Nachträgliche Rechnung „Unterhalt“ bei Trennung

  • Hallo miteinander,


    kann mir einer von euch behilflich sein?!

    Ich habe in die Beziehung ein Kind mitgebracht. Der leibliche Vater hat nie Unterhalt gezahlt. Meinen neuen Partner habe ich geheiratet. Er und meine Tochter leben ohne mein Zutun Vater und Tochter.
    Bei uns ist es seit einiger Zeit so schwierig, dass Trennung ein Thema ist.
    Dabei geht es natürlich auch um unsere gemeinsame Immobilie und auszahlen.

    Mein Mann setzt mich nun unter Druck, weil er meint, dass die finanzielle Aufwände für sein Stiefkind aufgerechnet und mir in Rechnung gestellt werden.
    Eigentlich bin ich mir recht sicher, dass es Quatsch und nur ein Druckmittel ist, aber so nen Rest Fragezeichen steht bei mir.


    Hatte jemand schon mal die Situation und weiß, wie es rechtlich ist?


    Danke,

    cola

    Glaube an Wunder, Liebe und Glück.
    Schaue nach vorne und niemals zurück.
    Tu, was Du willst und stehe dazu.
    Denn dieses Leben lebst nur Du!


    Lebe lieber ungewöhnlich

  • Hallo Cola, schön, dich mal wieder zu lesen. Nicht schön ist der Grund ...

    Verstehge ich den zitierten Bereich richtig: Es geht (dir/euch) um eine etwaige Vermögensaufteilung. Und dein Mann, der Patchworkvater, ist der Meinung, er müsse für das Bonuskind finanzielle Leistungen erbringen bzw. das Kind würde in die Vermögensberechnung mit einfließen? Oder was genau ist gemeint?

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Danke 😀 Ich hab immer wieder mal in zugegeben langen Abständen vorbei geschaut und bin froh, dass es das Forum noch/wieder gibt.

    Der Grund ist leider überschaubar toll. Andere Seite ist, als gebranntes Kind, weiß man, dass es nach all dem Kuddelmuddel entspannter weitergeht.


    Es geht darum, dass er mir vorhält/aufrechnen möchte, was er an Kosten für meine ältere Tochter/seine Stieftochter getragen hat. Die Summe möchte er mit dem Zugewinn des gemeinsamen Hauses verrechnen.
    Auf deutsch, er möchte mir max. die Hälfte des getilgten Kredits auszahlen.


    Ich möchte ihn weder blank machen, noch möchte ich veräppelt werden. Würde ich das Haus behalten, würde er genauso auf eine faire Auszahlung bestehen.


    Ich habe ihn auch nie darum gebeten, für meine Ältere mitzuzahlen. Wir haben ein weiteres Kind bekommen. Da hätt ich schlichtweg früher arbeiten gehen, mehr oder es anders ausgleichen müssen.

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    Lebe lieber ungewöhnlich

  • Ganz schnell zwischendurch: Einen rechtlichen Anspruch auf so einen Ausgleich gibt es nicht.

    Ansonsten ist der Vermögensausgleich immer so ein bisschen "Basar". Es wird wild verhandelt, alles kann eingebracht werden ... Da muss man tief durchatmen und immer dran denken: Forderungen sind Forderungen und nicht ein Gesetz.

    Liebe Grüße



    Bap



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  • Er will dich veräppeln.

    Natürlich, irgendwie kann ich seine Gedanken nachvollziehen, aber dann hätte man das vor Jahren klar kommunizieren müssen.


    Ein Haus zu trennen ist immer schwer - alleine schon den Wert festzustellen und dann noch die Gegenstände die im Haus verbleiben.


    Wahrscheinlich wird ihm aber auch mulmig wenn er an


    - Kindesunterhalt

    - Immobilien Kredit alleine bedienen

    - Summe x für dich


    denkt - da müsst ihr eine Lösung finden.


    schön von dir zu lesen

  • Mulmig müsste ihm werden. Bei uns hat es sich über die Jahre gewendet. Er schlägt einen anderen beruflichen Weg ein.
    Unterhalt für uns gegenseitig ist raus. Kindesunterhalt für die Kleine möchte ich nicht. Damit würde ich ihn in Bedrängnis bringen, das möchte ich nicht. Zumal ein Wechselmodell denkbar ist, wenn die Kinder das möchten.

    Wie gesagt, wir haben öfters über die Kosten für die Große gesprochen. Das war so ok und von ihm gewollt. Meinerseits habe ich Einbußen auf mich genommen, damit dieses Familienleben hier so funktioniert. Jetzt eine Rechnung aufmachen zu wollen und auseinander zu dividieren ist…mir fallen nicht die richtigen Worte ein.


    Beim Haus ist es, wenn ich euch recht verstehe, alles Verhandlungssache :|

    Kann ja spaßig werden.


    Ich danke euch!

