Hallo zusammen
Ich brauche etwas Input.
Die Tochter meines Partners wird im Dezember 12 und lebte die letzten 10 Jahre in einer Pflegefamilie.
Dazu kam es, weil die Mutter die kleine verwahrlosen liess und der Vater kein Sorgerecht hatte und somit nichts dagegen unternehmen konnte. Mit 6 Jahren ist ihre Mutter nach einer gescheiterten Rückführung 400km weggezogen und hat 8 Monate auf keinen Kontaktversuch der Kleinen oder der Grossmutter (Mutter der Mutter) reagiert. Die Kleine wurde dadurch doppelt traumatisiert. (Diagnose der Kinderpsychologin)
Als dann wieder Kontakt hergestellt werden konnte, holte die KM die kleine ab und an in den Ferien 1 Woche zu sich. Dort redete sie der Kleinen dann immer wieder Dinge ein, wie sie müsse sich gegen die Pflegemutter wehren, absichtlich mit ihr streiten, zuleide werken, etc. Die Kleine war in einem riesigen Loyalitätskonflikt und auch die vielen Therapiestunden (seit ca. 6 Jahren wöchentlich) konnten diese Situationen nicht entschärfen und die Pflegefamilie hat viel mitgemacht, aber nun können sie nicht mehr.
Vor einem Jahr war ich schwanger und ca. Seit wir die Kleine darüber informiert hatten, wollte sie scheinbar nicht mehr zu uns kommen. Ich wäre immer so gemein zu ihr, würde ihr Dinge verbieten, die ich selber mache, etc. (Vorher war sie gerne bei uns, ich habe mir immer Mühe gegeben, interessante Dinge mit ihr zu machen, wenn sie bei uns in den Ferien war und der Papa arbeiten musste. --> bin Lehrerin und habe gleichzeitig Urlaub, der Vater hat aber nur 5 Wochen pro Jahr, darum war sie oft bei mir und hatte dann abends noch etwas Papazeit)
Nun ist es seit kurz nach der Geburt meines kleinen Engels so gewesen, dass die Kleine in der Pflegefamilie oft ausgetickt ist, stundenlang geschrien hat und sich nicht wieder beruhigt hat. (Früher konnten sie sie irgendwann wieder beruhigen, mittlerweile ging sie dann tätlich auf die Pflegemutter los.) so kam es, dass sie mich dann jeweils amriefen, ob sie sie vorbei bringen könnten, es ginge nicht mehr. (Im Mutterschaftsurlaub hatte ich ja glücklicherweise die Kapazität.)
Das begann mit halben Tagen und endete in Auszeiten von 4 Tagen bei mir/uns. Vor 8 Wochen ging es gar nicht mehr, da ich aber vor 3 Wochen wieder zu arbeiten beginnen musste, wurde es mir langsam auch etwas viel, da sie bei mir nun auch "bockte" (trotzte und sich im Zimmer verbarikadiert, aber nicht rumschrie) und es somit auch für mich schwer wurde.
Es gab einen runden Tisch mit der Beistandschaft (in D wahrscheinlich JA-Mitarbeiter), der Pflegefamilie, meinem Partner und mir und wir suchten nach Lösungen.
Da es bereits seit Juli angedacht war, die Kleine in eine Klinikschule mit diversen Therapien zu geben, weil es in der Regelschule auch nicht mehr ging und man eine Zusage für nach den Herbstferien hatte, gab es eine "Auszeit" bei den Eltern ihrer Patin auf dem Bauernhof, es gab jedoch immer noch Berührungspunkte mit der Pflegefamilie, da einige Transporte von der Schule zur Gastfamilie durch die Pflegemutter geleistet werden mussten und auch 2 Mittagessen pro Woche dort stattfinden mussten. Dann war sie 2 Wochen bei uns in den Herbstferien und man meinte, das ginge dann schon, mit den Therapien und der Begleitung durch die Schule würde sich hoffentlich etwas verändern und die Auszeit wäre lange genug, dass es ginge.
Dann haben wir 2 Wochen nichts gehört und am vergangenen Mittwochabend bekamen wir einen Anruf "wir sind unterwegs zu euch und bringen die Tochter. Und wir nehmen sie nicht mehr zurück."
Da ich ja nun auch wieder arbeite, mussten wir mal ne Runde rotieren, um für den nächsten Tag ne Betreuung zu organisieren. Nun ist sie sicher bis kommenden Mittwoch bei uns, da findet erneut ein runder atisch statt, dieses Mal zusätzlich mit der Kinderpsychologin von der Schule.
Die Pflegefamilie nimmt sie definitiv nicht zurück. Kann sie nicht zu uns, kommt sie in ein Heim, da sie laut Psychologin "zu stark geschädigt" ist, um nochmals einer Pflegefamilie zugemutet zu werden.
Nun nur Frage: was mache ich? (Bzw. Wir, mein Partner steht hinter mir.)
Einerseits kann ich mir nicht vorstellen, dass sie in einem Heim landet, andererseits weiss ich, wie sie sein kann und ich will auf keinen Fall, dass sie unsere junge Familie zerrüttet. Mein Baby braucht Mami und Papi!
Ich brauche professionelle Hilfe, wenn sie bei uns bleiben will. (Was nicht sicher ist, da sie am Liebsten auch nur Papa hätte und mich los wäre!) was gibt es, habt ihr Ideen?
Sorry für den langen Text, danke fürs Lesen und mögliche Ideen! :thanks: