Vater will mit einem Kind wegziehen

  • Guten Abend zusammen,


    Ich habe hier schon zu vielen Themen bezüglich meines Ex-Partners geschrieben, und diesmal hat er sich mal wieder etwas neues ausgedacht.


    Wir sind seit vier Jahren getrennt, haben das gemeinsame Sorgerecht für unsere beiden Kinder, und machen einen Wechselmodell, was aber nirgendwo schriftlich fixiert ist.


    Wir besitzen einen gemeinsames Haus, wo er seit unserer Trennung lebt. Das Haus möchte er jetzt verkaufen, und ist auf die Idee gekommen irgendwo in die Pampa zu ziehen, und einen Hof zu kaufen.


    Er ist hier in Berlin nicht mehr wirklich glücklich, trotz sicherem Lehrerjob, trotzdem die Kinder hier ihre Schule und ihre Freunde und ihre Opas haben.


    Ich habe ihm meine Bedenken erklärt, und heiße natürlich nicht gut, dass er umziehen möchte. Auch wenn wir uns nicht gut verstehen, sind wir doch füreinander greifbar binen 15 Minuten, und können in Notsituationen einspringen für den anderen und die Kinder betreuen.


    Er kann meinetwegen gerne nach Timbuktu ziehen, das ist mir völlig egal, viel schlimmer finde ich allerdings, dass er unseren großen, neunjährigen Sohn mitnehmen möchte.


    Ich muss dazu sagen, unser Sohn hat leicht autistische Züge, kommt charakterlich auch mehr nach seinem Vater, und interessiert sich seit Monaten verstärkt für Traktoren, Baumaschinen.


    Der Vater erzählt natürlich irgendwas von, er würde dann auch diesen oder jeden Traktor für den Bauernhof kaufen, und triggert natürlich dann unseren Sohn damit.


    Somit hat unser Sohn selbst ganz pragmatisch formuliert, er möchte zu Papa mit auf den Bauernhof ziehen. Ohne da auf die Tränendrüse zu drücken habe ich ihm natürlich gesagt, dass mich das sehr traurig machen würde, weil wir uns natürlich dann nur jedes zweite Wochenende sehen würden. Und ich habe ihn gefragt, ob er das dann in Ordnung finden würde, weil er ja seine Freunde eigentlich hier hat.


    Er meinte dann, na Mama das ist doch gar kein Problem, ich wechsle einfach die Schule, und du besuchst mich dann einfach auf dem Bauernhof.


    Diese Aussage ist jetzt einige Monate her, und ich merke dass das Interessengebiet Traktoren und Co so langsam wieder verschwindet.


    Die derzeitige Immobilienlage machten es natürlich auch in peripheren Lagen schwer, einen Hof zu finden, und ich hoffe dass die Zeit einfach gegen meinen Ex-Partner spielt und er keine Immobilie findet. Ich habe schließlich zwei Kinder und nicht nur eins.


    Aber gut, das sind die emotionalen Befindlichkeiten einer Mutter.


    Nun endlich zu meiner Frage. Sollte mein Ex-Partner einen Bauernhof finden, wird ja dann zu Debatte stehen, ob er unseren großen Sohn mitnimmt.


    Kann er gegen meinen Willen unseren Sohn mitnehmen? Ab wann darf ein Kind entscheiden, bzw wird ein Kind befragt? Ich möchte auch gar nicht, dass unser Sohn überhaupt sich entscheiden muss, bzw damit auseinandersetzen.😓


    Ich kenne nicht die Rechtslage, sehe aber die Chancen ganz gut, dass er es nicht einfach darf, zumal er ja derjenige ist der wegziehen möchte, und ich finde es nicht in Ordnung, dass er uns drei damit reinzieht.


    Unser Sohn hat ja wie gesagt hier sein soziales Umfeld, seine zwei Kumpels, und auch wenn wir nicht das Idealbild der Familie um uns herum haben, gibt es eben doch zwei Opas die im Notfall einspringen würden.


    Irgendwo auf dem Dorf gibt es niemanden, keinerlei soziale Kontakte. Und er war in all den Jahren nach unserer Trennung niemand, der soziale Kontakte der Kinder gepflegt hat, für Treffen oder sowas offen. Er selbst hat auch überhaupt gar keine Freunde, und ich denke nicht dass das auf dem Dorf dann plötzlich anders wäre.


    Und ich denke auch dass in drei oder mehr Jahren, Traktoren und Tiere füttern dann auch nicht mehr so spannend ist.🤪


    Vielleicht könnt ihr mir ja helfen, und sorry es ist jetzt doch ganz schön lang geworden, aber es macht mich einfach wahnsinnig, dass dieser Typ einfach so völlig emotionslos agiert 🤦🏼‍♀️

  • Noch ein paar Sachfragen: Du bist damals/vor vier Jahren ausgezogen aus dem gemeinsamen Haus? Sind die Kinder mitgezogen, also offiziell an deinem Wohnsitz gemeldet oder am alten Wohnsitz gemeldet geblieben?

    Wie ist euer Wechselmodell organisiert?

    Wer bezieht das Kindergeld?

    Wie begründet der Vater, nur mit einem Kind wegziehen zu wollen (und sagt das andere Kind - jünger oder älter - etwas dazu)?

    Gibt es eine finanzielle Regelung, bei der Geld von einem zum anderen fließt?


    Gibt es neben den Kindern Zeugen, die um euer Wechselmodell wissen?

