Tipps für bevorstehende Trennung

  • Hallo,


    bei uns gab es gestern den großen Knall, wo ich gesagt habe, ich will nicht mehr, es reicht. Blöderweise beim Frühstück, wo es Mini1 komplett mitbekommen hat. Dann hab ich den ganzen Tag viel geweint.


    Mein Kopf ist so richtig matschig und schwer, es fällt schwer, klar zu denken. Wohin ich mit den zwei Kleinen (6, 2) ziehe, weiß ich eigentlich, erst mal eine "Notunterkunft" bei Bekannten (kleine Wohnung), ca. 100 km von da wo wir jetzt wohnen. Dann geht die Wohnungssuche los.

    Was mir Sorgen macht, ist der Krippen- und KiGa-Platz, den ich brauche. Zudem kommt Mini1 dieses Jahr in die Schule, demnächst ist Anmeldefrist.

    Dann Wohnungssuche, denn die Übergangswohnung ist auf Dauer zu klein, uns fehlen Möbel, etc.

    Ich weiß auch noch nicht, wie ich es hier mit dem Job mache. Jobwechsel wird voraussichtlich kein Problem. Ich muss nur hier irgendwann weg, wenn wir wegziehen. Elternzeit hat einen Vorlauf von 7 Wochen. Vielleicht Elternzeit und davor noch zwei Wochen Urlaub? Dann müssen wir hier so lange noch bleiben, bis ich den Urlaub nehmen kann.

    Das sind so die ersten Gedanken.


    Wir müssen hier nicht so schnell wie möglich raus. Aber allzu lange will ich eben auch nicht mehr bleiben. Noch ist der Umgang mit meinem Mann ok, aber das kann sich ja noch ändern.


    Termin beim Anwalt hab ich nächste Woche ausgemacht (wir sind verheiratet, wohnen in seinem Haus).


    Habt ihr Tipps zum Strukturieren, wie man so einen Neuanfang am besten angeht? Welche Fehler sollte man nicht machen, was ist wichtig, was hilfreich? Irgendwo weiß ich grade nicht, wo anfangen.


    (diese Seite Informationen zu den Themen dieses Forenbereichs habe ich gesehen, einige Links führen jedoch ins Leere)



    Danke und LG!

    S.


    (als ich mich hier angemeldet habe, gab es nur Mini1, inzwischen bin ich Doppelmama, habe aber nicht gefunden, wo ich den Benutzernamen ändern kann)

  • Erst einmal herzlich willkommen hier.

    Gerade die Anfangszeit einer Trennung ist immer schwer.

    Bevor du Pläne zum Umzug machst, solltest du mit deinem Exmann besprechen, ob er einem Umzug der Kinder zustimmt und ob er einverstanden ist, dass die Kinder bei dir leben sollen. Rechtlich gesehen darfst du nicht mit den Kindern umziehen, wenn der Vater nicht zustimmt.

    Musst du zwingend 100km weit wegziehen, oder ist ein Umzug im gleichen Ort oder in die Nähe denkbar?

  • Herzlich Willkommen!


    Wegziehen ist oft der erste Gedanke, aber abgesehen von der Zustimmung des anderen Elternteils


    - fällt der andere ET bei der Kinderbetreuung ganz raus und auch alle 14 Tage Wochenend Umgang ist fraglich


    - brauchen die Kids ein neues Soziales Umfeld


    - einen neuen Kindergarten Platz


    - du einen neuen Arbeitsplatz


    vielleicht kannst du dich in der Nähe bleiben?


    Mir ging es damals genauso und ich bin geblieben.

  • gibt es da nicht evtl einen anspruch dass du dort wohnen bleibst? Bin mir aber nicht sicher, es wird bestimmt jemand wissen.


    100km würde ich auch eher nicht machen. Schwierig für Kinder bei dieser Entfernung den Vater zu sehen.

  • Klingt vielleicht fies, aber schau, dass Du Kopien machst von Lohnzetteln, Kontoauszügen, Vermögen, Rentenversicherungen...... Manche Männer "verarmen" extrem nach der Trennung.....

    Ordne Deine persönlichen Unterlagen und sichere die auch ggf.

  • Hallo, danke für eure Rückmeldungen!


    Wir haben hier keine Familie, ich bin damals zu ihm hergezogen. Durch die Kinder hab ich hier einen Bekannten-, aber keinen Freundeskreis.

    Ich würde in meinen Heimatort ziehen, wo meine Eltern wohnen und mir mit den Kindern helfen könnten.


    Wo wir jetzt wohnen, kann ich mir mit der kinderbedingten Teilzeitarbeit keine Wohnung leisten. Ich müsste wohl ein paar Orte weiter "raus" ziehen, da geht dann ohne Auto aber nix mehr und gibt auch keine Schule mehr am Ort. Dafür dann längere Fahrzeit zur Arbeit, was wieder weniger Arbeitsstunden pro Woche zulässt, da die KiTa-Betreuung den Rahmen vorgibt.

  • Dein Gehalt ist ja nur ein Baustein, dazu kommt


    Kindergeld

    Kindesunterhalt

    Ggfls. Mehrbedarf

    Trennungs-\Betreuungsunterhalt

    Ggfls ergänzende Leistungen wie Kostenübernahme der Kindergartengebühren, Wohngeld


    wenn du wegziehst kannst u.U. der Kindesunterhalt um die Fahrtkosten gemindert werden bzw. die Fahrten dir auferlegt werden.


    Ich weiß es ist nicht einfach - aber Kids die jedes zweite Wochenende an einem anderen Ort verbringen auch nicht - je älter die Kids werden, desto problematischer wird es.


    Bei 100 km ist der Vater auch bei Kindergarten oder Schulveranstaltungen unter der Woche außen vor.

