Lügen im Umgangsprozess

  • Hallo zusammen,


    für mich ist das alles noch ziemlich neu. Vielleicht nimmt es mich daher so mit?


    Jetzt kam nach der Stellungsnahme meiner Rechtsanwältin noch mal ein Schreiben der Gegenpartei. Alles wird abgestritten, klar, war zu erwarten. Aber alles gespickt mit Lügen, ich meine nicht nur Flunkereien....


    Beispiel: KV hat einen Umgangs Kontakt abgesagt, da keine Zeit. Die Gegenpartei behauptet: Ich hätte den Termin abgesagt, da ich keine Lust hätte.
    Zeuge ist der Umgangshelfer, der auch alles dokumentiert hat und von mir nicht eine Absage zu verzeichnen hat.


    Mich regt das sowas von auf! Ich muß mich echt beherrschen, denn ich hasse Unwahrheiten.


    Wie geht ihr damit um? Ich bin, zumindest aktuell nicht der Typ, an dem das einfach nur abprallt, auch wenn ich weiß, dass ich im Recht bin bei den Aussagen.


    Ihr Erfahrenen, vielleicht habt ihr ja Tipps, wie ich mich bei solchen Behauptungen im Gericht im Zaum halte. Denn ich möchte nicht zur lautesten Person im Gerichtssaal mutieren.


    Vielleicht habt ihr ja ein paar Tipps, wie ihr mit der Situation umgeht.

  • Ein guter Richter hört sich diese einzelnen Vorwürfe gar nicht erst an, die sind auch irrelevant. Nirgends wird soviel dreckige Wäsche gewaschen wie beim Familiengericht.
    Der ex meiner Schwester hat das auch versucht, das wurde direkt abgewunken bevor er in Fahrt kommen konnte. Meine Schwester konnte sich entspannt zurück lehnen.

  • Vielleicht habt ihr ja ein paar Tipps, wie ihr mit der Situation umgeht.


    Ich habe mir in der Phase angewöhnt, eine deutliche Antwort niederzuschreiben, in der ich die Gegenseite ordentlich zerlegt habe. Ich habe sie aber meist nicht abgeschickt ... Aber sagen/schreiben musste ich das, sonst wäre ich am Ungesagten schlichtweg erstickt.


    Ansonsten war ein Standard von mir vor Gericht: "Die durchgängig erlogenen sog. Tatsachenbehauptungen der Gegenseite, die mich als Person herabsetzen und demontieren sollen, machen es sehr schwer, mit dem Ex-Partner auf einer vernünftigen Eltern-Ebene für das Kind zusammen zu arbeiten. Ich mühe mich aber trotzdem, das weiter zu tun, sehe bei Ex aber leider keinerlei Versuche, zumindest auf eine Arbeitsebene zu kommen."


    Ansonsten ist es leider beileibe nicht so, dass Richter das erkennen und richtig bewerten. Sie wollen zwar nicht unbedingt während der Verhandlung diese Schmutzwäsche waschen. Aber auch Richter arbeiten nach der Vermutung: Wo Rauch ist, ist auch Feuer.
    Darum arbeiten gewisse Anwälte - gerade wenn der Klient ein ziemliches A* ist und viel versaubeutelt hat - mit der Methode, ordentlich mit Dreck zu werfen, damit vielleicht hier und da etwas hängen bleibt.