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Guten Morgen Volleyball-AP,


    ja, ich bin damals aus dem gemeinsamen Haus ausgezogen weil ich mit meinem Gehalt das Haus hätte nicht alleine finanzieren können. Somit ist er drin geblieben. Es gab keinerlei schriftliche Zustimmung seinerseits, dass ich mit beiden Kindern ausziehe.

    Für mich war nur Bedingung, dass beide Kinder auf meine neue Adresse umgemeldet werden, somit Hauptwohnsitz der Kinder bei mir, Nebenwohnsitz bei ihm.

    Im letzten Jahr habe ich unseren jüngeren Sohn auf seine Adresse umgemeldet, weil wir beide vereinbart haben, dass er in die wohnortnahe Schule des Vaters gehen soll.

    Somit Stand jetzt, unser Neunjähriger ist bei mir gemeldet, unser jüngster bei ihm... trotzdem beziehe ich für beide Kinder das Kindergeld, das wird so von ihm hingenommen, ist aber oft in anderen Argumentationen seine Grundlage, nichts zu bezahlen.

    Geld fließt zwischen uns nicht, da wir eben das Wechselmodell haben, und ich nicht bereit bin wegen 50 € noch einen weiteren Streitpunkt zu haben.

    Da das Wechselmodell nur mündlich existiert, wissen natürlich meine Freunde und Bekannte davon, aber es gibt keinerlei Beweis. Da müsste man dann schon die Kinder befragen.

    Was unser jüngster Sohn dazu sagt, kann ich gar nicht so genau beschreiben. Ich weiß überhaupt nicht was der Vater bisher den Kindern kommuniziert hat über sein Vorhaben. Mit mir redet er nicht darüber.

    Das Thema Bauernhof war eigentlich nur einmal in einem Gespräch mit den Kindern, als unser größter nicht aufhörte vom Bauernhof zu erzählen, und was der Vater alles so vorhat und wie er sich das Leben da so vorstellt. Da konnte ich mit meinen Emotionen dann auch nicht mehr zurückhalten, und habe erklärt wie das Leben auf einem Bauernhof so sein kann, und die Nachteile, und das mein Sohn es in der Pubertät vielleicht auch alles nicht mehr so toll findet. Unser jüngster Sohn hat dann nur gesagt, ich bleibe bei dir Mama. Vor ein paar Wochen hat er aber auch schon ein zweimal gesagt, ich ziehe auch auf dem Bauernhof. Für die Kinder ist das ja alles noch gar nicht so vorstellbar in der ganzen Tragweite. Ich werde auch nicht weiter nachbohren, ich warte einfach ab was eventuell von Seiten der Kinder kommt. Und werde das dann entsprechend auffangen oder ihre Fragen beantworten.


    Da der Vater und ich eigentlich wenig miteinander kommunizieren, und uns eigentlich permanent missverstehen, gibt es bei uns auch nicht wirklich eine gute Kommunikationsgrundlage.

    Das heißt der eine erzählt dem anderen möglichst wenig. Also es gibt generell wenig Austausch über die Kinder, über organisatorisches und so weiter. Wenn dann kommt das alles von mir, daher erwarte ich nicht, dass vom Vater irgendetwas kommt.

    Ich kann also nur mutmaßen, und glaube, da unser größter sich eben gerade sehr für das Leben auf dem Land interessiert, und der Vater ja diesen Wunsch hat, der ganz nüchtern betrachtet einfach denkt, gut dann biete ich meinem Kind das und nehme ihn einfach mit, also wie ich auch schon vorher sagte er ist total pragmatisch und emotionslos.

    Er ist hier vor 11 Jahren nach Berlin gekommen, kommt eigentlich aus Karlsruhe, hat lange hier einen Job gesucht, und hat dann Quereinsteiger Lehrer gemacht. Ich denke einfach er ist frustriert, weiß nicht was er mit seinem Leben so richtig anfangen soll, ist in keinem Job so richtig glücklich, hat keinen Freundeskreis, keine Familie hier und überlegt sich nun wahrscheinlich mit Anfang 40 was bietet mir das Leben noch.

    Er ist vom Typ schon immer ein Einzelgänger gewesen und das kann er natürlich auf dem Bauernhof wunderbar ausleben, er werkelt gerne rum, kümmert sich gerne um Tiere.

    Alles gut und schön soll er machen, aber eben nicht den Großen mitnehmen.😓


    Ach ja, und für eventuelle Rechtschreibfehler übernehme ich keine Haftung, das ist dann die Sprachfunktion😅

  • Moin,


    also ich bin damals (vor knapp 5 Jahren) von Berlin nach Ostfriesland gezogen. Für mich (aber auch für die Kinder, die damals 4 und 8 waren) war das eine der besten Entscheidungen unseres Lebens.


    Ich verstehe dich, dass du eine Entfremdung vom Sohn befürchtest aber könnt ihr nicht zusammen eine Lösung erarbeiten, wie es guten und intensiven Kontakt geben kann?

    Mein ältester Sohn ist damals nicht mitgezogen (Ostfriesland ist für 18-jährige Großstädter nicht wirklich spannend), wir habenaber nach wie vor einen innigen Kontakt mit vielen Besuchen, Telefonaten und gemeinsamen Urlauben.

    Würde der Vater das ermöglichen?

