Wie hält man die Trennungsphase - aus?

  • Guten Morgen,




    ich bin ja hier neu und recht aktiv... Mich würde interessieren, wie diejenigen, welche eine Trennung "erfolgreich" hinter sich gebracht haben, die Trennungsphase überstanden haben in der klar war man geht getrennter Wege wohnt aber noch zusammen. Mich macht das mittlerweile so fertig - nach Phasen erbitterter Streitereien, des Kalten Krieges und aktuell totaler Wortlosigkeit (wir können uns über nix einigen) glaube ich wirklich dass es erst voran geht, wenn wir räumlich getrennt sind. Daher richtet sich mein Augenmerk aktuell auf die Wohnungssuche und Klärung rechtlicher Sachen (Mietvertrag, ABR Kinder etc.) Das Ganze zerrt natürlich an den Nerven, war ja auch zu erwarten, aber ich fühl mich trotz Freunden und Familie einfach so allein damit, vieles mache ich heimlich, was mich total belastet, dann immer die Gratwanderung inwieweit die Kinder einbeziehen (Teenies), bin total angespannt und kann nachts kaum schlafen... Neulich ist mein Chef ins Büro geplatzt als ich gerade heulend am Telefon saß weil ich ne Wohnungsabsage für DIE Wohnung bekommen hatte (war jetzt nicht weiter schlimm wegen dem Chef, aber es wirkt sich halt auf alles aus was ich tue). Am schlimmsten finde ich dieses im Adrenalinrausch sein solange ich Dinge tue und dann das wieder in sich Zusammenfallen wenn was nicht geklappt hat.


    Um Trennungsschmerz oder so geht es mir jetzt erst mal nicht sondern die Angst vor dem Ausgang des Ganzen, den Folgen, der Unkenntnis was mein Mann plant... Kann nix mehr lesen und auch die sonst probaten Entspannungsmittel wie Kino etc funzen nicht, bin ständig in Gedanken, leider eher in so worst case Überlegungen was passiert wenn... Ich glaub wirklich wenn die räumliche Trennung durch wär, wäre es einfacher (finanziell nun gerade nicht, aber naja). Wie habt ihr das ausgehalten? Hat jemand Rat für mich?


    Danke allen dieblauefee

  • :knuddel


    Find mich eins zu eins in Deinen Worten wieder. Tagsüber hab ich nur funktioniert und von meiner Wut auf alles gelebt. Die hat mich aber gut voran getrieben. Abends dann das Zusammenklappen. Existenzängste, Sorgen um die Söhne usw. usw.


    Bei mir ging es erst bergauf mit dem Bezug einer Wohnung und deren Gestaltung. Das hat mich aufgebaut, mir in dieser Wohnung alles so zu machen wie ich wollte. Mein Ex mag keine dollen Farben, ne hellgelb gestrichene Küche war das höchste der Gefühle.


    Meine Wohnung war ein Farbenrausch und sie hat mich wirklich heilen lassen, ist zu meinem Kraftort geworden, weil sie mir eben allein gehört hat. Niemand der da auch nur nen Hauch von Anspruch und Reinreden drauf hatte.


    Ich denke auch wenn Ihr ne Wohnung gefunden habt und endlich der Abstand zum Ex da ist wird es besser, vorher wohl nicht.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • einfach "Augen zu" und durch. Von einen Tag zum anderen leben und "agieren". Dann die Hoffnung nicht verlieren, dass es irgendwann besser wird... :troest


    So habe ich es geschafft und lebe - bei Krisen - auch jetzt noch danach.


