KV weg, jetzt klagt GM Umgang NUR mit der Tochter ein

  • Der Brief des "Oma-Anwaltes" ist bereits ein juristischer Vorgang. Hier ist eine konkrete Forderung auf Umgang erhoben. Wird dem Anwalt darauf nicht geantwortet (nicht etwa der Oma!), kann der jederzeit eine Klage damit begründen, dass es auf seine Vermittlungsversuche für eine gütliche Umgangseinigung (Feenstaub könnte ja vorbehaltlos zustimmen ...) keine Reaktion von Feenstaub gegeben hätte.
    Die oben in meinem Briefvorschlag gewählten Formulierungen sind für Anwalt und Oma ausgesprochen "vergiftet". Es wird geantwortet. Die Forderung wird nicht zurückgewiesen (dann wäre ein Klagegrund da), sondern die Klärung zwischen Vater und Oma geschoben. Dort könne sich ja geeinigt werden.
    Sollte jedoch diesbezüglich Streit zwischen Oma und Sohn bestehen, hat der Oma-Anwalt ein Problem. Er darf nicht gleichzeitig für beide Parteien tätig werden.


    Darum gehört hier unabdingbar die schriftliche Antwort an den Anwalt her. Und ich rate weiterhin, in der Tendenz in der vorgeschlagenen Richtung. Denn hier bahnt sich mutmaßlich eine längere Rechtsauseinandersetzung an.


    Der Anwalt schreibt einzig zum Umgang mit der Tochter. Man sollte keinesfalls dem Anwalt gegenüber den Sohn mit einbeziehen. Aus verfahrenstaktischen Gründen ist es gut, wenn lange Zeit nur über den Umgang Tochter - Oma gesprochen wird. Soll sich der Anwalt und die Oma doch selbst dazu äußern, am besten sogar in der etwaigen mündlichen Verhandlung, weshalb Oma den Sohn nicht sehen will. Das fällt der Oma mit Sicherheit auf die Füße. Darum sollte man dieses ethisch verwerfliche, von ihr hier angedeutete Problem nicht schon gleich am Anfang "verfrühstücken", sondern schön brav im Köcher lassen für eine günstigen Augenblick, um zu punkten (den jetzigen Schriftverkehr wird sich im Verfahrensfall der Richter eh nicht angucken ... Da ist es strategisch viel besser, wenn in der etwaigen Klageschrift nur Umgang mit der Enkelin gefordert wird ...)


    Die Oma hat den Anwalt eingeschaltet. Es ist nicht zu erwarten, dass sie jetzt auf einmal auf ein Schreiben alles ändert. Das Telefongespräch ist ja schon gescheitert. Nun kann man nur noch auf Schadensbegrenzung aus sein und so taktieren, dass die ganze Sache der Oma auf die Füße fällt.


    Es sei denn, man sieht einen Weg zur gütlichen Einigung mit der Oma. Dann braucht es diese strategische Vorgehensweise nicht.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.


  • Besonnenes Vorgehen und Reagieren mag da richtig sein.
    Aber, was ich immer so gar nicht verstehe bei solchen Extremfällen: dass so manch abstruser Schwachsinn bei Gericht Gehör finden und noch ein aufwändiges Verfahren nach sich ziehen kann, mit Kosten, Gutachten usw.
    Eigentlich müsste die Oma, auf jeden Fall ihr 'Anwalt' (der Jura studiert hat) das doch besser wissen, sogar jeder Laie fern jeglichen Rechtskenntnisse schüttelt den Kopf bei solch einem Antrag.
    Anwälte dürfen irgendwie alles, rechtsfern und auch unverschämt sein. Da werden absurdeste Forderungen oder gar widerlichste Geschütze aufgefahren (sowas habe ich übrigens auch erlebt), und als Gegner muss man dann noch sachlich bleiben und die Klage erwidern.
    Mein Rechtsverständnis ist schwer beschädigt.
    Dann deutet die Oma noch deutlichst ihre rechte Gesinnung an.... Mir wird da nur schlecht.
    Ich persönlich würde mein Kind nicht zu solch einer Oma geben.