    Und wenn der Sohn charakterlich dem Vater so ähnlich ist wäre das eventuell genau sein Ding?
    Meine Tochter st inzwischen 13, sie hat ein Pflegepony, bei dem sie jede freie Minute verbringt, mein Sohn ist im Fußballverein . Beide sind hier angekommen und glücklich.


    Du merkst, ich bin deitlich "pro-Dorf" einfach, weil dieLebensqualität hier so unendlich viel höher ist.


    Rechtlich ist es sicher so, dass dein Ex schlechte Karten hätte, den Sohn mitzunehmen.

    wenn meine Meinung deine sein müsste hieße sie "Deinung"

  • Hallo Wattwanderin,


    Berlin ist nicht gleich Berlin;-)

    Wir leben in einem Außenbezirk, Wald vor der Haustür ruhig grün, Infrastruktur alles vor Ort.

    Die Lebensqualität ist super, die Kinder haben beides, die Großstadt mit all ihren Freizeitmöglichkeiten, aber auch Ruhe und grün.


    Leider kann ich nicht darauf hoffen, dass selbst bei einer größeren Distanz, und wir reden hier voraussichtlich von ca 2 Stunden autofahrt, der Kontakt zu meinem ältesten gewährleistet wird. Es wäre wahrscheinlich ausschließlich von meiner Seite. Auch wenn wir jetzt nur 15 Minuten entfernt voneinander wohnen, gibt es in den Tagen wo der Vater die Kinder hat, überhaupt gar keinen Kontakt. Keine Telefonate, keine Bilder mal schicken oder so. Wenn er mit den Kindern verreist, muss ich ihn immer bitten, wenigstens zu schreiben, dass sie gut angekommen sind.


    Aufgrund dieser Voraussetzungen, glaube ich kaum, dass ich dann das plötzlich ändern würde bei größerer Distanz. Wie gesagt, er geht immer nur von sich selbst aus, so wie er keinerlei soziale Kontakte hat und pflegt, so wird er das auch bei unserem großen tun. Die Kinder haben hier in Berlin Freunde, wobei ich diejenige bin, die dafür sorgt, dass sie diese Kontakte auch mal in der Freizeit haben. Vom Vater kommt da nichts.


    Weder mein Sohn, noch der Vater würden also irgendetwas erzählen vom Leben woanders,ich würde also im Leben meines Ältesten überhaupt gar nicht mehr teilnehmen.


    Ich weiß auch aus der Vergangenheit, dass mein Ältester seine Gefühle auch nur bei mir rauslässt. Sei es nun Wut, Trauer oder sich einfach mal was von der Seele reden.

    Ich denke, das würde einfach fehlen beim Vater.


    Mal ganz unabhängig davon, dass auch dem Jüngsten sein Bruder fehlen würde auf Dauer, auch wenn Sie sich täglich zoffen 😅

  • Für die bisherige Absprache zwischen den Eltern - Wechselmodell - scheint es genug und eindeutige Belege zu geben.

    Das Wechselmodell könnt ihr als Eltern in einem gemeinsamen Entscheid aufkündigen und abaendern. Das ist sicherlich der größere Schritt als der Wohnraumwechsel. (Was spricht in der Theorie dagegen, dass der Vater einen Wohnraum sucht, der das Wechselmodell erlaubt? Natürlich kommt dabei Fahrbelastung auf den Vater zu ... Aber wenn Du bestimmte Rahmenbedingungen setzt, dann kann er sein Wohnglück ja Mal suchen gehen. Für die Finanzierbarkeit bist du ebensowenig zuständig wie für die Erbringung von Fahrleistungen. Da steht er erst einmal im Senkel. Ganz anders und schräg ist die Geschichte mit dem Jüngeren. Ihr einigt euch auf eine Schule, Kind wird dafür umgemeldet. Jetzt plötzlich wird "für den Bauernhof" das Kind im Regen stehen gelassen? Wie "sehr speziell". Und was für ein Signal, wie zuverlässig Absprachen mit dem Vater zu sein scheinen ...)


    Eine andere Sache kann der Verkauf des wohl im gemeinsamen Besitz befindlichen Hauses sein. So schnell geht das zur Zeit nicht, es ist der schlechteste Zeitpunkt der letzten zehn, fünfzehn Jahre und es braucht auch hier dein Einverständnis und dein gutwilliges Mitmachen. Oder es muss eine Zwangsversteigerung angesetzt werden. Da geht richtig Zeit ins Land, wenn Du nicht aktiv mitmachst. Und es bleibt unklar, ob genug bleibt für den Erwerb einer neuen Immobilie.


    Die Kids sind da schnell älter mit ganz neuen Lebensbedürfnissen. Da sind schnell andere Wünsche da ... Ein Preteen wird eher weniger mit gackernden Hühnern anfangen können als ein Grundschüler ...


    Könnt ihr euch nicht einigen und müsste der Vater versuchen, das alleinige Aufenthaltsbestimmungsrecht streitig zu erlangen, wird dies wohl kaum ohne ein Gutachten ablaufen. Auch dadurch geht viel Zeit ins Land (und viel Geld wird verbrannt).


    Will sagen: Wenn dem Vater so viel an einer so großen Veränderungen liegt, täte er gut daran, dich zu überzeugen und mit ins Boot zu holen. Ein Selbstläufer wird das nicht.


