An die Katholiken unter uns: "sie" mag sich nicht firmen lassen...

  • Meine Tochter, pubertär, 13 Jahre alt möchte sich nicht firmen lassen!
    Begründung: sie findet dieses Zeremonienzeugs doof und sie "glaubt" auch nicht wirklich an die Sache an sich, findet sich im Moment nicht (sehr) religiös.


    Grundsätzlich hätte ich damit kein Problem, wenn sie wirklich weiß, was sie da tut. Nein, sie stirbt ja nicht dran. Wir sind im Moment auch sehr wenig mit Kirche "vertraut", soll heißen, seit wir nur noch zu zweit sind, sind Feiertage (auch religiöse) eher ein Grund mal auszuspannen als in die Kirche zu gehen.
    Weihnachten waren wir aus "Familientradition" natürlich trotzdem - da waren die beiden großen Schwestern auch da.
    Soll man einer Dreizehnjährigen die Entscheidung selber überlassen - also ich meine: überblickt sie wirklich ihre Entscheidung.
    Naja, ich weiß ja, es hat keine Konsequenzen... außer dass die Oma traurig wäre (würde sie noch leben). Nein, im Ernst, ich meine wirklich einfach, gebe ich ihr damit Entscheidungsfreiraum für den sie noch zu jung ist oder ist das ok?


    Für mich selber ist es keine Frage des Glaubens, weil ich denke, sie kann es jederzeit nachholen, wenn sie später mal (wieder) gläubiger werden würde....


    Ihren Vater habe ich übrigens vor fast einer Woche angeschrieben deswegen (er redet ja nicht mit mir, deswegen "schreiben") und habe keine Antwort erhalten. Ich wollte seine Meinung und wollte auch einen Nachweis, dass ich darum gefragt habe. Ist das ausreichend als Beweis, dass ich das "nicht allein" entschieden habe?


    Vielleicht Peanuts für manchen hier, aber ich dachte, ich frag mal einfach um Meinungen!


    Danke fürs Lesen!


  • Eigentlich ist es anders rum erst wenn sie die entscheidung üpberblicken kann sollte sie da bei mit machen dürfen ... man darf doch jemanden nicht gegenseinen willen dazuzwingen ...
    Ich bin froh über jeden der die Kirche ablehnt aber ich sag dir das trozdem genau das würdes du doch damit höhstens erreichen ....

  • Bin zwar nicht katholisch, antworte aber trotzdem mal :-)


    Ich weiß jetzt nicht wirklich um die Bedeutung der Firmung. Aber wenn sie das nicht möchte, dann finde ich es toll, wenn sie das äußert und nicht einfach nur mitmacht, weil es alle machen und es Geschenke gibt.
    Ja, ich finde, das kann man in dem Alter entscheiden.

  • Mhm, gute Frage... Wir haben hier am Sonntag gerade die Erstkommunion hinter uns gebracht. Grundsätzlich würde ich sagen, laß sie selbst entscheiden! Auf der anderen Seite habe ich gesagt, wir machen alle drei Dinge mit (Taufe, Erstkommunion und Firmung) und danach kann die Motte sich dann entscheiden, ob sie aus der Kirche austreten möchte oder nicht. Es ist in der Pubertät halt so eine Sache. Oftmals ist Kirche einfach uncool. Ich muss sagen, wir sind "enger" mit der Kirche verbunden als ihr. Ich habe auch als Katechete mitgeholfen bei der Kommunion. Tochter spielt seit Jahren im Krippenspiel Weihnachten mit. War bei den Sternsingern. Will jetzt Messdienerin werden... Von daher denke ich, wird sie der "Sache" treu bleiben und in fünf Jahren wohl auch zur Firmung gehen...

    LG N. :winken:
    .
    1 + 1 = 4 :love:


    - 1 wenn die Ex-Frau so ist wie sie hier bei uns ist ;(

  • Wenn sie nicht möchte, möchte sie nicht.


    Ich bin auch katholisch und meine Jungs wurden getauft. Wenn sie mir aber im Teenageralter sagen, dass sie nicht zur Firmung möchten, dann ist das okay für mich, weil es ihre eigene Entscheidung ist.


    Sollten sie später doch wollen, können sie es jederzeit nachholen.


    Und irgendwie hab ich Respekt vor Deiner Tochter. Die meisten Teenies würden es wohl trotzdem machen, weil es Kohle abzugreifen gibt. Sie sagt, sie möchte es nicht und ist dann auch so konsequent und verzichtet auf Geschenke und Geld. Also :respekt für Deine Tochter.

  • Meine Freundin hat damals nach drei Firmstunden auch entschieden, sich nicht firmen zu lassen, weil sie nicht "glaubt".
    Was sie aber nicht daran hinderte, später ihren Mann kirchlich zu heiraten, weil das ja so schön romantisch ist.
    Das finde ich sch***!!!