    Vor allem habe ich mir abgewöhnt, zu planen. Bringt eh nichts, es kommt sowieso anders, als man/frau denkt und plant... :lach

    Alles, was Ihr also von anderen erwartet, dass tut auch Ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten Mt 7,12

  • lächeln, atmen und heulen - so waren wohl die Wochen zwischen den Welten
    mit der Übernahme der neuen Wohnung wurde es einen Moment ruhiger,
    dann Abgabe der alten/gemeinsamen - das war nochmal ein Highlight
    danach in den Wochen wurde es besser, Policen und Post wurden getrennt
    dann haben wir ca. noch ein halbes Jahr Befindlichkeiten gegeneinander gehabt,
    gerade was den Umgang des Kindes betraf - aber dann, dann wurde es ruhiger und
    normaler....


    durch diese Phase mußt du durch - leider - allerdings wird einem auch an vielen Stellen
    wieder bewußt das es gute Gründe gibt, für diese Trennung

  • Vielleicht hat es der Elternteil einfacher, von dem die Trennung ausging. Aber vielleicht ist es auch hilfreich, wenn man sich selber klar wird, dass die Trennung sein MUSS und kein Schicksal ist. Mir haben in der Zeit liebe Menschen geholfen, die mir einfach nur zugehört haben, wo ich wusste: ich bin nicht allein, und es lohnt sich, nach vorne zu schauen, ohne sich zu viele Gedanken zu machen, was wohl der andere Elternteil im Schilde führt. Sobald ich eine neue Wohnung gefunden hatte, war der räumliche Abstand auf jeden Fall hilfreich, um nicht ständig (bei geteilter Wohnung) dem anderen Elternteil über den Weg zu laufen. Es ging sogar soweit, dass ich mich bemüht habe, nicht zuhause zu sein, wenn die Mutter meiner Kinder zuhause war ... ich habe versucht, über alledem einen kühlen Kopf zu bewahren, trotz Gerichtsverfahren und anderen unschönen Dingen.

  • Immer nur ein Problem nach dem anderen ! Du kannst den Knoten nicht sofort lösen und alles auf einmal regeln - lass´ Dir Zeit bei weniger wichtigen Dingen.


    Ich hab mir immer Listen geschrieben und mich gefreut, wenn ich wieder einen Haken machen konnte.
    Wie schon gesagt: immer von Tag zu Tag und immer ein Problem nach dem anderen ! :)

  • Mit seinem Auszug wurde es besser. Wir haben dann die Räume anders gestrichen, das half optisch. Zum Teil die Möbel umgestellt, denn radikal wollte und konnte ich nichts ändern (wegen der Kids).


    Man durchläuft unterschiedliche Phasen. Mir hat geholfen, über die Trennung zu reden, er wollte alles unter den Teppich kehren... offiziell auseinandergelebt. Dabei war bereits eine Andere am Start.


    Auf der einen Seite war/bin ich froh, dass die Kids älter waren/sind, es war aber für alle ein großer Einschnitt.


    Mittlerweile ist Ruhe eingekehrt. aber das hat gedauert.


    Wie ist es bei Euch? Was sagen Eure Kinder zur Situation?


    Eine neue Whg enspannt sicher die Situation.

  • @ Hexenmama: Ich denke die Kinder wollen vor allem Ruhe. Der Große sagt: das ist deine Entscheidung, das müsst ihr regeln (Recht hat er) wobei er nicht weiß dass die Trennung durch seinen Vater erfolgte bzw. ausgesprochen wurde - gehandelt hat er ja nict, sondern blockiert statt dessen das Wohnzimmer. Das ist so zum Kotzen, wir können die Wohnung eigentlich gar nicht richtig nutzen. Die Jüngere kennt ja gar kein harmonisches Miteinander der Eltern (hat mir vor ein paar Jahren schon mal gesagt: warum suchst du dir nicht jemanden, der dir Blumen zum Valentinstag schenkt !!!) :brille ist ganz pragmatisch und spekuliert auf ein größeres Kinderzimmer in ner neuen Wohnung. Sie findet das nicht schlimm, wenn die Eltern nicht zusammenwohnen, sagt sie. Nur bitte keine Scheidung. Auf meine Frage warum das dennnicht: weil dann alle Erinnerungen nichts mehr wert sind - heul ;(

  • :knuddel wie alt sind beide ?


    Ersteinmal steht das Trennungsjahr an, dann seht ihr weiter. Wer die Scheidung einreicht, wird man sehen. Das wird auch deine Tochter irgendwann einsehen. Sei froh, dass du arbeitest, das lenkt ab. Kenne das aber auch an der Grenze zu sein und dort die Tränen in den Augen zu haben, einfach nicht zu wissen, wie geht es weiter.


