Partner benimmt sich merkwürdig

  • ich bin mir sicher, dass er mich liebt und er einfach irrational versucht mich mit allen Mitteln zu halten

    Das kommt mir alles gerade sehr bekannt vor ......
    Aber es ist meiner Ansicht nach im Moment nicht Deine Aufgabe eine Ursache herauszufinden oder ihn in Schutz zu nehmen.


    Wie es klingt hast Du nicht viele Möglichkeiten .... und eigentlich nur einen Weg um Dich und die Kinder zurück in eine Welt zu bringen in der es etwas Sicherheit, Geborgenheit, Wertschätzung und vieles mehr gibt.
    Es tut mir leid, dass Du das so erleben musst.


    Schade, dass diese Situation vor dem Umzug regelmäßig kaum vorhersehbar war ....



    Soll man wirklich nach ein paar Wochen und den ersten Problemen gleich wieder auseinanderrennen?


    Dieser Gedankengang ist angesichts einer derartig unheilbaren Situation vielleicht verständlich, aber kontraproduktiv.
    Rosefield kann ihn ganz sicher nicht "heilen", und ob das überhaupt jemand in der aktuellen Situation, in der er sich bedrängt fühlt, kann, dass darf bezweifelt werden.


    Für das Wohl aller ist die räumliche Trennung sicher hilfreich - und dann kann man ja weiter sehen.

  • Einem Menschen kann man nur helfen, wenn er sich helfen lassen will.


    Dein Mann will sich nicht helfen lassen also bleibt Dir nur der Rückzug um nicht selber mit unterzugehen.


    Du weisst es ja eigentlich selber schon...


    Es gibt übrigens Selbsthilfegruppen für Angehörige psychisch Kranker. Da lernt man die Mechanismen zu durchschauen...

  • Danke für Eure Kommentare. Er ist tatsächlich ein feiner Kerl... bis etwas passiert... etwas was ich meist gar nicht wahrnehme.


    Wir haben heute noch einmal kurz gesprochen. Ich habe ihm noch einmal ans Herz gelegt, eine Therapie zu starten und ich würde ihn unterstützen. Aber was Du, Volleybap, erwähnst, passt irgendwie so gut. Er ist ja kein schlechter Mensch oder ein Vollidiot. Er kann anscheinend nicht anders.


    Und wenn ich alleine wäre, oder meine Kinder älter, dann würde die Welt anders aussehen. Momentan habe ich Angst, dass die Kinder der Belastung auf Dauer nicht stand halten. Das Militär bietet genügend Möglichkeiten sich Unterstützung zu holen aber er sieht ja nicht die Notwendigkeit. In seinen Augen bin ich es. Ich traue mir auch zu die berühmten Grenzen zu setzen aber es frisst so viel Kraft, die mir dann am anderen Ende bei den Kindern fehlt. Und damit geht es mir noch schlechter, wenn ich die Entscheidung fällen würde... Es ist einfach vermurkst.


    Ich stimme auch zu, dass durch den Einzug sich einiges verändert hat. Wir sind in seine Rückzugsmöglichkeiten eingedrungen. Wobei - ganz ehrlich - das Haus ist so gross und er hat eine komplette Etage für sich - aber für ihn fühlt es sich so an. D.h. die Begriffe Occupation, evacuation etc.

  • Rose, mir wird übel bei deinem Post. Mein Ex war ebenfalls beim Militär und zeigte ähnliche Verhaltensweisen. Der Versuch, meine soz. Kontakte einzudämmen, Eifersucht auf das gemeinsame Kind, Verlustangst, etc. Schlussendlich hatte ich sogar Angst vor Kontakten zwischen meinen Verwandten und ihm, weil es selbst neutrale Fragen wie "Kann ich dir beim abtrocknen helfen?" als Angriff sah mit der verstecken Mitteilung, er sei nicht fähig dazu. I was walking on eggshells 24/7. Ich stand nur noch unter Stress. Letztendlich liess er mich gehen, nachdem er es mir vorher strengstens verboten hatte. Leider lebten wir damals in UK und ohne seine Zustimmung hätte ich mit Kind nicht nach Hause zurückkehren dürfen.


