Benötige Feedback

  • Heute rief mich Kind (fast 14 Jahre) nach der Schule auf Arbeit an. KV hätte seinen Führerschein wieder und hätte ihn von der Schule abgeholt und nach Hause gefahren(über Land).
    KV hat dann wohl seine 5 (?) MPU wegen Alkohol am Steuer bestanden. Zuletzt ist er 2019 mit 2,6 Promille aus dem Verkehr gezogen worden, nachdem er den ganzen Nachmittag mit Kind unterwegs war.
    Sorgerecht liegt bei mir. Muss ich es hinnehmen, das KV nun ohne Absprache Kind zu ner Spritztour abholen kann? Bisher war es so, das KV nach der MPU das Trinken wieder anfing. Vorher war er abstinent, da Quartalstrinker. Meine Sorge sind Alkoholfahrten mit Kind bzw. das er Kind zum Auto fahren benutzt, weil er getrunken hat. KV hat Kind vor ca. 2 Jahren vor ner Polizeikontrolle(Motocrossmaschiene)gesagt er solle KVs Nachnahmen angeben, damit die Polizei mich nicht informiert.
    Ich hänge gerade zwischen Panik und sachlichem Gespräch mit Kind…

    Habe ich ein Recht auf Kopie des Führerscheins?

  • Achje, das zieht sich ja nahezu unverändert über Jahre hin ...


    Letztlich: Dein Sohn ist jetzt (fast) 14. Alt genug, um Nein sagen zu können. Dazu solltest Du ihn stark machen: dass er erkennt und dann moniert, wenn der Vater getrunken hat und dann nicht ins Auto steigt.

    Mittel- und langfristig wird das der einzige Lösungsansatz sein können. Also das sachliche Gespräch suchen (was Sohn mit dem Anruf ja auch signalisiert hat!). Und klar schiebt man Panik. Das kannst Du dem Sohn gegenüber auch kommunizieren. Sohn wird selbst im emotionalen Kampf sein ... Da darf er ruhig wissen, dass Du auch kämpfen musst.



    Ich wünsche Dir und Euch viel Kraft!

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Ja, so sehe ich das auch. Das eigene Empfinden (sortieren, entspannen) runterfahren um beim Kind keine Ängste zu schüren. Leichter gesagt als getan. :|

    Wird wohl ein paar Tage dauern. Hab mir überlegt, das es vielleicht auch keine gute Idee ist auf das Thema Führerschein einzusteigen im Hinblick auf KVs Diagnosen. Hätte er eine gute Kommunikation gewollt, hätte er im Vorab mit mir das Gespräch gesucht bzw. mich informiert und Kind nicht spontan von der Schule abgeholt.

  • Das Thema Führerschein haben andere bereits geklärt (wenn er nicht ohne Führerschein gefahren ist). Dagegen hast Du keine Handhabe. Das ist ein Verwaltungsvorgang, gegen den du keinen Einspruch einlegen könnterst, selbst wenn du das wollen würdest. Das FamGericht muss im Falle des Falles auf die Fachkompetenz der prüfenden Behörde vertrauen.

    "Bis etwas passiert" darf Ex also wieder ein Auto führen und entsprechend seiner Fahrerlaubnis Personen befördern. Ihm über das FamGericht den Umgang zu entziehen, wird - s.o. - nicht zu begründen sein.

    Verweigern kann und darf also einzig Dein Sohn: "Ich steige nicht in das Auto, weil ich kein Vertrauen habe." Und dazu kann ihn keiner zwingen.


    Heißt: Du musst mit dem Sohn eine Regelung finden, die für ihn in Ordnung ist, Situationen durchspielen und ihm den Rücken stärken, dass er entscheiden darf und muss - und du ihn dabei unterstützt. - So Entscheidungen kommen jetzt in den nächsten Jahren laufend. Er wird dran wachsen. Und "wir Eltern" werden uns jeweils damit arrangieren müssen ...

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Wir haben ne gute Mutter-Sohn Beziehung und wie ich finde uns eine gute Kommunikation in den letzten Jahren (wieder) erarbeitet. Darauf baue ich gerade auf.

    Es bringt erfahrungsgemäß nur Konflikte auf derartiges Verhalten vom KV zu reagieren, egal wie.


    Meine Sorge liegt vermutlich tiefer darin, das er Kind überredet Auto zu fahren wenn er getrunken hat und ihn so in kriminelle Machenschaften/Unfall zieht. Immer mit der Aussage, erzähl Mama nichts sonst darfst du nicht mehr zu mir.

    Obwohl die beiden dir letzten Monate nur WhatsApp-Kontakt hatten.
    Taxi ist ne gute Alternative, da wir ländlich wohnen bin ich vermutlich schneller vor Ort.🤭

  • Vielleicht deinen Sohn auch darüber aufklären, was eine emotionale Erpressung ist und dass er sich darauf nicht einlassen muss/braucht.

