Emotionale Nähe zu den Kindern des Partners

  • Angeregt durch einen anderen Thread, würde ich gerne mal wissen, wie ihr das Verhältnis von euren Kindern zum neuen Partner bewertet. Oder auch anderes: wenn der Partner Kinder hat, wie ist euer Verhältnis zu den Kindern? Was würde im Falle einer Trennung passieren?


    Ich bin über diveres Äußerungen im entsprechenden Thread sehr überrascht :frag . Kakuliert ihr ein Trennungsrisiko ein, bevor eure Kinder eine Bindung zum Partner eingehen? Oder lebt ihr damit, dass ein Partner eben austauschbar ist und das auch für alle Beteiligten. Ich spreche jetzt mal bewußt, nicht von Fällen, wo jedes Jahr ein anderer "Sozialer Papa" mit unterm Weihnachtsbaum sitzt, sondern langfristig angelegten Partnerschaften.

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

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  • Spielt beim Alter meines Kindes keine Rolle mehr..... die weiß schon das ich ein eigner Mensch bin und das das meine Partnerschaft ist - nicht ihre... Ihr Papa ist immer da. für sie - das war auch früher so .... Daher gibts keine so starke emotionale beziehung zwischen meinem Partner und Kind... Und auch keine so starke zwischen Partnerin(en) des KV und Kind...


    Wobei: die erste Partnerin des vaters war ja eine Erzieherin meines Kindes.... Die kannte Kind von Klein auf.... und hatte klar eine engere Beziehung zu ihr als spätere Partnerinen.... Tja - als die beiden sich getrennt haben hat es dieser frau bestimmt auch nicht gefallen das sie Kind nciht mehr sieht.... Aber : sie hat sich rausgehalten - es gab nur Karten zum Geb. etc... Und heute treffen die beiden sich sogar manchmal.... eigener Antrieb von Kind. Und das ist ok.... Ob das jetzt aber eher durch die Kitazeit kommt oder die die sie mit KVzusammen war - wer weiß?


    Edit: wenn diese frau jetzt auf Umgang geklagt hätte - schließlich hatte sie Kind seit dem Kitaeintritt jeden Tag gesehen - das waren immerhin einige Jahre bis zum 10. Geb. von Kind... ich glaub ich wäre aus dem Lachen nicht mehr rausgekommen - und wäre danach wohl auch ziemlich ungehalten gewesen.... ev hätt ich auch jede Menge Stuß erzählt wenn die mir auf die Nerven gegangen wäre mit so nem Mist...

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  • Wie soll man dauerhaft mit menschen unter einem Dach leben zu den man keine Emotionale nähe hat ?
    Ich denke bei Langfristigen Partnerschaften sollte man auch danach noch ein Kontakt ermöglichen.

  • Hallo


    Du sprichst etwas an, worüber ich mir seit längerem Gedanken mache.


    Im fast vergangenen Jahr hatte ich eine - naja, Beziehung? Liebschaft? Jedenfalls dauerte das Ganze etwa fünf Monate. Kind war sofort involviert. Das würde ich heute etwas langsamer angehen lassen. Zwar habe ich kein Problem damit ,wenn Kind jemanden kennen lernt. Aber ich würde Kind nicht sofort ein Paar präsentieren. Allerdings kam Kidn ganz gut mit der Trennung klar - ich war ja noch da. Allerdings fragt kind auch jetzt, fast ein halbes Jahr später ab und an mal nach ihm und was er macht, wo er ist., ob wir ihn nicht mal besuchen. Aber es ist keine große Trauer, eher Neugierde.


    Zu Kindern eines potentiellen Partners würde ich wohl zunächst ein Verhältniss entwickeln, wie zu den Kindern meiner Freundinnen. Ich mag sie, ich bin Ansprechpartner. Aber ich sehe sie "von außen". Das kann gut sein, ist aber eine andere Qualität der Beziehung als zu meinem Kind. Auf Dauer würden mir die Kinder sicher ans Herz wachsen und umgekehrt hoffe ich, dass ein Partner auch meinem Zwerg was abgewinnen kann.


