Wie sag ichs meinem Kinde

  • Ich bin jetzt unfreiwillig alleinerziehend geworden. Vielleicht gut so (siehe Ex-Auskotz-Tread). Ich will mein Leben jetzt selber in die Hand nehmen alles selbstverantwortlich regeln.


    Aber es kommt der Zeitpunkt, da muß ich meinen Kindern was erzählen. :( .Das Wochenende will ich noch abwarten, weil da ist ein Fest im KiGa und die einen Großeltern und die ander Oma kommen mit. Da will ich daß alles fröhlich wirkt.


    Aber dann... :kopf ... eins weiß ich schon: ich will meinen Kindern auf keinen Fall sagen, daß Papa im Gefängnis ist. Ich wohn in nem kleinen Ort und will das geheim halten. Ich will noch nicht völlig ausschließen daß er vielleicht irgendwann wieder in unser Leben intregriert werden kann. Ich will nicht daß meine Kinder einen Makel haben oder ihnen ein Geheimnis aufbürden. Lieber leb >ich< dann mit der Lüge. Immerhin hab ich ein paar Leute mit denen ich drüber reden kann. Und immerhin hab ich auch ein paar Leute hier die mich unterstützen.


    Aber ich weiß echt nicht was ich denen sagen soll. Klar "wir haben uns supermäßig gestritten, Papa wohnt jetzt nicht mehr hier. Er hat jetzt auch eine andere Arbeit und ist viel unterwegs. Vielleicht kann er euch Briefe schreiben...". Ich will ihm die Kinder nicht vorbehalten, aber ich glaub einfach nicht, daß Gefängnis ein guter Ort für Kinder ist. Und ich glaub einfach nicht daß die beiden so ein Geheimnis aushalten würden (sie sind 3 und 5 Jahre alt). Ich will das auch irgendwie so gestalten, daß die beiden dann in vielleicht 16 Monaten oder in 2 Jahren wieder die Beziehung aufnehmen können.


    Ich will meiner Mutter nichts davon erzählen - sie wohnt neben uns und sie gehört zu den Menschen die sich nicht immer unter Kontrolle haben. Irgendwann würde ihr was Abfälliges über den Papa raus rutschen. Außerdem stört es mich, daß sie eh schon länger immer mal Anspielungen gemacht hat, daß er doch gar nicht so gut ist. Aber er ist der Vater meiner Kinder. (Ich bin selber Scheidungskind - ok, war damals schon 18. Aber die haben mich beide mit rein gezogen. Hab lange gebraucht, bis ich mich da abgrenzen konnte und hab daher kein besonders gutes Verhältnis zu beiden.)


    Wie war das bei Euch, wie verkraften es die Kinder?



    Bye, Kerstin

    Bye, Kerstin




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    die Hoffnung hängt an einem Haar


    im zotteligen Pelz der Nacht

  • Ehrlich?
    Du fängst mit makeln an, wenn Du den Kindern die Wahrheit (Kindgerecht) nicht sagst.
    WAS ist denn die Wahrheit?
    Sitzt der Vater im Gefängniss?
    Dann wäre es eine/Deine Lüge den Kindern gewgenüber, zu behaupten, der Papa hat viel zu tun und nun keine Zeit.
    Wax ist so schwer dran den Kindern zu erklären, dass der Papa Fehler gemacht hat und dafür jetzt bestraft wird um zu lernen, diese Fehler nicht mehr zu machen.


    WennDu nicht bei der Wahrheit bleibst, weil Du die Kinder schützen willst vor "Aussenheiten", machst Du den Anfang und den Grund für ein Lügengerüst und irgendwann knallt das zsammen und Du bist dann der Boden.
    Denk mal drüber nach....

  • naja....
    du weißt bestimmt selbst wie "grausam" kinder sein können.
    Wenn sie ihren kids erzählt das der papa bestraft wird und im Gefägnis sitzt und ihre kids das den anderen kindern erzählen (was garantiert passiert) kann es ganz schnell passieren das sie ausgegrenzt werden oder sogar andere Eltern sagen "nein das sind Kriminelle mit denen spielt ihr nicht mehr". Also ich würde es meinen Kids nicht sagen.

  • Man muss gewisse Worte ja auch nicht benutzen.
    Fact ist doch aber, dass der Zustand dort so ist, wie er ist.
    Und ehrlich?
    Dorf?
    Und dann ne Geschichte, vom Vater, der auszog, um Geld zu verdienen?
    Was ist wichtiger?
    Den SChein zu wahren
    oder
    ehrlich, ehrlich ein Vorbild zu sein?