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    Lebe lieber ungewöhnlich

  • Beim Vermögensausgleich ist vieles Verhandlungssache. Nämlich was alles eingerechnet werden darf von jeder Seite. Beim Haus, ja ein Teil vom Vermögensausgleich, auch.

    Darum solltest du so Sachen wie Kindesunterhalt erst einmal noch im Raum stehen lassen. Damit du Verhandlungsspielraum hast.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Danke, das nehme ich auch mit.


    Ich baue erstmal darauf, dass wir eine gute Lösung finden.

    Vor ein paar Wochen waren wir an einem ähnlichen Punkt. Da kam seinerseits der Vorschlag, eine zwei Immobilie für ihn und wir schauen, ob wir wieder zueinander finden. Der Vorschlag hatte mich überrascht und fand ihn nicht verkehrt.
    Wir haben uns noch sehr gern und möchten uns eigentlich nicht trennen und trotzdem passen der Alltag, manche Ansichten und Verhaltensweisen nicht überein. Müssen wir wohl einsehen, dass nicht alles passend gemacht werden kann.

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    Lebe lieber ungewöhnlich

  • Ich dachte ganz naiv, wenn beide zu gleichen Teilen im Grundbuch stehen, bekommt jeder die Hälfte? Verstehe das mit der Verhandlungssache hier nicht.

    Ja, ist auch so. Wenn man die Immobilie verkauft, ist die Sache klarer: Verkaufspreis abzgl. Unkosten/2=Auszahlung

    Wenn einer das Haus übernehmen möchte, kommt der Immobilienwert ins Spiel. Darüber kann man sich streiten, weil der Preis von bis erstmal geschätzt/fiktiv ist.
    Dann gilt:

    Immobilienwert abzgl. Summe offener Kredit/2=Auszahlung durch den Partner, der die Immobilie hält.
    Hier kann auch noch eine Nutzungsentschädigung ins Spiel kommen. Die Nutzungsentschädigung ist die Differenz zwischen mtl. Kreditabtragungen und Mietsspiegel einer vergleichbaren Immobilie. Seh ich bei uns nicht als zielführend. Wie gesagt, ich möchte uns beide noch leben lassen.


    Mein Mann möchte:

    Summe abgezahlte Kreditsumme/2=Auszahlung, fertig. Sprich, der komplette Immobilienwert liegt bei ihm. Dazu zählen ja auch Investitionen, die nicht über den Kredit gelaufen sind.

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    Lebe lieber ungewöhnlich

    Einmal editiert, zuletzt von die cola ()

  • Ja. Aber wer hat wie viel Geld in die Ehe mitgebracht. Wo hat es eine Schenkung von (Schwieger)Eltern gegeben? Was ist die Familienkutsche noch wert, was eigentlich die Grafik, die im Wohnzimmer hängt. Und gehört die Küche mit zum Haus oder ... Was passiert mit dem angelegten Geld, das für die anstehende Heizungssanierung geplant war?

    Es gibt 1000 Punkte, wo sich trefflich streiten lässt. Wo man entweder selber ins Fingerhakeln geht oder die Anwälte streiten lässt.


    Oft geht es gar nicht ums Geld, sondern nur darum, zu "gewinnen". Dem anderen noch einen Hieb mitzugeben. Macht auszuüben.

    Liebe Grüße



    Bap



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  • Wir haben uns noch sehr gern und möchten uns eigentlich nicht trennen und trotzdem passen der Alltag, manche Ansichten und Verhaltensweisen nicht überein. Müssen wir wohl einsehen, dass nicht alles passend gemacht werden kann.

    Macht ihr eine Paartherapie oder Mediation? Vielleicht könnt ihr ja einen gemeinsamen Weg finden.

  • Macht ihr eine Paartherapie oder Mediation? Vielleicht könnt ihr ja einen gemeinsamen Weg finden.

    Vor ein paar Jahren ausprobiert. Ganze 3-4 Termine gut gegangen. Hat er nicht nötig. Ich bin die Streitziege oder trage die Schuld.


    Über die Jahre habe ich immer wieder nach der erlösenden Lösung gesucht. Die Situation ist so, dass ich mich nicht auf links drehen kann und möchte und wir so immer aneinandergeraten. Mein Repertoire an Ideen ist erschöpft und meine Bereitschaft, uns alleine hinzubekommen.

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  • Ja. Aber wer hat wie viel Geld in die Ehe mitgebracht. Wo hat es eine Schenkung von (Schwieger)Eltern gegeben? Was ist die Familienkutsche noch wert, was eigentlich die Grafik, die im Wohnzimmer hängt. Und gehört die Küche mit zum Haus oder ... Was passiert mit dem angelegten Geld, das für die anstehende Heizungssanierung geplant war?

    Es gibt 1000 Punkte, wo sich trefflich streiten lässt. Wo man entweder selber ins Fingerhakeln geht oder die Anwälte streiten lässt.


    Oft geht es gar nicht ums Geld, sondern nur darum, zu "gewinnen". Dem anderen noch einen Hieb mitzugeben. Macht auszuüben.