    Sag Ihr, dass sie dann später nicht einfach so kirchlich heiraten kann z.B., wenn sie dieses Sakrament nicht hat.
    dieser Konsequenz muss sie sich bewusst sein. (was natürlich nicht der einzige Grund für die Firmung sein sollte).


    Ansonsten: Wenn sie nicht möchte, lass sie. Denn wieso sollte sie etwas tun, was Du ihr nicht vorlebst?

  • Gibt auch andere Romantische Orte zum heiraten .... auserdem stehen die kirchen bis dahin eh zur vermietung zur verfügung ;)

  • Zat, wir wissen, dass Du nichts von Kirchen und Glauben hältst. Wieso verteidigst Du das so militant?


    ich erweitere:


    warum setzt Du Dich dann nicht einfach auf die Fingerchen, wo Du als "Nicht"-Katholik doch gar nicht gefragt warst.


    Ich glaube nicht, dass die TS hier eine Grundsatzdiskussion zum Thema Religion braucht.

  • Was sie aber nicht daran hinderte, später ihren Mann kirchlich zu heiraten, weil das ja so schön romantisch ist.
    Das finde ich sch***!!!


    Ja, das sind die "kleinen Dinge" die ich auch so scheinheilig finde... :kotz
    Entweder man glaubt und steht dazu oder man glaubt nicht und steht dazu.

    LG N. :winken:
    .
    1 + 1 = 4 :love:


    - 1 wenn die Ex-Frau so ist wie sie hier bei uns ist ;(

  • Na es geht hier ja auch um Personen die grade nicht sehr gläubig sind :)


    Ist halt schon traurig wenn man immer sagen muss aber wenn du nicht in der Kirche bist darft du nicht Kirchlich heiraten ... hat zwar mit der eigentlichen entscheidung wo es ja um den glauben geht nicht viel zu tun aber so kann man ja versuchen etwas druck auszuüben


    btw hab ich doch gar keine grundsatzt diskusion zum thema religion angefangen ...


    sondern bezog mich aufs firmen und auf die konsequenzen was ja gegenstand des Thrads ist.

    *Alles Häschen und so *

    2 Mal editiert, zuletzt von Zat ()

  • hab zwar auch nix mit kirche und dem drum herum am hut aber ich finde es gut das sie es selber entscheiden möchte..
    es ist ja auch ihr leben und was sie daraus macht (im punkto firmen) is ja auch ihre sache..
    und sie dazu "zwingen" obwohl sie nich an die kirche und dem drum herum glaubt würde ich nich ok finden..


    jeder sollte seine meinung vertreten und ich bin der meinung das man mit 13 auch eine eigene meinung zu dem thema kirche haben darf und diese sollte man als elternteil respektieren, finde ich...

    ஜ۩۞۩ஜ▬▬▬▬ஜ۩۞۩ஜ▬▬▬▬▬ஜ۩۞۩ஜ▬▬▬▬ஜ۩۞۩ஜ▬▬▬▬ஜ۩۞۩ஜ▬▬▬▬ஜ۩۞۩ஜ
    Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ▬▬ «•*•» ▬▬▬ «•*•» ▬▬▬ «•*•» ▬▬Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ
    ║ (¯'v´¯) Kein Mensch ist deine Tränen wert;
    ║ '•.¸.•´ denn der, der sie wert ist...
    ║ ¸.•´ würde dich nie zum weinen bringen!
    ║(¸¸.•¨¯'•»
    Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ▬▬ «•*•» ▬▬▬ «•*•» ▬▬▬ «•*•» ▬▬Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ

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  • Wow, Respekt vor hrer Entscheidung, ich finde das ganz ganz groß :respekt
    Wie viele ziehen das nur wegen der Kohle durch ?
    Sie nicht !!


    Ich würde ihrem Wunsch auf jeden Fall entsprechen.


    Und wie gesagt : Ist ja nicht verloren, sie kann es jederzeit nachholen.



    Unsere Jungs werden nun kath. getauft bald, ob sie sich firmen lassen wollen, das sollen sie entscheiden, immerhin geht es ja um sie und sie sollen sich zu was bekennen !

  • Ich hab auch alle Achtung vor Deiner Tochter :daumen Hast eine starke Persönlichkeit herangezogen :respekt


    Wie malikaaron sagt, die meisten entscheiden sich wegen der Kohle und Geschenke dafür, aber umreißen gar nicht die tiefere Bedeutung der "Veranstaltung".


    Ich bin zwar auch nicht katholisch (ich war aber in ner katholischen Klosterschule :kicher ), bin evangelisch getauft, konfirmiert, aber schon ein paar Jahre ausgetreten (ich bin aber nicht ungläubig, ich glaube an was Höheres, mag`s/kann`s nur nicht namentlich benennen). Mein Sohn ist jetzt achtzehn, wurde mit drei Monaten getauft und als die Konfirmation näher rückte, hab ich es als meine Aufgabe gesehen mit ihm viel drüber zu sprechen. Ich wollte ihm einen mir wichtigen Wert vermitteln "bekenne Dich nie zu einer Sache, an die Du nicht wirklich glaubst". Letztendlich hat er nicht konfirmiert und sagte später, dass es gut so war, weil er wirklich nicht sonderlich christlich ist. Wenn er irgendwann in seinem Leben zu einem Glauben findet, dann wird es ehrlich sein und so soll`s meiner Meinung nach sein.