  • Besteht denn die Möglichkeit, dass der Vater seinen Hut in den Ring wirft und sagt, er will die Kinder haben? Oder dass er gefrustet reagiert und dem Wegzug der Kinder - vielleicht sogar mit juristischen Mitteln - widersprechen würde?


    Da musst du einschätzen, wie er denn reagiert, wenn du den definitiv geplanten Auszug kommunizierst. Und dich auf seine Reaktion vorbereiten.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Da wünsche ich die Kraft für die bevorstehende Zeit.

    Ich konnte aus deinem Beitrag nicht herauslesen, was du für eine Reaktion von ihm erwartest. Also kooperativ, destruktiv, passiv?

    Wäre es vielleicht möglich, dass dein Mann euch erst einmal im Haus wohnen lässt und zu Freunden oder Familie in der Nähe zieht?

    Verdient er gut und mehr als du? Dann solltest du genug Kindesunterhalt usw. bekommen können, der dir Spielraum gibt. Das wird dein Anwalt dann schon ausrechnen.

    Ich würde aber nichts überstürzen, schon gar nicht einen Umzug, der die Kinder betrifft. Beständigkeit für die Kinder ist aus meiner Sicht ein wichtiger Aspekt gewesen, also nicht "Eltern trennen sich", "Umzug", "Kinder verlieren soziales Umfeld" auf einmal machen. Bei mir wollte die KM alles auf einmal, aber vielleicht ist dein Mann ja friedlich unterwegs?

  • Vielen Dank für eure Hinweise!


    Mein Mann verdient zum einen besser, zum anderen arbeitet er schon immer Vollzeit.

    Ich hatte pro Kind 2 Jahre Elternzeit, nach Mini 1 nur Teilzeit, wie jetzt auch.


    Ich weiß nicht, wie aktiv er sich einbringen wollen würde.

    Bislang war alles, was die Kinder irgendwie betrifft, mein "Problem" - Kindergartenplatz/Krippe, Sportverein, Musikschule, Kindergeburtstage, Kleidung kaufen, was soll die Familie zum Geburtstag schenken, Vesper für den Kindergarten richten, Kinder morgens fertig machen zum aus dem Haus gehen...

    abends kommt er unter der Woche erst zur Bettgehzeit heim.


    Bei Kindergartenveranstaltungen o.ä. war er noch nie, da war seine Arbeit immer wichtiger.


    Auch U-Termine hat er nie gemacht oder sich darum gekümmert, ob das Kind krank ist und zum Arzg sollte. Er ging mal zum Notdienst, wenn ich ihn geschickt hab...

    Wenn die KiTa zu hatte, habe nur ich Urlaub genommen. Kindkrank hatte immer nur ich.


    Aber wer weiß, vielleicht fühlt er sich plötzlich als Vater, wenn die Kinder nicht mehr im Haus sind. :-/

  • Ahorn171 Freunde oder Familie haben wir im Umfeld nicht, alle weiter weg.


    Momentag sagt er, er will dass wir fair miteinander umgehen.

    Hm.


    Ich kann ihn nicht einschätzen. Bzw. weiß ich, wie schnell er eingeschnappt ist, und jemand anderes ist auf jeden Fall Schuld. Er kann nichts für sein Verhalten...

    Wie ich diese Worte leid bin... 😔


    Das "alles auf einmal" ist genau das, was mich momentan erdrückt. Neues Leben beginnen, Wohnung suchen, Besitz auseinandersortieren, Kinderbetreuung, ggf. Auszeit im Job...

    Ich bin grade einfach so müde, obwohl ich mich um so viel kümmern sollte.


    Vielleicht als erstes zur familienpsychologischen Beratung, damit ich auch weiß, mit wieviel Geld ich monatlich rechnen kann, um zu wissen, wieviel Wohnung ich mir leisten kann.

    (Übergangsweise würden meine Eltern mir helfen. Aber langfristig muss ich Miete und Co. ja selbst stemmen)

  • https://elternkonsens.de/


    Kennt das jemand, oder hat Erfahrungen damit?

    Diese Organisation sagt mir nichts, ich komme aber auch nicht aus BaWü. Grundsätzlich finde ich solche Angebote aber sehr sinnvoll und kann immer nur dazu raten, das in Anspruch zu nehmen.

    Auch wenn aktuell noch alles friedlich zu sein scheint, kann die Stimmung schnell kippen, wenn tatsächliche Entscheidungen anstehen. Da kann es dann hilfreich sein, wenn eine neutrale Person vermittelt und berät.

  • schauenwirmal Wenn Du ihn fragst - er arbeitet ja und bezahlt alles... und ich mache nicht genug im Haushalt. 🤨

    Ist doch - bis auf "genug im Haushalt" - wahrscheinlich auch so?


    Ich persönlich finde das wer mehr macht wenig hilfreich.


    Nach einer Trennung bleibt es auch in der Regel dabei.


    LG

    ... unn denn bin ick in mir jejangen, war aber ooch nüschd los! :drink ...

  • Momentag sagt er, er will dass wir fair miteinander umgehen.

    ...

    Vielleicht als erstes zur familienpsychologischen Beratung

    Ich drücke dir die Daumen, dass er nicht auf die Idee kommt jetzt alles an sich reißen zu wollen.

    Zudem rate ich dir eine Trennungs-/Scheidungsberatung aufzusuchen. Das gibt es kostenlos von Caritas, AWO usw. Da kannst du dich selbst sortieren und ihr könnt begleitet besprechen, wie es weitergehen kann. Das würde ich dir ganz zeitnah empfehlen, bevor du Entscheidungen bzgl. Um- und Auszug triffst.


    Weiterhin viel Kraft für das Bevorstehende und für deine Kinder alles Gute.