staatlicher Kindsklau, stimmt das wirklich?

  • Hallo Leute,


    habe gerade so im Netz gegoogelt und bin auf staatlichen Kindsklau gestoßen. Jugendämter sollen jedes Jahr viele Tausend Kinder einfach so aus den Familien nehmen und die Eltern haben kaum eine Chance. Grund ist viel Geld. Ein Kinderheimplatz oder ein Platz bei Pflegeeltern kostet sehr viel Geld. Also schlimmer geht es nicht oder?!


    Meine Nachbarin , wo ich aufgewachsen bin, hatte 3 Kinder und das war schon eine schlimme Familie. Das Jugendamt war öfter dort aber die Kinder wurden nie weggenommen.


    Also was ich eben im Netz gelesen habe, hat mich echt geschockt. Mal sehen ob ich schlafen kann....


    Gute Nacht Wildblume

  • Guten Abend!


    Zitat

    staatlichen Kindsklau


    Das ist sicherlich eine Formulierung welche durch Betroffene in´s Netz geworfen wird.


    Wenn eine Herausnahme statt findet, passiert das sicherlich in den seltensten Fällen willkürlich und ohne vorherige Anzeichen oder Meldungen.


    Zitat

    Ein Kinderheimplatz oder ein Platz bei Pflegeeltern kostet sehr viel Geld


    Stimmt, umsonst sind die nicht. Und wer zahlt das dann? Sicher nicht die Familie aus der ein Kind herausgenommen wurde. Dort ist nämlich in den meisten Fällen kein Geld zu holen. Die Kosten der Unterbringung ist dann in den allermeisten Fällen durch die Allgemeinheit zu tragen. Wo wäre hier also ein finanzieller Vorteil seitens der JA zu sehen?


    Zitat

    Grund ist viel Geld


    Wo denn hier viel Geld und zu wessen Vorteil?


    Meiner Meinung nach ist es sinnvoll, auch geringen Hinweisen nachzugehen. Allemal besser, als irgendwann mal wieder tiefgefrohrene Babys oder Kleinkinder aufzufinden.


    LG nero

  • Hallo Wildblume,


    bei solchen Berichten im Netz muß man immer Vorsichtig sein, da wird sehr stark übertrieben und eine einseitige Sicht beschrieben. Wenn es wirklich den "staatlichen Kindklau" gäbe, wieso gibt es dann immer wieder Berichte in den Medien das die Jugendämter versagt haben sollen ein Kind rechtzeitig aus der Familie zu nehmen?


    Das Kinder aus der Familie genommen werden ist die letzte Stufe, wenn
    alle Hilfsangebote nicht fruchteten oder aber von den Eltern nicht
    angenommen werden.
    Gut auch beim JA arbeiten nur Menschen und diese machen bekanntlich Fehler.


    Meine persöhnliche Erfahrung mit dem JA ist, das die Kinder erst in der Familie verbleiben, und in verschiedenen Hilfestufen mit den Eltern versucht wird die Situation zu verbessern.


    Gruß bobele

  • Das Jugendamt hat mit Sicherheit keinen finanziellen Vorteil, indem sie Kinder aus Familien "klauen". Allein schon beim dem Wort bekomm ich die Krise.
    Sicherlich mag es Fälle geben, wo zu Unrecht in Obhut genommen wird. Aber das steht mit Sicherheit nicht an der Tagesordnung im Großteil der Jugendämter. Wir haben genaue Dienstanweisungen und Vorschriften wie wann in Obhut genommen wird bzw werden darf. Und bei uns sind die meisten Inobhutnahmen durch sog. Selbstmelder. D.h die Kinder/Jugendlichen bitten um Inobhutnahme.

  • Ich denke es sind bedauerliche Einzelfälle, die zu diesen Aussagen führen.
    Das Jugendamt/der Staat hat kein Interesse Kinder aus Familien zu nehmen.
    Unterbringungsplätze und Pflegefamilien sind spärlich verfügbar und teuer.
    Viele Kinder kommen aus dem Ausland, ohne Eltern und gelangen in Obhut.
    Oder Jugendliche in der Pubertät suchen selbst Hilfe beim Amt -
    wenn die Anzahl der Fälle um diese Obhut-Arten reduziert, sind es deutlich weniger.
    Au0erdem entscheiden das nicht 1-2 Personen und sicher nicht ohne Vorfälle.