    Und es soll manchmal bewusst provozieren: Ein ausrastender Elternteil im Gerichtssaal wegen einer Randgeschichte setzt sich nicht nur ins schlechte Bild, sondern sorgt oft dafür, dass fürs wesentliche Thema nicht mehr genug Zeit bleibt. Und das spielt dann manchmal der Gegenseite in die Hände.
    Wenn eine Sache sehr eng ist oder aber völlig verfahren, dann sind solche Provokationen, die zum Ausrasten führen, ein gern genutztes "Stilmittel", um doch noch den entscheidenden Boden zu gewinnen. Das muss man immer im Hinterkopf haben. Und möglichst immer im Hinterkopf haben, wie man im Notfall den Expartner selbst zum Ausrasten bringen kann. - Keine feine Art. Aber mit Freundlichkeit und Nettigkeit und der Hoffnung, der Richter wird schon alles richten, kommt man in engen Fällen nicht durch. Manchmal muss man fürs Kind über seinen Schatten springen und um der Sache willen anders agieren, als man eigentlich will.
    Denn alles, was im Gerichtsverfahren an die Wand gefahren wird, schlägt direkt aufs Kind durch. An der Stelle lernt man schmerzhaft, dass das Gutmenschsein zwar bei mir auf der Fahne stehen mag, aber mein Kind ungeschützt ist, wenn ich ein zu guter Gutmensch sein will.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Okay, einerseits beruhigt es mich, dass ein guter Richter die einzelnen Vorwürfe aussen vor lässt. Anders herum fände ich das in unserem Prozess schon Sinnvoll. Er ist schließlich derjenige der in den Raum stellt, er hätte sein Kind lange nicht gesehen. Fakt ist, er hat die Termine in den letzten Wochen alle abgesagt.


    Aber es scheint wohl normal zu sein, dass es vorher so eine Schlammschlacht gibt :-( Ich kann einfach nicht verstehen, wie sich jemand mit Unwahrheiten mehr bzw. unbegleiteten Umgang verschaffen möchte. Das hat in meinen Augen nichts mit Kindeswohl zu tun.


    Ich bin einfach nur froh, das sich der Verfahrensbeistand selbst vom Umgang ein Bild gemacht hat.


    Wie reagiert man vor Gericht wenn der Richter nicht einlenkt bei erneuten Vorwürfen? Unbeeindruckt lässig auf die Vorwürfe antworten? Ich bin vom Sternzeichen feuriger Schütze, explosonsartig passt eher zu mir :nawarte: Ich weiß, man sollte sich nicht provozieren lassen. Aber ich hasse Unwahrheiten und vor allem falsche Behauptungen mir gegenüber.

  • @ Volleybap


    Dein geschriebener Satz: "Die durchgängig erlogenen sog. Tatsachenbehauptungen der Gegenseite, die mich als Person herabsetzen und demontieren sollen, machen es sehr schwer, mit dem Ex-Partner auf einer vernünftigen Eltern-Ebene für das Kind zusammen zu arbeiten. Ich mühe mich aber trotzdem, das weiter zu tun, sehe bei Ex aber leider keinerlei Versuche, zumindest auf eine Arbeitsebene zu kommen."
    hätte in so ähnlicher Form auch von mir kommen können. Denn ich sehe durch diese, in meinen Augen, eindeutigen Lügen, die Eltern Ebene auch sehr stark gestört! Hier entsteht der Verdacht, auf Biegen und Brechen ans Ziel zu kommen, ohne das Kind im Auge zu haben.


    (Sorry, das mit dem zitieren habe ich leider immer noch nicht drauf.)

  • Hallo Sandra 1981,


    ein Gericht fragt (wenn überhaupt) danach, was der Umgangsberechtigte getan hat um das Recht des Kindes auf Umgang durchzusetzen. Bedeutet: Falls überhaupt jemand etwas beweisen muss, dann er. Er muss beweisen, dass Du abgesagt/ verweigert / boykottiert hast.


    Da bei Euch aber ein Umgangshelfer involviert war (der die Termine und Absagegründe sicher auf einer halben Seite tabellarisch auflisten kann) und ein Verfahrensbeistand, dürftest Du wohl eher nicht in die Verlegenheit kommen, zu irgendetwas Stellung nehmen zu müssen.


    Generell schaut ein Gericht immer nach vorne: Wenn der Umgang bisher nicht funktioniert, wird dann eben eine andere Regelung gefunden werden müssen.


    Du möchtest wissen, wie Du Dich verhalten sollst? Zurücklehnen, abwarten und Kindesvater die Bühne überlassen vor Gericht. Wir wollen doch nicht verhindern, dass das Gericht den allerbesten Eindruck von Kindesvater und seiner kindeswohlorientierten Glaubwürdigkeit erhält? Wenn ich es richtig verstehe, war es begleiteter Umgang, den Kindesvater hier nicht wahrnehmen wollte. Nun, den umgeht man nicht, indem man ihn einfach nicht wahrnimmt und dann direkt zum unbegleiteten übergeht. Surprise, surprise!


