Hey ihr Lieben,
heute leider in einer anonymen Form,
denn ich rede heute über die Sexualität meiner Beziehung und möchte
meinen Partner schützen. Denn er ist der Grund, warum ich Hilfe/Rat
suche.
Wir sind seit 5 Jahren zusammen, hab
seit 4 Monaten ein gemeinsames Kind, er hat bereits Kinder aus seiner
vorherigen Beziehung.
Wir hatten die ersten 2-3 Jahre eine
sehr erfüllte, abwechslungsreiche Sexualität, welche ich in der
Form sehr genossen habe. Es gab die wechselseitigen Bemühungen, den
Partner in seinen Wünschen glücklich zu machen. Mein Partner mag,
wie viele andere, Pornos recht gerne und hat auf der einen Seite
immer versucht, mich in diese Welt einzubeziehen, aber auch immer
irgendwie, sie vor mir zu verstecken. Man ist ja nicht dumm ;), ich
habs immer gewusst, wenn er sich seine Filmchen angesehen hat. An und
für sich ist es für mich kein Problem, wenn er das macht, denn wenn
ich nicht zuhause bin, kann er machen was er will. Teilweise hat er
das auch als Inspiration für unseren Sex nutzen wollen/können.
Nicht alles, denn manche Sachen sind doch sehr Frauenverachtend, bzw.
stellen die Befriedigung der Frau, aus meiner Sicht, ganz nach hinten
und ich möchte mich nicht benutzen lassen. Es soll für beide
befriedigend sein.
Jetzt ist es aber so, dass in dem
halben Jahr vor meiner Schwangerschaft der Sex immer seltener wurde.
Was aber immer noch mehr als der Durchschnitt war. Hatten wir vorher
fast jeden Tag Sex, so pegelte es sich auf 2-3x pro Woche ein. Für
meine Begriffe absolut in Ordnung und auch echt viel. Manchmal gab es
auch eine Woche, wo gar nichts lief und mich hat das nie gestört.
Denn mal ehrlich, wer kann immer und jederzeit? Die Schwangerschaft,
welche von beiden gewünscht war hat einen Schalter umgelegt, er fand
es zunehmend komisch und irgendwie unangenehm, mit mir Sex zu haben.
In jeder Form. Es machte fast den Eindruck, als würde es ihn
insgeheim abstoßen. Dabei habe ich nicht wirklich zugenommen, ganz
im Gegenteil...ich hab vielleicht 8 Kilo zugenommen und war vorher
schon nicht dick. Also, Sex wurde weniger, er aber immer unlustiger
und machte mir aber klar, dass er Bedürfnisse hätte. Also habe ich
das orale Spektrum erweitert, um ihm seine Bedürfnisse zu erfüllen.
Irgendwie hab ich angenommen, dass es auf Gegenseitigkeit beruht,
aber sein Antrieb, mich zu befriedigen sank rapide. Sein Pornokonsum
stieg an. Sein Bedürfnis, das zu verheimlichen ebenfalls.
Jetzt nach Geburt unseres Kindes hab
ich ca. 2 Monate gebraucht um körperlich wieder ins Lot zu kommen
und ich weiss, dass ich damit recht zügig vorangekommen bin,
Ursprungsgewicht ist von alleine wieder gekommen, ich habe keine
Schwangerschaftstreifen und sehe in jeder Hinsicht aus wie vorher,
sämtliche Nähte sind verheilt, ich habe keine Schmerzen. Für mich,
der absolute Glücksfall.
Ich habe mich auf den hoffentlich
wiederkehrenden Sex gefreut, ich liebe den Sex mit meinem Mann, ich
begehre ihn wirklich. Aber Pustekuchen...Jeder weiss, dass die erste
Zeit mit Baby anstrengend ist...so auch bei mir...Schlafmangel,
Hormonelle Umstellung...ein scheinbar grundlos schreiendes Kind, all
das stresst gewaltig. Zumal der Anspruch, dass ich wieder so
funktioniere wie vorher ziemlich schnell im Raum stand. Der Haushalt
musste laufen, Essen musste da sein, Wäsche gemacht sein...am besten
ohne dass er was mitmachen muss. Hatte er am Anfang noch Verständnis,
wenn mal was liegen blieb, so macht er seinem Unmut inzwischen Luft
und schimpft rum, wie assi es bei uns aussehen würde. Er würde sich
so unwohl fühlen. Mein Unmut wächst auch immer mehr, denn er muss
wirklich wenig machen. Sein Part ist sein Job ( der uns grad alle
ernährt, denn mein Elterngeld ist verschwindend wenig ), das Auto
und das Finanzielle. Ich kümmer mich um seine Kinder und unser Kind,
damit er mit seinem Kumpel raus kann und seinem Hobby nachgehen kann
( das macht 2x abends weg pro Woche ). Ich musste selbst zur
Rückbildung mein Kind mitnehmen, wenn mein Babysitter nicht
kann...ich habe keine Freizeit für mich alleine. Ich bin immer
gefordert. Er ist gestresst, wenn das Baby weint, gestresst wenn
seine Kinder beschäftigt werden wollen, gestresst wenn er im
Haushalt mithelfen muss, gestresst, wenn er nicht befriedigt wird.
