vermutlich ein Allerweltsproblem ... brauche trotzdem Rat und Hilfe

  • Hallo zusammen,


    ich habe zwei Kinder (Tochter (7) und Sohn (4)) und lebe in einem Dorf bei Uelzen. Der Vater meiner Kinder hat nach unserer Scheidung Sommer 2016 unser gemeinsames Haus übernommen und ich bin in eine Wohnung in der Nähe gezogen. Unsere Tochter geht in die Schule und unser Sohn in den örtlichen Kindergarten. Wir haben uns bisher sehr gut die Kinderbetreuung geteilt. Die Kinder sind sogar mehr beim Papa als bei mir. Normalerweise sind die Kinder 4 Nächte die Woche beim Papa, unsere Große häufig noch öfter ... und 3 Nächte bei mir. Den Kindern hat es nie Probleme bereitet ... der Vater und ich verstehen uns bezüglich der Kinder sehr gut und wir waren auch, bis auf die Scheidung, nie vor Gericht. Getrennt sind wir seit etwa zwei Jahren ... und seit dem praktizieren wir dieses Betreuungsmodell.


    Nun ändert sich aber meine Lebenssituation. Ich habe einen Lebenspartner ... seit etwa 1 Jahr ... und möchte nun zu ihm ziehen. Allerdings wohnt der etwa 80km entfernt. Ich pendele jetzt auch schon 3x wöchentlich rund 50km zur Arbeit und bin die Zeit, wenn die Kids beim Papa sind, bei meinem Partner. Ich möchte meine Tochter beim Papa lassen und meinen Sohn mit in den Haushalt meines Partners nehmen. Durch meinen Umzug verlängert sich mein Arbeitsweg noch mehr aber das kompensiere ich dadurch, dass ich auf Arbeit mit den Stunden runtergehe. Leider habe ich in der Stadt meines neuen Partners keine Familie. Der Kindsvater hat seine ganze Familie um sich herum ... Cousin und Cousine leben in unmittelbarer Nähe, auch seine Eltern. Er wird das mit der Großen schon packen. Aber den Kleinen will ich mitnehmen.


    Ich fürchte, das der Kindsvater da etwas dagegen haben könnte. Was kann da seitens des Kindsvaters auf mich zukommen? Er hat nämlich angedeutet, das er nicht zustimmt das mein Kleiner umziehen darf ... Kontinuität, soziales Umfeld, funktionierendes Betreuungs-/Umgangsmodell ... bla bla bla


    Habe ich kein Recht darauf glücklich zu werden?

  • Habe ich kein Recht darauf glücklich zu werden?

    Ja natürlich hast du das.


    Alle anderen aber auch...


    Bist du sicher, dass es deinen Jungen glücklich macht, wenn er von seiner Schwester und seinem Vater so weit weg ist? Bist du sicher, dass die Schwester glücklich ist, wenn der Bruder so weit weg ist? Bist du sicher, dass der Vater glücklich ist, wenn der Sohn so weit weg ist?

    *********************************
    Ihr kennt bestimmt auch diese eine Person, die ihr bei einer Zombie Apokalypse sofort erschießen würdet.
    Egal ob Zombie oder nicht...

  • ... ist glücklich, wenn ich stabil und glücklich bin. Von daher tut dem Kind mein neuer Partner sehr sehr gut. Er ist ein ein sehr empathischer und guter Mensch. Es fühlt sich alles richtig an. Und dann kann es doch nicht falsch sein?

  • Ich kann mich da Lilli nur anschließen. Was ist dann mit Deiner Tochter, sieht sie Dich dann nur alle 14 Tage am Wochenende und den Bruder dann auch nur am Wochenende? Und Dein Sohn? Muss dann den Ortswechsel verkraften, vermisst Vater und Tochter und "muss" einen neuen Mann im Haushalt akzeptieren.


    Wenn Dein Partner keine Familie in dem Ort hat, dann könnte er ja vielleicht zu Dir ziehen, bzw. ihr sucht Euch an Deinem Ort etwas gemeinsames.

  • ... nicht in Frage. Ja, ich würde meine Große dann alle zwei Wochen bei mir haben ... und mein Kleiner wäre alle zwei Wochen beim Kindsvater.