    Ihr wohnt noch nicht lange zusammen, dass er jetzt schon solche Verhaltensweisen zeigt gibt mir ein ganz schlechtes Gefühl. Für mich wäre das nichts, vor allem nicht, wenn Kinder im Spiel sind.

  • Was ich immer noch nicht verstehe - wie konnte es so schnell so schlimm werden? Seit Weihnachten ein stetiges Abwärts. Wo hat er vorher seine Wutanfälle versteckt?


    Rosefield, es war vorherzusehen.
    Ich hatte versucht Dich zu warnen mit ihm zusammen zuziehen,
    in einem früheren thread von Dir :brille


    Da hattest Du schon Bedenken...



    Wochentief Nr.2 - Griff ins Klo

  • ich weiss übrigens nicht wer von Euch gesagt hat, dass die Kinder eingeweiht sind... da der KV Immobilien hat und in seiner Familie diese regelmäßig verkauft, gekauft etc werden nehmen die Kinder das bisher nicht als AUSZUG hin sondern als eine normale Aktivität. Ich möchte beide nicht in einen Konflikt führen.


    Freund geht in 6 Wochen auf ein 12 monatiges Deployment und dann ist hier für 12 Monate vorerst Ruhe. Genug Zeit um sich um eine Alternative zu kümmern. Aber ich muss die 6 Wochen überstehen. Irgendwie... hört sich viel einfacher an als es ist. Denn die Wutausbrüche sind momentan im 3 Tages-Rythmus. Wie gesagt, aber nur wenn die Kids nicht im Haus sind. Irgendwie sind sie grade meine Schutzschilder aber es meine Sorge ist, es ist eine Frage der Zeit...


    Ich habe vorgesorgt in dem ich notwendige, wichtige Dokumente ausser Haus aufbewahre. Eine Notfalltasche ist im Auto gepackt und eine weitere bei einer Freundin hinterlegt. Ebenso habe ich von meiner Schwester und meiner Freundin die Zusage, dass ich JEDERZEIT bei ihnen unterkommen kann. Das sind aber keine Lösungen für 6 Wochen, da ich ja auch Vollzeit arbeite und alles zu Hause dafür habe. Die Kinder müssen zur Schule und von beiden sind es fast 45-60 min extra pro Fahrt zur Schule und dann noch meine 1 Stunde zum Arbeitgeber... Im Notfall also machbar aber keine echte Lösung...

  • Naja, Du hattest ja bereits im Vorfeld "Störgefühle", wenn die auch nicht so klar waren. Aber ich denke, das, was Du gerade erlebst, ist sehr klar! Ich denke auch, der Mann hat Probleme, die vielleicht auch ihren Ursprung in der Tätigkeit bei der Army haben, aber helfen kann man ihm nur, wenn er erkennt, dass er Hilfe braucht und diese auch will. Du bist zuallerst Dir und Deinen Kindern verpflichtet.


    Deine Überlegungen, diese 6 Wochen noch durchzuhalten, natürlich mit Plan B in der Tasche (und der ist gut vorbereitet und soll ja auch keine dauerhafte Lösung sein, sondern nur den Fall abfedern, dass es nicht mehr länger auszuhalten ist oder gar direkt gefährlich wird), finde ich nachvollzihebar und wenn er aufgeht, auch eine sinnvolle Lösung, nicht nur für Dich und Deine Kinder sondern vielleicht auch für ihn. Ich weiß, klingt hart, aber wenn Du einfach ausharrst und Dich bemühst, hilft das auch keinem. Er ist allein für sein Verhalten verantwortlich und die Folgen daraus, das ist nicht Deine und schon gar nicht die Deiner Kinder!


    Grundsätzlich schließe ich mich auch der Meinung an, dass man zuerst alles versucht, wenn man einen Partner hat, aber es gibt einfach Situationen, da wäre das schlicht selbstzerstörerisch, und dann gilt es, zu klären, was die eigene Verantwortung ist, was die des Partners und was die Gottes... Und hier sehe ich ein Ausharren als selbstzerstörerisch an.


    Ich wünsche euch allen viel Kraft für die nächste Zeit und dass alles ein gutes Ende finden möge :bet !


