Umgang nach Gewalt zwischen den Eltern

  • Hab ich bei meinen Kindern auch drauf bestanden, daß die den Koffer sofort auspacken. Warum muss Mutter da reinreden und die Autorität des Vaters untergraben und dann sagen, nein brauchen sie nicht?


    Richtiger wäre da doch wohl gewesen das Kind ebenfalls aufzufordern zu hören.


    Was da als deeskalierend angesehen wurde und mit guten Absichten gemacht wurde, war also nicht wirklich deeskalierend beim Empfänger angekommen.


    Und nochmal, da ihr meine Absicht mit meinem letzten Beitrag wohl noch nicht ganz verstanden habt:


    Man muss, wenn man es etwas neutral betrachten möchte unterscheiden, ob ein Mensch grundsätzlich zur Gewalt neigt und den Einsatz als probates Mittel ansieht, oder ob es einmalig in einer Ausnahmesituation passiert ist.
    Diese beiden Typ Mensch darf man nicht über einen Kamm scheren.


    War er denn vorher öfter schon gewalttätig?

    Nicht Fleisch und Blut,

    das Herz macht uns zu Vätern.


    Friedrich Schiller


  • Hucky, wenn ich das richtig verstanden habe, ist die Mutter eingeschritten als der Vater AUF SEINEM SOHN SASS und ihm ins Gesicht brüllte.


    Möcht Dich mal sehen wenn einer auf einer Deiner Töchter sitzt.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Zumal sich das, wenn ichs richtig verstanden habe, im Haushalt der KM und nicht des KV ereignet hat.


    Sorry, aber ein Kind das grade aus dem Urlaub kommt muss mit nicht unbedingt als erstes den Koffer auspacken. Unddas hat für mich auch nichts mit untergraben der Autorität des Vaters zu tun. Dieser würde sich wahrscheinlich sehr energisch verbitten, wenn die KM umgekehrt in seinem Haushalt angeben möchte, was Junior nun zu tun hat ;-)

  • Möcht Dich mal sehen wenn einer auf einer Deiner Töchter sitzt.


    Erstmal wäre das ein Unterschied, ob es einer oder die (in meinem Fall dann) die Mutter wäre. Bei einem wäre der Bend offen, bei der Mutter würde ich sagen, sie soll vom Kind runtergehen.


    Und den BET, der nicht mal anfängt zu brüllen, wenn das Kind patout nicht hört, den möchte ich auch sehen.


    Sorry, aber ein Kind das grade aus dem Urlaub kommt muss mit nicht unbedingt als erstes den Koffer auspacken. Unddas hat für mich auch nichts mit untergraben der Autorität des Vaters zu tun. Dieser würde sich wahrscheinlich sehr energisch verbitten, wenn die KM umgekehrt in seinem Haushalt angeben möchte, was Junior nun zu tun hat


    Würden die Eltern zusammenleben, wäre das doch auch kein Thema, warum wird die Autorität eine andere, wenn Eltern getrennt leben? Wenn sie zusammen leben, und einer sagt, räum bitte auf, dann unterstützt der andere Elternteil doch auch diese Anweisung und spricht dann nicht dagegen. Damit vermittelt man den Kindern doch nur, daß man auf den einen Elternteil nicht hören braucht.


    Fördert so ein Verhalten die Elternebene?

    Nicht Fleisch und Blut,

    das Herz macht uns zu Vätern.


    Friedrich Schiller



  • Na klar kann Papa so austicken und sich auf den Sohn setzen, nur weil dieser den Koffer nicht auspacken wollte. :ohnmacht: Das man da als Erwachsener so ausflippen kann, sich so vom Kind provoziert fühlen kann, logisch verstehbar. :ohnmacht:


    Hallo Elin,


    wenn ich den Tenor in diesem Themenstrang richtig wahrnehme, war nicht der Sohn schuld am "austicken" des Vaters. Es war die Mutter. Diese hatte offensichtlich falsch de-eskaliert. Sie hatte den Vorschlag gemacht, das Gepäck später zu bearbeiten, was offenbar in den Augen einiger hier die Autorität des Vaters untergraben hat und seine Gewalt gegen Kind (Tür zu, Kind niederringen, draufsetzen und zusammenbrüllen) und später gegen die Mutter (Gehirnerschütterung) rechtfertigt. Man muss hier unterscheiden zwischen solchen, die aus Gewohnheit zuschlagen und solchen, die es ausnahmsweise tun, wenn die Mutter gerade mal die falschen Formulierungen benutzt.
    (das war Sarkasmus)


