Refugees (are not) welcome (anymore)?


  • Doch warum werden 2 Menschen mit wichtigen Anliegen so unterschiedlich behandelt?


    weil die (vermutlich Deutsche) Bankangestellte vielleicht einen echt schlimmen Tag hatte, und einfach nicht mehr konnte....vielleicht hat´s Dich zufällig getroffen-
    vielleicht hatte sie sonst oft mehr Zeit für Dich-
    Auch Banker sind nur Menschen-
    und, natürlich sollten wir (jeder) versuchen, jeden gleich zu behandeln.... jeder kann das nur versuchen, bekommt es aber nie ganz hin :troest

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)




  • In dem Moment wo es ans eingemachte bei einem selber geht, fällt Verständnis Reflektion schwer ,das wollte ich einfach nur mal anführen.


    Ich betreue einer behinderte Frau und begleite sie zum Rehasport.
    Da höre ich Dinge wie ,wenn man nur ein bisschen von dem Engament was im Rahmen der Flüchtlinge geleistet wird im Bedindertebereich hätte.
    Vom ALG 2 Empfäbger höre ich ,ich bekomme auch kein Fahhrad o.ä..
    Vom Rentner ich krebse vor mich hin und habe ein Leben lang gebuckelt usw usw.


    Natürlich kann kein Asylbewerber/in etwas für diese Lebensumstände und natürlich kann man das nicht mit den Entbehrugnen der vor Krieg und Elend flüchtenden vergleichen.


    Doch hilft es diesen Menschen immer wieder zu sagen so dürft ihr nicht reden seid froh Euch geht es gut ?


    Hilft es, das diese Menschen nicht irgendwann mit PEGIDA auf die Strasse gehen oder braune Parteien wählen ?


    Ich finde das ganze Thema so kompliziert und hätte so gerne eine/n tolle/n friedlichen Weg/Lösung für alle.


    Liebe Grüße


    Ute

  • "Die multikulturelle Gesellschaft ist eine Illusion von Intellektuellen." sagte einst unser Altkanzler.


    Hallo bay-of-russel,


    wie so oft lohnt es sich, so ein Zitat nicht nur aus dem Zusammenhang gerissen wahrzunehmen, sondern im Kontext. Ich habe mir nun das Vergnügen bereitet, das komplette Interview zu suchen, zu finden und zu lesen.


    http://www.zeit.de/2004/18/Deu…chmidt_18/komplettansicht


    Eindrücklich: Unter anderem konstatiert Herr Schmidt bei den Deutschen in Ost und West auch eine gewisse Tendenz zum Jammern.




    Hallo Anonymus,


    Jetzt ist es so, daß sich die Nachrichten über Zwischenfälle in Flüchtlingslagern häufen. Natürlich sind dadurch nicht alle über einen Kamm zu scheren, und es wird ja nur über die negativen Dinge berichtet, wenn es gut läuft wird es nicht genannt. Dennoch, es bleibt ein fader Beigeschmack bei mir nachdem ich solche Nachrichten gesehen habe, auch wenn ich Verständnis habe für den Stress dem die Menschen in solchen Behausungen ausgesetzt sind.


    Nun habe ich eine Freundin die arbeitslos war und sich in der Küchenstation in einem Lager in unserer Stadt beworben hat und dort nun seit einiger Zeit arbeitet. Was sie mir so berichtet möchte ich Euch nicht vorenthalten.


    Ich finde es schön, dass Deine Freundin nun Arbeit gefunden hat. Wird sie anständig bezahlt für Ihr Tun?
    Viele Berufsbilder im Dienstleistungsbereich haben damit zu kämpfen, wenig Anerkennung vom Gegenüber zu erfahren. Auch mit schwierigen Kunden umzugehen, ist eine der Kompetenzen, die man daher unbedingt haben sollte im Dienstleistungssektor. Kann man das nicht, sollte man eventuell über eine berufliche Umorientierung nachdenken.


