Hi!
Ein paar spontane Gedanken dazu: Wenn ich als neue Partnerin vom Brautpaar in die hintere Reihe gesetzt werde, ist das ja erstmal ein Hinweis darauf, dass in der Familie Probleme ungelöst sind. Ich kenne das von Freunden, die sich viele Gedanken um Sitzordnungen gemacht haben, um die geschiedenen Eltern plus neuen Partnern so zu setzen, dass es keinem Schmerzen bereitet. Und eine Freundin sagte auch: Wenn meine Mutter in der Nähe der neuen Frau meines Vaters sitzen muss, kommt sie nicht zur Hochzeit. Und auch nett für den Papa, wenn gesagt wird: Du sitzt neben deiner Ex-Frau, deine neue Partnerin an einem anderen Tisch. Wie wird da eigentlich miteinander umgegangen? Für mich wäre das ein Grund, allein mit meinem Partner an einem Sandstrand im Süden zu heiraten.
Die Sache mit dem Urlaub...also wenn ich zu meinem urlaubswilligen Partner sagen würde, dass ich in meiner ersten Ehe schon überall war und nun nicht mehr möchte...ich denke, dann wäre das wörtlich zu nehmen. Ich habe keine Lust mehr. Ich bin müde, fühle mich schwer und antriebslos. Vielleicht bin ich einfach erschöpft. Zu erschöpft, um Urlaub zu machen.
An schöne Erinnerungen an einen anderen Partner würde ich dabei gar nicht denken.
Mein Gefühl zu diesem Thema: Die Vergangenheit wird hier sehr stark gewichtet. Und ich frage mich wozu? Sie ist unwiederholbar, für immer vorbei, und wenn man sie begräbt, gerät sie auch in Vergessenheit. Ich bin 40 Jahre alt und habe schon unglaublich viel vergessen. Auch Urlaube mit Ex-Partnern. Da bleibt kaum mehr als das Gefühl "Schön, dass ich da war". An die Exen denk ich gar nicht mehr. Es hat ja Gründe, warum sie Exen sind.
Viel wichtiger ist doch die Gegenwart. Die gilt es sich schön zu machen. Ehrlich, es ist ja schon gesagt worden: Wenn du in den Urlaub willst..dann fahre. Das ist mein Tipp. Will er nicht mit...dann soll er zu Hause bleiben. Und ich meine das nicht böse. Vielleicht sind ruhige langmütige schweigsame Tage gut für ihn. Ich würde mir eine Freundin schnappen, was Schönes raussuchen und ab. Oder tanzen gehen. Schön anziehen und los. Meine Mama ist jetzt um die 60, sie sagte neulich "Tanz solange du noch kannst". Ihre Knie gehen nämlich kaputt.
Wenn ihr gern spazieren geht, warum nicht ein Wanderverein....ein Bekannter von mir meinte, es hat Jahre gedauert, bis seine Freundin und er mal wieder ein gemeinsames Hobby entdeckt haben. Sie haben sich beide sehr darüber gefreut. Manchmal braucht es halt Zeit bis man etwas passendes hat. Aber auch das suchen, macht doch schon Spaß. Das Leben ist dafür da um gelebt zu werden. Meine Meinung.
Und zu der Schweigsamkeit: Manche Menschen reden halt nicht soviel. Ich habe auch schweigsame Phasen. Ich denke Freundinnen sind da die besseren Ansprechpartner. Ich beobachte immer wieder, wieviel und gern Frauen miteinander reden und Männer da so schweigend dabei stehen. Aber nicht unglücklich sind. Nur keine großen Redner. Macht ja auch nichts.