    Wenn ihr euch - was jederzeit und immer vorzuziehen ist - nicht einverstaendlich einigen könnt, dann liegen die meisten Probleme und Unwägbarkeiten im Vorgarten des Vaters. Und du könntest an zahlreichen Punkten das Vorhaben grundsätzlich stoppen oder über Jahre verzögern.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Zur Erklärung vielleicht unser er Sohn ist nicht auf die Schule des Bruders, also in meinem einzugsgebiet gegangen, weil wir die Pädagogen vor Ort als sagen wir mal nicht so wertschätzend empfanden Punkt und die Chance wäre sehr hoch gewesen, dass er dieselbe Erzieherin und Lehrerin bekommt wie unser ältester. Ich habe da einfach keine guten Erfahrungen gemacht und da jüngster jetzt eine ganz tolle Lehrerin und Erzieherin hat, und die Schule zwischen meiner Wohnung und meiner arbeitsstelle liegt, ist das kein Umweg.


    Außerdem hatte er in einem Anfall von geistiger Umnachtung, oder vielleicht auch aus Berechnung, letztes Jahr Weihnachten gefragt ob ich vielleicht wieder mit ins Haus ziehen möchte, und wir das Haus in ein Zweifamilienhaus umbauen. Er möchte dass die Kinder ein Zuhause haben, und nicht diesen ständigen Wechsel für die Kinder. Habe ich grundsätzlich verstanden und hatte einen leichten Anflug von Hoffnung, da das ja von Empathie zeugte😅

    Ich habe mir Bedenkzeit erbeten und nach einigen Wochen entschieden, dass nicht zu machen, da ich erstens nicht finanziell in der Lage gewesen wäre mich an den ganzen Umbaukosten zu beteiligen, und ich den Eindruck bekam, dass ich nur eine reine Kostensparmaßnahme sei.


    Er hatte sich vorgestellt, dass wir das Wechselmodell im Haus weiter vollziehen, und jeder seine festen Tage mit und ohne Kinder hat. Wäre meiner Meinung nach in der Realität überhaupt nicht umsetzbar gewesen, da man in Kindern ja nicht sagen kann, nee heute ist Samstag, heute bringe ich dich nicht ins Bett oder so, obwohl man nur gefühlt 2 m entfernt wohnt. Und da wir auch unterschiedliche Erziehungsansichten haben, wäre es über kurz oder lang zu schweren Konflikten kommen.


    Was das Haus betrifft, hatte ich mal in einem anderen sweat geschrieben, dass ich das wahnsinnig in die Länge zieht, und er überhaupt nicht bereit ist mich auszuzahlen. Ich hatte schon eine Anwältin eingeschaltet, habe aber irgendwann oder mittendrin auch keine Kraft mehr das ganze wirklich voranzutreiben. Das Geld geht ja nicht verloren, und mir ist erstmal wichtig zu schauen, wohin die Reise geht mit ihm.


    Ein Wechselmodell ist ja so nicht mehr durchführbar, derzeit wechseln wir nicht wöchentlich, sondern immer mittwochs. Und je nachdem wer die Kinder am Wochenende hat, hat sie wahlweise immer nur wenige Tage oder mal mehrere Tage am Stück. Das haben wir von Anfang an so geregelt, da der jüngste damals noch knapp drei war, und die familienberatung empfohlen hat, das Kind sollte entsprechend seines Alters höchstens drei Nächte von der Mutter getrennt sein.


    Mein Ex sagt ja auch, der Immobilienmarkt macht es ihm ja so schwer, und deshalb kann er ja keinen Bauernhof in der Nähe finden. Deshalb muss er ja in Richtung tiefsten Osten gehen, Sachsen-Anhalt oder Sachsen.


    Und er ist doch schon kompromissbereit und sagt höchstens zwei Stunden Autofahrt. Ist doch letztendlich egal ob eine Stunde oder zwei, wenn der Größere mitgeht, muss er die Schule wechseln und hat eine völlig anderen Lebensmittelpunkt, da kann man auch nicht mitten in der Woche wechseln oder sowas, oder eben ein wöchentlichen Wechsel. Funktioniert ja dann gar nicht.


    Was mich ja auch ein bisschen tröstet ist die Tatsache, dass mein Ex in den vergangenen Jahren immer wieder neue Ideen hatte.


    Als wir noch ein paar waren und ihr hier keinen Job fand, wollte er erst ein weinladen aufmachen, dann ein elterncafé. Dann wollte er irgendwo irgendwelche Pflanzen züchten in der Pampa.


    Nach unserer Trennung wollte er das Haus schnell verkaufen, dann doch weiter drin wohnen bleiben, dann mir den Anbau verkaufen den ich dir dann doch als Schrebergarten nutzen könnte. 🤦🏼‍♀️


    Dann wieder ein Grundstück im Speckgürtel kaufen, dann das Haus vermieten. Also wer weiß, ob das mit den Bauernhof auch wieder irgendein Hirn Gespenst ist. Vielleicht ist es auch einfach Hinhaltetaktik, weil er mich eben nicht auszahlen möchte.


    Aber du machst mir schon mal ein bisschen Mut Volleyball AP, ich denke auch dass es schwierig werden wird, wenn die eine Partei nicht mitmacht, in dem Fall ich.😈


    Was mir aber noch keiner beantworten konnte, wir werden uns ja definitiv nicht einigen, das ist ganz klar. Wenn mein Ex es also durchdrücken möchte, muss er ja dann in die Spur gehen. Würde denn mein Ältester überhaupt befragt werden, wenn ich einfach sage, nein ich möchte nicht dass er mitgeht? Oder folgen davor noch andere Schritte?