    In diesem Forum wird seitenlang darüber diskutiert, ob man ein Kind in den Umgang zur Mutter geben sollte, das dort negativ gegen die Stiefmutter beeinflusst wird. Es wird ebenso seitenlang darüber diskutiert, ob eine Mutter wohl einen Fehler macht, wenn sie einem Kind einen Euro überreicht und dabei die falschen Worte nutzt. Man erwägt, hier das Jugendamt zu konsultieren.


    Es zerreißt mir das Herz zu lesen, dass hier ein erwachsener Mann auf seinem Sohn saß, ihn zugebrüllt hat, um seinen Willen zu brechen - und die Diskussion dreht sich darum, welche Fehler die Mutter hier gemacht hat bevor der Sohn misshandelt und sie selbst krankenhausreif geschlagen wurde.




    Hallo Lucca,


    das Verhalten des Vaters ist mit nichts zu entschulden.
    Der Vergleich mit irgendwelchen Nachbarn, die ihre Ehefrau nur ausnahmsweise töten statt gewohnheitsmäßig ist ebenso unangebracht wie der Rat, den Vater nicht anzuzeigen - es wäre ja eine Ausnahme gewesen.


    Warum?
    Die Beurteilung des Geschehens sollte die Gerichtsbarkeit vornehmen, nicht die Umwelt.
    Weder knallt man die Türe zu, um sich in der Folge auf das Kind zu setzen und es anzubrüllen damit es endlich pariert, noch hat man einen anderen Menschen dermaßen zu schlagen, dass dieser dann eine Gehirnerschütterung davon trägt.


    In meinen Augen markant und weswegen Du der Frau Mut machen solltest, offizielle Schritte einzuleiten:
    Du hattest geschrieben, die Mutter schämt sich. Der Vater schämt sich offenbar nicht?
    Für beide ist es also Fakt, dass die Mutter für seine mangelhafte (nüchterne!) Impulskontrolle verantwortlich ist?


    Das ist in meinen Augen Kennzeichen dafür, dass Gewalt in diesem System nicht ungewöhnlich ist - wenn auch bisher nicht in diesem Ausmaß.
    Du solltest die Frau ermutigen, Kontakt mit dem Weißen Ring aufzunehmen und beim Jugendamt den Vorfall bekannt zu machen. Der Sohn muss gestärkt werden, braucht Hilfe.


    Beste Grüße
    FrauRausteiger

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    •» Cave quicquam dicas, nisi quod scieris optime. :rauchen «•
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    Einmal editiert, zuletzt von FrauRausteiger ()

  • Sag mal Hucky, willst Du grad nicht verstehen?? Es geht darum das jemand auf nem Kind sitzt!!!!!!!!!!!!!!!!!


    Hallo, da kann man den Brustkorb zerquetschen!


    Warum spielst Du das denn so runter und kommst mit zeig mal den Elter der nicht brüllt.


    Mein Gott, wegen einem Scheisskoffer, sich auf sein Kind zu setzen und mit aller Gewalt dieses brechen zu wollen, das ist einfach nur zum kotzen!!

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

    Einmal editiert, zuletzt von Elin ()

  • Gewalt ist keine Lösung.


    Ganz einfach.


    Vielleicht hat die Frau ja angst das die Elternebene durch eine Anzeige ganz zerstört.


    Meiner Meinung nach ist sje aber durch den schlag der eine "Gehirnerschütterung" ausgelöst hat schon zerbrochen.


    Viel Kraft und Energie

  • ..nur mal so eingeworfen..vielleicht finde auch ich das nur merkwürdig.Aber die Geschichte so erzählt klingt so an sich schon merkwürdig


    -Also KV bringt die Kinder nach einer Woche Urlaub zur KM zurück.
    - Er ist oder trinkt nicht erstmal was sondern geht direkt mit Sohn auf Zimmer und verlangt er soll Koffer auspacken
    - dieser sagt nö
    -Papa knallt die Tür zu und brüllt Sohn zusammen
    - Mama kommt rein wie KV auf den Jungen sitzt und auf ihn einbrüllt.