    Ich habe dort keine Familie. Mein Partner hat dort Familie


  • Bist du sicher, dass es deinen Jungen glücklich macht, wenn er von seiner Schwester und seinem Vater so weit weg ist? Bist du sicher, dass die Schwester glücklich ist, wenn der Bruder so weit weg ist? Bist du sicher, dass der Vater glücklich ist, wenn der Sohn so weit weg ist?

    Gibts nicht das ungeschriebene Gesetz "Geschwister trennt man nicht!" ? Ich stell mir das schwierig vor wenn der KV da nicht voll mitzieht.

  • Schwere Situation - aus meiner Sicht


    - ich würde die Geschwister nicht trennen wollen
    - die Tochter nur alle 14 Tage wäre mir zu weniger
    - mehr Fahrtweg/Zeit & Kosten
    - weniger Einkommen/mehr Abhängigkeit
    - dazu ein Patchwork-Streß


    auch wenn ich deinen Wunsch nach deinem Partner verstehen kann - das ist schon ein großes Päckchen.
    Zudem deine Tochter wahrscheinlich die Wochenenden mit zunehmenden Alter noch mit anderen Dingen füllt - da sind 80 km dann schon eine Hausnummer.


    Warum kommt für ihn ein Umzug nicht in Frage?

  • Hallo
    Aus welchem Grund kommt für deinen neuen Partner ein Umzug nicht in Frage ? Aus welchem Grund lasst ihr das Ganze nicht so wie es gerade ist ? Es klingt für alle Beteiligten doch gerade sehr gut so wie es ist. Dein Wegzug klingt so als würde es dann für alle sehr kompliziert werden.

  • Was kann da seitens des Kindsvaters auf mich zukommen?


    Der KV kann das alleinige ABR beantragen.


    Er hat auch gute Chancen damit durchzukommen, da er die überwiegende Betreuungszeit übernommen hat nach eurer Trennung.


    Die Kinder sind sogar mehr beim Papa als bei mir.


    Hinzu käme dass bei deinem Umzug die Kinder, die ja doch noch recht jung sind getrennt würden. Dir mag das jetzt nicht so dramatisch erscheinen, aber es ist glaube ich schon etwas was in Kindern eine Spur hinterlässt, wenn die Mutter ein Kind nicht mit nimmt.


    Ich kann schon verstehen, dass du gern mit deinem Freund zusammen ziehen möchtest.


    An Stelle des KV, würde ich dies in dieser Konstellation aber so auch verhindern wollen.

  • mein Kind


    Es ist nicht dein Kind, es ist euer Kind.


    Zitat

    ... ist glücklich, wenn ich stabil und glücklich bin.


    Das ist ein Trugschluß. Ein Kind ist eine eigenständige Person, mit eigenen Gefühlen und Bedürfnissen. Natürlich profitiert ein Kind davon, dass es der Mutter und dem Vater gut geht. Aber nicht automtaisch ist es nur dann glücklich, wenn du stabil und glücklich bist.


    Es kann genauso gut todunglücklich sein, weil es von Papa und Schwester so weit weg lebt.


    Du und dein Ex, ihr werdet euch zusammensetzen müssen und eine Lösung finden.
    Bisher habt ihr ein WM (teilweise betreut der KV sogar mehr als du) gelebt und es ist wohl auch für die beiden Kinder gut und sie fühlen sich wohl dabei.


    Natürlich sollst und darfst du glücklich werden, dabei musst du aber eben auch die Bedürfnisse eurer Kinder berücksichtigen.


    Und da dem einen Kind mehr oder weniger den Vater zu nehmen und dem anderen die Mutter und den Kindern untereinander das Geschwisrerkin ist die denkbar schlechteste Lösung.


    Ich würde mit meinem Partner darüber reden ,ob nicht er zu dir ziehen kann, oder ob ihr auf halben Weg eine Wohnung finden könnt, die das WM weitehrin möglich macht, aber auch die Fahrtzeiten zur Arbeit für euch beide nicht übermäßig lange macht.


    Über den Kopf deines Ex soltest du das auf keinen Fall entscheiden, es könnte nach hinten losgehen und beide Kinder dann beim Vater leben

  • Hallo,


    Ich finde auch, dass es die beste Möglichkeit wäre, in der Nähe zu bleiben.


    Wenn der Vater dem Umzug des einen Kindes nicht zustimmt, hast Du schlechte Karten.


