Studium in fremder Stadt - wenn die erwachsenen Kinder ausziehen (müssen)

  • Hallo zusammen!


    Ich war in den letzten Tagen bei meiner Familie in einer "typischen" Uni- und Studentenstadt. Meine Tochter ist mittlerweile 18 Jahre alt, macht nächstes Jahr ihr Abi und hat einen Studienwunsch, den sie sich hier in der näheren Umgebung nicht erfüllen kann.


    Sie wird also - vorausgesetzt, sie bekommt einen Studienplatz - ausziehen.


    Und nun? Es gibt ja diverse Möglichkeiten... WG, Wohnheim, eigenes Zimmer / Wohnung. Wie viel brauchen die "Kinder" zum Leben? Wie viel bekommen sie? Wie viel haben eure (erwachsenen, studierenden) Kinder im Monat zur Verfügung?


    Ich habe keinen blassen Schimmer, habe aber sehr wohl mächtig über die Wohnungs- und Zimmerpreise gestaunt... In den "typiscjhen" Unistädten (nur mal so als Beispiele Tübingen, Göttingen, Freiburg, Köln... ) sind die Preise offensichtlich horrende...


    Lg, Maumau


    PS: mal abgesehen davon... dass ich mir aktuell noch so gar nicht vorstellen kann, mein Töchterlein ziehen zu lassen :rolleyes2::rotwerd;(:(

  • Mein Sohn studiert auch in einer anderen Stadt. Er lebt dort in einer WG mit einem Freund. Mit dem, was er von mir bekommt plus noch etwas von seinem Großvater kommt er ganz gut über die Runden, für mehr müsste er dann jobben gehen, was er jetzt sowieso plant.


    Die Preise zum Leben können manchmal wirklich hoch sein.

  • Mein Sohn studiert in Leipzig und zahlt für 2ZKB 395,- warm. Ich bin recht großzügig im Unterhalt, weil ich es als Student nicht schön fand, immer jeden Cent 3x umdrehen zu müssen und das meinem Sohn ersparen will. 400,- kommen als KU vom Papa dazu.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Kaj, zahlst du Wohnung plus Unterhalt?


    Ich schätze.... sie wird 435 monatlich vom KV bekommen und ich werde wohl auch um die 400 drauflegen. Aber das wird finanziell ziemlich weh tun.


    Wie sieht das bei euch aus?


    Aktuell ist es übrigens so, dass sie 25 € Taschengeld bekommt. Kleidung, Auto, Handy zahle überwiegend ich. Aber sie jobbt auch nebenbei.

  • Ich zahle so viel wie der KV plus das Kindergeld.
    Die Wohnung hat übrigens 50 qm.


    Im Osten ist Wohnraum oft günstiger (außer in Jena), die Unis sind aber klasse.

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  • off topic - bewerben fürs Deutschlandstudium... = 300,- mtl., wenns klappt
    oder für ein anderes


    im Studium als SHK (= studentische Hilfskraft) nebenbei arbeiten an der FH oder Uni

  • Über 800 Euro? Ein Träumchen! So viel hatte ich mit Nebenjob, Bafög und dem, was ich von meinen Eltern bekommen habe, oft nicht. Und das ist noch nicht sooo lange her (ungefähr 4 Jahre, seit ich nix mehr von meinen Eltern bekomme). Ich hab übrigens in Köln studiert, wir haben die Miete durch 2 geteilt und so war ich bei ~400 Euronen warm.

    Ich bin eine Mutter - und was ist deine Superkraft?

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  • Studentenwohnheim ist das Gunstigste und am Anfang auch super um neue Kontakte zu knüpfen.


    Google mal beim Studentenwerk der Stadt auf der Homepage.


    Nebenbei arbeiten ist zum Berufslebensluft schnuppern nicht schlecht. Allerdings nicht für den Grundbedürfnisse, sondern für die Extras.
    Mir hat es nicht geschadet, sondern im weiteren Berufsleben sehr gut weitergeholfen.
    Ich hab in der Altenpflege, im Büro, an der Rezeption, als Tutor, Putze, Verkäufern...usw. gejobbt.

  • Einen Platz im Studentenwohnheim zu bekommen, ist leider nicht unbedingt einfach.Ein Teil der Zimmer wird für Austauschstudenten aus dem Ausland vorgehalten. Ich habe da auch schlechte Erfahrungen mit Lärm und Diebstahl gemacht. Zum Eingewöhnen und in Ruhe eine andere Bleibe suchen sind Wohnheime aber gut.


    Mein Sohn jobbt übrigens auch. Im Unterschied dazu musste ich arbeiten, um etwas zu essen und ein Dach überm Kopf zu haben.

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  • Der BAföG-Regelsatz wird ab Herbstsemester für nicht Zuhause lebende Studenten auf 735,- Euro angesetzt. Das wäre so ein "Pi- mal Daumen"-Betrag, der einem Studenten auch von seinen Eltern zur Verfügung stehen müsste, um sehr knapp hinzukommen.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Danke für eure Antworten!735 - 800 € ist eine Zahl, mit der ich was anfangen kann. Bei uns damals war es übrigens ziemlich genau die Hälfte: mit 800 DM war man gut dabei.