Also schaut er Pornos. So seine
Argumentation.
Gestern war ein für mich sehr
anstrengender Tag...nach dem impfen hatte ich ein sehr ningelisches
Baby, meinen Sport musste ich wie immer mit Kind machen, der Hund
wollte versorgt werden und der Haushalt wartete. Ich bin stolz auf
mich, ich habe alles super hinbekommen, die Wohnung hat geblitzt vor
Sauberkeit. Zwar war ich kaputt ohne Ende, aber irgendwie wollte ich
es schaffen. Mein Mann kam also nach Hause, wir konnten spazieren
gehen und haben abends ein leckeres Essen gehabt. Wohlgemerkt, mein
Mann musste nichts machen, außer sich ins gemachte Nest
setzen...aber statt der Wohlfühlatmosphäre ( Baby schläft fest,
Zeit für Zweisamkeit ) läuft Fussball und sonst nix. Nach
Fussballende sagt mein Partner, er würde noch eine rauchen gehen und
dann mit ins Bett kommen. Also bin ich ins Bett gegangen und hab
gewartet. Hab mir den Fernseher angemacht, denn meistens dauert das
rauchen so 10-15 min, also wollte ich nicht nur rumliegen. Nachdem
dann eine halbe Stunde um war, hab ich mich gewundert, wo er bleibt
und bin nackt, wie ich war, ins Wohnzimmer und sehe ihn wichsend auf
dem Sofa sitzen und Pornos schauen. Und da ist mir der Kragen
geplatzt. Mich fässt er nicht an, ich stecke in allen Belangen so
derartig zurück und er holt sich lieber bei einem Porno einen
runter, anstatt sich mit mir und uns zu beschäftigen.Seine Aussage
dazu war nur, Ich dachte du schläfst schon!
Mir reicht es wirklich. Ich kümmer
mich um jeden Mist für ihn, er sagt mir immer, wie gestresst er ist,
ich versuche ihm abzunehmen, was ich kann...dass ich ebenfalls
gestresst bin, spielt keine Rolle.
Ich habe nie Stress gemacht wegen
seinen Pornos, hab mich nur geärgert, dass er es vor mir
verheimlichen wollte/will. Als wäre ich jemand, vor dem man es
verstecken müsste. Wenn ich nicht in Strapsen vor ihm tanze, dann
passiert nix. Das begann ja schon vor meiner Schwangerschaft, dass er
der Meinung war, dass das Erfüllen meiner Bedürfnisse gegen seine
Bedürfnisse geht. Und er kann ja nicht meine Bedürfnisser erfüllen
und bleibt dann auf der Strecke. Aber andersherum nimmt er es gerne
in Kauf. Wenn ihm ( entschuldigt meine Wortwahl) einer geblasen wird,
ohne dass ich dabei befriedigt bin, dann ist das ok. Wenn ich mir das
andersherum wünsche, dann geht das gar nicht...inzwischen gibt es
zum Großteil Tage, da geht er befriedigt schlafen und ich stehe
unbefriedigt da. Schaue ich mal einen Porno, dann wirft er mir vor,
er würde mir nicht mehr genügen. Sein Penis wäre zu klein und ich
wöllte insgeheim lieber einen richtig großen. Also quasi, er wird
sauer und dreht durch, wenn ich einen Porno schaue und er zweifelt
sofort an meiner Treue...aber bei ihm ist das alles völlig legitim.
Inzwischen habe ich eine riesen Wut auf
ihn und sein Porno geschaue...ich bin da nicht mehr gelassen. Meine
Bedürfnisse fallen völlig hinten runter, aber seine müssen erfüllt
sein.
Ich weiss grad ehrlich nicht, wie ich
damit umgehen soll. Ich fühle mich grad einfach nur ausgenutzt. Das
hat für mich wenig mit einer ausgeglichenen Partnerschaft zu tun.
Achja, bis auf ein zwei Ausnahmen,
haben wir sexuell immer auf gleicher Höhe gestanden, er wollte immer
ein bisschen mehr als ich, aber es hat sich immer im Gleichgewicht
aus geben und nehmen befunden.
Und ich habe nichts gegen Pornos und
Selbstbefriedigung, manchmal hat will man nur den schnellen Kick aber
aus meiner Sicht sollte die Beziehung und gemeinsame Sexualität
darunter nicht leiden. Und das tut sie. Ich bin frustriert und
genervt und hab wenig Willen ihm noch mehr entgegenzukommen. Ich
hatte sogar angeboten, die Pornos mit in unsere Beziehung einfliessen
zu lassen, wenn er den visuellen Kick genießen möchte, hab aber um
ein paar frauenfreundlichere gebeten, wo wir beide was davon haben.
Ich bin also der Ansicht, dass ich ihm zu einem Großteil
entgegengekommen bin und erwarte irgendwie das gleiche...ist das
zuviel verlangt?
Zusammengefasst ist es so, er bekommt
durch mich viel abgenommen und Raum für seine freie Entfaltung, ich
habe das nicht. Weder freie Zeit noch Raum für Entfaltung. Er will
seine Befriedigung, aber möglichst ohne, dass er sich anstrengen
muss.
Kennt das jemand und hat einen Rat für
mich?