    Ohne Vorgeschichte. Er ist nicht dumm und es gab einen aggressiven Vorfall in der ganzen mindestens 11 jährigen Vorgeschichte !


    sorry und ohne jetzt auf pseudo tiefenpsychologischer Basis zu wechseln. Die Geschichte so hinkt !

    Uralt Song
    ob es nun so oder so oder anders kommt , so wie es kommt so ist es Recht…..trala lalala
    - egal ! einfach weitertanzen !

    2 Mal editiert, zuletzt von Antje77 ()

  • Alter Falter...
    Erziehung hier, Erziehung da, Fehlverhalten so oder doch anders. Nein, Kompetenzgerangel überhaupt und Gewalt wunderbar. :batsch

    Glaube an Wunder, Liebe und Glück.
    Schaue nach vorne und niemals zurück.
    Tu, was Du willst und stehe dazu.
    Denn dieses Leben lebst nur Du!


    Lebe lieber ungewöhnlich

  • Der Vater hat auf dem Kind drauf gesessen und erniedrigt. Wie muss man sich das vorstellen? Eine Vorstellung dazu war hier , er saß mit seinem gesamten Gewicht auf dem Brustkorb des Kindes. War es so?


    Vater hat Kind zusammengebrüllt um seinen Willen zu brechen. War es so?


    Was ich zu bedenken gebe: Wir erfahren hier die Geschichte von der Freundin der Mutter, also schon aus 2. Hand.


    Aber bevor das weiterhin so interpretiert wird: Ich möchte den Vater nicht in Schutz nehmen und sein Verhalten als in Ordnung hinstellen und die Schuld anders verteilen (also auf die Mutter schieben).


    Ich beende mit Absicht meine Beiträge mit Fragen. Auf diese Fragen geht hier keiner ein.


    Was ich hier im Thread sehe: Es fallen die 2 Wörter Vater=UET und schlagen. Da ist sofort der Hintergrund der Geschichte, die Frage was hätte man anders machen können usw. egal.


    Es geht nur noch darum: Wie man den Vater am Besten verurteilt kriegt, und daß so ein Vater keinen Umgang haben darf.


    Viele von euch haben da in der eigenen Geschichte, beim Thema Gewalt in der Ehe, viel erlebt und seid da verständlicher weise auch in der Meinung verständlicherweise sehr festgefahren was mit so einem Menschen zu geschehen hat.


    Aber nochmal: Ich finde es auch wichtig, daß es hier bisher keine Gewalt gegeben hat, man also von einem nicht grundsätzlich gewalttätigen Menschen ausgehen muss. Da muss die Frage sein: Was hätte man anders machen können? Was kann man tun, damit es nicht mehr so weit kommt? Wie soll es im Sinne der Kinder weitergehen, konkret: Wie nimmt man dem Kind das Schuldgefühl, das es an der Situation schuld ist, weil es nicht gehört hat?


    Da müssen beide Elternteile jetzt hart dran arbeiten.


    Diese Fragestellungen finde ich viel wichtiger als die Frage, wie man den Vater jetzt am Besten ganz ins Aus stellt.

    Nicht Fleisch und Blut,

    das Herz macht uns zu Vätern.


    Friedrich Schiller


    Einmal editiert, zuletzt von Hucky ()

  • Hallo Hucky,


    wenn man den Eingangsbeitrag liest, nimmt man zur Kenntnis, dass die Aussage, es hätte bisher keine Gewalt gegeben, nicht richtig ist.
    Ebenso kann ich persönlich nicht erkennen, wo Deine Vermutung (Unterstellung? Empfindung?) "die lesen Vater=UET und wollen Umgang verhindern" zutrifft.