    Aber es geht weiter..., langsam. Schritt für Schritt. Wenn ihr eine eigene Whg habt, wird es einfacher. Nur Mut. :knuddel

  • Aushalten kann man das gar nicht - nur durchs Feuer hindurch überleben.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • erstmal moechte ich dich druecken :knuddel


    du machst es schon richtig, du redest, ob hier oder mit der familie.........


    du schaust nach vorne-lebe von einem tag zum naechsten.
    mach dir plaene und kuemmer dich weiterhin um die neue zukunft von euch. stell dir vor, welche moebel willst du haben`? welche farbe an der wand im wohnzimmer? lieblingsblumen auf dem neuen balkon/garten? mir helfen solche gedanken immer ein wenig in die zukunft zu schauen......


    bei uns ist das so, er wohnt noch hier. und es ist verdammt schwierig. er ist nicht boese oder so. aber er bewegt sich auch nicht, laesst z.b. sein dreck, sachen ueberall liegen.........es nervt weil ich selbst das gefuehl hab, nicht leben, nicht atmen, nicht weiter zu kommen..........


    wenn ich in den frust falle stelle ich mir eine riesige tasche vor, wo ich ihn hineinstecke, sein chaos, seine klamotten, seinen kram und seine tiere.........ich mach sie zu und stell sie im naechsten ort ab..........oder auf dem mond......
    und klar hier schreib ich es oder einer freundin.......


    ich kann dich auch sehr verstehen, das, wie wird es, wie geht es weiter. wie schaff ich das, wie nur?.........das alles macht mich auch nun noch verrueckt- koennen wir im haus bleiben? und wie wird es dann den kindern gehen, die nach dem ersten *schock* die trennung bisher wegstecken-da die veraenderung noch fehlt.......
    leider, ich weiss das wir dadran kaputt gehen.........


    es wird sichher besser.


    ich druecke dir fest die daumen das ihr bald ein neues zuhause findet und du endlich diesen schritt gehen kannst, das du und die kinder einen tollen neuen anfang habt.......


    verliere den mut nicht.......... :blume

    Kinder die geliebt werden, werden erwachsene die liebe schenken koennen.


    [font='Tahoma, Arial, Helvetica, sans-serif'] "In meinem Leben habe ich unzählige Katastrophen erlitten. Die meisten davon sind nie eingetreten."

  • Eine schreckliche Zeit... und gleichzeitig die Wiederentdeckung der Lebendigkeit :-)


    Achte auf die Perspektiven, die sich langsam einstellen, wie dein Leben vor deinen Augen einen neuen Plan bekommt ..... das hat es leichter gemacht, das Leben danach zu planen, da kommt dann auch oft die Freude wieder :-)

    Das Leben passiert jetzt :rainbow:

  • mir gehts genau andersrum sitze in nem Haus ganz alleine und weiß nicht wie es weitergeht solange ich nichts weiß ob ich nen Käufer finde
    es war mal gedacht als Heim in dem man alt werden kann aber inzwischen ist es mehr ein Käfig in dm ich sitz

  • mir gehts genau andersrum sitze in nem Haus ganz alleine und weiß nicht wie es weitergeht solange ich nichts weiß ob ich nen Käufer finde
    es war mal gedacht als Heim in dem man alt werden kann aber inzwischen ist es mehr ein Käfig in dm ich sitz


    Manchmal ist es besser, sich von Altlasten zu trennen und bei null wieder neu anzufangen.


    Mein Motto:


    Jeder Mensch hat die Möglichkeit, jede Sekunde seines Lebens, dieses zu ändern.


    Er muss es nur tun.


    HG - sg

    Und wenn man sich auch noch so bemüht ... Ich passe in KEINE Schublade!


    Der Mensch ist das einzige dumme Lebenwesen auf dieser Erde, der genau DEN Ast absägt, auf dem er sitzt.


    Denke nicht in Problemen, sondern suche Lösungen.