    Dass er das Recht hat jederzeit NEIN zu sagen.


    "erzähl Mama nichts sonst darfst du nicht mehr zu mir"


    Wie ich diesen Satz hasse :cursing:, bei mir: Oma zu ihrem Enkel, meinem Sohn....anderes Thema. <X

    Bevor du mit dem Kopf durch die Wand gehst, überlege zuerst.........

    Was mache ich im Nebenzimmer ? (unbekannt)

  • Wir haben ne gute Mutter-Sohn Beziehung und wie ich finde uns eine gute Kommunikation in den letzten Jahren (wieder) erarbeitet. Darauf baue ich gerade auf.

    Es bringt erfahrungsgemäß nur Konflikte auf derartiges Verhalten vom KV zu reagieren, egal wie.


    Meine Sorge liegt vermutlich tiefer darin, das er Kind überredet Auto zu fahren wenn er getrunken hat und ihn so in kriminelle Machenschaften/Unfall zieht. Immer mit der Aussage, erzähl Mama nichts sonst darfst du nicht mehr zu mir.

    Obwohl die beiden dir letzten Monate nur WhatsApp-Kontakt hatten.
    Taxi ist ne gute Alternative, da wir ländlich wohnen bin ich vermutlich schneller vor Ort.🤭

    Dein Sohn wird ja gewisse Erfahrungen als Co-Abhängiger bereits gemacht haben. Und dies wird eine Baustelle für ihn sein. Je nachdem, wie weit da die "Bearbeitung" ist: Das "richtige" Reagieren - keinesfalls gemeinsame Alkoholfahrten! - sind objektiv betrachtet eine ungeheure Hilfe für den Vater, sein Leben wieder zu ordnen. Ohne dem Sohn die Verantwortung dafür zu übertragen, darf er wissen: Verweigere ich so eine Fahrt, dann ist das letztlich wichtig und zukunftsorientiert.

    Mit 14 Jahren wird er langsam alt genug dazu. Wobei das letztlich egal ist: Der Vater zwingt ihn in diese Situation. Es kann nur darum gehen, die beste Lösungsmöglichkeit zu finden.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Dein Sohn wird ja gewisse Erfahrungen als Co-Abhängiger bereits gemacht haben. Und dies wird eine Baustelle für ihn sein. Je nachdem, wie weit da die "Bearbeitung" ist: Das "richtige" Reagieren - keinesfalls gemeinsame Alkoholfahrten! - sind objektiv betrachtet eine ungeheure Hilfe für den Vater, sein Leben wieder zu ordnen. Ohne dem Sohn die Verantwortung dafür zu übertragen, darf er wissen: Verweigere ich so eine Fahrt, dann ist das letztlich wichtig und zukunftsorientiert.

    Mit 14 Jahren wird er langsam alt genug dazu. Wobei das letztlich egal ist: Der Vater zwingt ihn in diese Situation. Es kann nur darum gehen, die beste Lösungsmöglichkeit zu finden.

    Dies zu erkennen, ist Kind sehr weit entfernt. Bisher geht er sofort in die Verteidigung, wenn ich die Abstinenz des Vaters nur ansatzweise in Frage stelle. Vermutlich wird dies anders wenn Kind eine gegenteilige Erfahrung macht…

    Ja, die Zeit spielt für uns, da bin ich froh das Kind dieses Alter bereits erreicht hat.

  • Oh weia, ich kann dir nichts raten - aber ich fühle so mit dir.

    Das Thema hatten wir auch jahrelang und ich hab oft gezittert.

    Das wird wohl meine Hauptaufgabe sein, meine Ängste/Befürchtungen unter Kontrolle zu haben und Kind zu vertrauen, um ihn an diesen Aufgaben wachsen zu lassen. Uff…dafür brauche ich ein paar Tage…

  • Ich glaube, das hat Kind mittlerweile gecheckt, das er mir vertrauen kann. Die Erzählung vom Kind vor ein paar Wochen, das er beim Schwarzfahren mit KV im Wald (beide motorisiert) der Polizei seinen Nachnahmen nennen soll, hat mich schnappatmen lassen. Es gibt Dinge, die kannst du dir nicht ausmalen…

  • Was denkt denn dein Kind zum Thema Alkoholfahrten? Ich kenne die Rolle des Kindes und bin mir sicher, dass mir in dem Alter nicht im Traum eingefallen wäre, ins Auto meines alkoholisierten Vaters einzusteigen. Ich verstehe auch das Prinzip Hoffnung, wenn es um den Glauben an die Abstinenz geht... Aber dein Kind erkennt wahrscheinlich sofort, wenn der Vater etwas (auch nur sehr wenig) getrunken hat, oder?