    Beste Grüße
    FrauRausteiger

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    •» Cave quicquam dicas, nisi quod scieris optime. :rauchen «•
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    Einmal editiert, zuletzt von FrauRausteiger ()

  • Hallo liebe FrauRausteiger,


    Deine Beiträge heitern mich immer wirklich auf und ich kann mich nicht oft genug für die Hilfe bedanken!


    Besonders die Formulierung: "Dem Kindesvater die Bühne überlassen", gefällt mir sehr! In meinen Augen auch sehr zutreffend.


    Wahrscheinlich benötige ich einfach mehr Routine in Gerichtsverfahren....

  • Deine Beiträge heitern mich immer wirklich auf und ich kann mich nicht oft genug für die Hilfe bedanken!


    Ich weiß was Du meinst, die Formulierungen sind schon mal der Kracher :D wäre schon interessant wer sich genau hinter dem Nick versteckt.

    Wahrscheinlich benötige ich einfach mehr Routine in Gerichtsverfahren....


    Ganz ehrlich? Ich wünsche Dir keine Routine in Gerichtsverfahren, würde nämlich bedeuten dass man zu oft in den Räumen rumhängt.


    Zur Eingangsfrage: scheint leider normal zu sein. Manchmal habe ich mich auch gefragt, wenn ein Brief von der "Gegenseite" gekommen ist, ob wir auf denselben Planeten leben. Ich weiß bis heute nicht ob die Richterin meine Gegendarstellung gelesen hat, in der Verhandlung selber kam bei uns das wenigste zur Sprache. Solange JA und/oder Beiständin involviert sind, geben die auch eine Darstellung ab und diese wird mit Sicherheit gelesen.


    In der Verhandlung selber, versuche ruhig zu bleiben. Man kann/darf ruhig seine Meinung sagen, aber bitte sachlich. Wenn Du Angst hast "aus der Rolle" zu fallen, klär das mit dem Rechtsbeistand, die sind geübt vor Gericht zu sprechen und zur Not lass diesen das Reden übernehmen.

  • Die schlimmsten Lügen habe ich wirklich vor Gericht gehört.



    Echt übel was da so gesagt wird - wie wenig die Ermahnung zur Wahrheit zählt

  • Das ist total "normal". Bei meiner ex Stieftochter hat sich die Gegenseite voll auf mich als Stiefmutter eingeschossen. Da kamen wöchentlich papierstapel mit Lügen und absurden Beschuldigungen. Das hat mich auch immer total aufgeregt. Aber ändern kann man es nicht. Man kann nur sehen, wie man mit der Situation umgeht.


    Ich hab mir angewöhnt die Post erst montags zu öffnen, damit das Wochenende nicht im Eimer ist. Ansonsten Gegendarstellung von der Anwältin verfassen lassen. Die Gegenseite liegt ja in der beweispflicht. Reden kann man ja viel wenn der Tag lang ist. Und vor Gericht kam im Endeffekt gar nichts davon zur Sprache soweit ich weiß.

  • Meine Erfahrung ist leider ähnlich. Anwälte müssen ja nur ihren Mandanten vertreten, und manchmal schreiben die wohl alles auf, was die Position des Mandanten zumindest vordergründig verbessert, unabhängig vom Wahrheitsgehalt. Sehr geeignet zum Verbreiten von Unwahrheiten und haltlosen Unterstellungen sind dann auch Gutachten - was ich da schon alles über mich habe lesen müssen!


    Das ist leider Teil des Rosenkriegs, an dem man sich besser nicht beteiligt. Viel besser ist es, da mit den beteiligten Personen zusammenzuarbeiten, welche auf der Seite des Kindes sein sollten, also Jugendamt, Verfahrensbeistand und evtl. auch Gutachter.


    Reden kann man ja viel wenn der Tag lang ist.


    ... und Papier ist geduldig. Ich würde mich aber auf jeden Fall erkundigen, ob eine Gegendarstellung lohnt. Ansonsten immer Nachweise einfordern, ansonsten ist das alles Schall und Rauch.