    _________________________________________________________________________
    keks3


    life is a tale told by an idiot, full of sound and fury, signifying nothing (shakespeare)
    'Does anybody remember laughter?' (R.P.)

  • :hae: Hatte nicht der Großvater regelmäßigen und vermutlich liebevollen Kontakt zum Enkel? Ich meine, Du habest mal was von Gartenarbeit erzählt. ich wundert, dass der Großvater sich so völlig raushält.


    Ich würde Volleybaps Vorschlag abtippen, zur Anwältin tragen und um Absenden bitten. Wessen Anwalt worin besser ist, steht nicht zur Debatte. Ein derartiges Menschenbild ist jedenfalls nicht förderlich für das Kind und irgendwie müßte die Großmutter ja mal eine andere, sinnvollere Begründung vor Gericht abliefern. Wobei, derselbe Anwalt hat den Vater und die Oma ja schon vorher beraten. Soviel zur Qualität der Beratung.


    Gruß

  • Mittlerweile gab es doch recht kurzfristig ein Termin beim JA mit Oma nachdem mein Anwalt auch ein Brief versendet hatte. Gespräch kam von Omas Seite. Opa war komischerweise auch dabei, obwohl er sich immer aus allem raushält.


    Diesmal kam die Masche


    "Mein Sohn ist weg und jetzt seh ich das Kind bestimmt auch nicht mehr. bla bla bla". Was ja gar nicht stimmt. Ja, ich kann sie nicht leiden schon vorher nicht, aber wer kann sich schon Schwiegermütter aussuchen und nach der Aktion die sie gefahren hat und dann noch die Kommentare über Sohn, kann ich sie noch weniger leiden.


    Ich bin auch nochmal in mich gegangen und versucht für mich zu ordnen, was das beste für die Kinder wäre.


    .... wird nicht in die Nähe dieser Familie kommen, wenn sie ihn nicht so akzeptieren können wie er ist. Sein Opa vermisst ihn natürlich und ich glaube mein Sohn ihn auch. Die beiden haben sich auch ohne viele Worte verstanden und ich finde es sehr schade, dass Oma da so .............. ggrrrrrrrrrrr ......... ist.


    Ich habe dann gesagt, dass die Telefonate zwischen Oma und ..... natürlich weiterhin so laufen können wie bisher, war ja vorher auch kein Problem, aber ich möchte keine festen Tage. Wenn Oma anruft und wir sind da gut, wenn nicht dann nicht. Will .... anrufen, lasse ich sie selbstverständlich. Ich habe dann auch dem JA erklärt, dass ich Flexibilität gerade wegen der Therapien für .... benötige und .... hat ja auch noch ein Leben. Sie turnt jetzt und am WE hatte sie ihre erste Pyjamaparty. Zähneknirrschend stimmte Oma zu. Sie wollte ja lieber feste Termine, aber gut.


    Dann kam der Umgang. Nachdem Oma nochmal ihre Tage forderte, sagte das JA klipp und klar, dass sie das so nicht bekommen wird. Da es in der Vergangenheit nie eine Übernachtung gab, sondern immer nur stundenweise Kontakt oder mal einen ganzen Tag.
    Mit Absprache mit RA und wie einige es auch angeregt hatten, den Vorschlag, dass Oma Kind Mittwochs nachmittags ca. für 3Stunden mitnehmen könnte (Zeit wäre flexibel, aber dann mit Absprache, wenn es länger werden sollte) Opa würde in der Zeit .... nehmen und was anderes machen. Mir kamen fast die Tränen, als er doch mit Fachwissen aufwarten konnte. Opa hat sich wirklich über Sohnis Krankheit informiert. Er bot sogar an, weil sein Freund ein Reittherapiezentrum hat, mit Sohn da mal hinzugehen, wenn ich zustimmen würde. Er hat sich auch bereit erklärt, mit der Therapeutin zu sprechen und sich Tipps geben zu lassen im Umgang mit ....