    Oder Du lässt beide Kinder beim Vater, musst nicht so viel pendeln, brauchst deshalb auch nicht reduzieren arbeitstechnisch ( Barunterhalt für beide Kinder) und holst die zwei alle 14 Tage. Oder je nachdem wie ihr euch da besprecht. Das ist kein Verbrechen, die Kinder beim Vater zu lassen. Sie sind ja da bestimmt gut aufgehoben, wenn sie jetzt schon so oft dort sind.


    Belaste mit solchen Sachen nicht die gute Elternbeziehung, wäre so mein Rat an Dich.
    Sonst könnte sich Dein Hochgefühl grad ganz schnell ins Gegenteil drehen.

    Grüsse Tani :wink



    Du bist nicht das was Du sagst, sondern das was Du tust!

  • ...mein Kind ist glücklich, wenn ich stabil und glücklich bin.


    Schon. Aber nicht ausschließlich.
    Das alleine reicht sicher nicht für deinen Sohn zum glücklich sein.

    Von daher tut dem Kind mein neuer Partner sehr sehr gut. Er ist ein ein sehr empathischer und guter Mensch.


    Das ist schön.
    Aber das hat mit deinem Problem nicht so wirklich was zu tun. Um deinen neuen Partner und darum, wie dein Sohn sich mit ihm versteht, geht es dabei nur ganz nebensächlich.


    Es fühlt sich alles richtig an. Und dann kann es doch nicht falsch sein?


    Es fühlt sich für dich richtig an. Natürlich kann es dann trotzdem für alle anderen falsch sein.


    Ja, ich würde meine Große dann alle zwei Wochen bei mir haben ... und mein Kleiner wäre alle zwei Wochen beim Kindsvater.


    Das würde bedeuten, dass die Kinder sich gar nicht mehr sehen?


    Ganz ehrlich: für mich hört sich dein Plan gar nicht gut an. Ich weiß ja nur das, was du bisher geschrieben hast. Und wenn da jetzt nicht noch irgendwas anderes rauskommt (manchmal kommen nach einigen Posts immer noch neue Informationen), dann würde ich dir raten, nach einer anderen Lösung zu suchen!

    *********************************
    Ihr kennt bestimmt auch diese eine Person, die ihr bei einer Zombie Apokalypse sofort erschießen würdet.
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  • Du müsstest mit umzug mehr fahren als jetzt? Weil du ja an deinem jetzigen Wohnort arbeitest. Dann würde ich ja lieber bleiben wo ich bin und in Summe weniger fahren. 4 mal die woche kannst ja eh bei Freund schlafen. 1-2 mal kann er kommen und die eine getrennte Nacht wird ja zu schaffen sein. Wenn der Sohn jetzt öfters beim Vater ist als bei dir, wäre es auch eine Möglichkeit beide Kinder zum Vater zu lassen. Und du kannst ziehen.

  • Ich fürchte, das der Kindsvater da etwas dagegen haben könnte. Was kann da seitens des Kindsvaters auf mich zukommen? Er hat nämlich angedeutet, das er nicht zustimmt das mein Kleiner umziehen darf ... Kontinuität, soziales Umfeld, funktionierendes Betreuungs-/Umgangsmodell ... bla bla bla


    Habe ich kein Recht darauf glücklich zu werden?


    Das ist aus Sicht des KV nicht "bla bla bla" Bist Du Dir sicher, dass Du die Geschwister trennen möchtest? Warum so schnell zusammen ziehen? Hast Du schon mal den "Patchwork-Alltag" mit Deinem Freund getestet? So mancher symphatische, emphatische, einfühlsame Mann etc. (die Liste ließ sich beliebig erweitern) war dann schnell überfordert...

