An die Katholiken unter uns: "sie" mag sich nicht firmen lassen...

  • ...ich bin konfirmiert,habe aber auch meinen eigenen Glauben,eine Mischung von vielem....aber darum geht es nicht.
    Also,ich würde ihr die Entscheidung überlassen,Druck ausüben finde ich daneben.
    Mir hat mein Glauben immer halt gegeben,wenn um mich herum alles haltlos war....
    Meine Schwester ist gestorben,da war ich 13 Jahre alt,es hat mich sehr getröstet,das es noch was gibt,was man nicht sehen,aber spüren kann.


    Du hast ein starkes Mädchen,freu Dich,wer weiss heute schon,wie sie sich mal entscheiden wird. :wink

    Wie es auch sei,das Leben es ist gut.


    Goethe

  • Ich bin selbst so ein Teenager, die sich gegen Konfirmation (bei mir war allerdings evangelisch) bzw. Jugendweihe entschieden hat. Ich wollte damals beides nicht. Für mich war beides total sinnfrei.
    Mit Gott hatte ich nichts am Hut. Und bei der Jugendweihe hatte ich immer nur den Eindruck das des meinen Freunden ums "Geld" ging.


    Ich bin froh, dass mich meine Mom mich damals allein entscheiden ließ. Ich habs auch nie bereut. Nicht mal als die anderen mit Ihrere Feier bzw. Konfirmation prahlten.


    So war es bei mir auch.


    Meine Tochter dageen hat sich für die Konfirmation entschieden,allerdings definitiv nicht wegen der Geschenke. Da habe ich ihr eindeutig gesagt das es diesen Wahnsinn bei uns nicht gibt




    Und was das Thema kirchliche Heirat betrifft, ist es zumindest bei uns so,das die "Konfirmation " auch dann noch nachgeholt werrden kann wenn der Glaube denn da ist und der Wunsch nach der kirchlichen Trauung.

    LG
    Suse :wink









    Am Ende wird alles gut -und wenn es noch nicht gut ist ,ist es nicht das Ende.
    Oskar Wilde

  • OT zur Indoktrination:


    Mein Sohn geht auf einen gemeindlichen Kiga (keinen konfessionellen) und ich finde es ehrlich gesagt nicht in Ordnung, dass dort Geschichten von Gott als Wahrheit erzählt werden. Wenn sollte dem vorausgehen, dass eben der Erzieher dies glaubt, oder manche Menschen.


    Ich finde es nicht okay, wenn mein Sohn erzählt, dass jemand Gott in der Wüste getroffen hat und der war ein Mann usw (mal ganz abgesehen davon dass das theologisch gesehen mehr als fraglich ist ...) genauso wie "jetzt ist Frühling und ..."

  • Wenn ein Kind das nicht will, dann ist dieses seine Entscheidung und man sollte das Kind nicht dazu zwingen! Wenn man Glauben nicht ausübt, sollte man auch solche kirchlichen Rituale nicht mitmachen.


    Unterstütze Dein Kind, indem du seine Meinung tolerierst.

    ***************************************
    Die Vergangenheit fallen lassen. Die Gegenwart leben und die Zukunft auf sich kommen lassen...
    ***************************************

  • OT zur Indoktrination:


    Mein Sohn geht auf einen gemeindlichen Kiga (keinen konfessionellen) und ich finde es ehrlich gesagt nicht in Ordnung, dass dort Geschichten von Gott als Wahrheit erzählt werden. Wenn sollte dem vorausgehen, dass eben der Erzieher dies glaubt, oder manche Menschen.


    Ich finde es nicht okay, wenn mein Sohn erzählt, dass jemand Gott in der Wüste getroffen hat und der war ein Mann usw (mal ganz abgesehen davon dass das theologisch gesehen mehr als fraglich ist ...) genauso wie "jetzt ist Frühling und ..."


    wenn Dir das alles so zu wider ist, dann schick ihn in einen anderen Kindergarten. Du hast Dir die Kita doch ausgesucht! :frag

  • Update von heute:


    Antwort des Vaters per Email:


    Wieso will sie sich nicht firmen lassen?
    Da gibts keinen Grund dafür, das
    gehört einfach mit dazu.
    Ich möchte, daß sie gefirmt wird.
    Sie kann nicht
    immer sagen, dass sie nicht will....so funktionierts nicht im Leben.




    Und nun? Eltern gegensätzliche Meinung? Kann er das durchsetzen?

  • Also ich kann dir ja mal erzählen, wie das bei meiner Schwester war....