    Ich konnte nicht an mir halten und sprach auch das Thema an, wie sich Oma gegenüber .... über .... geäußert hatte. Wir haben uns jetzt auf eine Probezeit von vier Wochen geeinigt und ich habe klipp und klar gesagt, dass ich diese Äußerungen in der Gegenwart der Kinder nicht wieder hören möchte. Und auch SB redete Oma nochmal ins Gewissen. SB deutete an, dass dies auch ein Grund für Umgangsausschluss wäre und Oma diese Chance nutzen sollte.


    Es wäre natürlich toll, wenn es klappen würde. Für die Kinder und ich hätte mal einen Nachmittag für mich. Nächste Woche gehts los. Die Therapeutin will noch mit beiden Kindern sprechen und sie darauf vorbereiten. Ich freue mich darauf, dass .... wenigstens seinen Opa wiederbekommt und das dieser wirklich versucht zu helfen und ihn so liebt wie er ist.


    Er bekam sich bei dem Gespräch sogar mit Oma in die Haare, als er das mit den Reitzentrum ansprach. Sie voll sauer, da sie davon nichts wusste und er ganz stumpf "In Gegensatz zu dir vergesse ich nicht, dass .... zwei Kinder hat. Der Junge soll auch eine schöne Kindheit haben und reiten hilft ja bekanntlich bei vielen Dingen". Sie wollte wieder meckern und er sie nur scharf angeschaut und dann war Ruhe. Habe ich in all der Zeit wo ich die beiden kenne noch nie erlebt. Vielleicht ändert sich ja doch was.


    Gestern hat mich Opa dann nochmal angerufen und gefragt, ob wir am WE, alle zusammen (Oma weiß noch nicht ob sie mitkommt) auch mit Tochter mal zu dem Zentrum fahren wollen. Sein Freund würde sich freuen uns kennenzulernen. Tochter ist schon total aufgeregt, vorallem seitdem Opa ihr noch erklärt hat, dass Voltigieren turnen auf ein Pferd ist und versucht ihren Bruder seit heute morgen zu erklären, dass Pferde total cool sind. .... Vielleicht habe ich ja bald zwei Reiter in der Familie.


    Also Daumen drücken, dass wir doch nicht vor Gericht landen und es alles nochmal hinbekommen.




    Ach so, vom KV habe ich ein Paket für die Kinder und einen Brief bekommen. Er wohnt jetzt in Portugal. Er würde sich freuen, wenn ich ihn ab und zu mal schreibe wie es unseren Kindern geht und wenn er so weit ist, würde er wiederkommen und hoffen, dass die Tür einen Spalt offen steht. Ihr werdet es nicht glauben, in dem Paket waren zwei Geschenke für Tochter und Sohn.

  • :knuddel


    Mach den Opa weiter zu Eurem Verbündetem.... ;-) Find ich gaaaanz toll von ihm und ich denke das er gerade für Junior zu ner sehr wichtigen Person werden kann/wird.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Ich glaube wirklich das Opa mit der Faust auf den Tisch gehauen hat. Er hat auch gleich gefragt wie es beiden Kindern geht, wie es mir geht, ob ich irgendetwas brauche und er ist sehr reflektiert. Vorallem habe ich den Eindruck, dass er Hilfe anbietet mir aber die Entscheidung überläßt, ob oder ob nicht. Bei seiner Frau habe ich immer das Gefühl, dass es ein Befehl ist und kein Angebot.


    Er hat auch gesagt, dass er versteht, dass ich misstrauisch bin und das es Zuhaus bei denen ordentlich geknallt hat, als er das alles erfahren hat. Er versteht, dass Vertrauen erstmal wieder aufgebaut werden muss und das er sich freut, dass ich im Wohle der Kinder handle und versuche "neu" anzufangen und das ich trotz des Briefes vom Anwalt zum Gespräch bereit bin.