    Ich würde versuchen die Hoffnung nicht zu zerstören und eher Handlungstrategien im Fall der Fälle besprechen. Muss ja nicht mal um den Vater gehen, das können in sehr naher Zukunft auch Freund*innen sein.

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

  • Was denkt denn dein Kind zum Thema Alkoholfahrten? Ich kenne die Rolle des Kindes und bin mir sicher, dass mir in dem Alter nicht im Traum eingefallen wäre, ins Auto meines alkoholisierten Vaters einzusteigen. Ich verstehe auch das Prinzip Hoffnung, wenn es um den Glauben an die Abstinenz geht... Aber dein Kind erkennt wahrscheinlich sofort, wenn der Vater etwas (auch nur sehr wenig) getrunken hat, oder?


    Ich würde versuchen die Hoffnung nicht zu zerstören und eher Handlungstrategien im Fall der Fälle besprechen. Muss ja nicht mal um den Vater gehen, das können in sehr naher Zukunft auch Freund*innen sein.

    Er stellt sich vor Papa und betet herunter, das Papa seit 2019 keinen Alkohol mehr getrunken hat. Ich weiß es besser, sage aber nichts dazu.
    In der Regel stieg der Suchtdruck nach der MPU und der Absturz lies nicht lange auf sich warten.


    Handlungsstrategien erarbeiten sind aktuell die beste Idee zu reagieren. Der Rest ist, wie volleybap schon schrieb „nicht mein Thema“.

  • Ich musste die Erfahrung machen, dass es durchaus sein kann, dass man nicht merkt, dass jemand getrunken hat. Nichts gerochen hat und auch sonst nicht. Wer regelmäßig konsumiert, ist auch sehr gut geübt den Konsum zu verstecken.
    Hätte ich früher nicht geglaubt, weiß ich jetzt leider besser.


    Ich wünsche euch alles Gute! Du kannst nur deinen Sohn stärken, dass er für sich selbst handeln darf und muss und damit keinerlei Verantwortung für den Vater trägt. Auch und gerade nicht wenn er trinkt. Das hat allein der Vater zu verantworten. Das zu formulieren, könnte wichtig sein!?

  • Ich musste die Erfahrung machen, dass es durchaus sein kann, dass man nicht merkt, dass jemand getrunken hat. Nichts gerochen hat und auch sonst nicht. Wer regelmäßig konsumiert, ist auch sehr gut geübt den Konsum zu verstecken.
    Hätte ich früher nicht geglaubt, weiß ich jetzt leider besser.


    Ich wünsche euch alles Gute! Du kannst nur deinen Sohn stärken, dass er für sich selbst handeln darf und muss und damit keinerlei Verantwortung für den Vater trägt. Auch und gerade nicht wenn er trinkt. Das hat allein der Vater zu verantworten. Das zu formulieren, könnte wichtig sein!?

    Das ist Gottseidank beim Quartalstrinker etwas anders, sodass er nur einen kurzen Zeitraum von wenigen Tagen hat, seinen Konsum zu verheimlichen. Das lässt mich hoffen.

    Das Thema Verantwortung haben wir schon einige Jahre auf dem Tisch, da KV irgendwann mal die Verantwortung für sich auf den Sohn übertragen wollte. Hatte ihm im gleichen Atemzug im Wald das Auto fahren mit 8/9 Jahren beibringen wollen.

  • Ich würde meinem Kind schon sagen, dass der Vater sehr wohl Alkohol nach 2019 getrunken hat, wenn du dir 100% sicher bist.

    Dann steht Aussage gegen Aussage und Kind zwischen den Eltern. Der innere Konflikt,Selbstabwertung vorprogrammiert. Sicher war ich mir immer. Man bekommt ein Gefühl dafür im Laufe der Zeit und es gibt Merkmale wie Hautbild, Augen, Redefluss etc.


    Meine Strategie Warnehmung, Selbstwert und Handlungsfähigkeit stärken, damit Kind sich in brenzligen Situationen zu helfen weiß. Das ist wohl das, was ich tun kann.


    Leider ist man immer erst im Nachhinein schlauer.🤷‍♀️

  • Das hat ja keine Relevanz. Das Problem ist dokumentiert und bekannt. Es gibt einen Verfahrenswege, wie der Vater wieder an den "Lappen" kommt. Den hat er beschritten und anscheinend erfolgreich absolviert. Jetzt müsste der Vater - wie immer - von der Polizei hinter dem Steuer mit Alkohol im Blut erwischt werden.

    Alles andere zählt als Befindlichkeit der Mutter ... Keine Sache des FamGerichts.


    Übel. Aber so ist die (Rechts)Lage.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.