    Bei einer Trennung wird es schwierig, weswegen ich damit halt jetzt so vorsichtig bin. Ich gehe halt nicht mehr alleine eine Beziehugn ein, sondern da ist noch jemand, der im Falle eines Scheiterns nichts dafür kann. Ich denke ,es kommt auf das Alter des Kindes an. Einem Teenager würde ich den Kontakt nicht verwehren, solange die Rollenverteilung klar ist. Ein neuer Partner ist nun mal zunächst mein Partner, und hoffenltich Freund für Kind - kein Elternersatz. Einem Kleinkind würde ich wohl den Kontakt eher nicht ermöglichen, da ich denke, das führt eher zu Verwirrung.


    Problematisch ist in meinen Augen aber wirklich, was den Kindern vorgelebt wird, wenn Beziehungen immer wieder scheitern. Mein Ex ist so groß geworden. In meinen Augen hat er ein völlig verkrokstes Vaterbild (auch ,wenn er sich sicher sehr bemüht) und eine sehr problematische Beziehung zur Mutter. Ich weiß nicht, ob ich irgendwann dahin käme, mir eben eine Beziehung "aufzusparen". Ganz sicher würde ich mich fragen, warum ich immer wieder scheitere.


    Gruß

  • Ein neuer Partner ist nun mal zunächst mein Partner, und hoffenltich Freund für Kind - kein Elternersatz.


    So sehe ich es auch in erster Linie. Es ist schön, wenn der Partner und die Kids sich verstehen, aber meine Kids müssen meine Gefühle für meinen Partner def. nicht teilen ;)

  • Ich denke FRiedliche Koexistenz wird halt schwierig wenn man sich eben nicht versteht ......
    spätestens wenn man zusammenlebt, immerhin ist die wohnung ein sehr Privater raum , ist jemand der dort als fremdkörper wahrgenommen wird , wird das abwehr reakttionen auslösen.
    Dabei muss es auf der Anderen seite selbstverständlich noch einen Unterschied zu den ELtern geben , ist ein schmaler grat und macht es daher sehr schwierig.

  • Zitat

    Kakuliert ihr ein Trennungsrisiko ein, bevor eure Kinder eine Bindung zum Partner eingehen?


    Ich glaube das muss ganz individuell gesehen werden. Dass zu pauschalisieren wäre mmn nicht richtig.


    Ich persönlich habe es so gemacht. Mein neuer Partner war mein neuer Partner. Ich habe Beziehung streng getrennt zu den kindern. Erst als ich mich sicher in der Beziehung nach zwei Jahren fühlte, habe ich die Kinder emotional auf einen gewissen Abstand dazukommen lassen. Ob das so nun richtig war, weiß ich nicht, aber es hat funktioniert im positiven Sinne.
    Sohni nennt meinen Freund Stiefpapi und liebt ihn heiß und innig. Ich weiß er würde leiden wenn wir uns trennen würden und deshalb würde ich ihm sogenanntes Umgangsrecht zusprechen, es für sehr wichtig halten.


    Wo eine Beziehung welcher Art auch immer entsteht und auch egal wie sie entsteht oder intensiv sie ist...tut es weh bei einer Trennung. Lieber bringe ich meinem Kind bei, dass das im Leben dazu gehört und versuche damit sorgsam umzugehen.


    Liebe Grüße
    Tinchen

    Liebe Grüße Tinchen

    "Sacrificium Intellectus!"
    :-)
    "Ama et fac quod vis!"

  • Hi!


    Da ich mit Mitte 30 zum ersten Mal Mutter wurde und etwas ältere Männer bevorzuge, war ich schon zweimal in Beziehung mit einem Mann und Kindern, noch nicht in Beziehung als Mutter mit Kind. Daher ist meine bisherige Erfahrung: Die Männer waren, UET und AE, beide sauber getrennt, es gab kein Hin und Her. In einem Fall war die Scheidung 8 Jahre her. Dennoch war die Ex, bzw die Mutter der Kinder Dauerthema bei beiden Männern, im negativen Sinn, eigentlich täglich. Die Kinder dagegen haben ihr Gefühle ganz offen thematisiert, dann wenn sie kamen und haben sich dann wieder der Gegenwart, dem aktuellen Geschehen hingegeben. Die Männer habe ich als "Festhalter des Vergangenem" erlebt. Eigentlich hatte ich das Gefühl, dass sie einen Selbstfindungstrip nach Asien brauchen, eine Therapie oder einen Aufenthalt im Kloster. Das ist nicht ironisch gemeint.