    Ich lese in diesem Themenstrang:
    - Den Rat, den Vorfall zur Anzeige zu bringen als Signal in Richtung des Vaters und zur Hilfe für die Kinder
    - Schilderungen von Vätern und neuen Partnerinnen, die zu Unrecht der Gewalt beschuldigt wurde
    - Beispiele von Tötungsfällen im Umfeld und wie diese juristisch bewertet wurden
    - Den Rat für die Themeneröffnerin "halt Dich raus", der Vater sei ja nicht gewalttätig der Mutter gegenüber geworden stattdessen sei er aus der ursprünglichen Situation herausgegangen und sie hätte ihn verfolgt
    - die Fernanalyse und die Bewertung des Verhaltens der Mutter und die Forderung sie möge reflektieren, was sie selbst hätte anders machen müssen
    - die Aufforderung man möge "differenzieren"
    - die scharfsinnige Schlussfolgerung, irgendwas könne nicht stimmen an dieser Geschichte.
    - únd zu guter Letzt lese ich in diesem Themenstrang einigermaßen überrascht den Vorwurf an die Schreiberinnen hier "Es geht nur noch darum: Wie man den Vater am Besten verurteilt kriegt, und daß so ein Vater keinen Umgang haben darf." Du äußerst die Vermutung, der Mehrzahl der Schreiberinnen hier ginge es darum, den Vater nun komplett in's "Aus" zu stellen.


    - tragischerweise lese ich auch von der Angst der Mutter, ihr würde (auch) bei der Polizei niemand glauben


    Was ich nirgendwo lese in diesem Themenstrang:
    - "Wie man den Vater am Besten verurteilt kriegt, und daß so ein Vater keinen Umgang haben darf"
    - die Forderung, man möge den Vater komplett in's "Aus" stellen
    - Die Antwort auf die Frage der Themeneröffnerin, wie man in dieser Situation die Umgänge gestalten kann


    Ich finde, man sollte einen Schritt nach dem anderen tun.


    Ist-Zustand:
    - Es gab diesen Vorfall
    - das Handeln des Vaters ist (für einige hier erklärbar aber) auf keinen Fall entschuldbar
    - der Vater (in diesem Falle = Täter) hat keinerlei Schuldeinsicht, er verbittet sich jegliche Kritik
    - die Kinder verweigern den Umgang
    - der Vater sieht auch an dieser Verweigerung keinen eigenen Anteil, die Mutter sei verantwortlich


    Nicht alle teilen diese Meinung, aber ich glaube: Es muss Konsequenzen für den Vater geben.


    Die Konsequenz kann nicht sein "wir machen weiter wie bisher".
    Man stelle sich diese Idylle einfach mal vor: Die Mama sieht einfach endlich ein, dass sie die Klappe zu halten hat, wenn der Vater der Kinder in das zu Hause der Mutter bringt. Wenn er dort im Haushalt der Mutter verfügt, die Kinder hätten sofort den Koffer auszuräumen und wenn er dann die Tür zum Kinderzimmer zumacht, um den Sohn zu "erziehen" hat sie ebenfalls die Klappe zu halten. Sie hat auch nicht einzugreifen wenn die Erziehung des Sohnes dann ungewöhnliche Formen annimmt, wenn der Wille des Sohnes mit Hilfe körperlicher Überlegenheit gebrochen werden soll.
    Der Sohn hat zu parieren. Die Mutter hat nicht die natürliche und richtige Autorität des Vaters zu untergraben.
    Schafft sie das nicht, ist sie für ihren Flug an die Wand und die Gehirnerschüttertung selbst verantwortlich.
    (das war Sarkasmus)


    Meine Meinung: Die Konsequenz muss sein, externe Hilfe für dieses System in Ungleichgewicht zu holen: Arzt, Weißer Ring, Jugendamt, Polizei.
    Welche der Organisationen es nun sein wird oder ob es mehrere sein werden, sei dahingestellt.


    Ich persönlich bin selbstverständlich für die Anzeige bei der Polizei. Die Kinder brauchen das klare Signal der Mutter "ich finde falsch, was geschehen ist, das darf nicht sein!". Der Vater der Kinder braucht die Anzeige, damit Einsicht und in der Folge dann Besserung der Gesamtsituation die Folge sein darf. Die deutsche Justiz wird den Vorfall dann schon zu bewerten wissen und auch feststellen, falls die "Geschichte hinkt". Wir hier auf dieser Plattform sind ganz sicher nicht gehalten, die Themeneröffnerin zu verhören, den Tathergang en detail zu rekonstruieren und den Wahrheitsgehalt zu beurteilen um dann zu bewerten, ob die Tat strafwürdig gewesen sein könnte.


    Mein Rat: Da die Mutter Angst vor dieser Anzeige hat und vermutlich tatsächlich mit vielen Zweifeln zu rechnen hat, möge sie sich den Weißen Ring zur Seite holen.


