Streit in Schulpause,darf Kind sich wehren?

  • Mich interssiert es mal wie ihr das handhabt.
    Vor 2 Tagen hat ein Klassenkamerad Kind getreten u.geschlagen.
    Ich bin gegen Gewalt finde aber Kind muss sich in so einer Situation
    wehren dürfen,hab ich Kind auch immer gesagt er darf sich wehren.
    Soll sich ja nicht verprügeln lassen.
    Das hat er also gemacht u.zurückgetreten u.geschlagen.
    Nach telefonischen Gespräch mit der Sozialarbeiterin (da musste ich auch erst
    mal sagen das kind sich gewehrt hat)meinte diese kind dürfe nicht zurück hauen
    da Gewalt freie Schule.Sie arbeite ja auch an der situation e.t.c.
    Wie soll Kind sich denn wehren?
    Wie gesagt bin auch gegen Gewalt aber mal ehrlich man kann sich
    doch nicht deswegen verprügeln lassen.
    Wenn kind sich nicht wehrt wird kind doch erst recht immer wieder geärgert,gehauen
    oder seh ich das falsch?
    Wie kann kind sich verhalten in so einer Situation.
    Komisch auch das nie ein Lehrer in der Nähe ist trotz angeblicher
    pausenaufsicht.

  • Hallo Lilly-Greta,


    bei uns an der Schule gibt es eine Stop Regel...


    beim erstem Mal treten oder hauen sagt das angegriffene Kind "Stop"


    beim zweiten Angriff sagt das Kind "Stop, hör auf oder ich gehe zur Aufsicht"


    beim dritten Angriff geht das Kind dann zur Aufsicht, sagt aber vorher "Stop, jetzt reicht es mir, jetzt gehe ich zur Aufsicht"


    Das finde ich eine schöne Lösung, die leider nicht an vielen Schulen praktiziert wird... aber vielleicht könntest Du so etwas in der Art Deinem Kind vermitteln und gleichzeitig mit der Lehrkraft das Gespräch suchen, dass es Dein Kind dann auch Ernst nimmt, wenn es kommt... ;-)


    Ich finde nicht, dass man sich immer auf gleichem Niveau wehren muss... aber ich grübel gerade über das Alter Deines Juniors... ;)

    Liebe Grüße
    Dani




    Gefühle brauchen keine Rechtfertigung - sondern Verständnis


  • Ich finde nicht, dass man sich immer auf gleichem Niveau wehren muss...


    Sehe ich ähnlich, weil erwiderte Gewalt oft in Eskalationen mündet - man erreicht damit auch nicht, dass der Streit aufhört, im Gegenteil. Das fängt ja schon im Kindergarten an, ich sage meiner Tochter da: nie zurückhauen, sondern zuerst sagen, dass Du das nicht möchtest, und wenn das nochmal vorkommt, dann einer Erzieherin melden. Ich empfinde das nicht als Petzen.

  • Ja, ich bin dafür, dass man sich wehren kann und vor allem auch soll. Das Problem ist nur, wenn man dann zurück schlägt bzw das Kind zurück schlägt, wird aus dem Opfer auch ein Täter. Es interessiert dann nicht mehr, wer angefangen hat.
    Ich habe meinen Jungs immer gesagt, dass sie dem Kind erst sagen sollen, dass es aufhören soll und das sehr bestimmt äußern. Wenn das nicht hilft, zur Aufsicht gehen, wenn keine da ist, zum Klassenlehrer.


    Ich würde dann erwarten, dass die Schule das klärt. War auf dem Gymnasium auch immer so, Realschule beim kurzen weiß ich noch nicht.


    Wehren ja, aber nicht mit schlagen.

  • Das er erst sagen soll hör auf bevor er sich wehrt habe ich ihm aich
    immer gesagt.Er ist 11Jahre alt.
    Und ne Pausenaufsicht ist selten in Sicht.
    Ich hab immer gedacht wenn Kind sich nicht wehrt haben
    die anderen Kids schnell raus wer sich nicht wehrt den kann man ja hauen e.t.c.
    da sich nicht wehrt sondern praktisch gefallen lässt.
    Vielleicht liege ich ja falsch damit.

  • Hallo,



    Ich finde das Thema echt schwierig. Ich habe es auch immer so gehandhabt, dass ich meinem Sohn sagte, du darfst nicht hauen! Leider hatte er aber schon einige Erfahrungen mit aggressiven Gleichgesinnten. Als Kleinkind galt er als zu ruhig und wehrte sich überhaupt nicht gegen aggressive Gleichgesinnte. Im Kindergarten fing er an sich zu wehren, aber meist in der Form, dass er anfing zu schreien und das Kind anbrüllte.
    Leider gab es dort aber auch Erzieherinnen, die vieles gar nicht mitbekamen. So kam mein Sohn schon mit blauem Auge, und immer wiederkehrenden Verletzungen an den Armen nach Hause.


