Eltern-LehrerInnen-Frust-Freude-Faden.....einfach so :)

  • In Hessen ist viel möglich, fraglich was dem Kind hilft….

    mein Kind zieht mehr Energie zur Top 5 der Klasse zu gehören - in welcher Schulform auch inmer.

    Der Versuch G9 ist bei uns während Corona gescheitert - immer im letzten 1/3 zerrte an den Nerven aller Beteiligten.

    Bei uns gab es allerdings zwischen der 6-10 noch rege Klassenwechsel incl. Schulform.


    Siri2012 das Gefühl der Benachteiligung/Rassismus würde mich nachgehen mit der Stufenleitung - vielleicht anderes formulieren - nachvollziehbare Noten Vergabe…

    Memo an mich- bei ü. 70 % Migrationshintergrund ist es echt dankbar - da wird niemand auf Grund seiner Herkunft/Elternteile usw diskriminiert, da zählt nur noch der Schüler

  • Es ist ja nur ein Verdacht...

    Ich bin der Meinung, er kann durchaus zur Realschule gehen und nicht gleich abzuschreiben.


    Mittlerweile hat sich sein Lehrer gemeldet, zusammenfassend: man wolle Kind nicht überfordern und seine Leistungen seien schwankend.


    Kind ist total fertig, er hat das Ziel nicht erreicht, auf das wir uns vor 2 Jahren geeignet haben - Mindestanforderung Realschule. Er hofft aber auf die erneute Klassenkonferenz im Mai und will sich mehr anstrengen.

  • Siri,


    Eine Gesamtschule ist keine Alternative?

    Dort ist ja das System Durchlässigkeit und er könnte in den guten Fächern die a- Kurse besuchen und mit etwas Zeit auf den realschulabschluss zustehen.


    In Hesse ist das System doch so durchlässig, dass er die Schulabschluss auch aufeinander aufbauend machen kann. Hat mein Sohn auch gemacht. Und war im Endeffekt zwar insgesamt 2 Jahre länger, aber mit viel weniger Stress und Druck

    Prüft aber alles, und nehmt nur an, was gut ist. (1.Thess. 5,21)

  • Das kommt auf die Gesamtschule an. In unserem Kreis gibt es leider kaum integrierte Gesamtschulen, wo man dieses Kurssystem hat. Es gibt fast nur kooperative Gesamtschulen, eigentlich drei Schulen unter einem Dach, klare Trennung zwischen Hauptschule, Realschule und Gymnasium. Da muss man von Anfang an eine Entscheidung treffen und kommt da dann - meine Erfahrung - auch kaum mehr raus. Zumindest nicht nach oben, runter geht immer.

  • Kind ist auf einer Gesamtschule, aber die ist kooperativ - einzige Möglichkeit bestünde darin den erweiterten Hauptschulabschluss machen und hoffen dass man in die 10te Klasse gehen kann. Dann kommt man gleich in die Prüfungsvorbereitung, was auch semioptimal ist.

    Das kommt auf die Gesamtschule an. In unserem Kreis gibt es leider kaum integrierte Gesamtschulen, wo man dieses Kurssystem hat. Es gibt fast nur kooperative Gesamtschulen, eigentlich drei Schulen unter einem Dach, klare Trennung zwischen Hauptschule, Realschule und Gymnasium. Da muss man von Anfang an eine Entscheidung treffen und kommt da dann - meine Erfahrung - auch kaum mehr raus. Zumindest nicht nach oben, runter geht immer.

    Genau deshalb will ich ja, dass er in die Realschule eingeschult wird.


    Zumal ich generell wenig von dem Leistungsniveau der Hauptschule bei uns halte - es generell, dass die Kids nur auf Arbeit getrimmt werden und ihnen keine schulische Aufstiegschancen angeboten werden.


    Die integrative Gesamtschule die möglich ist, ist gelinde gesagt der letzte Schrott. Auch was mit den Programmen von Mobbing und Gewalt an Schulen zu tun hat - statt täterorientiert zu arbeiten, werden die Opfer zu Änderungen gezwungen/ bei ihnen das Problem gesehen.