    Die nächste Konsquenz muss sein, den Kindern in dieser Situation neutrale Hilfe an die Hand zu geben. Sie verweigern den Umgang. Dies ist in meinen Augen im Moment in Ordnung, der Umgang kann auch nicht erzwungen werden. Selbst wenn ein richterliche Umgangsregelung existieren würde, könnte die zum Wohle der Kinder ausgesetzt werden.


    Offenbar wird der Mutter aber auch für diese Umgangsverweigerung die Schuld zugewiesen. Der nächste Konflikt zwischen den Eltern ist also absehbar. Der Vater ist schließlich nicht bereit, den Vorfall aufzulösen, steht für ein Gespräch immer noch nicht zur Verfügung. Die Mutter hat zu parieren, den Koffer zu packen und die Kinder zum Umgang zu schicken.


    Hier muss das Jugendamt eingreifen, bzw. Organisationen wie Kinderschutzbund, Caritas müssen involviert werden. Eltern und Kinder müssen eine neutrale Gesprächszone bekommen, in der die Vorfälle aufgearbeitet werden und verbindliche Vereinbarungen getroffen werden. Ziel muss es sein, dem Vater Gelegenheit zu geben, sein Verhältnis zu den Kindern zu reparieren, so dass diese sich freuen auf die Zeit mit ihm und sich in ihm sicher fühlen dürfen.


    Es geht in meinen Augen und jetzt im Moment total am Thema vorbei, die Frage in den Mittelpunkt zu stellen, was die Mutter hätte anders machen müssen. Die Dynamik der Kommunikation zwischen den Eltern kann man am Rande gerne mitbearbeiten falls sich der Vater überhaupt irgendwann eines Tages bereit erklären sollte für Gespräche oder womöglich dafür, sein eigenes Verhalten zu hinterfragen.
    Vordringlich ist im Moment jedoch die (berechtigte!) Umgangsverweigerung der Kinder.


    Hucky, eine Deiner Fragen möchte ich gerne aufgreifen: "Wie nimmt man dem Kind das Schuldgefühl, das es an der Situation schuld ist, weil es nicht gehört hat?"
    Diese Frage ist interessant. Bisher habe ich nicht gelesen, der Sohn könnte dieses Problem haben?
    So wie ich das verstehe, hat das Kind ein gesundes Rechtsempfinden. Es verweigert den Umgang. Offenbar findet es das Verhalten des Vaters nicht in Ordnung und/oder hat Angst vor ihm.


    Es ist doch so: Die Alternative zu "das Kind darf keine Schuldgefühle haben" kann aufgrund der Verweigerung und der fehlenden Einsicht des Vaters im Moment sowieso nur sein "dann trägt eben die Mutter die Schuld". Andere mögliche Alternative zur Entlastung der Kinder wäre wohl, den Kindern zu vermitteln, das Verhalten des Vaters sei grundsätzlich in Ordnung?


    Interessanterweise nimmt die Diskussion hier im Themenstrang genau diesen Verlauf. Man akzeptiert einfach mal, was der Vater getan hat. Grundsätzlich war das natürlich nicht schön. Eine Anzeige wäre aber natürlich falsch (obwohl das Gesetz diesen Schritt jetzt vorsieht) und die Elternebene würde dann durch das Agieren der Mutter (!) zusätzlich beeinträchtigt werden. Man akzeptiert offenbar ohne Weiteres die Gesprächsverweigerung des Vaters.
    In der Folge muss die Mutter dann eben sich selbst reflektieren. Wenn sie den Kids ihren eigenen (vermeintlichen) Anteil am Geschehen vermittelt "ich hätte die Autorität Eures Vaters nicht in Frage stellen dürfen" wären die Kinder wohl entlastet.....?


    Offengestanden ist mir das zu verquer.


    Mein Fazit:
    Dein Rat "da müssen beide Elternteile jetzt hart dran arbeiten" ist also arg nett gemeint aber wohl ohne externe Hilfe nicht machbar.
    Externe Hilfe bekommt die betroffene Mutter, indem sie Taten des Vaters öffentlich werden. Eigene Einsicht hat er keine.
    Dann hat er sich seiner Verantwortung und dem moderierten Gespräch mit Mutter/den Kindern zu stellen.