    Zu meiner Freundin sagte er nur mit einem Gesicht, das wohl Fassungslosigkeit und Fremdschämen den „Landsleuten“ gegenüber zeigte: „Seid bloß froh daß Ihr kein arabisch versteht. Die reden sooooo schlecht über die Deutschen.“


    Das Gefühl des Fremschämens kenne ich. Das empfinde ich regelmäßig, wenn Menschen vor Flüchlingsunterkünften gröhlen und meinen, damit deutsche Kultur zu verteidigen.


    So viele Menschen kamen ohne Papiere nach Deutschland. So viele Menschen mit einer völlig anderen Mentalität als wir es haben sind nun unter uns. Soviel Terror in der Welt, so viele Schläfer um uns herum, so viele Ängste wachsen.


    Ja richtig, diese Menschen, die in unserer friedlichen Gesellschaftsform leben möchten, kommen aus dem Terror, haben Ängste. Sie sind traumatisiert und brauchen Zeit, diese Ängste abzulegen.


    Heute fuhr ich auf der Straße direkt bei der Turnhalle in der Kreisstadt. In der Halle sind derzeit hunderte Flüchtlinge untergebracht. Ich wartete im Stau an der Ampel darauf weiterfahren zu können als ein dünner Mensch mit dunkler Haut mit einer Plastiktüte vom Discounter an der Ampel die Straße Richtung Turnhalle überqueren wollte.
    Meine Aufmerksamkeit wurde abgelenkt durch einen Krach, eine Hupe und eine andere Hupe. Als ich meine Aufmerksamkeit wieder der Kreuzung zugewendet hatte, hat sich der dunkelhäutige Mensch gerade wieder aufgerappelt und stand dann wieder aufrecht. Er war in Deckung gegangen. Ein Reflex.


    Sind unsere Ängste mit diesen Ängsten vergleichbar?


    Schläfer?
    Ich habe mit Interesse verfolgt, wie bestimmte Kreise sich in einigen Foren und sozialen Medien empört haben. "2 der Attentäter sind als Flüchtlinge über Griechenland eingereist!!" Begleitet war das von ganz vielen Ausrufezeichen oder aber von Bemerkungen wie "das haben die jetzt von ihrem Willkommen!!".


    So. Da haben also Terroristen einen von vielen Wegen genutzt, um an's Ziel zu reisen. Hätten sie nicht diesen genutzt, wäre es eben ein anderer gewesen.


    Darf man nun eigentlich darauf warten, dass die arabischen Staaten uns vorrechnen, wie viele der Terroristen vom IS in unseren vorbildlichen Gesellschaftssystemen in Europa erzogen wurden um dann nach Syrien zu reisen und dort zum Mörder zu werden? Sind es hunderte?


    Das was ich nannte sind Einzelfälle, ja. Dennoch. Ich werde nicht mehr helfen, ich fühle mich ausgenutzt und habe das Gefühl daß die Hilfsbereitschaft mit den Füßen getreten wird. Ich bin ein guter Christ, aber ich werde die zweite Wange nicht hinhalten.


    Anonymus, da würde mich nun interessieren, inwiefern Du Dich ausgenützt fühlst. Was genau tust Du selbst? Welchen Nutzen hast Du für die Flüchtlinge und anderen Zugezogenen? Leistest Du freiwillige Dienste oder wirst Du bezahlt für Deine Arbeit?


    Auf welche Wange genau wurdest Du denn geschlagen?


    Fragende Grüße
    FrauRausteiger

    .
    .
    •» Cave quicquam dicas, nisi quod scieris optime. :rauchen «•
    .
    .

    Einmal editiert, zuletzt von FrauRausteiger ()

  • Anonymus, da würde mich nun interessieren, inwiefern Du Dich ausgenützt fühlst. Was genau tust Du selbst? Welchen Nutzen hast Du für die Flüchtlinge und anderen Zugezogenen? Leistest Du freiwillige Dienste oder wirst Du bezahlt für Deine Arbeit?