    Ausserdem:
    Das Dorf bildet sich so oder so seine eigene Meinung und in der Spekulation dieser, steckt oft ein wenig Wahrheit.

  • Klar "wir haben uns supermäßig gestritten, Papa wohnt jetzt nicht mehr hier. Er hat jetzt auch eine andere Arbeit und ist viel unterwegs. Vielleicht kann er euch Briefe schreiben..."


    Das ist etwas, was bei Kindern viel mehr Fragen und Unsicherheit auslösen kann weil sie den Fehler evtl. bei sich suchen. Es gibt Väter bei denen genau das den Tatsachen entspricht und wie es den Kindern damit geht, kann man hier oftmals im Forum lesen. Die Kinder fühlen sich abgeschoben und fragen sich, warum Papa sie nicht mehr sehen will.


    Ich denke "Gefängnis" kann man den Kindern in diesem Alter durchaus erklären, wenn man es nicht ganz so schrecklich und grausam erzählt, aber ich denke dieses Feingefühl besitzt du in jedem Fall.
    Tatsache ist, dass Kinder untereinander schrecklich zueinander sein können, in so fern finde ich deine Bedenken durchaus berechtigt. Aber dafür kannst du sie stärken und dann werden sie mit deiner Hilfe, damit zurecht kommen. Und auch du wirst damit zurecht kommen! Auch wenn es schwer ist.

    Einmal editiert, zuletzt von anri ()

  • naja, ein allzu kleines Dorf ist das hier nicht. Kleinstadt. Hat grade so Stadtrecht. Aber jeder aus ner richtigen Stadt muß da drüber nur lachen. Groß genug daß es nicht jedem auffällt, wer gerade fehlt. Klein genug, daß die Kinder alle in die selbe Schule gehen.


    Schwierig und ich bin mir selber noch nicht einig. Ich glaub nur definitiv daß meine Kleine das nicht für sich behalten könnte. Und der Große vermutlich auch nicht jedem gegenüber.


    Und ja. Jetzt ist und hier mit Kindern ist mir wichtig den "Schein zu wahren". Eben auch weil wir eigentlich keine "Assi-Familie" sind.



    Bye, Kerstin

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    im zotteligen Pelz der Nacht

  • Schwierig und ich bin mir selber noch nicht einig. Ich glaub nur definitiv daß meine Kleine das nicht für sich behalten könnte. Und der Große vermutlich auch nicht jedem gegenüber.


    Ich kann das durchaus verstehen, ich bin in einer Kleinstadt aufgewachsen und dieses Gerede ist ein wichtiger Grund für mich, dort niemals wieder hinzuziehen.
    Aber bitte belaste deine Kinder auf keinen Fall mit der Wahrheit, über die sie aber nicht reden dürfen! Als Kind so ein Geheimnis mit sich rumzutragen, dass ist eine Verantwortung die ein Kind nicht tragen sollte!


    Und selbst wenn sie mit einer Lüge aufwachsen und die Wahrheit nicht kennen... irgendwann vermischt sich das Gerede der Erwachsenen, mit dem der Kinder und schon wissen die Mitschüler Bescheid und es ist nur eine Frage der Zeit, bis deine Kinder davon Wind bekommen. Und dann werden sie viele Fragen an dich haben ganz zu schweigen von dem Gefühl, von der absoluten Vertrauensperson belogen worden zu sein.
    Und wie Simbaby schon schrieb... Die Nachbarschaft wird auch ohne die Wahrheit viel rätseln und auf die irrsinnigsten Ideen kommen.


    Und für dein ganz persönliches Seelenheil... mit einer so großen Lüge leben kann auch einen Erwachsenen sehr belasten und krank machen. Die Lüge ist ja nicht vorrüber und Vergangenheit, wenn der Papa wieder bei euch ist. Die Kinder würden von ihm wissen wollen, wieso er sie nicht sehen "wollte".