  • ugendämter sollen jedes Jahr viele Tausend Kinder einfach so aus den Familien nehmen und die Eltern haben kaum eine Chance.


    Einfach so nehmen Jugendämter nicht aus den Familien. Da muss schon was vorgefallen sein. Die Eltern haben auf jeden
    Fall, vor Inobhutnahme, genug Gelegenheit die sache zu klären. Und auch danach haben Eltern eine Chance ihre Kinder
    wieder zu bekommen,wenn man ordentlich an den Problemen arbeitet.



    jenpa

    Lehne es nicht ab, das Negative zur Kenntnis zu nehmen,
    weigere dich lediglich,dich ihm zu unterwerfen.
    N.V.Peale

  • Leider weiß ich von einer betroffenen Familie, dass es so etwas gibt. Oft sind falsche Hinweise durch verstrittene Nachbarn o. Ä. Schuld. Ihre Kinder werden mit Absicht entfremdet. Sie sind an einem unbekannten Ort und sie dürfen ohne Begründung seitens des Jugendamtes (!!) keinen Umgang haben, und das schon mehrere Wochen. Das ganze geht nun vor Gericht!


    Und hier ein ähnlicher Fall:


    Link entfernt da Links zu Videoportalen hier nicht erlaubt sind. Czeltik.



    EDIT: Es gibt keine Instanz, die das Jugendamt kontrolliert!

    2 Mal editiert, zuletzt von Czeltik ()

  • Oft sind falsche Hinweise durch verstrittene Nachbarn o. Ä. Schuld.


    Naja das ist auch weit hergeholt. Klar muss dasas JA einem Hinweis auf Kindswohlgefährdung nachgehen. Und sollte an den Hinweisen nix
    dran sein,passiert auch nichts.


    Sie sind an einem unbekannten Ort und sie dürfen ohne Begründung seitens des Jugendamtes (!!) keinen Umgang haben, und das schon mehrere Wochen.


    Dann müssen Gründe vorliegen die das rechtfertigen.




    jenpa

    Lehne es nicht ab, das Negative zur Kenntnis zu nehmen,
    weigere dich lediglich,dich ihm zu unterwerfen.
    N.V.Peale

  • Wenn an dem Link folgt, stellt sich die Sache etwa so dar: Tür auf, Kinder raus, verdutzte Eltern bleiben zurück. Auch entnehmbar ist dem Video, dass es gerade eine Überprüfung der Aktion durch Gerichte gibt. Nicht ist also mit keine Kontrolle des JA. Die Eltern kennen so geben sie an den Grund der Herausnahme nicht, oder sie begreifen ihn nicht. Auch wenn man nach dem Namen der Familie googelt findet man nicht mehr. Ein riesenauftrieb ohne das Fakten genannt werden. Irgendwo was von Urkundenfälschung und Hebamme. Alles ziemlich wirr und substanzlos.

  • Guten Abend


    Geht das nur mir so, das einem beim lesen das Gefühl überkommt hier einen ... ich nenn' es mal vorsichtig ... halbgaren Beitrag vorzufinden?

    habe gerade so im Netz gegoogelt und bin auf staatlichen Kindsklau gestoßen. Jugendämter sollen jedes Jahr viele Tausend Kinder einfach so aus den Familien nehmen und die Eltern haben kaum eine Chance.


    Mmmh. Ersetzt man hie und da die Schlagworte, lässt sich das auf so ziemlich alles übertragen. "Weltuntergang", "Chemtrails", Verschwörungstheorien von ... bitte passendes Feindbild einsetzen
    Sonst kommen an dieser Stelle meist ein paar Links. Anhand derer kann man ich dann wenigstens halbwegs beurteilen ob ich das ernst nehme oder eher nicht. Aber so. Diffuser geht kaum.