    Ich bin inzwischen der Meinung, dass mein Sohn sich sehr wohl wehren darf! Es gibt ja auch anderswo Auseinandersetzungen und nicht nur in der Schule. Später oder im Freizeitbereich gibt es keine Aufsichtpersonen.
    Ich sage meinem Sohn, er soll versuchen Konflikte erst mit Worten oder anderen Mitteln zu lösen. Wenn alles andere nicht hilft, und er wird angegriffen, darf er sich auch wehren. Er ist ein friedfertiges Kind, welches auch danach handelt.


    Aramee

  • Eine Stop-Regel finde ich ansich auch gut. Obgleich sie auch eine andere Konsequez haben darf, als zum Petzen zur Aufsicht zu rennen. Wenn es sich um eine Schulregel handelt und allen "aufgezwungen" wird ist gut. Wenn nicht, läuft das Kind Gefahr als Petze, Weichei oder Lutscher dazustehen, wofür es auch mal Haue geben kann.


    Was die Lehrerin anbelangt... Meiner Meinung nach, haben die entweder dafür zu sorgen, dass es nicht zu Übergriffen kommt, oder aber sie akzeptieren, dass ein Mensch sich schützt.


    Als Elter kann man daraufhin wirken, dass das Kind ein Selbstwertgefühl hat. Ein Gespräch mit Kind über das Thema Gewalt hat nicht nur "man schlägt niemanden" zum Inhalt. Sondern auch "wie erkenne ich gefährliche Situationen" oder "was wäre ein adäquates Mittel zur Gegenwehr?"

  • Das Problem fängt ja schon da an das man gar nicht immer die Möglichkeit hat , zu einem Lehrer zu gehen , da ist man schon in der Situation das man sich wehren muss um überhaupt die Möglichkeit haben das den Lehrer mitzuteilen.
    Auch bin ich mir nicht so sicher ob das alles noch nach der grundschule fuktioniert .... man kann zwar zu dem lehrer gehen , das sagt dann das darf er aber nicht .... aber dann finden die Täter schon eine möglichkeit das ganze noch mal mit deinem Kind zu besprechen.

  • Opfer werden meistens Kinder, die wenig Selbstbewusstsein haben. Darum ist es wichtig, dass Kindern von Anfang an vermittelt wird, dass sie was besonderes sind. Im Elternhaus wird das Selbstbewusstsein aufgebaut.


    Ich würde versuchen, dein Kind in die Richtung unterstützen. Wenn es nicht viel Selbstbewusstsein hat, vllt was machen, was das Selbstbewusstsein stärkt.


    Selbstverteidigung vllt?


    Ich würde aber auch mal mit der Schule sprechen und fragen, wie das so mit der Aufsicht ist

  • Wenn es sich um eine Schulregel handelt und allen "aufgezwungen" wird ist gut.

    Ja, bei uns ist es so... die Regel hängt an jeder Tür/Wand... was ich persönlich total gut finde... alle Kinder können sie jederzeit lesen und wissen, was es bedeutet, wenn ein Kind Stop sagt... anfangs hab ich`s belächelt ... heute zum Ende des 4. Schuljahres empfinde ich es als Segen.. was ab Sommer kommt, weiß ich nicht...


    Als Elter kann man daraufhin wirken, dass das Kind ein Selbstwertgefühl hat. Ein Gespräch mit Kind über das Thema Gewalt hat nicht nur "man schlägt niemanden" zum Inhalt. Sondern auch "wie erkenne ich gefährliche Situationen" oder "was wäre ein adäquates Mittel zur Gegenwehr?"

    Dass finde ich auch wichtig... wird auch immer mehr Thema in den Schulen.. da muss noch viel passieren, um alle Schulen auf ein Level zu bringen...


    @Lilly: mit 11 vermutlich gerade noch recht frisch auf der weiterführenden Schule.. neben den präventiven Maßnahmen wie sie Summerjam beschreibt auf jeden Fall das Gespräch mit der Lehrkraft suchen und nach Lösungen suchen...


    Echt eine schwierige Situation...


    edit sagt: nun weiß ich auch, dass es sich nicht mehr um einen Grundschüler handelt... ;) verfolge wegen unserem Wechsel im Sommer auf die weiterführende den Thread deshalb recht interessiert ... :brille

    Liebe Grüße
    Dani




    Gefühle brauchen keine Rechtfertigung - sondern Verständnis


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  • Dass finde ich auch wichtig... wird auch immer mehr Thema in den Schulen.. da muss noch viel passieren, um alle Schulen auf ein Level zu bringen...