    Auf welche Wange genau wurdest Du denn geschlagen?


    Gute Fragen. Leider kann man als Anonymus wohl nicht antworten. Vielleicht war das ja auch ein Grund, auf diese Art den Thread zu eröffnen. Ein Thema wählen, bei dem garantiert die Wellen hoch schlagen und sich dann gemütlich zurücklehnen und dabei zusehen; teilnehmen kann man ja an der Diskussion nicht mehr...

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Hallo CoCo,


    Dein Einwand ist natürlich berechtigt.
    Jedoch: Das ist mir ebenso bewusst wie egal.


    Dass man als Anonymus nicht antworten kann, ist ebenso bekannt wie die Tatsache, dass man es in manchen Berufen nun einmal mit schwierigen Kunden zu tun hat. Ich kann im Ursprungspost sowieso nicht wirklich eine Frage entdecken oder ein persönliches Problem, bei dem Hilfe und Rat gewünscht wird.


    In meinem Dafürhalten ist es einfach wichtig, Worthülsen immer und immer wieder zu hinterfragen und sie dadurch als Solche zu offenbaren.


    Beste Grüße
    FrauRausteiger

    .
    .
    •» Cave quicquam dicas, nisi quod scieris optime. :rauchen «•
    .
    .

  • Vielleicht war das ja auch ein Grund, auf diese Art den Thread zu eröffnen. Ein Thema wählen, bei dem garantiert die Wellen hoch schlagen und sich dann gemütlich zurücklehnen und dabei zusehen; teilnehmen kann man ja an der Diskussion nicht mehr...


    Ich lese aus dem Ausgangstext von Anonymus viel mehr die Bedenken, wie sie z. B. Ratte oder friday angesprochen haben. Sobald man ein Schlüsselwort "in die Runde wirft", ein Tag, reagieren die Menschen darauf, springen drauf an, ohne zwischen den Zeilen zu lesen. Sätze wie von Ratte, nämlich des sie eigentlich kein Problem mit der langen Wartezeit hätte, gehen dabei unter und es wird nur die Kritik hervor gehoben, man wird sofort auf die eine Seite oder in die eine Schublade geschoben. Es gibt hier aber net nur zwei Seiten, es gibt ganz viele Positionen, die alle ihre Berechtigung haben. Leider ist des a weng schwierig immer mit den richtigen Worten auszudrücken, erst recht im Internet. Des ist einer der Gründe warum ich über solche Themen net gern schreibe, es ist zu weitreichend und kompliziert.


    Fakt ist aber des jeder durch persönliche Erfahrungen und Erlebnisse geformt und beeinflusst wird. "Urteile nicht über mein Leben, bevor du nicht in meinen Schuhen gelaufen bist."

    Wer sich den Gesetzen nicht fügen lernt,

    muß die Gegend verlassen, wo sie gelten.

    (Johann Wolfgang von Goethe)

    Einmal editiert, zuletzt von Nele64 ()

  • Ich habe von dem Anfang geschrieben, benutze bitte meine Äusserung nicht als Grundlage für Pauschalisierungen.


    Nun, ich hab geschrieben, daß die Leiute, die frisch ankommen und keine Kleidung am Leib haben, SEHR dankbar sind über Kleidung. Du hattest geschrieben, daß sie das nicht sind. Ich wollte nur mitteilen, daß ich diese Erfahrung in meiner teils engen Zusammenarbeit mit Flüchtlingen nicht teilen kann.
    Ich wundere mich aber, woher Du diese Information nimmst, daß frisch ankommende Flüchtlinge Ansprüche an Kleiderspenden haben, wenn sie nix anzuzihen haben.
    Ich kenn keinen Flipflop tragenden Flüchtling, der Socken nicht gerne genommen hat. Wäre auch unlogisch irgendwie.


    Da brauchst Du nur hier im Forum suchen da gibt es genug Beiträge mit dem TenorALG 2 Empfänger leben von meinen Steuergeldern ,ich kannn mir auch nichts neues leisten etc.