    Stärke Deiner Tochter den Rücken, sie wählt den ehrlichen, aufrechten Weg und ich finde darauf kannst Du sehr stolz sein!

  • Ist halt schon traurig wenn man immer sagen muss aber wenn du nicht in der Kirche bist darft du nicht Kirchlich heiraten ... hat zwar mit der eigentlichen entscheidung wo es ja um den glauben geht nicht viel zu tun aber so kann man ja versuchen etwas druck auszuüben


    Sicherlich kann man auch sehr schön und mit weißen Kleid und Anzug anders romantisch und festlich heiraten als in der Kirche, was ja schon heißt vor Gott seine Liebe zu bezeugen...was schlecht "geht" wenn man nicht an Gott glaubt. ;)

    LG N. :winken:
    .
    1 + 1 = 4 :love:


    - 1 wenn die Ex-Frau so ist wie sie hier bei uns ist ;(

  • Ich bin katholisch. Ich bin getauft, kam zur Kommunion, war auf einem Mädchengymnasium, dass von Nonnen
    geleitet wurde... Meine Oma und meine Tanten waren/sind sehr religiös.
    Ich habe mit 14 auch beschlossen mich nicht firmen zu lassen. Aus den selben Gründen wie deine Tochter.
    Ich war schon immer ein wahrheitsliebender Mensch und wollte mich nicht wegen Geschenken, einer eventuellen späteren
    Hochzeit, oder dem Wunsch meiner Familie zu einem Glauben bekennen, von dem ich zu dem Zeitpunkt einfach nicht wusste,
    ob es wirklich meiner ist.
    Ich habe es bis heute nicht bereut. Ich glaube an Gott, aber nicht an die katholische Kirche.
    Gerade die Pubertät ist neben allen furchtbaren Hormonschwankungen, Zickereien,... eine Zeit, in der Jugendliche anfangen,
    sich mit solchen Dingen auseinanderzusetzen. Sich und die Welt zu hinterfragen. Einen eigenen Weg zu finden.
    Sie kann ihre Entscheidung begründe. Ich finde du solltest das akzaptieren und ihr zeigen, dass es ok ist.

    Erziehung besteht aus 2 Dingen: Vorbild sein und Liebe. (Montessori)


    Es gibt kein problematisches Kind, es gibt nur problematische Eltern. (A.S. Neill)


    Erziehe dich selbst, bevor du Kinder zu erziehen trachtest. (J. Korczak)

  • Stärke Deiner Tochter den Rücken, sie wählt den ehrlichen, aufrechten Weg und ich finde darauf kannst Du sehr stolz sein!


    Sehe ich genauso. Gerade das zeigt doch, dass sie sehr wohl in der Lage ist solche Entscheidungen zu treffen.


    Ich halte grundsätzlich nichts davon, Kindern einen Glauben aufzuzwingen. Unsere Kinder sind getauft, alles andere sollen und dürfen sie selbst entscheiden.

  • Meine Tochter geht nächstes Jahr zur Konfirmation. Sie ist auch dreizehn Jahre alt.


    Ich habe sie selbst entscheiden lassen, ob sie möchte oder nicht. Der Konfirmantenunterricht geht zwei Jahre. Wenn sie sich in der Zeit noch dagegen entscheiden würde, würde ich es auch respektieren.

  • ...und könnte mir jemand sagen, ob der Vater denn mit ihrer Entscheidung einverstanden sein "muss" oder kann er was dagegen haben?
    Hier gibts ja einige, die sich mit "Recht und Ordnung" und was damit zu tun hat, auskennen.


    Danke euch für die bisherigen Antworten.

  • Noch könnt Ihr als Eltern die Entscheidung treffen. Sobald die Tochter 14 Jahre alt wird, ist sie religionsmündig und darf eigenständig entscheiden.


    Also ist jetzt zumindest eine Übergangszeit. Wenn also Tochterkind so rigoros die Entscheidung setzt, wäre es vermessen, ihr den Wunsch zu verweigern. In anderen Ländern wird übrigens teilweise in späterem Alter gefirmt, teilweise früher.


    Rein rechtlich gehört die Entscheidung zur Taufe ins gemeinsame Sorgerecht. Kommunion und Firmung sind da eigentlich "logische Konsequenz". Die Firmung zu machen könnten die Eltern vielleicht durchdrücken. Wobei: Wenn Kind sich verweigert - welcher Pfarrer firmt dann?

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

    Einmal editiert, zuletzt von Volleybap ()