    Ich hatte das in den 90ern zum Thema. Als Student und einige Zeit danach war ich Karatetrainer. Hatte alles von 30 Kids ab 3 Jahre bis zum Greis. Dann viele Selbstverteidigungs und Selbstbehauptungskurs für Frauen, sollte für die Polizei die Trainings geben, aber die konnten meinen Satz nicht zahlen :D


    Meine Tochter ist auch schon dabei. Letzlich sind es 95% Psychologie und der Rest Technik. Weder ich noch meine Tochter haben je austeilen müssen. Wir müssen aber auch nicht davon laufen und sind beide keine Schränke auf zwei Füssen. Selbstbewusstsein und wissen, Wie und Wann man sich wehrt, ist schon fast die volle Miete.

  • Ich empfinde das nicht als Petzen.


    Du nicht, die anderen Kinder oftmals schon. Und die Realität sieht leider oft so aus, dass Kinder, die solche Vorfälle den Erziehern melden, noch mehr fertig gemacht werden und dann zwar nicht mehr offensichtlich auf dem Schulhof, sondern da wo es keiner sieht und keine Aufsichtsperson in der Nähe ist. Oder das Kind wird dann zwar nicht mehr geschlagen, aber gezielt ausgegrenzt und gemobbt. Und dann heißt es "Wenn du wieder petzen gehst machen wir dies und das" und so geht das immer weiter, fernab der Augen von Erwachsenen, während das Kind stumm leidet. Und das ist kein Extrembeispiel oder eine trauriger Einzefall.


    Ich will das nicht verharmlosen, aber mMn kann man Prügelein unter Kinder nicht mit Gewalt unter Erwachsenen gleichsetzen und sollte immer genau beobachten, aus welchem Kontext heraus das entstanden ist. Meine Beobachtung ist, da wird mal geschubst, gerangelt oder an den Haaren gezogen und 10 Minuten ist alles wieder in Ordnung. Wenn Kindern aus dem Spiel heraus mal die Sicherrungen durchbrennen, muss man sich als Erwachsener nicht sofort dazwischen werfen. Anders zu bewerten ist das natürlich, wenn sich ein Kind gezielt jüngere/schwächer Kinder aussucht und quasi im vorbeigehen darauf los prügelt oder ein Kind Prügelein immer wieder bewusst heraufbeschwört.


    Ihr könnt mich gern steinigen, aber ich glaube schon, dass körperliche Auseinandersetzungen innerhalb eines kontrollierten Rahmens bei jungen Kindern durchaus dazugehören und dass das nicht notwendigerweise bedeutet, dass aus diesen Kinder 15 Jahre später gewaltbereite Schläger werden.

  • Ich bin für das Wehren. Ich finde, schon die Kinder dürfen sich nicht alles gefallen lassen. Es gibt auch wirklich gefährliche Situationen, da muss das Kind doch wissen, dass es sich wehren darf.


    Mich hat als Kindergartenkind immer ein älterer Junge getreten und geschubst, einmal bin ich so von der Schaukel auf die Stange geflogen, dass ich eine Platzwunde an der Stirn hatte, nur weil der Junge mich mal wieder grob von der Schaukel schubste. Meinem Vater hat das dann gereicht, der hat mir dann auch gesagt, Mädel nächstes Mal trete ihm ins Schienbein. Hab ich auch gemacht! Und dann war endlich Ruhe! Der ist mir dann nicht mehr zu Nahe gekommen. Bei vielen hilft doch groß reden nicht mehr. Ich sag immer nur, angefangen wird nicht und provoziert auch nicht....


  • Ich sag immer nur, angefangen wird nicht und provoziert auch nicht....


    Das finde ich auch sehr wichtig. Meiner habe ich noch dazu gesagt, dass niemand es verdient, von ihr geschlagen zu werden und zwar solange, bis er sie vom Gegenteil überzeugt. :D

  • Ihr könnt mich gern steinigen, aber ich glaube schon, dass körperliche Auseinandersetzungen innerhalb eines kontrollierten Rahmens bei jungen Kindern durchaus dazugehören und dass das nicht notwendigerweise bedeutet, dass aus diesen Kinder 15 Jahre später gewaltbereite Schläger werden.


    Endlich kommt das, worauf ich gewartet habe.