    Ich habe mich den Kindern als Partnerin des Papas, als eine Art Freundin für sie vorgestellt. Die Männer hätten mich nach ein paar Monaten schon gern als neue Mama präsentiert, weil die Ex ja so schrecklich und quasi sofort ersetzbar ist. Mir war das in Einstellung und Verhalten ehrlich gesagt sehr suspekt. Dieses Wettern gegen die Mütter, die sich regelmäßig kümmern und bestimmt nicht perfekt sind, aber doch da und das hat auch gegen die Männer gesprochen. Ich habe mich jeweils getrennt.


    Zu den Kindern der einen Partnerschaft habe ich noch sporadisch Kontakt. Zu dem inzwischen erwachsenen Jungen der zweiten Partnerschaft nicht. Da habe ich mich ganz distanziert. Der junge Mann hat genug Stress.


    Gelernt habe ich daraus: So nicht. Meine Tochter hat einen Papa. Ende. Ein neuer Partner ist nur und ausschließlich für mich. So werde ich ihn auch vorstellen. Ein Partner für mich, ein hoffentlich wahrer Gewinn für mein Kind.


    LG

  • Danke für euer Meinungen... und damit keine Missverständnisse aufkommen, es geht mir wirklich nur um eine "emotionale Bindung" nicht um eine "Ersatzelternschaft" ;) .


    Beispiel meine Kinder haben einen Vater, den sie lieben und der für sie da ist. Dennoch haben sie eine emotionale Bildung zu meinem neuen Partner... ich denke, eine Trennung wäre für beide schrecklich, auch wenn es kein Elternkindverhältnis davon betroffen wäre. Mir ist nicht klar, wie man diese Bindung vermeidet... also so in der Praxis :frag . Und ich würde mir wahrscheinlich auch wünschen, dass zumindest ein sporadischer Kontakt im Fall einer Trennung bestehen bliebe :Hm .

    LG Campusmami



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  • Hallo
    also ich habe das viele Dinge erlebt, die mich sehr nachdenklich gemacht haben:
    Nach der Trennung lernte ich eine neue Partnerin kennen. Da waren zunächst meine beiden großen Kinder, damals 7 und 4, bei mir. Die Kleine war gerade ein halbes Jahr alt und blieb zunächst bei der Mutter.
    Wir hatten das erste Jahr eine Wochenendbeziehung.
    Als sie dann zu uns zog, wurde die merkwürdig. Ich merkte nicht alles davon. Zunächst einmal lehnte sie die Kleine an den Besuchswochenenden ab und verschwand dann meist zu einer Freundin. Sie würde nach ihrer Mutter riechen und die hasste sie. Meine damalige Partnerin meinte, keine Kinder bekommen zu können und war immer total bedrückt, wenn sie eine schwangere Frau sah, sogar im Fernsehen schaltete sie den Sender um. Ärztlich hatte sie es aber nie prüfen lassen.
    Meine große Tochter berichtete mir später, dass sie ihr gegenüber oft ungerecht war, wenn ich nicht im Haus war, sie sich aber nicht traute, mir das zu sagen. Sie hasste meine damalige Partnerin.
    Als die Kleine fast 2 war, kam sie zu uns, wegen Verdacht auf Misshandlung bei der EX-Frau. Da änderte sich das Verhältnis meiner Partnerin zur Kleinen schlagartig: Sie beschäftige sich sehr viel mit ihr und ging voll in der Mutterrolle auf. Da ich aber nicht mehr sicher war, ob ich mit ihr eigene Kinder wollte, betrog sie mich mit einem anderen und wurde auch von ihm schwanger.


    Das führte bei meiner Kleinen dazu, dass sie eine Bindungsstörung bekam, da der Kontakt zur EX Partnerin noch einige Wochen blieb, dann aber von ihr eingestellt wurde.