    3 Mal editiert, zuletzt von anri ()

  • Schneetänzerin,
    was willst Du Dir bewahren?
    Ein Umfeld, das vom "Nächsten" sowieso nix weiß und immer spekulieren wird?
    DAS willst Du bewahren und dafür das Vertrauen Deiner Kinder in Dich missbrauchen?
    Und DAS soll es wert sein?
    Um mitzudümpeln in der Dümpelei der Menschen, für die alle Viere grade sind?
    Dafür auf,s Spiel setzen, dass die Kinder Dich dann mal komisch fragen und Du DANN gute Antworten erfinden musst?
    Nimm es mir eben übel, aber ich finde das Verhalten ziemlich daneben.
    Da ist der Papa weg.
    Und dann bekommen die Kinder eine Lügengeschichte erzählt über ihren Papa.
    Und um den Schein zu wahren, spielst Du ein Spiel, das so evtl. garkeiner wollte.
    Nicht die Kinder sind wichtig, sondern Du, DEin Schein, Dein Dorf und Deine Wertstellung in dieser unmittigen "Mittigkeit".
    Aha.
    Das hättest Du am Anfang anders formulieren sollen.
    Du hättest schreiben können:
    "Wie errette ich MICH und zieh die Kinder mit"?
    Das wäre deutlicher gewesen.

  • Es ist doch immer wieder traurig, dass Kinder immer für die Fehler der Erwachsenen grade stehen müssen.


    Ich kann deinen Konflikt verstehen. Trotzdem denke ich, dass es sich in deiner Kleinstadt-Dorf sowieso rumtratschen wird. Sei es durch den Postboten, der immer die unauffälligen gelben Briefe gebracht hat, die nette Dame beim Amtsgericht oder dem Polizeibeamten oder was auch immer. Die Leute tratschen immer und ich finde die Vorstellung schlimmer, dass die Kinder das von irgendwem erfahren. Gesünder ist da sicherlich das Gespräch mit dir, gewürzt mit einer großen Prise Selbstbewusstsein für deine Kinder und der Gewissheit, dass nicht sie einen Fehler gemacht haben, sondern Papa ganz alleine.


    Kinder sind nicht dumm und ich finde ein geplantes Lügenkonstrukt viel schlimmer als die Wahrheit.

  • ja. Vielleicht habt Ihr Recht. Wahrscheinlich habt Ihr Recht.


    Aber ich glaub eben auch, daß wenn ichs ihnen Wahrheitsgemäß sage, daß es irgendwie raus kommt. Und Kinder sind grausam: Fehlt was in der Klassenkasse, wer wars wohl? Hat wer auf dem Schulklo geraucht, wer war das wohl?


    Ich glaub eben auch, daß so ein "Geheimnis" so arg auf ihren Schultern lasten würde.


    Ginge es nur um meine Kinder und mich, dann würde ichs ihnen sagen. Dann sollten sie ruhig wissen, daß es in unserem Staat eben Regeln gibt, und wenn man sich an die nicht hält, dann kommt man halt ins Gefängnis. Ist ja vielleicht auch ein guter Lerneffekt. Ich würde auch zu gerne haben daß sie Papa ehr mal wieder sehen.


    Und daß es sich so herumspricht kann ich mir nicht vorstellen. Dazu ist bisher alles zu diskret vonstatten gegangen. Und wissen tuns bisher auch nur Menschen, denen ich da vertraue.

    Bye, Kerstin




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    im zotteligen Pelz der Nacht

    Einmal editiert, zuletzt von Schneetänzerin ()

  • Gefängnis ist schon eine harte Nummer - kommt einem sozialem Stigmata gleich.
    Ich glaube, dass brauchen 3 und 5 jährige Kinder noch nicht wissen.
    Eltern sind auch dazu da, Kinder zu beschützen manchmal auch vor der grausamen Wahrheit
    Man erzählt auch keinem 3 oder 5 jährigem Kind, dass es z.B. eigentlich abgetrieben werden sollte oder der Papa/Mama einfach nichts mit der Tochter/Sohn zu tun haben will ect.


    Klar erkennen Kinder, wenn sie größer sind die Wahrheit und man darf als Elternteil auch nicht den Zeitpunkt verpassen, dem offen gegenüber zu stehen, wenn die großen Kinder dann die Wahrheit verstehen.
    Aber kleine Kinder mit so schlimmen Dingen zu belasten, finde ich falsch.


  • Man erzählt auch keinem 3 oder 5 jährigem Kind, dass es z.B. eigentlich abgetrieben werden sollte oder der Papa/Mama einfach nichts mit der Tochter/Sohn zu tun haben will ect.