    Und wie fühlt sich das an? Wenn man von Sozialleistungen abhängig ist und ständig unterstellt bekommt, daß man ja nur zu faul zum Arbeiten ist? Oder daß Leute sich darüber aufregen, daß diese Schmarotzer auch noch weniger Eintritt im Schwimmbad zahlen müssen, als die arbeitende Bevölkerung, die dies faule Pack aushalten.
    Und dann kümmern die sich nichtmal um die Kinder, in der Schule fallen die eh alle durch ADHS auf und halten UNSEREN Maximillian vom lernen ab.


    Das sind so die Vorurteile, mit denen man kämpfen muß. Und es ist ätzend, oder?



    Zuallererst wird hier doch klar, welche Einstellung jemand hat.
    Die einen denken sich: Boah, der Migrant wird besser behandelt, wie ich, das KANN NICHT ANGEHEN!!!drölf.


    Ich finde es bezeichend das hier auch wieder nicht richtig gelesen wird.Ich schrieb von, in dem Moment, und auch sehr deutlich das den Migranten keine "Schuld" trifft.


    Wenn Du nochmal nachschaust, wirst Du sehen, daß ich nicht geschrieben habe, daß Du den Migranten die Schuld gegeben hast, ABER Du hast Dich schlechter behandelt gefühlt als der Migrant und das erscheint Dir ungerecht. Natürlich ist es ungerecht, wenn man schlechter behandelt wird, als jemand anders, aber ist es nicht egal, ob er Migrant, Hartz4 Empfänger, Alleinerziehender, Fleischereifachverkäufer oder Zahnarzt ist?


    Doch warum werden 2 Menschen mit wichtigen Anliegen so unterschiedlich behandelt?


    Nun, entweder die Bank hat es nicht so mit Datenschutz, dann würde ich die Bank wechseln, ansonsten frage ich mich, woher Du so genau weisst, worum es bei dem Gespräch ging. Gerade bei Bankangelegenheiten haben doch die anderen Kunden das Recht auf Diskretion, oder?
    Und wenn Dein Anliegen wichtig ist, dann ist es ätzend, wenn Dir nicht geholfen wird. Darüber darf man sich sicherlich aufregen, aber muß man da gleich nach Anderen schauen?
    Wozu dieses: Ey, DEM haben sie doch auch 25min lang geholfen!!!


    Natürlich kann kein Asylbewerber/in etwas für diese Lebensumstände und natürlich kann man das nicht mit den Entbehrugnen der vor Krieg und Elend flüchtenden vergleichen.


    Doch hilft es diesen Menschen immer wieder zu sagen so dürft ihr nicht reden seid froh Euch geht es gut ?


    Nun, GENAU das wird doch den Flüchtlingen permantent gesagt: Seid froh, daß ihr überhaupt was bekommt, nun stellt gefälligst keine Ansprüche, auf der Flucht hattet ihr doch auch nix, dann könnt ihr hier auch benutzte Unterwäsche tragen!


    "Urteile nicht über mein Leben, bevor du nicht in meinen Schuhen gelaufen bist."


    Komischerweise gilt das scheinbar nicht für alle Menschen.


    Eine ehemaliger Flüchtling wird verurteilt, weil er keinen gebrauchten Schulranzen für sein Kind möchte.


    Ich kann da das Beispiel einer Freundin nennen, die hat von Hartz4 gelebt, es gab nagelneue Schulranzen für die Kinder, allerdings sahen die alle gleich aus. Soll heissen, in der Schule hat man SOFORT gesehen, welches Kind einen Hartz4 Schulranzen hatte.


    Sie wollte den dann nicht, sondern hat Familienmitglieder angeschnorrt, damit sie sich einen anderen kaufen kann.


    Ist sie deswegen undankbar? Hat sie gefälligst den Rucksack zu nehmen, den sie umsonst bekommt?