    Meine jetzige Partnerin und ich sind 8 Jahre zusammen. Sie hatte anfangs ein Super Verhältnis zu allen 3 Kindern und als unsere Kleine immer schwieriger, älter und respektloser wurde, wurde das Verhältnis sehr angespannt. Derzeit ist es so, die kleine ist 13 und mitten in der Pubertät, dass meine Partnerin meine Kleine emotional abgeschrieben hat, obwohl die Kleine sie noch mag. Sie gibt der Kleinen auch die Schuld an ihrer schweren Depression. Sie sagt es ihr nicht, aber lässt es sie spüren.


    Die Sozialarbeiterin von der Jugendhilfe drücke es mal so aus: Sie meinte, ich hätte in der Mitte einen Reissverschluss und sowohl meine Kleine als auch meine Partnerin würden permanent dran ziehen. Ist einer von beiden nicht da, läuft es prima in der Familie und wenn beide zusammen sind ist es der Horror.


    Als ich auf der Kur war mit der Kleinen hatten wir eine sehr schöne Zeit und auch jetzt wo meine Partnerin verreist und bei ihrer Familie ist. Anders herum hatte ich auch schöne Zeiten mit meiner Partnerin wenn wir z.B. alleine und ohne Kinder waren im Urlaub oder zu Hause. Ich fühle mich langsam so, als müsste ich mich entscheiden, damit es mir gut geht. Eine Entscheidung zwischen Blut und Wasser und Blut ist bekanntlich dicker als Wasser.


    So komme ich zum Schluss, dass es wohl besser gewesen wäre, mit den Kindern alleine geblieben zu sein, denn mir haben die Partnerschaften nur Probleme bereitet. Wenn ich mir jetzt noch vorstelle, ein meiner Partnerinnen hätte eigene Kinder gehabt, undenkbar.


    LG Micha

    Sei einfach Du selbst, alle anderen gibt es schon

  • Mir ist nicht klar, wie man diese Bindung vermeidet... also so in der Praxis :frag


    Wir haben es in der Praxis so gemacht, dass ich mich mit meinem freund alleine getraoffen habe und alleine erzogen habe. Lediglich bei Abgrenzungen, wenn z. B. Sohni zu meinem Freund was Blödes gesagt hätte, dann hätte er darauf reagieren können/sollen. Solche Eventualitäten haben wir aber vorher durchgesprochen.
    Insgesamt haben wir die Berührungspunkte so weit wie möglich runtergefahren, wenig Familienähnliche Situationen gemacht.


    Aber auf Dauer halte ich solch eine Methode nicht für richtig. Irgendwann werden die Kinder von alleine mehr einfordern und außerdem entwickelt sich auch die Beziehung miteinander so, dass es "eheähnlich" ist. Da werden die Kids automatisch den Partner als vaterersatz oder Mutterersatz sehen, bzw. solch ähnliche Gefühle empfinden.

    Liebe Grüße Tinchen

    "Sacrificium Intellectus!"
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  • also ich habe ja keine neue beziehung...aber was mir persönlich ganz wichtig wäre - falls ich einen partner mit kindern hätte...zur mutter einen guten draht zu bekommen...weil ich bei mir selbst sehe, wie problematisch die ganze konstellation ist...bei mir hat sich kv ja eine next gesucht, die bauchschmerzen verursacht...die gegen mich hetzt....und sich dadurch auch zwischen kv und kind drängt...und mir wäre es total wichtig auf der anderen seite einer anderen mutter zu zeigen wer ich bin, wie ich bin und mit welcher person deren kinder dann zu tun haben....könnte natürlich auch sein, dass die mutter das gar nicht wollen würde...aber ich wäre zumindest absolut offen...und würde mich freuen, ein gutes verhältnis zu haben....das gilt natürlich auch für dann vorhandenen kinder....

  • Meine Kinder haben eine Mutter und die bleibt sie auch, so schlecht sie sich auch manchmal verhalten hat. Sie ist also entweder eine gute oder eben eine schlechte Mutter, aber sie ist die Mutter unserer Kinder. Somit kann meine Partnerin was auch immer sein (Freundin, Kumpel, vielleicht auch so etwas wie 2. Mutter), aber sie ist eben nicht die leibliche Mutter. Eine emotionale Bindung sollte meiner Meinung nach aber schon aufgebaut werden und das wird sie auch.


