Meist beginnt es schleppend im September.
Die Tage werden kürzer und die dunkle Zeit nimmt ihre
Fahrt auf.
Im Oktober oft viel schlechtes Wetter, Regen rinnt herab.
Der Hund will nicht mal zu seiner Runde.
Ab Mitte November kneife ich die Ar....backen zusammen und
backe wie ein Weltmeister, gilt es doch der Dunkelheit Einhalt zu gebieten.
Und dann, jedes Jahr wieder, Anfang Dezember habe ich verloren, gebe ich auf.
Ich will keine Zeit haben zum Denken, zum Miteinander gestalten.
Ich kann ja nicht mal mich gerade denken, geschweige denn, zu gestalten.
Also: Hochsaison für die Nervenärztin.
Nur helfen die Pillen nicht, durch die Dunkelheit zu hüpfen.
Jedes Jahr wieder die gleiche Gülle...
Geschenke sind liebevoll verpackt (wobei ich das "liebevoll verpackt" mir abgeschaut hab)
Der Baum steht in der Stube und breitet nun seine Blätter aus.
Morgen,
Morgen schmücken ihn dann die Kinder und dann wird gespielt, die Tiere im Wald bedacht und dann ist Bescherung.
Ein seit Jahrzehnten gut strukturierter Plan, um "über die eigenen Runden zu kommen.
Ich hasse Weihnachten- und es fühlt sich gut an, das hier aussprechen zu können.
Bin nicht böse oder schlecht, bin nur rausgefallen aus der normalen Welt und finde nur vereinzelt Bruchstücke
für ein Leben mit wirklich Sinn.
Ich hab viel gekämpft und kämpfe immer noch, hab alle meine Federn lassen müssen und bin nun dünnhäutig und nackt.
Aber ich lebe noch, das Leben einer vor Jahrzehnten verstoßenen Kreatur.
Ich habe mir das nicht ausgesucht, ich war das einfach.
Und als alles nichts mehr half, habe ich meinen Namen geschrien, im Park, bei Nacht, damit auch wirklich, wirklich keiner das hört.
Heute:
Die Diagnosen stehen seit einigen Jahren.
Der Schock über diese, hat mich motiviert.
Ich habe eine Ausbildung gemacht und anderen das gegeben, was ich nie bekommen habe.
Und ich dachte, das reicht.
Tut es nicht....
DIESMAL möchte ich bitte einen Platz in einer Einrichtung mit Traumaerfahrung.
DIESMAL gehe ich nicht wieder mit meinen Stimmen im Kopf einfach nur Heim.
DIESMAL sollen Menschen verstehen, kapieren, es auf den Schirm kriegen, dass ich so das
nicht mehr weiterleben kann.
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Weihnachten ist nicht so mein Fall.
Wer mich kennt, den müsste aufgefallen sein, dass sich um mein Ich schon einiges wirklich verändert hat,
oder meine eigene Wahrnehmung ist Müll.
Tut mir Leid fürs Auskotzen