    Ich halte Rauferein zwischen kleinen Kindern für eine adäquate Art der Konfliktlösung und es ist keineswegs so, dass aus diesen Kindern Schläger werden. In meiner Generation war Raufen üblich, da hat sich kein Erwachsener eingemischt. Dennoch ist gerade die heutige Generation, die doch "gewaltfrei" aufwächst, oft ausgesprochen brutal noch im Jugend- und Erwachsenenalter. Das war früher, als sich Kinder noch raufen durften, nicht der Fall, schon gar nicht in diesem Ausmaß.

  • Ich kann nur aus der Sicht meines Erstgeborenen schreiben, der ist relativ ruhig und war ein gefundenes Fressen.


    Er hat sich ewig nicht gewehrt, hat den Lehrern Bescheid gesagt und genau das was Kailynn schrieb ist passiert, es wurde schlimmer. Gespräche mit Eltern und Schule brachten nix.


    Ja und da hab ich gesagt Junge wehr dich, ich steh zu dir, egal was Andere für pädagogisch wichtig halten. Es geht um dich um das Gefühl der Erniedrigung, Demütigung loszuwerden, tu was.


    Tja und bei der nächsten Attacke ist er ausgeflippt und hat seinen Peiniger, der ihn 1 Jahr lang immer wieder geschlagen, getreten, beklaut hat, vermöbelt.


    Und er ist seit diesem Tag nie wieder angefasst wurden, bis heute.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Hallo,


    nur kurz als zwischen Frage:


    Hat jemand im Fernsehen den Bericht vor ein paar Tagen gesehen, wo ein Fünfzehnjähriger einen jüngeren ins Gesicht geschlagen hat und der Freund des Schlägers hat es mit dem Handy gefilmt?


    Heutzutage scheint bei solchen Tätern doch keine Skrupel mehr zu existieren!


    Gruß Vater 1971

  • als mein Sohn von dem Grippenbereich hoch zu den Großen ist war das schon sehr hart für ihn.
    Ich habe mit ihm trainiert
    Zeigefinger und lautes NEIN ! ( hat ein gesundes Stimmchen der Kleine ;) :respekt


    Jetzt vor kurzen hatte er einen
    -die haben gespielt
    - er hat ihm in vorbeirennen getreten und beleidigt
    . die haben wieder gespielt
    - beieidigungen :kopf:kopf
    Der Keks konnte das Verhalten nicht verstehen ! Der Junge musste wohl auch paarmal auf die Bank nur geholfen hat es nichts. :aetsch:angry
    Als ich mit vor ein paar Wochen die NEUEN blauen Flecken angesehen habe ,hab ich ihn gezeigt wo er hinhauen soll. :nawarte:
    Keks musste wohl auch auf die Bank aber


    Die beiden sind jetzt echt gute Kumpel. :anbet:-):D:D:lach
    Gerade Jungs wollen und sollen sich auch körperlich ausprobieren können. :tuedelue

    Uralt Song
    ob es nun so oder so oder anders kommt , so wie es kommt so ist es Recht…..trala lalala
    - egal ! einfach weitertanzen !

    2 Mal editiert, zuletzt von Antje77 ()

  • Ich bin gegen Gewalt.


    Der eine schlägt den anderen; der andere schlägt zurück, der nächste mischt sich ein usw.


    0 Toleranz und sofortige "Anzeige" bei der Schulleitung ggfls. bei der Polizei, wenn sich die Schulleitung nicht rührt.


    Wir hatten das Thema letztens in der Grundschule "blaues Auge", "blutige Nase" da gab es Eltern die unterscheiden zwischen
    schlagen und schlagen.


    Ich bin klar für "Stop, hör auf"

  • hallo,


    finde das thema auch echt schwierig.


    wir hatten das problem letztes jahr.mein sohn wurde immer wieder von zwei schülern verprügelt.ich war so schockiert.
    der eine hielt ihn fest,während der andere ihn in den bauch geboxt,getreten etc hat.


    habe ihm gesagt,er soll sich wehren.bin auch strikt gegen gewalt,aber ich finde,niemand muss sich sowas gefallen lassen.
    und kein kind hat das recht,einem anderen kind so etwas anzutun.


    er hat sich versucht zu wehren.hat auch mal getreten,o.ä.,aber er ist auch einfach nicht der typ dafür.zum glück,hatte er gute freunde,er nannte sie immer meine"bodyguards".


    wir hatten viele eltern-lehrergespräche.auch haben die lehrer viel mit den kindern geredet.es hat sich zum glück eingerengt.


    wo es natürlich sehr kritisiert wurde,dass ich zum wehren geraten habe.


    aber wie soll ein kind der aufsicht bescheid sagen,wenn er festgehalten wird und die aufsicht sich in irgend einer ecke verkrümelt???