    Meine Partnerin hat nun auch 3 Kinder. Für diese Kinder kann ich auch "nur" ein Zweitvater sein, weil auch sie einen leiblichen Vater haben, der sich allerdings null um seine Kinder kümmert. Somit hat mich die Tochter meiner Partnerin schon gefragt, ob sie mich Dad nennen kann. Selbstverständlich ist das ok für mich, aber ich weiß eben auch, dass ich nie ihr leiblicher Vater werden kann und das ist auch ok so. Deshalb liebe ich aber alle 3 Kinder meiner Partnerin, so unterschiedlich sie auch sind, jedes einzelne möchte ich nicht missen.


    Allerdings im Fall einer Trennung würde ich mich trotz aller Bindung nicht aufdrängen. Wenn die Kinder weiter Kontakt mit mir haben wollen, würde ich mich riesig freuen, aber ich würde nichts erzwingen wollen oder mich über die Mutter bzw. den leiblichen Vater hinweg setzen wollen.

  • Mir ist nicht klar, wie man diese Bindung vermeidet... also so in der Praxis . Und ich würde mir wahrscheinlich auch wünschen, dass zumindest ein sporadischer Kontakt im Fall einer Trennung bestehen bliebe



    So lange Kinder eine emotinale Bindung zu ihren Eltern haben, wird man nicht umhin kommen, dass sie auch eine emotionale Beziehung zu neuen Partnern des einen oder anderen Elternteils entwickelt. Wie soll das auch gehen?
    Es wäre gar schlimm, wenn nicht sogar höchst problematisch, wenn sie so empathielos oder verkümmert wären, dass sich keinerlei emotionale Beziehung entwickelt.
    Frage ist vielmehr, wie sich diese emotionale Beziehung gestaltet. Sie kann ja positiv sein, sie kann negativ sein. Sie kann eine gewisse Distanz haben, sie kann große Nähe haben.
    All dies hängt sicherlich von ganz unterschiedlichen Komponenten ab: Dem Alter der Kinder. Der Beziehung zu den Eltern und deren Ausgestaltung. Der Ausgestaltung der Beziehung der "neuen" Partner, der "Authentizität". Der "Kinder/Teenagerfähigkeit" des Hinzugekommenen. Und nicht zuletzt ist es vom "Platz" abhängig, den der "Neue" überhaupt noch einnnehmen kann (welche anderen Plätze besetzt sind etc.).


    Die Bandbreite kann vom "Ersatzelternteil" bis hin zum "Stellvertreter für alle Schuld am Scheitern der Beziehung der Eltern" sein. Und dazwischen gibt es jede Spielart, die nur bedingt vom eigenen Handeln und Tun abhängig ist, sondern genauso von der gewachsenen Situation und dem Tun und Nichttun der leiblichen Eltern.


    Die frage ist also keion "ob", sondern ein "Wie". Und da ist die Frage, wie man Kinder in die Beziehungen der erwachsenen Eltern (plus X u. Y) heranführt. Da gibt es sicherlich genauso viele Wege, wie sich Beziehung zwischen Erwachsenen anlässt oder gestaltet.


    Kinder sind ein Stück von uns. so wie wir uns (und der andere Elternteil) in Beziehung geben, so wird das auch bei den Kindern sein - in die eine oder andere Richtung.


    Ist man sich der eigenen Beziehung sicher und kann das authentisch Leben, kann man sicher auch einen guten, gangbaren Weg für die Kinder finden.
    Fraglich ist jedoch, ein emotionales Sicherheitsnetz einzubauen. Was soll man den Kindern signalisieren? "So richtig mit dem Neuen ist das nicht. Sei vorsichtig...!?" Ob das das richtige Signale wäre, wage ich zu bezweifeln.
    By the way: Eigentlich müssten Kinder längst merken, wenn jemand in mein Elternleben tritt, mich glücklich macht, mir Halt gibt, mich freudiger durchs Leben schreiten lässt. Und ist das nicht der Fall, sollte ich mir mehr Gedanken um meine Beziehung machen und meine Partnerwahl und weniger, wie ich diese Beziehung den Kids nahebringe oder nicht.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Mein Ex-Mann hat zwei Kinder mit in die Beziehung gebracht. Die beiden waren viel und oft bei uns und ich hatte sie sehr gern. Aber mir war zu jeder Zeit bewusst, dass es nicht meine Kinder sind. Als wir uns getrennt haben, habe ich signalisiert, dass sie jederzeit zu mir kommen können, wenn sie ihren (Halb-)Bruder sehen wollen, aber sie nutzen das nicht. Das habe ich zu respektieren, denn zwingen kann man niemanden.
    Ich hätte auch für sie gesorgt und sie lieb gehabt, wenn sie auf Dauer bei ihrem Vater gelebt hätten, aber ich hätte keine Bestrebungen gehabt, sie bei der Trennung mitzunehmen. Sie haben Eltern.