    Nein, aber in diesen Beispielen sind die Kinder je auch unmittelbar und persönlich betroffen, während im konkreten Fall jedoch ein Erwachsener schlichtweg Mist gebaut hat und dafür nun geradestehen muss.
    Wieso das nicht kindgerecht erklären? Kinder in dem Alter können schließlich zwischen "gutem" und "bösen" Verhalten unterschieden und auch mit der Idee "Wiedergutmachung" schon etwas anfangen.
    Der Begriff "Gefängnis" muss ja (zunächst einmal) gar nicht unbedingt fallen...



    Und ja, ein Gefängnisaufenthalt ist sicherlich ein soziales Stigma. Aber wie sollen die Kinder denn damit umgehen / dazu stehen lernen, wenn es ihnen nicht vorgelebt wird?


    Und ich denke auch, dass Kinder mit 3 und 5 den Unterdschied zwischen "geheim" und "privat" einsehen können, wenn er ihnen altersgemäß erklärt wird.
    (Die eigene Adresse beispielsweise ist schließlich auch kein "Geheimnis", trotzdem aber eine "Privatangelegenheit", die man anderen (fremden) Menschen nicht unbedingt auf die Nase bindet...)


    Mir persönlich wäre meine eigene Integrität und Glaubwürdigkeit vor meinen Kindern wichtiger als die (mögliche) Reaktion meines Umfelds.
    Und die Wahrheit zu verleugnen oder zu beschönigen schützt meines Erachtens ohnehin eher den Vater als die Kinder.



    Wie auch immer es für Euch weitergeht - ich wünsche Euch viel Kraft. :winken:

  • Hi,


    ich weiß jetzt nicht, was vorgefallen hat, was der Mann gemacht hat. Wenn Du es tatsächlich in Betracht ziehst, daß Ihr nach der Haft wieder guten Kontakt aufbaut, dann würde ich versuchen den Kindern zwar nichts vorzulügen, aber die Wahrheit zu umschreiben.


    Versuchen, in dem Schlechten noch das Gute zu sehen. Papa hat großen Mist gemacht, und muß das jetzt wieder in Ordnung bringen. Er weiß, daß das nicht gut war, und ist daher nicht weggelaufen (oder ähnlich), sondern will seinen Fehler wieder gut machen. Das kann er aber nicht zu Hause, sondern muß dafür eine Zeit lang woanders hin.


    So ungefähr würde ich das wohl versuchen.


    Bettina

  • Hi,


    ich weiß jetzt nicht, was vorgefallen hat, was der Mann gemacht hat. Wenn Du es tatsächlich in Betracht ziehst, daß Ihr nach der Haft wieder guten Kontakt aufbaut, dann würde ich versuchen den Kindern zwar nichts vorzulügen, aber die Wahrheit zu umschreiben.

    So wie ich das verstehe hat er Schulden gemacht und diese nicht gezahlt oder? Da kann schon einiges an Haft auf jemanden zukommen.

  • Jetzt ist und hier mit Kindern ist mir wichtig den "Schein zu wahren". Eben auch weil wir eigentlich keine "Assi-Familie" sind.


    Ich verstehe Dein Dilemma sehr gut. Aber Du bist nicht verantwortlich für das, was dem Vater der Kinder jetzt passiert (also für sein kriminelles Verhalten). Warum ist es Dir wichtig, den Schein zu wahren? Wenn Du jetzt anfängst, ein Lügengebäude aufzubauen, um Deine Kinder und Dich zu schützen, dann wirst Du ein Leben lang dabei bleiben müssen. Und das erzeugt für alle Beteiligten viel mehr Stress, als es das alles wert zu sein scheint. Lieber würde ich mir überlegen, wie ich den Kindern gegenüber bei der Wahrheit bleiben kann. Ich wüsste das erst einmal nicht, also würde ich mir erst einmal professionelle Hilfe, z. B. beim Kinderschutzbund, holen. Eine andere Anlaufstelle, die Du zumindest nutzen solltest, ist der Verein Projekt Chance e. V. in Ulm.

    Kinder sind nicht dumm und ich finde ein geplantes Lügenkonstrukt viel schlimmer als die Wahrheit.


    Schon alleine deshalb, weil Du Deinen Kindern ja sicher vermittelst, dass es nicht in Ordnung ist, zu lügen.

  • So habe ich das erlebt:


    Ich hatte es etwas leichter, als Dein Kind, denn als mein Papa inhaftiert wurde, war ich noch ein kleines Baby.