    Alles, was Ihr also von anderen erwartet, dass tut auch Ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten Mt 7,12

    Einmal editiert, zuletzt von Nicole39 ()

  • Hallo,


    es ist eine besch...ne Situation. Ich sag Dir ganz offen, sollte der KV damit nicht einverstanden sein, ist es sehr schwierig. Gerade da der KV den Großteil der Kindesbetreuung übernommen hat und dem Kind Kontinuität bietet, wirst du vor dem Familiengericht schlechte Karten haben, wenn er das ABR beantragt. Wenn Du Dich also nicht einigen kannst mit dem KV und du das Kind nicht beim Vater lassen möchtest, dann solltest Du das vergessen. Der Vater hat sehr gute Chancen das ABR zu bekommen unter diesen Voraussetzungen. Ich selbst hab das im letzten Jahr durch gemacht und es war ein sehr langer, teurer und schmutziger Kampf, allerdings waren die Bedingungen bei mir nicht gleich - trotzdem hab ich Blut und Wasser schwitzen müssen. Die Gerichte wollen nur sehr ungern entscheiden und es ist nicht mehr so selten, dass wenn der KV sich in der Vergangenheit gut um die Kinder gekümmert hat, er die Kinder dann auch behalten darf. Kann der neue Partner nicht zu Euch ziehen?

  • Ja, ich müsste beruflich noch mehr fahren ... aber ich hätte nur noch 2 Anlaufpunkte. Jetzt habe ich 3 .... Arbeit (circa 50km) meine Behausung für die Kinder bei Uelzen und mein Partner ... circa 80km entgegengesetzt der Arbeit.


    Nein, es wird auf garkeinen Fall stattfinden, das mein Freund zu mir zieht oder aus seiner Stadt weggeht. Dafür gibt es schwere Gründe .... nicht zu letzt seine Arbeit. Ich will ihm das nicht zumuten. Er hat dort zuviel zu verlieren. Lieber gehe ich zu ihm. Mich hält hier eh nichts. Und wenn mein Kind mitkommt fällt es mir leicht.


    Nein die Kinder würden sich jedes Wochenende sehen weil ich will dass je ein Kind bei seinem Geschwisterkind im mütterlichen oder väterlichen Elternhaus ist. Also jedes Elternteil jedes zweite Wochenende beide Kinder bei sich hat und somit Qualitätszeit mit beiden Kindern hat anstatt nur Alltag.


    Der Kindsvater soll das Kind einmal zu mir bringen und ich bringe es dann zurück. So will ich das. Ein Kind ist im Alltag bei einem Elternteil und verbringt alle zwei Wochen Qualitätszeit mit seinem Geschwisterkind und dem anderen Elternteil.

  • Mir ist schleierhaft, wieso du die Kinder trennen willst. Warum möchtest du nicht beide mitnehmen? Versteh ich nicht so.
    Also für mich käme nur in Frage beide mit, oder beide hier. Da du vermutlich das eine nicht durchsetzen wirst, wäre für mich die Konsequenz, entweder Partner zieht zu mir, oder es gibt kein Zusammenzug. Da für mich persönlich die Nähe zu den Kindern immer mehr Vorrang hätte, bis zu einem gewissen Alter, mit Volljährigkeit vielleicht nicht mehr.


    Aber Kinder trennen und eines mitnehmen??? Wird nicht klappen, wer soll das nachvollziehen können.

  • Hallo Kerstin, tut mir leid dir das so sagen zu müssen aber die Familiengerichte interessiert nicht was DU willst. Man wird schauen was für das Kind besser ist und wer den engeren Draht zum Kind hat - man wird einen Verfahrensbeistand bestellen und der wir auch die Kinder befragen und ein Gutachten erstellen und wenn Du dort mit "ich will aber" und "mir fällt es leichter, wenn ich das jüngere Kind mitnehme" argumentierst, dann kannst Du die Sache gleich knicken. Das nimmt so kein gutes Ende. Es lohnt sich immer zu kämpfen aber spiel mit dem Gedanken, dass du hierbei beide Kinder an den KV verlieren könntest. Ich will Dich nur schützen, dass Du am Ende mit leeren Händen da stehst!

    2 Mal editiert, zuletzt von Ratsuchend37 ()


  • Natürlich sollst und darfst du glücklich werden, dabei musst du aber eben auch die Bedürfnisse eurer Kinder berücksichtigen.

    Ich berücksichtige doch das Wohl der Kinder :-) ... unsere Tochter sagt offen, dass sie lieber beim Vater leben möchte und ich stehe ihr nicht im Weg .... der Kleine hängt sehr an mir und dann nehme ich ihn natürlich mit. Im Alltag verbringen sie doch eh keine Zeit miteinander ... es sind doch nur die Abende die sie sich sehen. Die Qualitätszeit für sie wäre am Wochenende.