    Beste Grüße
    FrauRausteiger

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    Einmal editiert, zuletzt von FrauRausteiger ()

  • ja Frau Rausteiger..
    Wie so oft eine ellenlange Zusammenfassung die so zwar nicht ganz richtig wiedergegeben wurde ;) .
    Aber das ist schon okay. :winken:


    Auch die schreie nach Weißen Ring und allerlei Opferschutz Organisationen.
    Soweit ich weiß sind die gut ausgelastet mit Fällen von Kinderverwahrlosung, Drogeneltern,missbrauchte Frauen und Kinder etc.
    Ich denke BEVOR man sich an solche Organisation wendet sollte man zumindest versuchen diese Gefahrenquelle alleine in den Griff zu bekommen.
    Sorry aber das kann nur die Mutter und dieser Mann !


    Ich denke bei die Geschichte ist jetzt ein paar Tage her. Die Mutter hat eine ärztlich behandelte Gehirnerschütterung und damit auch eine Beweismöglichkeit.
    Sie wird sich wohl auch schon entschieden haben für Anzeige oder nicht. Die Geschichte an sich ist eh aus zweiter Hand und
    sicher NICHT OHNE Vorgeschichte die vielleicht nicht einmal TS kennt.


    Normal setzt sich ein Mann nicht auf einen 10 jährigen und schlägt eine Frau.

    Uralt Song
    ob es nun so oder so oder anders kommt , so wie es kommt so ist es Recht…..trala lalala
    - egal ! einfach weitertanzen !

  • Auch die schreie nach Weißen Ring und allerlei Opferschutz Organisationen.
    Soweit ich weiß sind die gut ausgelastet mit Fällen von Kinderverwahrlosung, Drogeneltern,missbrauchte Frauen und Kinder etc.


    Hallo Antje77


    diese Meinung teilt der Weiße Ring glücklicherweise nicht.


    Die Mitarbeiter dieser Organisation zeigen sich zuständig für Stalker, häusliche Gewalt, sogar für Handtaschendiebstähle oder verlorene Brillen so denn der Besitzer dadurch hilflos ist.
    Sie beraten und begleiten z.B. beim Gang zur Polizei.
    Der Weiße Ring weist niemanden ab.


    Und:
    Ja richtig, normalerweise setzt sich sich ein erwachener Mann nicht auf einen 10 jährigen und normal schlägt ein erwachsener Mann auch eine Frau nicht krankenhausreif. Schon gar nicht, weil sie in ihrer eigenen Wohnung vorgeschlagen hatte, den Koffer des dort lebenden Kindes lieber später und selbst auszupacken.


    Es ist hier nicht angebracht, dass die Frau sich schämt und das auf sich beruhen lässt weil der Mann genau weiß, wer schuld zu sein hat.


    Beste Grüße
    FrauRausteiger, die hofft, sich nun kurz genug gefasst zu haben.

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    4 Mal editiert, zuletzt von FrauRausteiger ()

  • Antje77: Dieser hier :tuedelue ist nach einer sachliche korrekten Aussage von FrauRausteiger unnötig und überflüssig. Er zeigt lediglich, dass du keine Ahnung von den Aufgaben des Weißen Ring hast. Dort geht es nicht nur um "schwere" Verbrechen.


    Ich finde es fast traurig, dass du diese Geschichte hier anzweifelst und herunter spielst. Irgendwie wirkt es so, als ob du selber vllt schon so etwas erfahren hast und es darum runter spielst. Aber ich möchte dir nicht zu nahe treten.


    FrauRausteiger: Ich sehe es nicht komplett wie du. Keine zweifelt an, dass die Mutter richtig gehandelt hat als der Vater sich auf das Kind gesetzt hat. So etwas geht nicht. So was dulde ich von niemanden. Gleich in welchem Verwandtschaftsverhältnis diese Person zu meinen Kindern steht.


    Was ich allerdings auch nicht so richtig nachvollziehen kann ist, warum die Mutter dann hier einen offensichtlichen Mann hinterher rennt. Auch da ist es vollkommen egal, ob es der Ehemann, Freund, Bruder oder ein Fremder ist. Ich renne keinen derart wütenden Menschen hinterher. Und sehe das dann auch noch als Deeskalation.