    Alles Liebe
    sunshine :sonne

  • Sechs Wochen vor dem Einsatz? Geht es in ein Krisengebiet? Viele der Männer werden vor dem Einsatz besonders komisch. Der Ex erklärte das mal so, er sei mental schon dabei sich mit den "mates" zusammen zu schweissen. Die gingen verstärkt aus, es gab viel Wettkämpfe, gemeinsames Grillen etc. Ex meinte, wenn er sich besonders ätzend benahm, sei der Abschied nicht so schwer und wenn er nicht wieder käme, dann fiele es leichter. :radab Gleichzeitig hatte er Angst, ich könnte in der Zeit gehen, jede Veränderung hasste er. Am liebsten sollte die Zeit bis zu seiner glorreichen Rückkehr stehen bleiben.


    Von daher mag auch das mit reinspielen.


    Gruß

  • Wow - okay.
    Nachdem Du nun doch noch einiges mehr zu der ganzen Geschichte geschrieben hast, revidiere ich zwar nicht mein erstes Post hier, aber ich sehe, dass es nicht zu Dir passt :) und somit auch nicht hier hin.



    Hut ab, dass Du so klar und strukturiert vorgehen kannst. Klar, Du musst - aber das müssen muss man halt auch können....



    Alles Gute weiterhin und ich wünsche, dass die 6 Wochen gut über die Bühne gehen.
    Ich könnte mir zwar vorstellen, dass Dein Freund - oder wie auch immer Du ihn nun nennst - so feine Antennen hat, dass er Deine "kühl kalkulierte" Vorgehensweise spürt und er evtl. gerade deswegen dann eher austicken könnte als wenn er spüren würde, dass Du "da" bist... mit Verstand zwar, aber eben auch mit Herz...


    Wie auch immer. Ich hoffe, es geht für Dich und Deine Kinder alles gut!

  • Ja, ich habe ja auch anfänglich gedacht, dass er so angespannt ist weil es zusätzlich zu allem was in unserem Leben grade passiert ja auch noch den Einsatz gibt und ich habe von anderen dependent sources gehört, dass es in den Wochen vorher hoch hergehen kann und manchmal zwischen denen sogar das Wort Scheidung fällt.


    ABER ich wünschte ich könnte die Wutausbrüche beschreiben. Volleybap war nahe dran. Er hat noch nie Gewalt mir gegenüber angewandt aber ich musste mich auch schon hinter einer Tür in Sicherheit bringen und habe dann panisch überlegt wie schnell ich an meine Autoschlüssel komme (theoretisch hätte ich an ihm vorbei laufen müssen - also unmöglich - und dann diese blöden Wohnungstüren halten ja auch nichts aus) nach dem letzten Wutanfall habe ich ihm klar gedroht. Ich bin nicht stolz darauf... Wenn er mich oder die Kinder anfässt, noch einmal so bedroht und anschreit, Dinge zertrümmert etc, rufe ich die deutsche Polizei und diese wiederum informiert automatisch die MPs. Zweitens würde ich es der Kaserne melden und dies würde unwiderruflich seine Tätigkeit beenden. Ebenso machte ich ihm klar, dass ich ihn des Hauses verweisen würde zwecks Wohnungszuteilung. Das waren Neuigkeiten für ihn, dass es in Deutschland geht. Ist ja auch egal ob es wirklich geht Hauptsache er glaubt es. ich wollte nur genug Gegendruck aufbauen. Denn wenn er sich in der Kaserne benehmen kann, gibt es immerhin noch Filter. Und dann muss er sich diese Filter notfalls künstlich zu Hause aufbauen.


    Er ist kein normaler Soldat.


    PS Ich habe mein erstes Posting zwischen Studententerminen geschrieben und zwischen Vorlesungen. Ich hätte gleich alle Informationen hineinsetzen sollen. Entschuldigt bitte. Allerdings wäre das dann auch ein ellenlanges posting geworden.

  • Hi!


    Also ganz ehrlich. Ich würde gehen und auch nur noch alles planen und vorbereiten und keinesfalls 6 Wochen warten. Mir wäre das einfach viel zu gefährlich für mich und mein Kind. Diese ganzen Fragen, was warum und welche Ursachen zu seinen Problemen geführt haben und wie man diese löst gehört in meinen Augen zu einem späteren Zeitpunkt gestellt und bearbeitet, wenn gewünscht und gewollt. Ich würde erstmal aus der Gefahrenzone raus. Und wenn ich bei Freunden unterkomme oder ins Frauenhaus gehe.