    Ich glaube auch, dass es für Sohn wichtig ist, eine männliche Bezugsperson zu haben, die ihn bedingungslos liebt. Wie gesagt, ich hoffe, dass jetzt alles wieder "gut" wird und wir ein Stück weit zusammenwachsen, alle an einen Strang ziehen und wir ein schönes Leben haben können.

  • Das hört sich doch gut an. Wunderbar, dass hier der Opa - zwar spät - sich so einbringt und alles auf ein "normales" Gleis setzt. Da wünsche ich dir, dass das jetzt in diese Richtung gut weiter geht ...

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Das klingt wirklich gut. Ich wünsche Euch von Herzen, dass beim Opa, anders als bei seinem Sohn, dieser Zustand von Dauer ist.

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • ich finde es so schoen wie es sich entwickelt und druecke euch vom ganzen herzen die daumen.........das es alles so wird. wie ihr ihr erhofft........


    der opa ist klasse, alles gute.........

    Kinder die geliebt werden, werden erwachsene die liebe schenken koennen.


    [font='Tahoma, Arial, Helvetica, sans-serif'] "In meinem Leben habe ich unzählige Katastrophen erlitten. Die meisten davon sind nie eingetreten."

  • Ich hab Gänsehaut. Klasse wer hätte so etwas erwartet. Und toll der der Opa der Vernünftige ist und hoffentlich die Oma auch etwas ansteckt. Für die Kinder ist das toll gerade auch für euren Sohn. Weiterhin alles Gute.



    Und vom Vater find ich ehrlich gesagta uch gut. Vielleicht braucht er wirklich Abstand um mal runter zu kommen, Fehler zu sehen und dran zu arbeiten. Seinen Satz mit der Tür und dem kleinen Spalt zeigt das ihm seine Kinder nicht egal sind und er erkannt hat das es für ihn im Moment nicht geht. Ich an deiner Stelle würde seiner Bitte nach Infos nachkommen, mich über das Pakte und den Brief freuen aber nciht zu viele Hoffnungen und Erwartungen zu haben und jetzt erstmal entspannt mit den Kindern nach vorne schauen.

  • War das Thema einer eventuellen krankheitsbedingten Ursache für die extreme Persönlichkeitsveränderung des Vaters eigentlich jetzt ganz vom Tisch?

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Das Verhalten des KV´s wurde noch nicht erklärt. In den Brief steht auch nichts. Nur das ihm alles furchtbar leid tut und er den Angriff auf mich am liebsten ungeschehen machen möchte. Haltet mich für verrückt, aber ich habe mir vorgenommen zum Wochenende einen Brief zurückzuschreiben. Mich für die Geschenke zu bedanken und ihm über die Kinder auf den Laufenden zu halten. In dritten oder vierten Brief werde ich mich mal rantasten... Vielleicht ist es so erstmal für alle am Besten.


    Am WE waren wir wie geplant im Reittherapiezentrum. .... war total aufgeregt und was total toll von Opa war. Sie durfte an einer Voltigierstunde teilnehmen. So glücklich habe ich ... schon lange nicht mehr gesehen. Opa will das sogar bezahlen und alles was .... dafür benötigt. :wow Mit einem Mädchen aus der Gruppe hat sie sich auch gleich angefreundet. Sie wohnt nur ein paar Minuten von uns weg. Die Mutter von der Kleinen würde meine sogar mit zu den Stunden mitnehmen, wenn es bei mir mal eng wird. Wahnsinn wie hilfsbereit manche Menschen sein können.


    Naja, was nicht so schön war. Oma war mitgekommen. Ich weiß nicht, ob sie es einfach nicht verstehen will oder kann. ... war nie ein Kind, was schmusen wollte oder Körperkontakt eingefordert hat. Wir uns also auf den Hof getroffen. Die Kleine zu Opa gehopst und Oma erwartete wohl das .... zu ihr kommt. Kam er aber nicht. Als sie ihn dann in die Arme ziehen wollte, ging das Geschreie los. Ich habe ihr dann nochmal ruhig gesagt, dass .... das nicht möchte. Selbst ich bin sehr vorsichtig, was Körperkontakt angeht, da .... immer empfindlicher reagiert. Naja, da zog Oma schon ´ne Flappe.