    Sie war eigentlich in der Firmgruppe mit drin, als eine der Jüngsten... Durch viel dummes Gerede im Dorf einer anderen Mutter, deren Tochter diesmal nicht mitgefirmt sein sollte, wurde meine Schwester dann auch zurückgesetzt.
    Jedenfalls war sie dann, 4 Jahre später, schon 16 und hatte auf den Firmunterricht absolut keinen Bock mehr und hat sich dann auch nicht firmen lassen..


    Nun wollte ich sie gerne als Taufpatin für meinen Sohn haben. von den Taufpaten muß ja mindestens einer katholisch getauft und gefirmt sein. Die andere Taufpatin war evangelisch. Jedenfalls haben die von der Kirche sich da so dermaßen wegen der nicht vorhandenen Firmung angestellt, daß sie keine Patin werden durfte, sondern meine Mutter das Amt dann für sie pro forma übernehmen mußte...


    Im Nachhinein hat sie sich dann schon sehr geärgert, daß sie das damals nicht durchgezogen hat...
    Die Erwachsenen-Firmung ist glaub ich garnicht mal so einfach nachzuholen....

  • Wie wäre es mit nem Gespräch mit dem Pfarrer, Ihr alle zusammen?


    Ich hab mit dem Pfarrer damals gesprochen, als die Konfirmation angestanden wäre und er hat meine Einstellung sehr begrüßt und meinte, er würde sich wünschen, dass mehrere Eltern sich mit ihren Kinder so intensiv damit auseinandersetzen.


    Der Pfarrer wird Deinem Ex schon erklären, dass man nen Firmling nicht gegen seinen Willen zum Altar schleifen sollte :brille


    Unterstütze Deine Tochter, in dem Fall geschehe ihr Wille, alles andere wär heuchlerisch. Sie kann jederzeit die Firmung nachholen, wenn sie es von Herzen möchte.

  • Ich weis nichts genaues über dich.
    Das Kind lebt bei dir allein??
    Liege ich soweit richtig?


    Wenn ja, entscheidest DU allein, weil das Kind seinen Lebenmittelpunkt bei dir hat!
    Der Vater kann nicht verlangen das das Kind gefirmt wird,
    vor allem nicht mit der Begründung, das die kleine nicht immer ihren Kopf durchsetzen soll!


    Ausserdem müsste/sollte er den Hauptteil der Religiösen Erziehung übernehmen, wenn er schon verlangt das die kleine Gefirmt wird!
    Könnte er das?
    Würde er es machen und auch wollen?

    Jeder Lebt in seiner eigenen Hölle!!

  • Ein gemeinsames Gespräch wird es nicht geben, er weigert sich seit Jahren mit mir irgendwas zu besprechen.
    Ich glaube jedoch auch, dass die Kirche ihr das später auch noch ermöglichen würde. Sie sollte hier schon auch mit entscheiden dürfen.

    Ja, meine Tochter lebt bei mir. Danke für deine Sätze, es beruhigt mich, dass Zwang wohl eher unwahrscheinlich ist. Ich möchte ihr wirklich hier die Freiheit lassen. Schliesslich ist es etwas was aus einem von innendrin kommen sollte.....
    Er würde keine Erziehung, auch keine religiöse, übernehmen. Wenn sie bei ihm ist, sitzt sie meistens leider nur die Zeit in "ihrem" Zimmer ab. Er hat wenig Zeit für sie.

  • Meine Tochter wollte auch nicht.


    Ich habe das hinterfragt und ausdiskutiert. Fertig. Sie will nicht. Mit 16 ist Sie alt genug für die Entscheidung.

    Na es geht hier ja auch um Personen die grade nicht sehr gläubig sind :)

    Faule Ausrede ... für jemand der glaubt nichts zu Glauben sind die Sorgen eines Katholiken genauso nachvollziehbar wie bei einer Frau die Sache mit dem im stehen pinkeln.


  • Er hat zwar Mitsprache- bzw. Mitentscheidungsrecht, religiöse Erziehung ist ein Teil des Sorgerechts. Aber um die Firmung "durchzudrücken" müsste er vor Gericht gehen und darauf klagen. Für wie realistisch hältst Du es, dass ein Richter entscheidet, dass sich Deine Tochter gegen ihren und Deinen Willen firmen lassen muss? DER Klage würde ich sehr gelassen entgegensehen.


    Grundsätzlich hat er schon recht, dass das Leben so nicht funktioniert, aber da darf er sich auch mal an die eigene Nase fassen - was glaubt er, wie lange Tochterkind ihn noch besuchen wird, wenn er keine Zeit mit ihr verbringt und sie die Zeit dort absitzt wie im Knast?