  • Zitat Monsterkrümel


    Nun, entweder die Bank hat es nicht so mit Datenschutz, dann würde ich die Bank wechseln, ansonsten frage ich mich, woher Du so genau weisst, worum es bei dem Gespräch ging. Gerade bei Bankangelegenheiten haben doch die anderen Kunden das Recht auf Diskretion, oder?
    Und wenn Dein Anliegen wichtig ist, dann ist es ätzend, wenn Dir nicht geholfen wird. Darüber darf man sich sicherlich aufregen, aber muß man da gleich nach Anderen schauen?
    Wozu dieses: Ey, DEM haben sie doch auch 25min lang geholfen!!![/quote]

    Ich kenne nunmal die Auszahlungszettel der hiesigen Sozialbehörden.Des weiteren war die Unterhaltung so laut das ich sie (Du kannst sicher sein das ich gebvührenden ,vorgeschrieben Abstand gehalten habe ;-) ) mit annhören konnte/musste.



    Mir jetzt die Mühe zu machen auf Deinen Widerspruch ALG 2 Empfänger werden hier nicht diskriminiert und einen Beitrag später dann doch usw näher einzugehen scheneke ich mir.


    Sonst, kannst oder willst Du nicht verstehen was ich schreibe.Das musst Du auch nicht.


    Ich habe das geschrieben was mir gerade heute durch den Kopf ging.
    Es ist aber viel mehr als ich hier in Worte fassen könnte.
    Vieles von dem was gerade geschieht macht mich sprach-und fassungslos.
    Ich möchte einfach nur nicht gleich Oberlehrer Moralkeule schwinkend behandelt und in irgendeine üble Ecke gedrängt werden, weil ich hier nicht Mainstream fahre.


    Ich habe erlebt wie Ehrenamtlich verletzt wurden weil Kleiderspenden für Flüchtlinge mit Säure versetzt waren.
    Rasierklingen in Kleiderspenden.
    Genauso habe ich Flüchtlinge erlebt, die mich übel beschimpften, weil ich nur gebrauchte Sachen ausgeben kann.
    Es ist nie alles nur..



    Reden können ganz viele ganz toll...





    Zitat von »Nele64«
    "Urteile nicht über mein Leben, bevor du nicht in meinen Schuhen gelaufen bist."



    Zitat von
    Monsterkrümel
    Komischerweise gilt das scheinbar nicht für alle Menschen.


    Da stimme ich Dir voll und ganz zu.


    Liebe Grüße


    Ute

  • Meine Nachbarin arbeitet auch in einem Fluchtlingsheim.
    Sie meint Kothaufen auf dem Boden sind da an der Tagesordnung, eigentlich täglich, genauso wie benutztes Toilettenpapier, benutzte Damenbinden usw.
    Landet grundsätzlich auf dem Boden. Klos sind dauerhaft verstopft, weil dort anscheinend alles andere landet, als das was reingehört.
    Aushänge in den Landessprachen haben keine Änderung gebracht, auch nicht direkte Ansprachen. Die haben sich schweigend umgedreht und sind gegangen. Weggeräumt wurde nichts. Bei der Hygiene hat sie aus dem Heim sogar irgendeine Hautkrankheit angeschleppt. Die anderen Heimbewohner hatten die auch.
    Essen wird in dem Heim nicht verteilt, die bekommen Geld, damit sie sich was kaufen.
    Es gibt andauernd Diebstähle unter Flüchtlingen, einem hat man sogar eine Hose direkt aus der Waschmaschine geklaut.
    Zweimal hat jemand im Bett geraucht, getrunken, eingeschlafen und einen Brand durch die Zigarette verursacht.
    Auf Kinder müssten sie ständig aufpassen, denn ein paar mal wurden Kinder dabei erwischt, Sex miteinander zu haben "wie die Großen hier". Es ging dabei noch nicht mal um Teenager. Die sind alle in einem Raum und die Eltern machen es eben direkt vor den Kindern, also probieren die Kinder es auch aus.
    Es gab noch viele andere Geschichten, kann mich nicht mehr erinnern. In dem Heim wurden Flüchtlinge aus den Balkanländern untergebracht.
    Seit 2 Monaten arbeitet sie nicht mehr dort, weil im Mutterschutz, will anschließend aber zurückkehren, da der Job sehr gut bezahlt wird und auf die Toilette geht die dann eben ins Restaurant gegenüber. Sie hatte für 20 Stunden TZ fast so viel bekommen wie ich für VZ. Und ich bekomme viel. Und die suchen wohl händeringend Personal. Sie ist Sozialarbeiterin. Gehaltstechnisch kann man es also nur empfehlen. Flexibel ist es auch, TZ problemlos möglich.