    Der Therapeut in den Zentrum scheint sehr kompetent zu sein und er strahlt solche Ruhe aus. Er kam mit .... gut zurecht und wo mir die Tränen in die Augen stiegen war, als .... von sich aus das Pony gestreichelt hat. Es waren nur drei Sekunden, aber ich fand das total super. Da werden wir auf alle Fälle weitermachen. Ich habe Fotos gemacht. Mal sehen, vielleicht schicke ich sie dem KV. Opa hat auch hier gesagt, dass wenn die KK nicht zahlt, macht er das. Da bekam Oma Schnappatmung und Opa ganz cool "Dann lädst du deine Klatschtanten eben einmal weniger zum Kaffee ein. ... Das sind schließlich unsere Enkelkinder"


    Ich habe all die Jahre den Opa wirklich falsch eingeschätzt. Er ist wirklich bemüht und engagiert und das scheinen die Kinder zu spüren. Mal sehen wie es Mittwoch läuft.

  • Oma hat im Gegensatz zu Opa noch keine näheren Infos über Autismus und reagiert neurotypisch-eingeschnappt, weil Dein Sohn autistisch-distanziert ist. Es wäre schön, wenn sie sich die Infos, die Opa bereits hat, ebenfalls holt. Männer haben - wenn sie sich drauf einlassen - meist etwas besseren Zugang zu Autisten, weil ihnen das rationalere Denken näher ist. Deine Ex-Schwiegermutter ist da wohl eher der gefühlsbetonte Mensch, der Wert darauf legt, dass man die Gefühle nicht nur hat, sondern sie auch durch Körperkontakt zeigt.


    Dein Sohn ist nicht krank, er ist nur nicht neurotypisch. Viele sehen Autismus auch nur negativ, dabei gibt es auch positive Seiten.


    Ansonsten: Die Entwicklung mit KV und seinen Eltern jetzt ist positiver, als es sich erst abzeichnete - das ist super.

    Im Forum gängige Abkürzungen:
    ABR: Aufenthaltsbestimmungsrecht (kann sich auf das alleinige ABR beziehen) / ASR: Alleiniges Sorgerecht / GSR: Gemeinsames Sorgerecht / SR: Sorgerecht
    BU: Begleiteter Umgang oder Betreuungsunterhalt / KU: Kindesunterhalt / UHV: Unterhaltsvorschuss / WM: Wechselmodell / BET: Betreuungselternteil / UET: Umgangselternteil
    TE bzw. TS: Threadersteller bzw. Themenstarter / JA: Jugendamt
    KV: Kindsvater / KM: Kindsmutter / ET: Elternteil / GE: Großeltern

  • Haselmaus


    Ich glaube einfach, dass Oma nicht wahrhaben will, dass ... eben anders ist wie andere Kinder und das es okay ist. Es nichts Schlimmes ist. Wie gesagt, dass etwas mit ihm nicht stimmt, hatte ich ja immer im Gefühl, aber habe mir nichts dabei gedacht. Leben und Leben lassen. Er hat halt andere Bedürfnisse wie .... Sie kuschelt total gern ist, ein sehr körperlicher Mensch und für sie sind Berührungen ich sag mal überlebenswichtig.


    Damit kann Oma nicht umgehen. Noch nicht. Vielleicht braucht sie einfach ein bißchen mehr Zeit. Ich hatte auch beim Reitzentrum, dass Gefühl, dass sie sein Verhalten sehr persönlich genommen hat. So in der Richtung. Mich will er nicht anfassen, aber dafür das Pony. Wir hatten uns auch über seinen Freund unterhalten (der Junge mit der Sprachbehinderung) und .... hat kurz gelächelt. Als sie ihn fragte, ob er sich freut, dass sie auch da ist, keine Reaktion von .....