    Es ist wichtig, dass Du vor Gericht nicht so wirkst, als wollest Du Dich für das rechtfertigen, was da von der Gegenseite mal flott behauptet wurde. Immer freundlich bleiben und mit dem eigenen Anwalt eine passende Strategie besprechen. Keinesfalls dazu hinreißen lassen, sich an solchen Schlammschlachten zu beteiligen.

  • Das mit dem nicht Hinreißen zur Schlammschlacht ist leider auch nur die halbe Geschichte. Es ist eine juristische Verfahrensweisheit, dass Behauptungen anerkannt sind, wenn dem Schriftsatz nicht widersprochen wird. Natürlich weiß ein (erfahrener) Familienrichter (der nicht gerade vom Verwaltungsgericht umgetopft wurde oder der frisch aus der Ausbildung kommt), dass hier eine Menge Schmutzwäsche gekocht wird. Aber ... es könnte ja doch ein Funke an Wahrheit ... Wenn einer mit der Schlammschlacht beginnt, hat der andere keine Chance, da unbefleckt rauszukommen. Das ist das vermaledeite an solch einer Situation. Ich habe keine Chance, ich werde im gewissen Sinne Verlierer sein.


    Thematisieren in der Verhandlung wird der Richter das nicht. Aber er hat vorher einen Eindruck aus den Schriftsätzen gewonnen, der sich im Verfahren dann verfestigt oder ändert. Es gibt genug Leute, die gedacht haben, der Richter wird schon erkennen, wo der Hase läuft und wird schon richtig das Recht sprechen. Und die sind dann nach dem "Beschluss/Urteil" aus allen Wolken gefallen.


    Ein Gerichtsverfahren bedeutet immer Kampf. und es gibt keinen allgemeingültigen Ratschlag, weil immer mindestens zwei Parteien aktiv sind und damit die Abläufe bestimmen und verändern können. Das bösartige: Wer die Schlammschlacht beginnt, ist derjenige, der aktiv ist und die Themen besetzt. Das Auslösen einer Schlammschlacht hat oft ein ganz bestimmtes Ziel. Das gilt es für den beworfenen zu entdecken. Nur drei Beispiele: Wer keine Aussicht auf Erfolg hat, startet die Schlammschlacht in Hoffnung auf einen Zufallstreffer. - Darauf muss ich anders reagieren als derjenige, der die Schlammschlacht mit einem bestimmten Thema startet, bei dem er vermutet, die Sache geht "unentschieden" aus. Aber er verhindert, dass ein für ihn schwieriges Thema in den Fokus gerückt wird. Oder drittens: Die Gegenseite hofft darauf, mich aus der Ruhe zu bringen und mich auf der einen oder anderen Seite zu disqualifizieren.
    Reagieren müsste ich jeweils anders, um möglichst unbeschadet aus der Sache zu kommen ... "Gar nicht reagieren" ist da nur eine der Möglichkeiten ... und halt nur manchmal die Beste. Leider kann man meist erst im Nachhinein sagen, wie man es hätte machen sollen.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • "Gar nicht reagieren" ist da nur eine der Möglichkeiten


    Es geht darum, im rechten Augenblick klug zu handeln und sich nicht aus der Fassung bringen zu lassen. Sich nicht an der Schlammschlacht zu beteiligen heißt für mich, nicht einfach zu reagieren mit der Hoffnung, irgendwie unbeschadet herauszukommen, sondern zu agieren, um sein Ziel zu erreichen. Und dafür ist es richtig und wichtig, sich anwaltlich vertreten zu lassen. Anhand der Schriftsätze der Gegenseite sollte ein Familienanwalt, wenn er über die nötige Kompetenz und Erfahrung verfügt, in der Lage sein, sich im Sinne seines Mandanten so vorzubereiten, um souverän zu bleiben.


    Es gibt genug Leute, die gedacht haben, der Richter wird schon erkennen, wo der Hase läuft und wird schon richtig das Recht sprechen. Und die sind dann nach dem "Beschluss/Urteil" aus allen Wolken gefallen.


    Die Hoffnung, dass der Richter schon so urteilen wird, dass das Beste dabei herauskommt, sollte man nicht haben. Manche Richter scheinen schon vorher zu wissen, was sie wollen, ohne wirklich die Schriftsätze gelesen zu haben. Dann gewinnt man leicht den Eindruck, dass das richterliche Handeln durch den jeweils nächsten Fall vorherbestimmt ist, denn dieser wartet ja schon, und dann ist es gut, ein Verfahren schnell abschließen zu können.