  • Du kannst davon ausgehen, dass im Streitfalle vor Gericht sowohl ein Verfahrensbeistand (sog. "Anwalt der Kinder") bestellt wird als auch der Richter mit den Kindern sprechen wird.

    Es wäre ja auch irgendwie schlimm, wenn der Richter einen Beschluss fällen würde, ohne die Kinder je gesehen zu haben ...

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Hallo Wattwanderin,


    Berlin ist nicht gleich Berlin;-)

    Wir leben in einem Außenbezirk, Wald vor der Haustür ruhig grün, Infrastruktur alles vor Ort.

    Die Lebensqualität ist super, die Kinder haben beides, die Großstadt mit all ihren Freizeitmöglichkeiten, aber auch Ruhe und grün.

    ich habe die letzten Jahre in Tegel gelebt.

    wenn meine Meinung deine sein müsste hieße sie "Deinung"

  • Guten Morgen zusammen, mittlerweile ist fast ein Jahr vergangen...


    Der Vater hat nun einen Hof gefunden, der Kaufvertragsentwurf liegt vor, und ich denke jetzt wird's ernst.


    Geplanter Umzug vorraussichtlich ca Sommerferien 2024.


    Er möchte die Kinder entscheiden lassen, sie sind dieses lange Wochenende bei mir und ich solle mal mit ihnen reden, was sie sich vorstellen.


    Als ging es hier um zwei Wochen Ferien, und nicht um die nächsten paar Jahre.


    Der Bauernhof liegt wohlgemerkt in der Altmark, von meiner Adresse brauche ich mit dem Auto 2 Stunden und 45 Minuten!


    Ich habe ihm alle Bedenken die ich habe mitgeteilt, die man als Mutter ebenso hat.

    Neue Umgebung, neue Schule kann man neue Kinder, keinerlei sozialen Kontakte erstmal. Mal nicht schnell ein Eis essen gehen, ins Kino oder sonst was, und letztendlich mich als Mutter nicht präsent, oder andere Freunde oder familienmitglieder die im Notfall mal einspringen können. Er ist ja der mutterseelen allein mit den Kindern.


    Dass er ein Pragmatiker ist, liefert er mir jetzt Argumente die mich wohl davon überzeugen sollen, dass der Lebensort seine Vorteile hat.

    So wird er versuchen an der Grundschule am Ort einen Job als Lehrer zu bekommen, es führt ein Bus dorthin und ein ausgebauten Radweg gibt es auch. Perspektivisch für den Großen in zwei Jahren auch eine Sekundarschule.


    Und ich solle doch einfach von Berlin Hauptbahnhof den Zug bis Stendal nehmen, und ich könnte ja die Kinder auch jedes Wochenende besuchen kommen, da er ja genug Platz hat und mir dort ein Gästezimmer einzurichten.


    Wahrscheinlich soll ich jetzt noch in die Füße küssen, dass er mir so entgegenkommt. Um es dann vielleicht wieder so zu drehen, dass ich die Mutter bin die ihre Kinder nicht sehen will oder was, weil diese Entfernung für mich nicht zumutbar ist.


    Gestern hatten wir noch mal über WhatsApp geschrieben, und der hat mich gefragt ob ich bereits mit den Kindern gesprochen habe.


    Und die Kinder sind eben keine Wohnungskinder, sondern draußen Kinder. Ich habe ihm entgegnet, dass es ja Millionen Wohnungskinder gibt, und die nicht zwangsweise todunglücklich sind.

    Und dass sie abgesehen von der räumlichen Umgebung noch andere Werte wie Liebe, Zuwendung und gemeinsame Dinge und Erinnerung schaffen wichtiger sind.


    Ich habe mit dem Großen gesprochen, der jetzt mittlerweile 10,5 Jahre alt ist. Er ist ein seiner Meinung schon ganz klar, und möchte auf dem Bauernhof ziehen.


    Aber für mich nicht verwunderlich, wenn der Vater ja immer wieder davon erzählt, die Kinder mit auf Besichtigungen genommen hat. Das beeinflusst Kinder ja auch.


    Ich habe mit ihm die Vor- und Nachteile besprochen, und was denn auf dem Dorf dann besser wäre.


    Mehr Platz, keine Staus mehr, Traktor fahren und er stellt sich das Leben dort einfach leichter vor.


    Und auf dem Hof hat man immer Arbeit, da wird es nicht langweilig. Und hier ist es ziemlich langweilig, da fragt man sich warum man alle Jahre Ausflüge und Erlebnisse den Kindern ermöglicht hat, wenn das dann alles am Ende nicht wichtig ist.


    Ich kann das auch ganz schwer einordnen alles. Ich habe dem großen gesagt, dass ich mich darauf einlassen würde, wenn die Geschwister unter der Woche bei mir sind und sich jedes Wochenende zum Papa gehen. Da habe ich schon gemerkt, dass ich im Köpfchen was bewegt :D


    Diesen Vorschlag habe ich auch dem Vater gemacht gestern, dass ich an einem Wochenende den Transport organisiere, und er an dem anderen. Er meinte er würde das hinnehmen, wenn die Kinder das offensichtlich äußern. Aber ob sie das dann so wiedergeben ist die Frage.


    Mit unseren jüngsten Sohn habe ich noch nicht gesprochen, denn nun geht es ja darum dass beide mit sollen. Das werde ich noch machen , werde aber mit ihm alleine sprechen, damit er vom Bruder nicht beeinflusst wird.