    LG

  • Guten Morgen!



    Ich stimme auch zu, dass durch den Einzug sich einiges verändert hat. Wir sind in seine Rückzugsmöglichkeiten eingedrungen. Wobei - ganz ehrlich - das Haus ist so gross und er hat eine komplette Etage für sich - aber für ihn fühlt es sich so an. D.h. die Begriffe Occupation, evacuation etc.


    Das Haus kann noch so groß sein...es ist jemand da und selbst wenn aktuell keiner im Haus ist, kann jederzeit jemand kommen. Ich hoffe, es ist verständlich.


    Ob sein Verhalten in dem Ausmaß vorab zu sehen waren oder nicht...In meinen Augen ist es absolut normal, dass man die Entwicklung in den Ausmaß nicht vorhersehen kann und manchmal benötigt man den Schritt, um sich dann reinen Gewissens zu trennen/lösen. Andernfalls hättest du dich immer gefragt, habe ich richtig gelegen/entschieden etc pp?
    Nimm als Erfahrung mit und geh Deinen Weg weiter. Du wirkst insgesamt als eine sehr straighte Frau :daumen


    lg,
    cola

    Glaube an Wunder, Liebe und Glück.
    Schaue nach vorne und niemals zurück.
    Tu, was Du willst und stehe dazu.
    Denn dieses Leben lebst nur Du!


    Lebe lieber ungewöhnlich

  • Danke für Eure lieben Worte.


    Irgendwie fühl' ich mich wie ein Versager. Der Verstand sagt mir auch, dass es nicht meine Schuld ist (rede jetzt nicht von den normalen Beziehungsproblemen) aber tief in mir drin, bekomme ich dieses Gefühl nicht los.


    Es tut mir aber gut, Eure Kommentare zu lesen. Ich habe in den nächsten 6 Tagen ca. 1-2 Besichtigungstermine täglich. Mal sehen ob etwas dabei ist. Hoffe nur, dass die Kinder das alles gut verkraften. Sie hatten sich so über den Garten gefreut. Ich werde mir mal Überlegen, wie ich es den Kindern sagen werde.


    Ich glaube kaum, dass etwas zu retten ist so lange er jede Hilfe eines Dritten verweigert. Und momentan sind meine Gefühle auch wie abgestorben oder komplett "stumm". Abgestorben wäre vielleicht übertrieben aber ich kann dieses Verhalten nicht ohne Veränderung meiner Haltung ihm gegenüber aufnehmen. Ich habe richtig gemerkt, wie beim letzten Ausbruch der Schalter umgelegt wurde.


    Nun bekomme ich grade Vorwürfe, dass ich nicht mehr so warmherzig und liebevoll bin wie sonst. Stimmt.

  • Du bist kein Versager. Aber es tut weh, seine Vision von Liebe/Familie scheitern zu sehen. Du hattest ja schon vorher ein ungutes Gefühl. Dein Instinkt funktioniert anscheinend noch ganz gut und das ist ein gutes Zeichen. Du ziehst rechtzeitig die Notbremse und verharrst nicht, wie ich damals, in der Situation bis Du in der Falle aus Angst und Manipulation gefangen bist.


    Rosefield, Du hast ihm die Hand gereicht, er hätte sie nur nehmen müssen. Kämpfen für Eure Beziehung könnt ihr nur gemeinsam.

  • Wie soll man als Petra Mustermann absehen können, was da auf einen zukommt? Das vor Einzug die Füße kalt werden, und es Genörgel gibt ist ja nicht unnormal. Sofern du nicht selbst eine gewisse Ausbildung, mit Schwerpunkt PTSB hast, wovon ich nicht ausgehe.
    Mein Vater war übrigens auch GI, Sergeant bei der Air Force mit 22 und ist der Trunksucht anheim gefallen. Zwar schon lange trocken, aber was wissen wir Zivil-Schäfchen schon.

    Einmal editiert, zuletzt von butterblum ()