    Grund ist viel Geld. Ein Kinderheimplatz oder ein Platz bei Pflegeeltern kostet sehr viel Geld.


    Irgendwie ein Widerspruch.
    Gehe ich davon aus, das ein Platz in Fremdbetreuung viel Geld kostet, kann es kaum sinnvoll sein, in Zeiten immer knapper werdender öffentl. Kassen, Kinder aus Familien "zu klauen", nur um sie teuer "fremd betreuen" zu lassen.
    Gehe ich davon aus, das ein Platz in der Fremdbetreuung nicht viel Geld kostet, dann wird der erste Satz: "Grund ist viel Geld" irgendwie ... sinnlos.
    Ja, ich glaube das es eine wachsende Helferindustrie gibt. Die gutes Geld verdient. Und ich glaube auch das da Schindluder getrieben wird. Im Namen von hier bitte den Namen der passenden hilfsbedürftigen Klientel einsetzen. So wie in anderen Branchen auch. Das es aber die Ausnahme ist.
    Und ja ich glaube auch, das es bei staatlich/behördlich/juristisch angeordneten Kindsentnahmen aus Familien "false positive"-Fälle gibt. Und das die dann im näheren 'Umfeld' hohe Wellen schlagen.
    Aber auch hier glaube ich, das es sich um Ausnahmen handelt.

    Also schlimmer geht es nicht oder?!


    Doch. Kindsentführung mit anschließender Erpressung, Organhandel oder Menschenhandel. Die Skala lässt sich allerdings beliebig auf der nach oben offenen Skala für Grausamkeiten erweitern.

    Meine Nachbarin , wo ich aufgewachsen bin, hatte 3 Kinder und das war schon eine schlimme Familie. Das Jugendamt war öfter dort aber die Kinder wurden nie weggenommen.


    Mit derlei dürftigen Angaben ist eine Meinungsbildung geradezu ausgeschlossen. Wenn das Jugendamt dort "öfters" vor Ort war, könnte man geneigt sein zu vermuten, dass sie 'ein Auge' auf die Zustände hatten. Aber vielleicht noch keinen Grund sahen zu intervenieren. Oder sie hätten zwar gewollt, aber es fehlte das Geld für die Unterbringung. Aber das Argument beißt sich ja mit einem anderen der Argumentation ...

    Also was ich eben im Netz gelesen habe, hat mich echt geschockt.


    Man findet viele Informationen im Internet. Eine hohe Kunst ist es, diese, basierend auf eigenem Wissen, Annahmen, dem eigenen Glauben und dem 'gesunden Menschenverstand', zu bewerten, einzuordnen und daraus bestenfalls für sich selbst verwertbares Wissen abzuleiten.
    Das Internet ist voll von speziellem Informationen :tuedelue

    Mal sehen ob ich schlafen kann....


    Ohne Dir zu nahe treten zu wollen. Dein Beitrag liest sich etwas naiv. Sehr allgemein und eher diffus denn irgendwie inhaltlich 'belastbar'.
    Aber ich hoffe deine Nächte werden fortan nicht schlechter und Du kannst gut schlafen.


    Instetten

    "Er hatte sich zuende gelebt, war ausexistiert." T. Bernhard - Der Untergeher

  • Sicher gibt es "das"


    Ich würde es zwar nicht "Kinderklau" nennen, und erst recht würde ich nichts auf Aussagen geben welche dieses Handeln des Jugendamtes mit der Nazi Vergangenheit in übereinklang bringt *grusel*


    Aber es gibt solche Fälle.
    Meist treten diese Fälle dann auf wenn kurz zuvor etwas "schief" gelaufen ist, einem Kind nicht geholfen wurde.
    So geschehen 2002 in Wasserburg am Inn.
    Alleinerziehende Mutter mit 2 Kindern 1,5 und 2,5 Jahre alt.
    Noch nicht lange getrennt, Ex machte Stalking extremster art und bekam deswegen eine Einstweilige Verfügung das er sich der Mutter nicht mehr nähern darf.
    Da er nicht mehr an die Mutter ran durfte (5000DM Ordnungsgeld oder 6 Monate Ordnungshaft waren angedroht) fing er an im Jugendamt schlecht Wetter zu machen.
    Er behauptete die Kinder müssten Hungern, wären verwahrlost usw.