  • Bei mir ist es so, dass ich immer klar abgrenze "ich bin nicht die Mama, ich bin "nur" die Freundin vom Papa".
    Ich will auch nicht, dass mir die Kleine "Stiefmama" oder sowas sagt.


    Nun hatten der KV und ich mal so neckisch gezankt so àla "du willst mich doch gar nicht mehr, du sagst doch nur, dass du mich lieb hast".
    Alles im Spass und die Kleine hat das auch absolut so verstanden.
    Plötzlich sagte sie aber: "Wenn ihr mal irgendwann nicht mehr zusammen seid" (sie kennt das von der KM, da wechselte das schon häufiger), "dann will ich am Papawochenende 1 Tag zu dir und 1 Tag zu Papa!"
    Meine Güte, was hab ich geschluckt...


    Einerseits dass sie sich sowas überlegt, andererseits war es doch ein schönes Gefühl, dass mich die Kleine so mag, dass sie ihre Papawochenenden aufteilen würde, um mich auch noch zu sehen....


    Ich würde nie dem Papa seine Wochenenden streitig machen, aber ich würde mich freuen, wenn sie mich trotzdem noch ab und zu sehen dürfte.


    Natürlich würde ich nicht vor Gericht gehen oder so, aber wenn es sich so bilateral regeln liesse, dann denke ich kann das durchaus ein Gewinn fürs Kind sein.


    Wobei natürlich: ich will mich ja nicht von KV trennen, also hoffe ich nicht, dass es je dazu kommt.... :anbet

  • Auch auf die Gefahr hin, dass ich mir selbst scheinbar widerspreche:


    Ich hab bisher erst eine Beziehung gehabt und von der haben meine Kinder nicht so viel miterlebt, weil es eine Fernbeziehung war und meine Kids oft dann Papa-Wochenenden hatten.


    Seine Tochter hat mich dafür mehr erlebt, und obwohl das Verhältnis während der Beziehung nicht so problemlos war, meldet sie sich auch jetzt noch ab und an bei mir.


    Dadurch, dass man viel Zeit miteinander verbringt (oder gar beieinander wohnt), entsteht irgendwie automatisch eine emotionale Bindung.

  • Hallo Zusammen,


    ein schwieriges Thema und wie Tinchen schon schrieb.. ich denke, es ist einfach nicht zu pauschalisieren, da man immer die persönlichen Umstände sehen muss...


    Ich möchte dennoch versuchen, Euch unsere Situation und meine Sicht zu schildern....


    Mein Herr Junior war 4 Jahre alt, als der Papa und ich uns trennten und ich auch recht schnell Herrn Schatz wieder kennenlernte und/oder entdeckte - andere Geschichte - .... Herr Schatz war schon vor der Trennung kein unbekannter für Herrn Junior, sondern Mama`s alter Klassenkamerad... dies haben wir auch nach Beginn unserer Beziehung für etwa ein halbes Jahr so beibehalten... Herr Schatz war nicht Mama`s neuer Freund, sondern weiterhin Mama`s alter Klassenkamerad...


    Dazu möchte ich anmerken, dass Herr Ex noch lange vor Herrn Junior von unserer Beziehung wußte, aber dass nur btw... ;) Herr Ex hat dann irgendwann Frau Next kennen und lieben gelernt und ist weg gezogen aus unserem Städtchen... Für Herrn Junior war das ein schwerer Schlag, weil der Papa nicht mehr vor Ort und greifbar war und überdies hat sich zwischen ihm und Herrn Schatz eine intentensive emotionale Bindung aufgebaut, eben weil Herr Schatz mit Herrn Junior die Dinge macht, die eigentlich Herr Ex übernehmen sollte, aber nicht will kann, weil er hier nicht mehr wohnt...