    Oma und Opa wollen heute abend grillen und haben mich zum Abendessen eingeladen, wenn ich die Kinder hole. Ich hoffe, dass alles gut läuft heute. Eigentlich wollte ich heute die Zeit nutzen um zum Friseur zu gehen, aber ich denke ich warte noch einige Male ab um sicher zu sein, dass es keine Probleme gibt.


    Ich werde mal unauffällig ein Buch über Autismus im Haus liegen lassen. Vielleicht schaut sie einfach mal rein. Ich würde auch so gern mit ihr darüber reden, was meine Ängste für die Zukunft von .... sind, aber gut. Das wird wohl noch viel Wasser den Berg runter fließen, aber ich denke ein Anfang ist gemacht.

  • Ich kann mir gut vorstellen, dass die Oma das Verhalten persönlich nimmt. Unser Söhnchen ist als Baby zu jedem auf den Arm und hat da geflirtet und gelacht - nur nicht bei Oma. Die war total stinkig auf uns und auf ihn... Beim Tochterkind war es besser, weil sie sich von niemandem hat nehmen lassen. Aber gut fand sie das da auch nicht.

    Ich bin eine Mutter - und was ist deine Superkraft?

  • Feenstaub1980:
    Welches Buch hast Du denn?
    Falls Oma & Opa PC und Internet haben, kannst Du ihnen auch einige Videos bei Youtube & Co raussuchen, da gibt es ein paar gute. Gruselig finde ich da immer die Videos, auf denen Eltern die Overloads ihrer Kinder einstellen - von mir würde ich kein derartiges Video im Netz finden wollen...


    Oma ist halt kein Pony - dass zu Tieren eine bessere Verbindung bestehen kann ist für mich kein Wunder, das kenne ich gar nicht anders.


    Gerade was Familie angeht - diese hat mitunter weniger Verständnis als Außenstehende, auch Erklärungen prallen dann ab. Da hilft dann nur rigoroses Aussortieren der engeren Kontakte.

    Im Forum gängige Abkürzungen:
    ABR: Aufenthaltsbestimmungsrecht (kann sich auf das alleinige ABR beziehen) / ASR: Alleiniges Sorgerecht / GSR: Gemeinsames Sorgerecht / SR: Sorgerecht
    BU: Begleiteter Umgang oder Betreuungsunterhalt / KU: Kindesunterhalt / UHV: Unterhaltsvorschuss / WM: Wechselmodell / BET: Betreuungselternteil / UET: Umgangselternteil
    TE bzw. TS: Threadersteller bzw. Themenstarter / JA: Jugendamt
    KV: Kindsvater / KM: Kindsmutter / ET: Elternteil / GE: Großeltern

  • Ich wollte nur kurz berichten wie der erste Umgangsnachmittag gelaufen ist


    - Oma war Tochter im Schwimmbad und die Beiden hatten richtig viel Spaß.


    - Opa hat mit Sohn im Garten ein Kanichenstall aufgebaut. Da Opa von der positiven Wirkung von Tieren auf Autisten überzeugt ist. Nächsten Mittwoch, wollen die beiden ins Tierheim und schauen, ob da Kandidate gibt.


    Das lief also sehr gut.


    Dann kam das Grillen. Ich muss sagen, ich war etwas befangen, da ich leider gottes immer noch sehr misstrauisch gegenüber Oma bin, obwohl ich wirklich versuche, dass auszublenden. Naja und es gab Herzschlagmomente.