    Der Vater wünscht sich, dass es diesmal ohne Gericht klappt. Ich bin auch keine die gleich zum Gericht rennt, wir waren aber zweimal dort, aufgrund seiner nicht vorhandenen kompromissbereitschaft.


    Einmal wollte er nicht, dass ich die Kinder mit zum Mutter-Kind-Kur nehme, und beim zweiten Mal mussten wir vors Familiengericht, weil er unbedingt wollte, dass unser Jüngster mit in die zweite Klasse genommen wird. Ist eine längere Geschichte, kurz, Sohn kann noch nicht mal einzelne Buchstaben auseinanderhalten und wurde jetzt zwangsversetzt in die zweite Klasse, und durfte nicht noch mal das Fundament in der ersten Klasse aufbauen. Resultat ist dass er nach wie vor eigenes Material bekommt in der zweiten Klasse und sich der Zustand nicht geändert hat. Aber Hauptsache der Vater hat Recht bekommen, da geht das gar nicht ums Kind, sondern um mir zu schaden.X(


    Für mich in absolute Fehlentscheidung der Familienrichterin, die von den personellen Situationen an den Grundschulen keinerlei Ahnung hat.


    Dem Vater lagen ja die ach so wichtigen sozialen Gründe am Herzen, damit unserem Sohn der Freundeskreis der Alten bleibt. Diese sozialen Gründe scheinen ja jetzt keinerlei Rolle mehr zu spielen bei einem potentiellen Wegzug.


    Für mich stellt sich letztendlich die Frage, welche Taktik ich jetzt angehe.


    Abwarten und schauen bis er sich regt, weil er müsste er ein theoretisch den Antrag auf alleiniges Aufenthaltsbestimmungsrechtes stellen, oder?


    Oder selbst aktiv werden, wahrscheinlich mittlerweile mit anwaltlicher Hilfe, da ich glaube dass ich weder die Kompetenz noch die emotionale Stärke habe, um das vor Gericht durchzuziehen.


    Die Kinder werden ja gefragt, da kommen wir nicht drumrum, und die Frage ist wohl, was dient dem Wohl der Kinder mehr?


    Gewohntes Umfeld beibehalten, aber gegen den Wunsch des großen sprechen, oder Kinder trennen?


    Ich finde es auch schwierig im Falle einer Aussage der Kinder, dann zu entscheiden wie die Zukunft aussieht. Das ist doch wie beim Kinderarzt, wenn die Kinder gut drauf sind, machen sie die Untersuchung gut mit , und wenn nicht, dann verweigern sie sich. Und dann von einem Moment, für die ganze Zukunft zu entscheiden halte ich für schwierig.

  • Ja ,

    wirklich schwierig..


    wie groß ist für ihn denn die Chance dort einen Job zu bekommen, bzw diesen Gewünschten an der Grundschule


    wovon lebt er im Moment


    ich glaube , man kann es nur ausprobieren, wenn du meinst, dass er sich wirklich um die Kinder kümmern könnte

    bzw um den Großen,

    aber den wird er sicherlich nicht wieder einfach gehenlassen, wenn de zurück zu dir will

    müsste alles schriftlich geregelt werden zur Sicherheit


    und natürlich sollst du nicht außen vor sein und die Kinder gnädigerweise besuchen dürfen,


    der Vater hat die Situation geändert nicht du,

    UE dürfen also wegziehen, aber BE nicht

  • Die schulische Situation des Zweitklässlers zeigt ja, dass der Vater nicht auf die Bedürfnisse der Kinder eingeht.

    Warum lässt du dich so unter Druck setzen, die Kinder zu einer Entscheidung zu drängen über einen Umzug, der erst in einem Jahr stattfinden würde?

    Schlag dem Vater doch den Kompromiss vor, dass die Kinder zunächst einmal die kompletten Ferien (oder einen Großteil davon) bei ihm auf dem Bauernhof verbringen dürfen.


    Es ist wohl kaum sinnvoll, wenn der Vater an der gleichen Grundschule arbeitet, auf die seine Kinder gehen. Vor allem wenn es ein kleiner Ort mit nur einzügiger Grundschule ist, kommen sie kaum an ihrem Vater als Lehrer vorbei.

    Außerdem sind Versetzungen kein Wunschkonzert. Da ist auch viel Glück dabei, wenn der Vater an die gleiche Schule kommen möchte, wie seine Kinder.

    In NRW gilt eine Strecke von 50km zur Arbeit für Lehrer als annehmbar. Ich könnte mir vorstellen, dass es in anderen Bundesländern ähnlich gehandhabt wird. Also kann der KV überhaupt nicht sagen wo und wie weit entfernt er von seinem Wohnort eingesetzt werden wird.


    Mein Rat: zerbrich du dir nicht den Kopf über ungelegte Eier des KV. Bevor er nicht umgezogen ist und nicht sagen kann wo er im kommenden Schuljahr arbeitet und wie er die Betreuung regeln wird, wirst du mit den Kindern gar nichts besprechen.


    Und such die eine Beratung oder Therapie, die dir hilft, dich abzugrenzen und deinen eigenen Weg klar zu haben und zu gehen.

    Es ist nicht dein Problem, dass der Ex umziehen will, also lass es auch nicht zu deinem Problem machen.