    Einmal editiert, zuletzt von NemesisLady ()

  • NemesisLady
    Da fehlt ja mal kein einziges Klischee in der Schilderung deiner Nachbarin,
    ich frag mal unseren Bürgermeister, ob er sich die Flüchtlinge bei uns nach "Stubenreinheit" ausgesucht hat.
    Im Ernst, ich kenne viele Haupt- und Ehrenamtliche mit denen ich über die Situation in den Unterkünften spreche,
    in mehreren Unterkünften war ich auch schon selbst,
    noch nie habe ich Zustände gesehen, oder davon gehört, die auch nur in Ansätzen den von dir geschilderten ähneln.

    Träumen bis wir bei Vernunft sind

  • Sorge habe ich beim Thema Flüchtlinge eigentlich nur eine - dass es sich hier so wie in Frankreich entwickelt.
    Im Sinne dass Deutschland es nicht schafft, sie alle soweit zu integrieren, dass sie sich mit diesem Land identifizieren. Ist es bei solchen Menschenmassen überhaupt möglich? Das hat bisher kein anderes Land geschafft, nicht mal die USA, wo es überall Ghettos gibt.
    Denn wenn Deutschland es nicht schafft, dann werden diese Menschen frustriert sein auf Dauer. Frustriert, weil ihre Erwartungen nicht erfüllt werden, weil sie keinen Anschluss an die Gesellschaft finden, wenn sie feststellen, dass sie bei vielen vielleicht doch gar nicht willkommen sind usw. Dann grenzen sie sich aus, bilden Parallelgesellschaften und sind frustriert. Und übertragen diesen Frust auf ihre Kinder und Enkelkinder. Und dann hätten wir das gleiche Problem wie Frankreich - eine Menge junger Leute die zwar laut Pass Franzosen sind, sich selbst aber nicht als solche sehen. Die keinen Anschluss an die Gesellschaft finden und sich radikalisieren.
    Frankreich hat ja auch nur sekundär Probleme mit Flüchtlingen. Das primäre Problem sind dort ihre Nachkommen. Die 2 und die 3 Generation. Und die ersten Einwanderer aus den ehemaligen Kolonien kamen bestimmt auch auf der Suche nach einem besseren Leben. Viele haben leider kein besseres Leben gefunden und das Resultat können wir heute sehen. Manche Vierteln kann man dort gar nicht mehr betreten. Das mal ganz abgesehen von der islamistischen Radikalisierung.
    Ich will nicht dass es hier auch so endet und bin gespannt wie Deutschland das schaffen will was so gut wie alle vor uns nicht geschafft haben - nämlich die Integration großer Menschenmassen.

  • bunt fürs leben: ich gebe nur weiter was sie mir erzählt hat. Ohne jegliche Wertung. Ich selbst war dort nicht. Ich wüsste aber nicht warum sie lügen sollte oder irgendwas erfinden. Denn sie ist zufrieden mit ihrem Job. Sie meint aber, man wird nicht umsonst so gut bezahlt, denn es ist nun mal die Realität dort, aber man gewöhnt sich schnell daran. Das mit den Bränden ist zumindest definitiv wahr, denn dann musste sie hin und hatte angefragt ob sie ihr älteres Kind notfalls mal bei mir lassen kann.