  • Sollte die Entscheidung der Schule bleiben, muss die Hauptschule besucht werden.

    Dann steht es Kind am Ende nur noch frei eine 2 jährige Berufsfachschule mit mittlerer Reife zu besuchen - und ist dann allen ein Jahr zurück und der Abschluss auf diesem Wege wird bei vielen Ausbildungsbetrieben unbeliebt. Der einzige Vorteil, die Kids sind dann fast volljährig und die Untersuchung wegen JuArbSch fällt weg.

  • Das würde ich so nicht sehen, da tut sich gerade unheimlich viel.
    Gerade die beruflichen Schulen bieten viele Möglichkeiten.

    Das Jahr mehr oder weniger macht es auch nicht - meine war immer eine der jüngsten, nach der freiwilligen Wiederholung ist sie noch lange nicht die älteste.

    Die Wege der Kids sind heute viel vielfältiger - kaum jemand geht nach der 9. oder 10. direkt in die Ausbildung.

    Die Betriebe sind froh um jeden Bewerber und schauen sich die Kids genau an - da rechnet keiner die Schullaufbahn durch oder verlässt sich auf Noten|Abschlüsse - da müssen die Kids schon mit Interesse punkten.

    Dazwischen liegt auch noch ein Pubertät - und Peergroup - da würde ich schauen, wo findet er Anschluss? Können sich die Kids unkompliziert treffen oder gemeinsame Hobbys ausüben?

    Die Zeiten von peinlichen Mama Taxi sind vorbei.

    Gibt es einen Ganztag mit guter Unterstützung bei den Hausaufgaben? Bei uns machen das oft Abiturienten die ein FSJ im Ganztag absolvieren - und es gibt auch Spezial Kurse für Bereiche in den das Kind besondere Fähigkeiten hat.

    Wenn sich der Junior nicht wohlfühlt wird es schwer mit der Motivation. Vielleicht gibt es ihm mehr Selbstvertrauen wenn er zu dem Klassenbesten gehört und nicht durchgereicht wird.

  • Kannst du ihn nicht für ein halbes Jahr zurückstellen lassen ?

    Wenn das noch geht....ist ja erst Anfang März.

    Das wird dann auch nicht wie sitzenbleiben gewertet.

    Bevor du mit dem Kopf durch die Wand gehst, überlege zuerst.........

    Was mache ich im Nebenzimmer ? (unbekannt)

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    tägl. Spruch von Ernst Ferstl:

    Das Wichtigste an der Zukunft ist die Zeit davor.

  • Das Jahr zurück, wenn er Hauptschule und dann in zwei Jahren den Realschulabschluss macht, ist kein Problem, das interessiert keinen.

    Dass in der Hauptschule die weitere schulische Laufbahn weniger gefördert wird und eher darauf gedrungen wird, dass das Kind eine Ausbildung anfängt, empfinde ich auch gerade so.

    Der Junior hat im letzten Zeugnis einen Durchschnitt von 2,16 gehabt und die Lehrerin hat mir nun mitgeteilt, dass sie Probleme sieht, dass er den Realschulabschluss oder auch nur den qualifizierenden Hauptschulabschluss schafft. What?

    Und auf der Berufsfachschule würde er sich bestimmt unwohl fühlen und nicht zurecht kommen...

    Du bist also nicht allein, Siri, mit solchen "schönen" Nachrichten der Lehrer.

    Ich überlege gerade noch, wie ich damit umgehe.

  • Mir kommt es einfach so vor, wie beim Jobcenter. Die meisten Hauptschüler werden gedrängt, arbeiten zu gehen und ein Leben in Sozialhilfe und Armut zu akzeptieren, denn zu mehr sind sie nicht vorgesehen.

    Und wer da ebenfalls mit in die Klasse kommen wird, das ist absolut kein Umgang (ugs und krass ausgedrückt: Totalversager). Kind meinte "mit den Idioten will ich nicht mehr zu Schule gehen" und ist unglücklich.

    Einfach zurückstellen ist keine Option, Kind ist nicht versetzungsgefährdet.