    Ein Gerichtsverfahren bedeutet immer Kampf. und es gibt keinen allgemeingültigen Ratschlag, weil immer mindestens zwei Parteien aktiv sind und damit die Abläufe bestimmen und verändern können.


    So ähnlich sehe ich das auch, und ohne Bereitschaft, zu kämpfen, geht es nicht. Da braucht man mitunter viel Kraft und Energie. Aber es sind eben nicht nur die teilnehmenden Parteien, welche den Ablauf und damit das Ergebnis bestimmen, sondern ein guter Richter greift ein entsprechend seinen eigenen Vorstellungen. Oder, er versucht ein Ergebnis zu erzielen, mit dem beide streitende Eltern irgendwie zufrieden sind, der berühmte Vergleich eben.


    Wenn einer mit der Schlammschlacht beginnt, hat der andere keine Chance, da unbefleckt rauszukommen.


    Das nicht, aber man hat selbst auch die Wahl, sich dafür zu entscheiden, wem man die meiste Aufmerksamkeit schenkt: dem beteiligten Verfahrensbeistand, dem Vertreter des Jugendamts oder demjenigen, der eine solche Schlammschlacht angezettelt hat. Gute Vorbereitung hilft oft viel, auch wenn dadurch das Ergebnis noch lange nicht vorhersagbar wird.

  • Tief einatmen, ausatmen...weiteratmen...und zum Tagesgeschäft übergehen.


    Ich meine, er hat doch schon angefangen, sich zu demontieren...zu behaupten, DU hättest den Umgang abgesagt, wenn es einen Umgangspfleger gibt, der die Tatsachen kennt ist bestenfalls irre dumm!


    Ich hab mich beim Prozeß zurück gelehnt und den KV reden lassen...hat völlig gereicht, er hat nicht nur das GSR nicht bekommen, sondern brauch nie wieder irgendwie zu klagen, wenn er was will.


    Wenn man im Prozeß Sachen sagt wie: "Es kann ja wohl nicht von mir verlangt werden, daß ich mit der Straßenbahn durch Hannover fahre und dann noch in Begleitung meiner 6 Jährigen Tochter" oder auf die Frage ob es stimmen würde, daß er von mir Geld verlangt hat, wenn er Umgang wahrnimt sagt: " Ich hab kein Geld für Fahrkarten" braucht so schnell nicht wieder klagen.


    Mein KV war nämlich der Meinung, ich hätte trotz Job das Kind holen und bringen sollen und ihm Geld geben müssen, damit er Kind sieht, weil er ja wegen Arbeitslosigkeit nix hat und ihm auch nicht zugemutet werden kann, zum Amt zu gehen.


    Er war der Meinung, ich würde den Umgang boykottieren, weil ich das nicht eingesehen habe...


    Ich finde es immer wieder spannend, wie Umgangseltern die Realität verdrehen, es ist echt nicht selten hier, daß Umgänge nicht wahrgenommen werden und dann geklagt wird, daß der böse BET den Umgang boykottiert.


    Sei froh, daß dein KV nicht die hellste Kerze im Kronleuchter ist.

  • Wenn es nach KV geht, boykottiere ich alles. Absoluter Blödsinn! Manchmal habe ich das Gefühl, auch aus letzten Gesprächen mit dem Jugendamt zusammen, dass er eine komplett andere Wahrnehmung hat. Völlig realitätsfremd.


    Daher bin ich sehr Dankbar, dass noch mehrere Stellen involviert sind.


    Wenn ich lese, dass ihr Euch beim Prozess zurückgelehnt habt, dann kommt bei mir völliger Neid auf. Ich habe schon schlaflose Nächte, weil ich Angst habe, auf das Hilfeplangespräch nicht gut vorbereitet zu sein. Ich meine, Ihr habt ja irgendwie Recht. Was soll schon passieren bei der Faktenlage.


    Schickt mir einfach ein paar Nerven rüber!