    Problem an der ganzen Sache: sie will Medizin studieren... das läuft dann über NC und Auswahl - je nach Studienort unterschiedlich gewichtet. Eine 1,3 im Abi zu schaffen, ist eine Hausnummer. Daher gehe ich davon aus, dass sie erst kurz vor knapp erfahren wird, ob sie einen Platz bekommen hat und wo das sein wird. Werden Wohnheimplätze nicht relativ früh vergeben, bzw. existieren da nicht lange Wartezeiten? Kaj, du schriebst ja sowas auch?!


    Bei uns damals... war vieles anders... aber ich bin mir auch ziemlich sicher, dass unsere Ansprüche damals bei weitem nicht so hoch waren. Ich hatte zeiweise ein Zimmerchen zur Untermiete bei einer älteren Dame... als ich dann meine erste eigene Wohnung mit Kochzeile (keine eigene Küche) und vor allem: mit eigenem Bad bekam, war das irre ^^ . Es waren 32 m2 in mieser Wohnlage,aber dennoch sooooo schön...

  • Zwar kann man manchmal "ungefähr" ausrechnen bzw. taktieren, wo man zum Studium landen könnte - Fakt ist aber, dass man oft erst 14 Tage vor Semesterbeginn seinen Studienort genannt bekommt.


    Da beginnt dann das Hauen und Stechen um eine Unterkunft. Da Angebot und Nachfrage den Mietpreis regeln, werden oft die "letzten Hütten" zu deutlich überteuerten Preisen an die Studenten vermietet. So lange die Unis und die Zentrale Vergabestelle hier nicht aus ihrem Dornröschenschlaf aufwachen, wird sich an dieser misslichen Situation nichts ändern. (Ich habe vor einigen Jahrzehnten meinen über den NC vergebenen Studienort im Juli genannt bekommen und hatte immerhin 14 Wochen Zeit zur "Budensuche". Heute ist das alles computerisiert - und es wird Ende September erst bekannt gegeben. ) Fortschritt ist das alles nicht ...

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.



  • Wenn du bei den 400 Euro bei Auto, Klamotten, Nahrung und Nebenkosten raus bist, könnte sich das doch aufrechnen, oder?

  • Ein mir bekannter Arzt lässt seinen Sohn in Ungarn Medizin studieren. Da kommt man leichter rein und es ist insgesamt noch billiger als hier in Deutschland irgendwo. Sicher nicht für jeden eine Option.


    Ich finde es teilweise erschreckend, wie die Preise explodieren. Wobei ich auch sagen muss, dass studieren noch günstiger ist, als manch Schulausbildung. Ich war an einer medizinischen Berufsfachschule, an der es einen Ausbildungsgang gab, wo 500 Mark Schulgeld pro Monat bezahlt werden mussten. Mit Wohnheim, Taschengeld u d Fahrgeld kam da auch schon einiges zusammen.

  • Ja, an die Möglichkeit,erst mal im europäischen "Ausland" anzufangen, hatten wir auch bereits gedacht. Problem hier: teils exorbitant hohe Studiengebühren und auch das "Reinkommen" z.B. in Österreich ist nicht ganz so einfach.


    Es ist sooo komisch... vor 2-3 Jahren schien das alles noch soooo weit weg. Da war sie 15 oder 16 und hatte noch soooo viel Zeit. Jetzt ist sie 18 und in gut 1 Jahr definitiv ausgezogen, vorausgesetzt, sie bekommt einen Platz.


    Und falls nicht, wird sie mit irgendetwas Medizinischem überbrücken müssen. Soweit ich weiß, muss der KV ein Studium nach einer Ausbildung nur dann mitzahlen, wenn Ausbildung und Studium in direktem Zusammenhang stehen, richtig?


    Meine Große "weiß" seit ihrem ersten Kindergartenalter, dass sie Tiermedizin machen möchte. Tiermedizin geht nun aber auf Grund Allergien und Allergieneigung nicht, also ist sie umgeschwenkt auf Humanmedizin. Bei ihr ist das alles sonnenklar (so, wie es bei mir auch war, ich wusste auch lange vor dem Abi, was ich danach machen wollte). Bei meinem Sohn hingegegen... aber er hat ja noch Zeit :-D (Wirklich? 2 -3 Jahre ziehen verflixt schnell ins Land!!!).

  • zu den 735,- Bafögsatz für auswärtig lebende Studis
    davon wird das Kindergeld noch abgezogen
    wie auch beim Unterhalt



    Es gibt oft auch Schwarze Bretter mit Aushängen mit Wohnungsangeboten
    oder intern eine Wohnvermittlungsstelle
    einfach mal nachfragen, wenn man den Ort weiss

  • Ich habe in Göttingen studiert und direkt am Klinikum gewohnt (OT Weende). Für mein 25qm 1-Zimmer-Appartment musste ich ca. 270€ hinlegen... Ich habe von meinen Eltern Unterhalt ca. 650€ bekommen und mir nebenbei 300€ dazuverdient.
    Ich hatte keine Geldsorgen und konnte mir sogar ein Auto leisten...

    Mit Gruß :wink
    Vaquera


    Life is simple: Eat, sleep, ride... :love:

  • Damit kommt man in Göttingen jetzt leider nicht mehr hin!
    Die Mietpreise sind in den vergangenen Jahren wahnsinnig gestiegen . Man kann auf einen Wohnheimplatz in der Preisklasse auch sehr lange warten.
    Es gibt dort bei der Wohnugsgenossenschaft die Möglichkeit ein Zimmer zur Untermiete zu suchen, sich dort registrieren zu lassen. Da sind die Mieten noch vergleichsweise moderat.