    Im Forum gängige Abkürzungen:
    ABR: Aufenthaltsbestimmungsrecht (kann sich auf das alleinige ABR beziehen) / ASR: Alleiniges Sorgerecht / GSR: Gemeinsames Sorgerecht / SR: Sorgerecht
    BU: Begleiteter Umgang oder Betreuungsunterhalt / KU: Kindesunterhalt / UHV: Unterhaltsvorschuss / WM: Wechselmodell / BET: Betreuungselternteil / UET: Umgangselternteil
    TE bzw. TS: Threadersteller bzw. Themenstarter / JA: Jugendamt
    KV: Kindsvater / KM: Kindsmutter / ET: Elternteil / GE: Großeltern

  • Für wie realistisch hältst Du es, dass ein Richter entscheidet, dass sich Deine Tochter gegen ihren und Deinen Willen firmen lassen muss?


    Ziemlich unwahrscheinlich


    Insgesamt sinnvoller wäre wohl, wenn die Tochter ihrem Vater in aller Ruhe erklärt, warum sie es derzeit nicht für notwendig hält sich firmen zu lassen. Vielleicht hat er dann ja ein Einsehen. Das Kind scheint ja recht gut zu wissen, was es in der Beziehung NICHT will und vor allem auch WARUM.

  • Ich bin weder katholisch, noch habe ich alles gelesen. :D


    Glauben kann man nicht aufzwingen. Der Glaube soll den Menschen aller Religionen eine Hilfe sein, das funktioniert nicht durch Zwang.

  • Also ich arbeite in zwei katholischen Pfarrbüros. Bei uns entscheiden keinesfalls die Eltern, sondern allein der/die Jugendliche. Die Firmung ist ja auch als Bekräftigung der Taufe (die die Eltern für einen entschieden haben) zu sehen.

  • Meine Tochter wollte auch nicht.


    Ich habe das hinterfragt und ausdiskutiert. Fertig. Sie will nicht. Mit 16 ist Sie alt genug für die Entscheidung.

    Faule Ausrede ... für jemand der glaubt nichts zu Glauben sind die Sorgen eines Katholiken genauso nachvollziehbar wie bei einer Frau die Sache mit dem im stehen pinkeln.


    ja und für jemanden mit festen glauben sind die beweg gründe nicht zu glauben evtl schwer nachvollziehbar.

  • Ich hab jetzt nicht jeden Kommentar hier gelesen.


    Mir ist damals bei meiner eigenen Firmung erklärt worden, dass sie dafür da sei, dass man sich freiwillig zum Glauben bekennt. Deshalb denke ich, dass Deine Tochter selber entscheiden kann und soll und da nicht die Meinung der Eltern reinspielen sollte.



    Somit finde ich es gut, das Deine Tochter ihre Meinung durchsetzt. Und das kann ihr auch keiner verbieten. Sonst macht die Firmung ja keinen Sinn.

  • Nun wollte ich sie gerne als Taufpatin für meinen Sohn haben. von den Taufpaten muß ja mindestens einer katholisch getauft und gefirmt sein. Die andere Taufpatin war evangelisch. Jedenfalls haben die von der Kirche sich da so dermaßen wegen der nicht vorhandenen Firmung angestellt, daß sie keine Patin werden durfte, sondern meine Mutter das Amt dann für sie pro forma übernehmen mußte...


    echt? ist ja komisch!


    Mein grosser Sohn hat zwei Taufpaten. Meine katholisch getaufte, aber nicht gefirmte Schwester und meinen evangelischen besten Freund. Da hat keiner nach der Firmurkunde gefragt, sondern nur nach den Taufbescheinigungen.


    :frag kommt wohl sehr darauf an, an welchen Pfarrer man gerät. Hier oben in der Diaspora reichen wohl auch "nur" getaufte, weil es eh kaum Katholiken gibt.



    @ TS


    was will der Vater denn nun machen? Sie dahin prügeln? Weder Pfarrei, noch ein Richter werden ihr sagen "Du wirst jetzt zwangsgefirmt, weil DEin Vater das so möchte." Ich würde da ganz entspannt bleiben und mit Deiner Tochter zusammen zu ihrer Entscheidung stehen.

  • ja und für jemanden mit festen glauben sind die beweg gründe nicht zu glauben evtl schwer nachvollziehbar.


    :hae:


    Ich hab langsam den Eindruck, dass jeder deutsche, gläubige Christ weniger fundamentalistisch unterwegs ist als Du, wenn es um Religion geht.