  • Meine Erfahrung ist, dass in der Hauptschule einige Kinder sind mit schwierigem Hintergrund, die eben kein richtiges Sozialverhalten gelernt haben.

    Und dann gibt es da einige Kinder, die gerne lernen wollen, aber nicht so leistungsstark sind. Die leiden dann unter den Zuständen in der Klasse, aber auch unter der Stigmatisierung von außen (Totalversager, Idioten).

    Ich würde tatsächlich hauptsächlich deswegen davon abraten, das Kind in die Hauptschule zu geben, wenn es eine andere Möglichkeit gibt. Ihr könntet ja beispielsweise erst einmal vorbeugende Maßnahmen veranlassen und schauen, ob das die Leistung verbessert.

  • Also, Voll-Granaten sind mir in den letzten Jahren in allen Schulzweigen begegnet und auch viele Lehrer die damit gut umgehen konnten und einige leider gar nicht - da wird es dann schwer.

    Bei uns arbeiten die Schulen aber mit Teams - auch der begleitende Sozial Pädagoge und die Fachkraft für berufliche Entwicklung sind Standard.

    Aus vielen Kindern, wenn sie sich nicht ganz verweigern, wird da wirklich das Max rausgeholt - ganz individuell.

  • Gerade nochmal nachgelesen 25% der Kinder mit Haupt-Realabschluss gehen direkt in eine Ausbildung - über 60 % in Übergangsbereiche/Hochschulreife - da ist also noch kein Weg vorgezeichnet.

    Der Anteil der Realschüler ist aber deutlich höher als der der Hauptschüler. Da würde mich die isolierte Zahl für die Hauptschüler interessieren.

  • Schaut euch mal die Dokumentation der Hessenschau über die Abschlussklasse Hauptschule und wie es bei 3 Jungs danach erging.

    Es ist noch heute für mich erschreckend, wie sich einige Jugendliche im nichts scheren und beratungsresistent sind. Und haben das Klischee des typischen Hauptschülers als Nichtsnutz voll bedient.


    Auch wurde in der nachfolgenden Berichterstattung darauf hingewiesen, dass es für diese Gruppe generell sehr schwer sei, eine gute Ausbildung und später gutbezahlte Arbeit zu finden.

  • Waren Einzelauswertungen - quasi fast das gleiche Ergebnis. Ist bei uns im Ort mit einer kooperativen Gesamtschule auch nicht anders. Die einen gehen in die 10. weiter - viele wechseln auf Fachschulen - direkt in die Ausbildung wüsste ich nur eine Handvoll - die haben dann aber auch gar keinen Bock mehr auf Schule und sind schon enttäuscht das sie noch zur Berufsschule müssen.
    Ohne Zahlen zu haben, die guten Schüler egal welcher Schulform finden leichter Perspektiven.
    Lieber ein guter Schulabschluss der leichter fiel und das Selbstbewusstsein fördert, als immer mit hängen und würgen… und selbst dann ist der Realabschluss nicht sicher - wenn die Noten nicht reichen - aber es war, aus meiner Sicht, unnötig schwer.

  • Schaut euch mal die Dokumentation der Hessenschau über die Abschlussklasse Hauptschule und wie es bei 3 Jungs danach erging.

    Es ist noch heute für mich erschreckend, wie sich einige Jugendliche im nichts scheren und beratungsresistent sind. Und haben das Klischee des typischen Hauptschülers als Nichtsnutz voll bedient.


    Auch wurde in der nachfolgenden Berichterstattung darauf hingewiesen, dass es für diese Gruppe generell sehr schwer sei, eine gute Ausbildung und später gutbezahlte Arbeit zu finden.

    Du siehst schon wieder alles nur negativ.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Wenn der Sohn das nur ansatzweise so kommuniziert bekommt, dann ist das sehr viel druck und entmutigent.


    Nicht jeder braucht Abitur. Handwerker sind froh über junge Bewerber, man kann den Meister machen. Oder, oder, oder... .

    Der Lebensweg ist doch noch offen.