Oma begleitet Umgang

  • Ich habe jetzt ca 10x den Umgang meiner Enkeltochter 4 Jahre und ihrem Vater begleitet, den sie vorher nicht kannte.

    Er schafft es nicht Zugang zum Kind zu finden. Ich halte mich die letzten Mal wirklich im Hintergrund. Sie lässt sich nicht von ihm anfassen, manchmal redet sie nicht mit ihm. Ich rede ihr immer gut zu. Bei einem Rummelbesuch ist sie ein wenig aufgetaut, beim nächsten Treffen war aber alles wieder vorbei. Ich habe ihm Tipps gegeben, bei der Begrüßung auf Augenhöhe, das Käppi abziehen, aber das macht er kaum. 2x war seine Freundin und deren Tochter 5 Jahre dabei, auch da hat sie ihn nicht beachtet. Sie will sich jetzt gar nicht mehr mit ihm treffen sondern nur mit der Tochter der Freundin treffen.

    Er will sie unbedingt alleine mitnehmen, aber sie gibt ihm z.B. an der Straße nicht die Hand.

    Bin ein wenig hilflos. Soll die Freundin und deren Tochter jetzt immer bei den Treffen dabei sein?

    Achso, auf dem Rummel bin ich meterweit hinter ihnen gelaufen. Irgendwann war er am Handy und hat gar nicht mehr auf das Kind geachtet. Sie ist dann stehen geblieben, er ist weiter gelaufen und hat dann weder mich noch ihn gesehen. Nach kurzer Zeit bin ich dann halt zu ihr, weil sie Angst bekommen hat. Ich habe ihm das dann nett erklärt, er hätte ja immer wieder geschaut, stimmt aber definitiv nicht. Einmal habe ich sie zur Freundin nach Hause gebracht, da hat er sich auch nicht hingesetzt und mit ihr gespielt, sie hat nur mit der Tochter gespielt. Er ist der Meinung, ich muss den Umgang so lange begleiten, bis es besser läuft.

  • Wie lange ich das noch begleiten soll. Doch zum Jugendamt.

    Wir reden ihr gut zu. Sie tut sich mit manchen Menschen schwer, mit manchen nicht. Und ohne ihn schlecht machen zu wollen, er versucht an sie Ran zu kommen, blickt das Kind, zieht er sich sofort zurück.

    Er will halt, dass seine Freundin und ihre Tochter jetzt immer dabei sind, damit seine Tochter sich an ihn gewöhnt und ich bin unsicher, ob das richtig ist

  • Ich kann da leider nicht weiterhelfen, bin echter Anfänger auf dem Gebiet "Umgang". Aber es gibt ja einige "alte Hasen" hier im Forum...

    Aus dem Bauch heraus würde ich, wenn er diesen Anspruch an Dich stellt, darauf bestehen, dass er Deine Tipps (Käppi abnehmen, mal in die Hocke gehen - auf Augenhöhe mit dem Kind sein, etc.) auch mal nutzt/umsetzt. Sonst kann das ja noch ewig so weitergehen. Die Enkeltochter scheint ihn ja zu testen (z.B. Stehenbleiben auf dem Rummel) - wenn er da ab und zu mal einen Test bestehen würde, wäre das sicher schon ein Zugewinn.

  • Das Enkeltochter ihn testet, dass würde ich so nicht sagen. Sie ist 4 Jahre und ist einfach an der Achterbahn stehen geblieben um zu gucken. Wie Kinder eben so sind. Man darf sie halt bei so vielen Menschen nicht aus den Augen lassen

  • Nach dem begleiteten Umgang kommt der unbegleitete Umgang. Beendest du die Begleitung, dann wird der Umgang ohne dich klappen (müssen).

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Das ist klar und war ja auch das Ziel, wir haben nicht damit gerechnet, dass er keine Bindung zu ihr aufbauen kann. Ich soll eine 4 jährige, im September 5, jemandem mitgeben den sie nicht beachtet, nur vereinzelt antwortet, ihm nicht die Hand gibt?

    Am Sonntag ist wieder treffen und ich will ja, dass sie mit ihm mitgeht, aber sie wird sich wieder hinter mir verstecken und anfangen zu Weinen

  • Hm, vielleicht kommt die Bindung nicht zustande, weil du als Oma da bist. Du bist da als Rückzugsort als Hilfe und Enkelin muss sich dann nicht auf den Vater einlassen.