    Wir hatten beide nichts zum Beginn der Ehe. Wir haben uns seinerzeit gegen einen Ehevertrag entschieden.
    Schenkungen von Eltern und Schwiegereltern hat es gegeben, die zumindest ich bei der Rechnung mit einrechne.

    Jeder hat ein Auto, kein Thema aus meiner Sicht.
    Mobiliar ist teils noch eingebrachtes. Jeder nimmt seines mit, gemeinsames wird aufgeteilt, geschenktes geht in die schenkende Familie zurück. Küche kann man drüber reden. Wobei ich mich nicht, wenn es der einzige Streitpunkt wäre, drum bemühen würde.
    Gemeinsam gespartes Geld existiert nicht.


    Das Haus und die Auszahlungen oder wie wir es lösen muss geklärt werden. Alles andere ist mir nicht so viel wert, als dass ich mich nachhaltig drum streiten würde.
    Ich möchte ihm keine mitgeben oder irgendwas an Macht haben. Das interessiert mich alles nicht.

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    Lebe lieber ungewöhnlich

  • Mein Mann setzt mich nun unter Druck, weil er meint, dass die finanzielle Aufwände für sein Stiefkind aufgerechnet und mir in Rechnung gestellt werden.

    Der Ausgangspunkt des Threads ist natürlich von seiner Seite eine miese Attacke. Mit hoher Emotionalität: Er trifft dich dort, wo du verletzlich bist. Und er schafft einen Bruch zwischen Euch, wo eigentlich ganz wichtig etwas zusammen gewachsen ist.

    Das ist keine finanzielle Sache. Zumal ja gar keine Daten dazu greifbar sind. Wie will man das "berechnen"? Hier sind wir also klassisch im Bereich "eine mitgeben".


    Da hilft auch nicht, wenn du nicht auf der Ebene unterwegs sein willst. Wenn er es ist, dann seid ihr an der Stelle in der Auseinandersetzung.


    Du scheinst, wie du schreibst, mit der Beziehung schon ziemlich abgeschlossen zu haben. Siehst die Sachen nüchtern und pragmatisch. Viel von der Trennungstrauer hast du wahrscheinlich schon in den letzten Monaten und Jahren bewältigt. Bei deinem Mann kann es gut sein, dass er da ein paar Schritte zurück ist. Und damit emotional noch nicht abgeschlossen hat. Falls das so ist, musst du damit rechnen, solche Sachen wie diese rückwirkende Zahlungsaufforderung fürs Patchworkkind zu bekommen. Und anderes, was dich "treffen" kann.


    Damit lösungsorientiert umzugehen, ist nicht einfach. Ich wünsch dir viel Geschick dazu!

    Liebe Grüße



    Bap



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  • Jetzt ist der Groschen bei mir gefallen.
    Ja, so ist er und das ist mit ein Auslöser, weshalb wir trotz der vielen Jahre nicht „zusammen kommen“. In Konfliktsituationen oder wenn ihm etwas nicht passt, kommt die große Keule vorbei und haut das Vertrauen und die Zutraulichkeit in die Fritten. Dann wird ein paar Tage geschmollt, vertragen oder aufeinander zu gegangen, bis der nächste Konflikt um die Ecke kommt.
    Da kann ich noch so rationale Erklärungen in meinen Gedanken dagegen setzen.

    Natürlich kann ich durchaus ebenso scharf auftreten. Mit Sicherheit gibt es über die Jahre genug, was wir uns vorwerfen können. Es ist halt nicht zielführend. Goldwaage ist kacke.


    Mein Herz steht teils noch woanders. So recht kann ich mir mein Leben nicht ohne ihn vorstellen. Aber es gibt da diese andere Seite, die es mehr als schwer bis unerträglich macht. Ich möchte nicht am Ende meines Lebens da stehen, noch in Ehe, aber nicht gelebt. <- ich hoffe, dass ist verständlich ausgedrückt.


    So steh ich dazwischen, muss wahrscheinlich Verstand über Herz setzen und der Rest kommt von selbst.


    Wenn ich dem beratenden RA folge, dürften nicht allzu Angriffspunkte sein, wenn das Haus geregelt und wird auseinander dividiert sind.


    Da bietet Umgang höchstwahrscheinlich die breitere und interessantere Spielwiese *Ironie on*. Heißt, Faust in die Tasche, lächeln und gut durchkommen.

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    Lebe lieber ungewöhnlich

  • Gedanke zum gemeinsamen Kind:

    Hast Du Dir mal ausgerechnet, welchen "Verlust" Du hast aufgrund des gemeinsamen Kindes? Das ist nicht nur das nicht-verdiente Geld, sondern auch sonst mögliche Karriere-Schritte und Einbussen bei der Rente aufgrund der reduzierten Einzahlungen, z. B. bei TZ.

    Falls Ihr das vorher besprochen und entsprechend geregelt habt, okey, aber für das gemeinsame Kind steckt leider noch immer meist die Frau zurück, der Vater macht Karriere....