    Trotzdem darf der wütende Mensch dann nicht zuschlagen. Damit der Mann begreift, dass er zu weit gegangen ist, würde ich die üblichen Schritte einleiten. Ich würde ihn anzeigen. Außerdem kann ich die Kinder verstehen, die nach so einer Aktion ihres Vaters dann erstmal nicht zu ihm wollen.


    Der Familie muss im allgemeinen geholfen werden, damit sie wieder irgendwie miteinander zurecht kommen.


    Vater anzeigen. Die Mutter zum Weißen Ring und sich dort beraten lassen, den Kindern Hilfe zu kommen lassen. Ziel wäre für mich hier, den Kindern deutlich zu machen, das, was Papa gemacht hat, war falsch. Dem Papa das klar machen und dann wieder dahin zurück, dass die Kinder gerne zum Umgang gehen und keiner Angst haben muss.


    Dass die Frau Angst hat, ihr wird nicht geglaubt, kann ich verstehen. Gerade in "gehobeneren" Familien findet häusliche Gewalt versteckt statt und das gar nicht so selten, weil in den Köpfen allgemein das Vorurteil vorherrscht, häusliche Gewalt findet nur in bildungsfernen Familien statt. Und keiner glaubt der Frau, dass der smarte Anwalt, Richter, Geschäftsführer u. ä., der immer so nett und zuvorkommend ist, Gewalt ausübt. Nicht selten kommt gerade von solchen Männern die Drohung "Dir glaubt sowieso niemand"


    Darum braucht die Frau die Hilfe der Freundin und eben auch Hilfe von Stellen, die wissen, wie sie jetzt vorgehen soll.

  • lediglich, dass du keine Ahnung von den Aufgaben des Weißen Ring hast. Dort geht es nicht nur um "schwere" Verbrechen.


    Das ist mir durchaus bewusst. Aber ob sie nun zum weißen Ring oder ähnlichem geht wird das Opfer entscheiden.


    Ich finde es fast traurig, dass du diese Geschichte hier anzweifelst und herunter spielst.


    Ich spiele die Geschichte nicht runter. Es muss schrecklich für ein Kind sein wenn der eigene Vater auf einem drauf sitzend das Kind zusammen brüllt.
    Von den möglichen körperlichen Schäden gar nicht erst anfangend. Ich Zweifel die Geschichte NICHT an denke aber das ist nur die Spitze eines Eisberges
    und bevor man sich da ein Urteil bildet sollte man schon sehr viel mehr Wissen.
    Nein ich kenne mich nicht mit körperlicher Gewalt aus weiß aber wie schnell und haltbar das mit dem Vorverurteilen geht und habe den Eindruck DU AUCH !


    Was ich allerdings auch nicht so richtig nachvollziehen kann ist, warum die Mutter dann hier einen offensichtlichen Mann hinterher rennt. Auch da ist es vollkommen egal, ob es der Ehemann, Freund, Bruder oder ein Fremder ist. Ich renne keinen derart wütenden Menschen hinterher. Und sehe das dann auch noch als Deeskalation.


    Trotzdem darf der wütende Mensch dann nicht zuschlagen. Damit der Mann begreift, dass er zu weit gegangen ist, würde ich die üblichen Schritte einleiten.


    sehe ich persönlich absolut genauso !


    Ziel wäre für mich hier, den Kindern deutlich zu machen, das, was Papa gemacht hat, war falsch. Dem Papa das klar machen und dann wieder dahin zurück, dass die Kinder gerne zum Umgang gehen und keiner Angst haben muss.


    Ja das sollte das Ziel sein. Hoffen wir das es auch so wird ;)


    Gerade in "gehobeneren" Familien findet häusliche Gewalt versteckt statt und das gar nicht so selten, weil in den Köpfen allgemein das Vorurteil vorherrscht, häusliche Gewalt findet nur in bildungsfernen Familien statt. Und keiner glaubt der Frau,


    Ja das ist mir auch sehr aufgestossen… dieses normalerweise nicht zu seinem "Reportour " gehörende ! Sowas gibt es ! Immer und Überall !

    Uralt Song
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  • Ich muss doch nochmal einen Punkt einwerfen. Es wurden Gründe genannt, die die Gewalt eines Menschen verständlich machen sollen, und es wurde dagegen gehalten, dass Gewalt niemals zu tolerieren ist. Es gibt aber auch Gründe, warum die Gewalt eines Menschen verständlich und gerade darum nicht tolerierbar ist.