    Ich würde mir sehr wünschen, dass Herr Schatz im Falle meines nicht mehr vorhanden seins (in Anbetracht der Tatsache, dass nächstes Jahr große Ereignisse ins Haus stehen denke ich gerade weniger an Trennung, sondern vielmehr darüber nach, was ist, wenn ich plötzlich aus dem Leben scheide) für Herrn Junior weiterhin eine Bezugsperson sein darf... weil die beiden sich wichtig sind und aneinander hängen...


    Wir werden Wege einleiten, die dies ermöglichen...


    Umgekehrt muss ich sagen, dass ich Frau Next, auch wenn ich sie kaum kenne küssen könnte, weil sie Herrn Junior ebenso Bezugsperson geworden ist und für den Fall, dass sie und meinen Ex jemals irgendwas trennen sollte, steht ihr hier die Tür offen, Kontakt zu meinem Herrn Junior zu halten, weil sie ihm eine so wunderbare Patchwork Mama geworden ist und ich da wirklich von ganzem Herzen dankbar für bin...


    Fazit: Ich denke, es kommt auf die Situation und das Alter der Kinder an, denn hätte ich Herrn Junior mit 14 oder 15 einen neuen Partner präsentiert, wäre es garantiert anders abgelaufen..


    Und ich möchte jetzt einfach mal Danke sagen, dafür, dass es bei uns so gut läuft und 2 tolle neue emotionale Bindungen meinem Herrn Junior viel Gutes geben...


    Und für all die Kritiker vorweg: es ist nicht alles Gold was glänzt und ich kämpfe da auch immer wieder für, dass es so ist, wie es ist... und leicht ist das nicht alle Tage... ;)

    Liebe Grüße
    Dani




    Gefühle brauchen keine Rechtfertigung - sondern Verständnis


  • Hallo Campusmami,


    meine Tochter ist 6 und kennt ihren Ziehpapa seit sie 5 Monate alt ist. Er ist für sie der Papa.
    Für den Fall einer Trennung werde ich alles tun, damit der Kontakt bestehen bleibt.
    Alles andere wäre für sie und auch für ihn der Horror!


    Ein Bekannte von mir hat ihren Kids in 4 Jahren den 4. Partner präsentiert.
    Jeder wurde gleich mit eingebunden und wenn die Beziehung scheiterte, hat sie
    schlimme Lügen über die Männer verbreitet, dass die Kinder sie auch nicht mehr sehen wollen.
    Ohne Worte :hae:


    Meiner bescheidenen Meinung nach, sollte man für die Kinder über seinen eigenen Schatten springen. :-)

  • interessanter thread.
    ich denke,es ist nochmal ein unterschied,ob man zusammen wohnt oder nicht.
    wohnt man nicht zusammen,wird das verhältnis partner-kind sicher nicht ganz so intensiv,eng sein.
    war bei uns zumindest so.
    oft haben wir uns ohne kind gesehen und wenn das kind dabei war,wir etwas gemeinsam unternommen haben,war es nett,aber mehr auch nicht.
    mein kind war nicht mehr ganz so klein(10) und hat erstmal eine gewisse distanz gewahrt.
    es wurde nett geplaudert,spass gemacht ,aber alles mit einem gewissen abstand.
    mein partner hatte mit der erziehung nichts zu tun,hat auch von unserem alltag nicht viel mitbekommen,bzw nur vom erzählen.
    als wir zusammengezogen sind,wurde das natürlich mit der zeit anders.
    das verhältnis wurde vertrauter.
    ich würde das verhältnis heute,2 jahre nach einzug von ihm ,als freundschaftlich bezeichnen.
    für meine tochter ist er eine feste bezugsperson geworden,allerdings bin ich nach wie vor ihre ansprechpartnerin nummer eins.
    er sieht sich glaube ich als stiefvater,sie sieht ihn als vertrauten freund und meinen partner.
    ich weiss nicht was nach einer trennung passieren würde.
    ich denke,der kontakt würde ne weile bestehen bleiben,aber ob auf dauer weiss ich nicht.

    ...Wer immer nur der Herde folgt,braucht sich nicht zu wundern,wenn er nur Ärsche vor sich hat...

    Einmal editiert, zuletzt von zozzy ()