfach sich total raushalten? Oder ihr anbieten, sie zum Abbruch zu fahrn und zu begleiten? Mache mir auch Sorgen, dass die Operation nicht ohne Folgen sein könnte...

  • Dem kann ich nur zustimmen. Ich habe es gemacht, als meine Tochter 15 1/2 Jahre war und sich für das Kind entschieden hat. Sie hat überhaupt nicht in Erwägung gezogen, dass Kind nicht zu bekommen.Jetzt ist sie 25 J. und hat sogar ein zweites Kind und 5 Jahre Ausbildung gemacht

  • Deine Tochter ist diejenige, die mit ihrer Entscheidung leben muss, daher halte ich es für falsch, wenn du sie in eine Richtung hin beraten würdest.

    Wichtig finde ich, dass du für deine Tochter da bist, egal ob du mit ihrer Entscheidung einverstanden bist oder nicht.

    Du kannst für sie da sein, ihr zuhören, sie begleiten, gemeinsam mit ihr Informationen sammeln. Ich denke, dass es vor so einer Entscheidung sehr wichtig ist, sich mit allen Möglichkeiten umfassend befasst zu haben, um sich im Klaren zu sein, welche Unterstützungsmöglichkeiten bspw. für sie als junge Mutter vorhanden wären, aber auch welche Schwierigkeiten auf sie zukommen könnten (bspw. im Hinblick auf Schule, Ausbildung usw.), so dass sie für sich klar hat, ob sie das für machbar hält, oder nicht.

  • Dem kann ich nur zustimmen. Ich habe es gemacht, als meine Tochter 15 1/2 Jahre war und sich für das Kind entschieden hat. Sie hat überhaupt nicht in Erwägung gezogen, dass Kind nicht zu bekommen.Jetzt ist sie 25 J. und hat sogar ein zweites Kind und 5 Jahre Ausbildung gemacht

    Ehrlich, irgendwie fände ich diese Entscheidung auch schöner. Meine Tochter hat sich nun defitinitiv für den Abbruch entschieden und der wird wohl in der ersten Woche im neuen Jahr stattfinden. Versuche für sie dazusein, wie ich nur kann und mich da nicht zu stark emotional reinzufühlen, denn das wäre am Ende auch eine Art Manipulation von meiner Seite und das möchte ich nicht.

  • Ok, es ist ihr Entscheidung. Unterstütze sie, so gut du kannst.

    Ich hatte damals nur 1 bis 2 mal erwähnt, dass sie einen Abbruch machen könnte und sie hat es total abgelehnt. Ich musste mich so zusammen reißen, es dann nicht mehr zu erwähnen, damit ich sie bloß nicht von mir weg treibe und sie sich völlig von mir zurück zieht. War echt schwer für mich. Sie zog trotzdem in eine Mutter Kind Einrichtung.

    Ich wünsche deiner Tochter alles Gute und dir viel Kraft

  • Ehrlich, irgendwie fände ich diese Entscheidung auch schöner. Meine Tochter hat sich nun defitinitiv für den Abbruch entschieden und der wird wohl in der ersten Woche im neuen Jahr stattfinden. Versuche für sie dazusein, wie ich nur kann und mich da nicht zu stark emotional reinzufühlen, denn das wäre am Ende auch eine Art Manipulation von meiner Seite und das möchte ich nicht.

    Ich denke jede Entscheidung wird sie für den Rest ihres Lebens begleiten.

    Was andere, also auch Du als Mutter "schöner" fänden...na ja.


    Ich würde mein Kind wohl in der getroffenen Entscheidung bestärken wollen.


    vg von overtherainbow

  • Das ist in beide Richtungen eine verdammt harte Entscheidung, aber ich kann ihre Wahl sehr gut nachvollziehen. Ich hätte mir das mit 17 auch nie im Leben zugetraut und wäre psychisch vermutlich komplett aus der Bahn gewesen, hätte ich plötzlich Mama sein müssen, während die BFFs Abi machen und studieren gehen, ohne irgendwelche zusätzlichen Erschwernisse zu haben. Nimm sie in den Arm, merk dir ihre Argumente und ihre jetzige Stimmung und erinnere sie an beides, wenn sie in späteren Stimmungstiefs ins Zweifeln kommt, ob sie „damals“ richtig entschieden hat.

    "Wenn wir einfach alles anzünden, sparen wir uns viele Zwischenschritte.“ Marina Weisband

  • Das ist in beide Richtungen eine verdammt harte Entscheidung, aber ich kann ihre Wahl sehr gut nachvollziehen. Ich hätte mir das mit 17 auch nie im Leben zugetraut und wäre psychisch vermutlich komplett aus der Bahn gewesen, hätte ich plötzlich Mama sein müssen, während die BFFs Abi machen und studieren gehen, ohne irgendwelche zusätzlichen Erschwernisse zu haben. Nimm sie in den Arm, merk dir ihre Argumente und ihre jetzige Stimmung und erinnere sie an beides, wenn sie in späteren Stimmungstiefs ins Zweifeln kommt, ob sie „damals“ richtig entschieden hat.

    Danke. Das sind schöne Worte! Ich versuch, sie ein bisschen aufzustellen und für sie da zu sein. Kopfzerbrechen macht mir nur, dass sie einen Abbruch mittels Ausschabung macht, ich dachte, diese Methode sei veraltet. Aber ich denke da bin ich nicht kompetent und die Ärztin wird damit auch ihre Erfahrung haben.

  • darf ich mal fragen was der Kindsvater meint und dazu sagt? Mag dir nicht zu nahe treten, nur wenn du magst.


    Schwierige Situation, kann dir keinen Rat geben dich nur (unbekannterweise) drücken


    Sie ist mit ihm nicht zusammen und er meldet sich bei ihr auch nicht, seit sie ihm gesagt hat, dass sie schwanger ist.