  • Ihr habt ein FamGerichturteil über die Versetzung des Jüngeren in die zweite Klasse, um Umfeld und Freundeskreis zu erhalten? Und jetzt plant der Vater Umzug, Trennung von Mutter, Auflösung WEchselmodell und Loslösung vom Freundeskreis?


    Er weiss sehr wohl, weshalb er auf keinen Fall vor Gericht will...

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Schwierig!


    Ferien als Probe dort verbringen ist natürlich was komplett anderes als der Schulalltag. Ferien sind immer toll. Im Alltag hat man auch auf dem Dorf überwiegend mit Schule/Arbeit und den Wegen dorthin zu tun.
    An der Grundschule sind die Kids oft noch alle zusammen. Aber wenn es weiter geht, trennen sich die Wege. Jeder kommt mit einem anderen Bus nach Hause, wenn denn einer fährt. Oft sind die Kids spät zu Hause, da ist nix mehr mit Freunde treffen. Zumal die durchaus mal 50 Kilometer weit weg wohnen können. Wieviele Kids gibt es denn an neuen Wohnort überhaupt?
    Vater als Lehrer an der eigenen Schule ist auf dem Dorf nix besonderes. Oder eben Oma oder Nachbarin oder Freunde der Eltern. Dorf eben. Und Altmark ist jetzt auch nicht so richtig bevölkerungsreich, da ist die Chance hoch Lehrer auch privat zu kennen.


    In der Pubertät könntest Du mit Großstadt punkten. Meine Kids allerdings können mit Stadt gar nichts mehr anfangen.


    Wenn der Große unbedingt Dorf möchte, hat der Vater natürlich bessere Karten. Was Dorf bedeutet weiß das Kind natürlich nicht. Vielleicht muss er es erleben?
    Wünschenswert wäre natürlich die Kids zusammen zu lassen. Aber vielleicht muss es auch eine andere Option geben?

  • Der große Sohn ist erst 10.5 Jahre alt. Ich würde da ehrlich gesagt einfach über seinen Kopf hinweg entscheiden, dass er bei Dir bleibt bis der Vater wirklich am neuen Wohnort eingerichtet ist. Das sehe ich noch nicht in der nahen Zukunft.

    Ich glaube, bei der Entfernung hättest Du gute Chancen, dass auch ein Gericht entscheidet, dass die Kinder nicht umziehen, erst recht keine Trennung der Geschwister und bei dem vorhergehenden Urteil wegen des stabilen Umfelds für den kleinen Sohn.

  • Erstmal würde ich nichts tun - außer Atmen!


    Jetzt würde ich auch nicht mit den Kids sprechen - die sind zu jung.


    Schulwechsel in den Sommerferien - oder wie denkt er sich das?

    Abwarten - wenn er was will, muss er was tun.


    Ich würde mich auf keine Aussage festnageln lassen - wenn ihr eh schon soviel vor Gericht klären musstest- kommt es darauf nicht an.


    Hauptwohnsitz der Kids liegt bei dir?

    Krankenversicherung, Hort Anmeldung?


    bei meiner Nachbarin war das letztens vor Gericht von Bedeutung. Der Richter hat argumentiert. Da alle Anmeldungen für soziale Leben bisher über den Namen und Wohnsitz der Mutter erfolgt sind, kann man davon ausgehen, dass sie das gut im Griff hat und der Vater kein großes Interesse am Alltagsleben der Kinder.

  • Aus verfahrenstaktischen Gründen sollte man vielleicht nachweisen können, sich mit der Thematik angemessen auseinander gesetzt zu haben.

    Aber sich auch eine Position überlegen, die man gut verteidigen kann.


    Als Außenstehender kann ich zum Beispiel bei der Auseinandersetzung um die Versetzung in die zweite Klasse oder den Verbleib in der ersten Klasse den Argumenten beider Seiten (so wie sie sich hier darstellen) erst einmal Folgen. Die jetzige Lösung der Versetzung kann, wenn auch mit einem gewissen Schaden und sicher manchem Aufwand, jederzeit wieder repariert werden.


    Bei dem Umzug aufs Dorf kann ich aus dem Bauchgefühl heraus aber deutlich sagen: Die jetzige Situation funktioniert, wenn auch durchwachsen. Der Dorfumzug jedoch beruht einzig auf Hoffnung und Erwartung des Vaters. Er kann nur Vermutungen äußern, wie das klappt. Die Problemlösungen für den Umgang mit der Mutter sind mit heißer Nadel gestrickt und voller offener Fragen.


    Da hinzugehen und zu sagen: "Ich möchte die Kinder nicht zu Versuchskaninchen machen", wäre sicher absolut nachvollziehbar. Der Umzug aufs Dorf mit Schulwechsel und Co., die Auflösung des Teilwechselmodells, und, und, und ... ist nicht mehr reparabel. Dieser Schritt kann nicht einfach zurückgegangen werden.


    Heißt: Das Vorhaben des Vaters müsste gesichert klappen. Das muss funktionieren, sonst wird das sehr sehr schwer für die Kinder. Und es hängt einzig und allein am Tun des Vaters. Die Mutter könnte nur ganz am Rande eingreifen - und kaum steuernd.

    Das ist schlecht für die Kinder und ein vehementer Eingriff in das Sorgerecht, das ja gemeinsam und gleichberechtigt ausgeübt werden soll.