  • Ich denke, dass wir Deutschland sind, jeder einzelne. Und die Frage ist, ob wir das schaffen (wollen). Es ist eine immense Hilfsbereitschaft da, aber an manchen Stellen frage ich mich schon, ob nicht vieles einfach Schönfärberei ist. Bürger laufen an den Belastungsgrenzen, unsere Polizei ganz sicher vorneweg. Irgendjemand fühlt sich immer ungerecht behandelt und man muss aufpassen, dass da nicht ein kollektives Feindbild aufgebaut wird. Unsicherheiten werden schon durch Rahmenbedingungen geschaffen, z.B. mein kommunaler Arbeitgeber hatte beschlossen die Flüchtlingskinder aus den hiesigen Heimen auf die KiTas umzuverteilen. Dies sollte auch anhand mit Bussen u.ä. geschehen. Erster Aufschrei von anderen Eltern: Ich muss mein Kind auch bei Wind und Wetter zu Fuß bringen. :schiel Sozialneid, die erste.
    Nachdem alles geplant war, fing der Arbeitgeber an zu rechnen. Wir können nicht alle versorgen, es gibt keine Kapazitäten mehr und auch Eltern können rechnen: Aber die deutschen Kinder als erstes, oder?Und die Qualität muss auch weiter stimmen. Pffftt....
    Letztendlich hat der AG vorerst alles wieder eingestampft, da in den meisten KiTas Wartelisten in dreistelliger Höhe sind (ohne Flüchtlingskinder)und man mochte es sich nicht mit den hiesigen Eltern verscherzen.
    Was ich damit meine ist, dass ich oft das Gefühl habe, dass die Hilfsbereitschaft groß ist, solange es nicht um die eigenen Ressourcen geht (und damit meine ich nicht gespendete Mäntel oder Windeln).
    Mich ätzt diese Doppelmoral an und trotzdem muss ich selbst aufpassen, dass ich nicht selbst in so eine Schiene komme. Macht vielleicht nicht sympatischer, ist aber ehrlich.
    Um da selbst eine Mitte zu finden, denke ich ist es wichtig zu sich ehrlich zu sein und auch zu anderen. Es muss legitim sein sagen zu dürfen: Das finde ich blöd, und ich glaube nicht dass wir das schaffen. Oder : Ich habe da und da ein Problem mit. Wenn man das nicht reflektieren kann und darf werden wir es nie besser machen. Wenn wir für alles nur Verständnis haben, nach Erklärungen und Entschuldigungen suchen, dann kommen wir nie voran. Und ich sehe für meinen Teil, dass wir in den letzten Jahrzehnten Teile für eine gelungene Integration geschaffen haben, aber auch in großen Teilen versagt haben.
    Und ich für meinen Teil glaube einfach nicht, dass grenzenloses Verständnis, Hilfsbereitschaft und wir feieren ein Multi-Kulti-Fest und haben uns alle lieb für eine Integration ausreichen.
    Bei uns stehen zur Zeit "Zeichen gegen den Rassismus" auf dem Plan. Das führte zu unheimlichen Querelen im Team. "Wir müssen ein Zeichen setzen, wir müssen hoch erhobenen Hauptes gehen,wir dürfen keine Angst haben."
    Letztendlich habe ich ganz undemokratisch entschieden: Ich werde nicht mit unseren (uns anvertrauten) 120 Kindern mich in einen Menschenauflauf von erwarteten 1500 Menschen zur Zeit begeben. Das sind meine ganz persönlichen Ressourcen.

    Liebe Grüße


    Friday

    Einmal editiert, zuletzt von friday72 ()

  • Vielleicht war das ja auch ein Grund, auf diese Art den Thread zu eröffnen. Ein Thema wählen, bei dem garantiert die Wellen hoch schlagen und sich dann gemütlich zurücklehnen und dabei zusehen; teilnehmen kann man ja an der Diskussion nicht mehr...