    Verstehe mich bitte nicht falsch.

    Bevor du mit dem Kopf durch die Wand gehst, überlege zuerst.........

    Was mache ich im Nebenzimmer ? (unbekannt)

  • Ich habe mich oft vom jeweiligen Ort entfernt. Er gibt halt auch so schnell auf, wenn sie nur kurz antwortet. Er geht nicht richtig auf sie zu. Ich gehe Einkaufen, gehe mit meiner anderen Enkelin auf einen anderen Spielplatz.

    Kommen wir zurück, spielt sie alleine und er steht rum.

    Ich werde am Sonntag wieder versuchen, dass sie alleine mit ihm mitgeht

  • ok. Andererseits würde ich das dann auch nicht mehr lange machen....denn das ist ja dann auch ein dem Vater hinterher tragen.

    Entweder er kommt dann auch mal in die Puschen oder es ist dann halt einfach nichts. Dann kann man das mit dem Umgang in diesem Sinne auch lassen.


    Was wäre dann ?

    Bevor du mit dem Kopf durch die Wand gehst, überlege zuerst.........

    Was mache ich im Nebenzimmer ? (unbekannt)

  • Er droht mit Gericht

    ...... ich spreche jetzt nicht aus, was ich über ihn denke.

    Eigentlich sollte man ihn ins kalte Wasser werfen.....blöd nur, dass deine Enkelin dann dort auch ist....

    Gute Nacht ....

    Bevor du mit dem Kopf durch die Wand gehst, überlege zuerst.........

    Was mache ich im Nebenzimmer ? (unbekannt)

  • Lass ihn vor Gericht ziehen.

    Ich glaube das du es als Oma gut meinst, aber auch wenn du dich im Hintergrund hältst, das Kind dich als Anker sieht und daher kein Interesse hat eine Bindung aufzubauen.


    Fraglich ob er das mit dem Verfahren überhaupt durchzieht, oder das eine lose Drohung ist.


    Deine Tochter sollte die Klärung (vorher) beim Jugendamt in Auftrag geben = zeugt von guten Willen

  • Wie soll es funktionieren, wenn sie nicht mitgeht. Soll er sie schreiend weg tragen. Womit ich grundsätzlich kein Problem hätte, wenn sie dann auftauen würde, wenn sie dann alleine sind. Aber das hat ja seine Freundin schon zugegeben, dass sie ihm aus dem Weg geht, wenn ich nicht dabei bin. Wenn wir darüber reden, dass er sie abholt, fängt sie an zu Weinen und sagt, dann soll ihre Schwester mitkommen

  • Er war im Gefängnis. Als Enkelin ca 1,5 Jahre alt war...hatte er Freigang und hat sie als Baby einige Male bei mir getroffen. Dann war er der Meinung im Gefängnis jemanden zu schlagen, da war es vorbei mit dem Freigang. Maurerlehre war somit vorbei. Mir hatte er erzählt, dass er einfach kein Bock auf die Therapeuten hat und deswegen zurück ins Gefängnis geht. Dass er jemanden geschlagen hat, kam dann erst später raus.

    Somit war er dann fast 3 Jahre weg.

    Er war mal so ein netter als Jugendlicher und ist dann leider in die falsche Richtung gegangen. Er war jahrelang der beste Kumpel meiner Tochter und irgendwann würden sie doch ein Paar. Aber da wusste er schon, dass er gesucht wird. Eigentlich wollte er nur bei meiner Tochter Unterschlupf suchen.

    Und meine Tochter ist halt nicht gut auf ihn zu sprechen, darum mach ich den Umgang.

    Ich finde, er strahlt Aggressionen aus. Vielleicht ist es auch das, was das Kind spürt.

  • In der Konstellation würde ich dazu tendieren, dass deine Tochter Mithilfe des ja einen betreuten Umgang anleiert.


    Du kannst deine Enkelin dann ja dorthin bringen und sie wird dann dort von einer neutralen Person mit dem Vater in Kontakt gebracht. Das hätte auch den Vorteil, dass eben auch das Verhalten des Vaters mit beurteilt wird. Gerade wenn ein unbegleiteter Umgang angedacht ist.


    Es hilft ja nix, wenn die Freundin mit Kind immer dabei sein soll/muss. Wer weiss wie stabil diese Beziehung sein wird