    Heißt: Wenn hier die Mutter nicht freiwillig zustimmt, sondern die Sache vor Gericht geht, müsste das Gericht dem Vater das alleinige Sorgerecht übertragen. Und dazu müsste der Nachweis erfolgen, dass es den Kindern beim Vater wesentlich besser geht als bei der Mutter bzw. in der bisherigen Konstellation. - Und das kann der Vater aufgrund der Fakten nicht, wenn die Mutter sich nicht irgendwo und irgendwie disqualifiziert.


    So gesehen bringt "das Dorf" ein vom Vater vermutetes besseres Lebensgefühl für ihn. Keine darstellbar und belegbare Verbesserung, aber eine Verschlechterung für die Mutter. Eine Verschlechterung der Beziehung Mutter - Kinder und ein Herausnehmen aus der bisher vom Gericht als bewahrend angesehen Schulklasse des Jüngsten.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

    Einmal editiert, zuletzt von Volleybap ()

  • Guten Morgen alle,


    vielen Dank für euren Input.


    Ich habe vorhin beim Frühstück mal mit unserem jüngsten Sohn gesprochen, der sich leider auch pro Bauernhof ausgesprochen hat. Allerdings hatte er dabei eine alberne Grundstimmung und hat es auch so ein bisschen ins lustige gezogen, ja wenn mir langweilig ist gehe ich Kühe melken und so weiter.


    Ich habe ihm gesagt, dass wir uns dann nicht mehr so häufig sehen können wie jetzt und darauf entgegnete er, ja ein bisschen würde ich dich schon vermissen.


    Wie gesagt drängt sich mit der Eindruck auf, dass insbesondere er gar nicht in der Lage ist, das große Ganze zu begreifen, wie ihr ja auch schon gesagt habt.


    Mein Instinkt sagt mir, dass ich das eigentlich nicht mehr so thematisieren sollte, es sei denn die Kinder haben Fragen bzw äußern es von selbst. Ich glaube dann macht man sie nur innerlich unruhig.


    Aus die Zuständigkeiten betrifft, unser Großer ist bei mir gemeldet, also Hauptwohnsitz und geht entsprechend im Einzugsgebiet in die Schule.


    Der Jüngere ist beim Vater gemeldet weil wir ihn dort in der Nähe auf einer Schule haben wollten.


    Das ganze organisatorische drumherum, sprich wer bezahlt den Hort, Klassenfahrten, Arztbesuche, Logopädie, das mache ich alles... aber das kann ich natürlich schlecht nachweisen.


    Und klar, ihr habt Recht der Vater hat im Grunde eigentlich nicht konkretes in der Hand er meinte, an der potentiell neuen Grundschule für unseren Jüngsten ist eine Stelle frei und die versucht er zu bekommen. Also ich denke schon, dass er sich Gedanken gemacht hat, auch wie wir das mit dem Transport der Kinder machen.


    Aber mal blöd gefragt, ich soll in den Zug steigen, oder mit dem Auto fahren, und dann auch noch mehr Kosten haben? Geht in meinen Kopf irgendwie nicht rein, und am Ende bin ich die Mutter die den Kontakt zu den Kindern verweigert oder was?


    Ich habe das schon so ein bisschen meine Bedenken, wenn es vor Gericht geht denn obwohl alle klaren Fakten für eine Wiederholung der ersten Klasse Sprachen, hat die familienrichterin angeregt, die im Kind die Chance zu geben in der zweiten Klasse aufgrund der sozialen Gegebenheiten. Da habe ich die Welt nicht mehr verstanden.


    Und der verfahrensbeistand hat eben geäußert, dass es der Wunsch meines Sohnes ist mit seinen Freunden mitzugehen.


    Und ich habe jetzt ein bisschen die Befürchtung, dass wenn die Kinder angehört werden und sie den Wunsch Bauernhof äußern, auch deren Wunsch nachgegangen wird, auch wenn das natürlich etwas lebensveränderndes ist.


    Der Vater würde sich ja sogar darauf einlassen, wenn ihr die Kinder nur jedes Wochenende hat, und hat ja immer vorgeschoben ich soll die Kinder fragen was sie sich wünschen. Also entweder ist er seiner Sache sicher und denkt die Kinder sprechen sich definitiv für ihn aus, oder der schwingt auch eine gewisse gleichgültigkeit mit . Nur dann verstehe ich wieder den ganzen Aufwand nicht.


    Also wäre es jetzt wohl die beste Taktik, abzuwarten, dass er sich regt oder?


    Ansonsten würde ich ihm vorschlagen, dass wir warten bis der Große die Grundschule beendet hat. Das ist in zwei Jahren, dann ist er zwischen 12 und 13 und hat sicherlich einen etwas besseren Blick über das Ganze.


    Und in den kommenden Ferien eine komplette Woche, oder auch zwei, je nach insgesamt der Ferienlänge zum austesten sozusagen.


    Man muss das ganze auch vor dem Hintergrund sehen, was da alles schon gelaufen ist an komischen Vorschlägen seinerseits. Es gab ja schon immer Schwierigkeiten mit ihm, und unterhaltssparen ist sicherlich auch so eine Geschichte bzw wenn er beide Kinder mitnehmen könnte, kriegt er dann wiederum von mir Unterhalt plus Kindergeld und dann kann ich mir gleich einen Strick nehmen. Dann habe ich wieder Kinder noch genügend Geld zum Leben. Da geht's ihm glaube ich grundsätzlich auch nicht wirklich um die Kinder, sondern eher mir zu schaden.