    Die Mutter bekam besuch vom Jugendamt, lies es herein, alles war in Orndung. Das Jugendamt sagte noch dass an den Anschuldigungen nichts dran sei.


    Dann Griff der Ex (übrigens Vater der Kinder) zu "härteren" Mitteln.
    Die Mutter würde die Kinder alleine lassen über Stunden, im Zimmer einsperren oder im 7. Stock am offenen Fenster spielen lassen.


    Wenige Tage zuvor war in Kolbermoor (selbe zuständige Person im Jugendamt) ein Mädchen von der eigenen Stiefmutter in der Badewanne ertränkt worden. Dort gab es auch (berechtigte) Vorwürfe der Vernachlässigung.


    Das Jugendamt stand wieder vor der Tür.


    Beschluss vom Gericht. Kinder werden vorsorglich wegen "Verdacht auf starker Kindeswohlgefährdung" in Obhut genommen.


    Es war ein harter "Kampf" das meine Freundin ihre zwei Jungs zurück bekam. Und er dauerte auch recht lange.


    Solche Dinge passieren und sie sind grausam wenn sie passieren.
    Sicher heißt es oft "lieber einmal zu oft eingegriffen als einmal zu wenig"
    Aber das "zu oft" ist genauso schlimm wie das zu wenig.


    Niemand kann sich ausmalen welchen Schaden, vor allem die betroffenen Kinder, davon tragen.


    Nichts desto trotz, diese Fälle der Fehlentscheidungen sind schwindend gering. Und wenn man sich mit den einzelnen Fällen des "Kinderklaus" genauer auseinander setzt findet man vielleicht ne Handvoll wo das Jugendamt falsch gehandelt hat.
    Und dieses falsche Handeln kann man in 99% der Fälle damit in Zusammenhang bringen das kurz zuvor bei einem Kind zu spät gehandelt wurde.

  • Natürlich gibt es das!


    Sicher Einzelfälle, aber es gibt sie.


    Bei uns gab es einen Mitarbeiter, der bei Kindertagesstätten und Schulen dafür bekannt war, wo mir sogar die Leiterin der Kindertagesstätte abgeraten hat, Hilfe wegen meiner schwierigen Tochter zu holen mit der Aussage "Wenn sie ihre Tochter ins Heim geben wollen, dann gehen sie dahin".
    Einem ehemaligen Arbeitskollegen hat der EX seiner Frau vorgeworfen, sein Stiefkind zu schlagen.
    Der Junge musste sich vor dem Mitarbeiter im Hausflur eines Mehrfamilienhauses nackt ausziehen, um das Gegenteil zu beweisen.
    Wir wurden auch mal ungerechtfertigt angeschwärzt von der Frendin meiner EX Frau, als wir noch verheiratet waren.
    Auch da kreuzte der Typ unagemeldet auf und wollte sehen, ob unsere Wohnung sauber ist etc.


    Dadurch konnte ich erst sehr viel später nach einem Umzug in eine andere Stadt Hilfe für meine Tochter holen. Jetzt haben wir einen Mitarbeiter, der sich vorbildlich kümmern, auch mit den Kindern spricht und sich ihre Meinung, Sorgen und Nöte anhört. Ihm konnte ich vertrauen schenken und er hatte sich auch für Familienhilfe eingesetzt.


    Ich denke, wenn es so etwas gibt, lassen die Mitarbeiter ihre persönlichen Probleme an den Familien aus. Den ich damals kannte, war berühmt und berüchtigt, ist aber gottseidank in Rente gegangen.

    Sei einfach Du selbst, alle anderen gibt es schon

  • Und trotzdem muss ein Eingriff ins Sorgerecht - und nichts anderes ist eine Inobhutnahme - durch ein Gericht bestätigt werden. Insofern gibt es hier für die Jugendamtsenscheidungen durchaus eine Kontrolle.