    Klar kann der User an der Diskussion teilnehmen, indem der eigene User verwendet wird. Allerdings werden wir wohl auf die offenen Fragen keine Antworten erhalten.

    Meine Finger sind offensichtlich immer schneller oder langsamer?? (wer weiß das schon??) als meine Gedanken, daher seht mir die Rechtschreibfehler (Flüchtigkeitsfehler) nach oder malt sie bunt an :blume

  • Wie sollen wir es schaffen, wenn die Politiker weiter "merkeln"?


    Würde endlich Geld in die Hand genommen, Menschen für die zuständigen Behörden ausgebildet und dann eingestellt, könnten die Asylanträge schneller als aktuell bearbeitet werden. In Holland(?) schafft man es doch auch in wenigen Wochen!
    Mit einem Bescheid wüssten die Menschen, woran sie sind und die zermürbende Wartezeit hätte ein Ende. Sie könnten arbeiten gehen und wären Steuerzahler wie wir alle hier. Das wollen die meisten von ihnen nämlich.
    Andere könnten weiterreisen und zu ihren Verwandten ziehen.
    Die Kinder könnten in die Schule gehen.


    Ich finde es unzumutbar, dass alles auf dem Rücken der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter ausgetragen wird.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Tja, ich kann nur von meinem erleben schreiben. Zwischen Flüchtling und Flüchtling bestehen große Unterschiede. Die syrischen Menschen hab ich bislang als sehr höflich erlebt und mit dem Willen sich einzugliedern und allem voran die möchten unbedingt deutsch lernen. Empfinden meine Jungs ähnlich die syrischen Kinder in der Schule babbeln schon eifrig deutsch.


    Anders die Erfahrungen mit den Männern aus Eritrea, die müssen noch sehr lernen das Frauen in Deutschland auf Augenhöhe mit Mann leben, da gab es schon sehr unschöne Dinge gegenüber Kolleginnen, so nach dem Motto was willst du, bück dich und räum den Dreck weg. :rolleyes2:


    Wird die Zeit bringen und der Wille von allen es irgendwie zu schaffen.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Ich kann mir auch vieles vorstellen, was die Politik im Moment besser machen könnte, aber wenn es nächsten Sonntag Wahlen geben würde, dann fürchte ich, dass es einen Rechtsruck geben würde. Und da -ich hoffe, es sei mir verziehen- ist mir eine zaudernde Merkel (und ich bin bestimmt kein glühender Fan von ihr) allemal lieber als ein aus der Hüfte schießender und dann erst nachdenkender Seehofer oder bestimmte Brandstifter im Anzug der AfD.


    Obwohl es so viel Verbesserungspotenzial gibt, es geht auch immer noch viel schlechter als es jetzt gerade läuft.

  • Klar kann der User an der Diskussion teilnehmen, indem der eigene User verwendet wird.


    Ja, das ist dann noch die Krönung... :thumbdown:


    Zitat von friday

    Letztendlich habe ich ganz undemokratisch entschieden: Ich werde nicht mit unseren (uns anvertrauten) 120 Kindern mich in einen Menschenauflauf von erwarteten 1500 Menschen zur Zeit begeben. Das sind meine ganz persönlichen Ressourcen.


    Ich kann mir nicht vorstellen, dass Dir irgendjemand hier deshalb einen Vorwurf macht.


    Ich frage mich, ob irgendjemand von den Leuten, die Sozialneid entwickeln, ernsthaft denkt, dass er auch nur einen Cent mehr in der Tasche hätte, wenn es das Flüchtlingsthema jetzt nicht gäbe. Als ob jemand käme und sagt "Hey - eigentlich haben wir das ganze Geld ja festgehalten, falls mal Flüchtlinge kommen; aber da wir die jetzt nicht aufnehmen, bekommen die armen Rentner/Obdachlosen/HartzIV-Empfänger/Eltern, die ihre Kinder zu Fuß in die KiTa bringen müssen tbc. jetzt mal mehr und wir investieren in Busse für KiTafahrten für alle..."

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~