    1) Als Tochter am Essentisch sagte "Mom, ich weiß genau warum Papa weg ist. Oma .... hat es mir ganz genau erklärt". Leute, ich war wie in Schockstarre. Mit aller Kraft sagte ich dann nur "Schön, dass du mit Oma darüber reden konntest" und sie grinsend "Papa ist jetzt in einen fremden Land, weil er mal die Welt sehen will, da ist alles ganz anders. Er, mich und ..... ganz doll vermisst, daher haben wir auch die Geschenke bekommen. Wenn ich groß bin, mache ich das auch und schicke dir auch immer Pakete". Ich war so perplex. Dachte schon, dass Oma wieder mit KV ist wegen .... weg um die Ecke gekommen ist, aber da hat sie mich echt "positiv" überrascht.


    2) Und dann kam was nicht so schönes. Oma saß ja neben .... Ich weiß nicht wieso, aber sie fing dann wieder das Grabbeln an und ..... regte sich auf. Tochter nur "Oma ..., .... mag es nicht. Lass ihn in Ruhe" Oma daraufhin heulend ins Haus.


    Opa ist dann hinterher und Tochter auch traurig. Sie wollte ja nicht das Oma weint, aber .... mag das nunmal nicht. Ich werde das heute mal mit der Therapeutin ansprechen, aber auf der anderen Seite finde ich gut, dass .... sich so schnell an die Situation gewöhnt hat und genau weiß, was man mit .... nicht tun sollte.


    Es wird wohl noch ein schwerer Weg, aber ich verstehe nicht, warum Oma .... das nicht begreifen will. Sie ist doch die Erwachsene. Naja, vielleicht verlange ich auch einfach zu viel von ihr.


    Opa meinte nur bei ´ner Zigarette, dass Oma ... noch in dieser Phase ist, wo sie das einfach nicht akzeptieren kann und scheinbar sie sich die Schuld daran gibt. Er aber mit ihr reden wird und er fände es toll, wenn ich ihr helfen würde. Naja, dass ist aber ein Punkt wo ich erstmal sage. Nicht nach all den Aktionen. Ich komme ihr zum Wohle der Kinder entgegen, aber helfen muss sie sich selber. Es gibt Selbsthilfegruppen, Bücher, Internet, dass kann ich und will ich auch nicht leisten.


    Aber im großen und ganzen lief es sehr gut. Mal sehen wie die anderen Umgänge laufen.

  • Boah.


    Alles in allem hört es sich nach einer richtig positiven Entwicklung an.


    Die Oma braucht sicher noch Zeit (vielleicht wird sie deinen Sohn auch nie wirklich akzeptieren können). Aber ich denke, dass der Opa da sicher noch so einiges bei ihr bewerkstelligen kann.


    Ich würde mich an deiner Stelle da derzeit auch nicht einmischen. Wenn sich die positive Tendenz weiter fortsetzt, dann kannst du ja überlegen, ob es für dich eine Möglichkeit gibt ihr auf die Sprünge zu helfen. Vielleicht kannst du sie dann ja auch mal mit zur Therapeutin deines Sohnes nehmen und die kann ihr dann sicher besser erklären, wie die Gefühlswelt deine Sohnes aussieht.


    Beim "zufällig" rumliegen lassen von Büchern fiel mir "Buntschatten und Fledermaus" ein. Mich hat die Lebensgeschichte damals sehr beeindruckt. Ist eben kein Fachbuch. Vielleicht will ja deine Tochter auch mal mit Oma den "Klassiker" Rainman gucken ;-)
    Ich glaube die Oma braucht einfach niederschwellige Angebote, um sich der Andersartigkeit ihres Enkels anzunähern und eben auch zu lernen, wie liebenswert Menschen "außerhalb der Norm" sind.


    Ich denke vergessen solltest du eben wohl auch nicht, dass sie aus einer Generation zu stammen scheint in der Behinderungen oder Anderssein verfolgt und ausgemerzt werden sollten. Solche Indoktrination sitzt oft leider sehr tief.
    Meine Oma hat auch noch so ne Freundin (ok, inziwschen wohl gestorben). Da war ich irgendwann soweit, dass ich gesagt habe, wenn die zu einem Geburtstag auftaucht muss Oma eben ohne mich feiern.