  • Wenn ich lese, dass ihr Euch beim Prozess zurückgelehnt habt, dann kommt bei mir völliger Neid auf. Ich habe schon schlaflose Nächte, weil ich Angst habe, auf das Hilfeplangespräch nicht gut vorbereitet zu sein.


    Schlaflose Nächte, Angst hab ich auch alles durch, so abgebrüht bin ich nun wirklich nicht. Beim Prozess zurückgelehnt, nur noch außen, innerlich bin ich gerannt und zwar im Saal auf und ab.

  • Daher bin ich sehr Dankbar, dass noch mehrere Stellen involviert sind.


    Kommt drauf an wie diese Stellen das sehen, wenn ein Elternteil, auch durch Lügen und Unwahrheiten diese Stellen auf seine Seite bekommt dann wird das Gericht eben von diesen Lügen und Unwahrheiten beeinflusst...


    Zumal diese Stellen eben nicht an die Wahrheit gebunden sind...
    Ein Elternteil dass aufs JA rennt und dort unterstellt der andere ET sei Drogenabhängig muss weder was beweisen noch muss er sich rechtfertigen wenn herauskommt dass es doch nicht so ist...


    Die "Unschuldsvermutung" greift bei diesen Stellen nämlich nicht...


    Das nicht, aber man hat selbst auch die Wahl, sich dafür zu entscheiden, wem man die meiste Aufmerksamkeit schenkt: dem beteiligten Verfahrensbeistand, dem Vertreter des Jugendamts oder demjenigen, der eine solche Schlammschlacht angezettelt hat. Gute Vorbereitung hilft oft viel, auch wenn dadurch das Ergebnis noch lange nicht vorhersagbar wird.


    Wenn dann aber vergessen wird die meiste Aufmerksamkeit dem Kind zu schenken und 99% der Verfügbaren Ressourcen für diese Schlammschlacht aufgewendet werden dann läuft da was falsch...
    Wenn ich überlege dass wir knapp 20tsd € mittlerweile in diese "Schlammschlacht" gesteckt haben muss ich manchmal wegen 10€ hier oder da die gefordert werden echt den Kopf schütteln...


    lg Thomas

  • Nach meiner anfänglichen Angst, kommt der Optimismus langsam wieder.


    Der KV hat sich heute selber ins Abseits manövriert, indem er unentschuldigt beim Gespräch gefehlt hat.


    Gerade das Jugendamt hat sich ganz klar dafür ausgesprochen, das die Anbahnung gescheitert ist. Der Verfahrensbeistand schließt sich dem an, erwartet aber vom KV noch etwaige Vorschläge zur Weiterführung des Umgangs.


    Unbegleitete Umgänge wird von allen 3 Parteien abgelehnt.


    Vielleicht klappt es ja doch noch mit dem entspannt zurücklehnen im Gericht. Drückt uns die Daumen, dass der Richter im Sinne des Kindes entscheidet.


    Zitat von »Sandra1981«




    Wenn ich lese, dass ihr Euch beim Prozess zurückgelehnt habt, dann kommt bei mir völliger Neid auf. Ich habe schon schlaflose Nächte, weil ich Angst habe, auf das Hilfeplangespräch nicht gut vorbereitet zu sein.


    Schlaflose Nächte, Angst hab ich auch alles durch, so abgebrüht bin ich nun wirklich nicht. Beim Prozess zurückgelehnt, nur noch außen, innerlich bin ich gerannt und zwar im Saal auf und ab.

    @ Zwergenpapa


    Da bin ich ja beruhigt. Bin jetzt aber froh, dass ich ruhiger geworden bin. Vor dem Prozess wird es sicher noch einmal einen Höhepunkt geben, aber tief durchatmen und los gehts. Mir wäre nur ein Termin in den Morgenstunden lieber gewesen, so muß ich den Tag erst mal rum bekommen. Die Verhandlung beginnt leider erst um 15 Uhr.

  • Ich weiß jetzt, was ihr damit meint: Entspannt zurück lehnen und den Vater machen lass :D


    Nach anfänglicher Nervosität konnte ich in den entspannten Modus fallen.


    Beim nächsten Termin bin ich sicher auch wieder nervös, aber der Entspannung-Modus wird viel schneller eintreten.


    Vielen Dank noch einmal für Eure permanente Unterstützung.