    Es ist doch bekannt das Worte auch Waffen sein können.


    Darum genügt es durchaus, mit Worten zurückzuschlagen, wenn man mit Worten angegriffen wird.


    Gerade diese Fähigkeit darf man von einem Mann erwarten, der sich eine Führungsposition erarbeitet hat. Dort kann er auch nicht um sich schlagen, sondern er übt Macht mit Worten aus, und ist gewohnt, dass ihm aufs Wort gehorcht wird. (In diesem Sinne ist der Hinweis mit der Führungsposition bemerkenswert, und nicht etwa, weil solche Leute per se die besseren Menschen wären.)


    Dass das bei einem Kind nicht so ohne weiteres funktioniert, dass sein Sohn ihm den Gehorsam versagt hat, hat ihn wohl ziemlich hilflos gemacht und seiner zivlien Fassade entkleidet.


    Er ist nicht darum so ausgetickt, weil sich die Frau meinetwegen unklug verhalten hat, sondern weil "Seine Autorität untergraben" war, sprich: Er hatte Angst um seine Patriarchenstellung. Ein Platzhirsch kann da schon mal die Hörner einsetzen. Weil wir ein solches Verhalten in unserer Zivilisation nicht wollen, gibt es da den Rechtsstaat, der uns vor körperlicher Gewalt schützen soll, iindem er sie ahndet. Nun handelt es sich anscheinend um jemand, der sich dieses Verhalten nur im Privaten leistet, wo er keine Konsequenzen fürchtet, und gegenüber Menschen, denen er physisch überlegen ist. Warum hat er also in letzter Konsequenz zugeschlagen? Weil er Macht ausüben wollte und weil er zuschlagen konnte.

  • Letztlich ist der Punkt, das der Mann nicht die Verantwortung für sein Handeln übernimmt, wäre die Mutter nicht eingeschritten, wäre der Sohn eventuell an der Eskalation der Situation schuld gewesen .... schlimm.
    Und letztlich werden in Extremsituationen unsere zutiefst verinnerlichten , in uns eingebrannt oder eingeschlagenen Verhaltensweisen sichtbar ..... ich mußte an mir selbst erleben, wie meine schlagende Kindheit sich in Extremsituationen mit meinen Kindern auswirkt - das Notprogramm zeigt, wer wir auch sein können :-(


    Ich glaube, das der Vater diese Anzeige braucht, um ganz klar gezeigt zu bekommen - das geht nicht, auch um eine Chance zu bekommen, sein Verhalten in neuem Licht betrachten zu müssen. Ob die Anzeige durchkommt oder nicht, kann man ja nicht unbedingt beeinflussen, aber das es passieren sollte finde ich ganz wichtig, es ist ein Zeichen für alle, das es so nicht weitergeht !
    Die Mutter kann sich damit aus der Opferrolle lösen und eventuell auch ihren Part and der Sache finden. Den Kindern könnte man ganz klar kommunizieren, das es im Sinne aller ist, den Vater zum Nachdenken zu bringen, das Ziel ist nicht Strafe sondern Entwicklung !


    Außerdem Steht zu befürchten, das das Geschehen ansonsten von allen Beteiligten schnellstens verdrängt wird und dann nur noch aus dem Untergrund unkontrolliert bei allen weiterwirkt .....

    Das Leben passiert jetzt :rainbow:

  • Wieso will der KV was im Lebensbereich der KM bestimmen? Das ist der Krach doch vorprogrammiert.


    Kind+Koffer an der Haustür abgeben, der Rest z.b. auspacken ist Sache des ETs dem die Behausung gehört. Da wird niemandens Autorität untergraben. Find ich. Einfache lösun, oder. Ich hab irgendwo gelesen: Das Motto Jeder erzieht in seinem Bereich eigeständig wäre eine Variante um viele Konflike zu entschärfen. Klar wichtige Dinge müssen gemeinsam entschieden werden. Der Koffer gehört glaub ich nicht dazu.


    Wenn das Kind eim Vater ist darf er gerne drauf bestehen, dass der Koffer zuerst ausgepackt wird. Bei Mama gibts halt andere Regeln... :frag