    Meine Mama hatte es etwas leichter, als Du heute, denn so lange mein Papa in Haft war, hieß es, Papa arbeitet, ich bin ja so "augewachsen", kannte es nicht anders, als dass mein Papa nicht da war und doch irgendwie dazugehörte. Später bekam er übers Wochenende frei, so weit kann ich mich schon erinnern. Ich war fünf Jahre alt, als mein Papa dann endlich für immer heimkam.


    Ich war 15 Jahre alt, als ich erfuhr, dass mein Papa in Haft war. Ich habe mich nicht betrogen oder belogen gefühlt. Wieso auch?


    Auch wir lebten in einem richtig kleinen Dorf. Ob getratscht wurde? Ich weiß es nicht. Wurde ich ausgegrenzt? Nicht dass ich wüsste. War ich der Sündenbock, deswegen? Nö, könnt ich nicht behaupten.


    Meine Eltern haben das einzig richtige getan, nämlich mich zu schützen, mich zu schonen und mir später ganz ohne Dramatik und ganz selbstverständlich die Wahrheit zu sagen.


    Ich weiß noch eine Situation, da war ich ungefähr sieben und wir waren bei meiner Tante. Da kam von meinem Papa die Aussage "als ich eingesperrt war...". Niemand achtete bis dahin auf mich, ich hab gespielt und keiner dachte, dass ich große Ohren machte. Ich fragte: "Papa, warum warst Du eingesperrt?" Mein Papa sagte: "Ich war Lastwagenfahrer, da sagt man das so..."


    :D unbeholfen... und es zeigt, meine Eltern wussten auch nicht so recht, wie sie damit umgehen sollten. Aber sie haben es super gemacht und ihr schafft das auch.

    Finde Dein Licht und finde Deine Schatten. Erst dann wirst Du zu Deiner Mitte finden.

    Einmal editiert, zuletzt von Dadefana ()

  • Ich würde es tatsächlich nicht den Kindern erzählen, denn eine Kleinstadt kann grausam sein. Habe ich selbst erlebt.


    Aber ich würde den Kindern sagen, dass der Papa momentan nicht nach Hause kommen kann. Dass Deine Kinder keinen Fehler gemacht haben. Ich würde auch nicht anfangen, Deinen Kindern zu vermitteln, dass der Papa einen Fehler gemacht hat.


    Der Papa kann grade nicht kommen. Wir haben ihn alle lieb. Und Ihr (die Kinder) habt nichts falsches gemacht.


    Mit dem ganzen Rest würde ich sie nicht überfordern. Ich würde aber auch keine Lügen auftischen. Es kann durchaus sein, dass Nachbarn es dann doch einmal erfahren und tratschen. Oder dass der KV irgendwann selbst einmal dies anderen erzählt (Freigang, Wochenende etc). Es wäre nicht schön, wenn es dann herauskommt, dass Du gelogen hast.


    Ich verstehe vollkommen, dass Du die Kinder schützen möchtest. Ich würde in Deinem Falle überlegen, ob der übernächste Ort - also ein Umzug -vielleicht nicht doch sinnvoller für Euch ist.

  • In meinem Umfeld gibt/gab es zwei Lebenslügen - und es ist unheimlich anstrengend immer wieder die eine Hälfte darauf hinzuweisen das die andere Häfte davon nichts weiß, oft gibt es Familienfeiern wo man ganz unbedraft sich dem Thema nähert und dann stockt und die Richtung wechselt.


    Ich würde es den Kindern erklären - vielleicht ohne das Wort "Gefängnis" - aber das der Papa weg ist, weil er etwas getan hat, was nicht richtig war und darum muss er sich kümmern.


    Ebenso würde ich deiner Mutter, Oma reinen Wein einschenken... die Chance das es wirklich geheim bleibt ist recht gering, irgendwo sickert immer mal wieder was durch und wenn es durch einen Strafzettel für falsch Parken in der anderen Stadt ist.

  • Die Muter meines Sohnes hat sich ins Ausland abgesetzt da war er so alt wie deine Kleine. Ich habe ihm immer die Wahrheit gesagt (kindgerecht und ohne die Aussagen die sie über uns 2 gemacht hat). Wohne auch in der Kleinstadt und muss sagen früher oder später wäre dann irgendein Gerücht aufgekommen und Sohn Hätte am Ende geglaubt Mama ist weg, weil er böse war. (Wie Kinder halt so sind)


    Natürlich gab es dummes Gerede usw. Aber man lernt es zu ignorieren.