Verhalten der Erzieherin - noch im Rahmen des Erträglichen?

  • Hallo,


    Ich muss heute einfach mal Meinungen zu einer Erzieherin meines Sohnes einholen. Ich gebe zu, mir gefällt es nicht, wie sie mit den Kindern und ihm umspringt und was sie teilweise für Sätze den Kleinen an den Kopf wirft. Bisher habe ich nur beobachtet und mich zurück gehalten, da ich fürchte, dass es dann an Sohni ausgelassen wird, wenngleich sie das bestimmt kategorisch von sich weisen wird.
    Ich möchte einige Beobachtungen wiedergeben und hätte gerne Eure Meinung dazu (sehr gerne von Fachpersonal).
    Sohni (bald 3,5 Jahre alt) geht seit September 2012 in die Kita, davor war er bei einer Tagesmama untergebracht. Ich hatte bereits bei der Eingewöhnung darauf hingewiesen, dass er noch nicht gänzlich trocken ist, da ich diese Baustelle aufgrund diverser Operationen hintenan gestellt hatte, um nicht unnötig Druck aufzubauen. Er sollte regelmäßig erinnert werden, damit er auf die Toilette geht. Seine Bezugserziehrin macht das auch, aber XY tat und tut das nicht. Ergebnis: Sohni pullert auch mal ein oder auch das große Geschäft geht daneben. Ihre Reaktion: Sie schimpft ihn vor versammelter Mannschaft aus (haben mir anwesende Eltern berichtet) und wirft ihm vor, dass sie nun seine Schweinerei sauber machen muss. Und vor zwei Wochen legte sie ihm einfach eine Windel um, warum habe ich noch nicht in Erfahrung bringen können, da sie danach erkrankt ist; wir selbst hatten den Tag einen dringenden Termin, so dass ich es nicht ansprechen konnte. Ich persönlich habe sie bisher in diesem Punkt nur bei einem Mädchen beobachtet, das Hilfe brauchte beim Po abwischen. Ich hatte XY darauf hingewiesen, da sie im Gruppenraum war. Und sie rannte ins Bad, baute sich vor der Kleinen auf und herrschte sie an "Ihr sollt Euch abmelden, wenn ihr auf Toilette geht". Sohni macht es mittlerweile so, dass er den Harndrang und Stuhlgang wirklich ewig zurück hält, das hat seine Bezugserzieherin schon beobachtet (zugleich dicke Freundinnvon XY).
    Und heute fragt mich mein Sohn unvermittelt "Mama, ich bin nicht ungezogen, oder?" Ich natürlich verneint. "Und verzogen auch nicht?" fragte er hinterher. Meine Antwort: "natürlich nicht, wer behauptet denn so was und benutzt solche Worte?" Er: "XY sagt das immer zu mir" aaaaaaaaha. Mir sagt man immer, es sei nichts gewesen, alles toll usw. Und dann solche Worte? Ungezogen und verzogen sind Worte, die er noch nie bei mir oder in der Familie zu hören bekommen hat, auch im TV (schaut er nicht ^^) nicht.
    Was soll ich davon halten und wie gehe ich damit um? Erster Gedanke: zur Leitung und beschweren. Zweiter Gedanke: erst mal mit XY reden. Nur, wie wird sie dann mit Sohni umgehen? Ihn noch mehr zusammen niesen, so dass ich irgendwann bei Psychologen mit ihm sitze (mal überspitzt angenommen?)? Nur, weil sie laut Gerüchten wegen Überbelastung keine eigene Gruppe mehr bekommt und nur noch Teilzeit arbeitet, kann sie sich doch nicht so an den Kindern auslassen. Wenn sie die Kinder hat, ist es auch immer mucksmäuschenstill, ich dachte, in dem Alter lachen und toben die Lütten, aber da bin ich wohl aufm Holzweg.
    Und ja, solche Beobachtungen machen auch andere Eltern. Aber keiner macht irgendwie was.
    Und ich will was machen, weiß aber nicht, welcher Weg der richtige ist. Angewiesen bin ich auf den Platz, das Geld kommt ja nicht von alleine aufs Konto.
    LG, Jette.

  • Ich bin nicht vom Fach, aber ich würd mit der Erzieherin reden und ihr klar machen, das diese Methode ihrer Erziehung nicht angebracht ist.
    Sollte dies weiter so gehandhabt werden, oder Sohni nach dem Gespräch darunter leiden muss, dann würde ich zur Kindergartenleitung gehen.


    Wenn das dann auch nix hilft dann gibt es noch die Behörde die über den Kindergarten steht.

  • Also mein erster Gedanke war jetzt: "Der würd ich was erzählen."
    Aber dazu gesagt: Ich habe (noch) kein Kind (kommt erst im Mai) - und könnte mir impulsives Benehmen noch leisten ohne das ich Angst haben muss, dass mein Kind später darunter leidet.


    Vielleicht suchst du erstmal das Gespräch mit xy und der Bezugserzieherin? (Beste/Dicke) Freundin hin oder her - ich setze wenigstens bei der zweiten eine gewisse Professionalität voraus - bei der erstgenannten eigentlich auch, auch wenn ich davon in deinem T nix lese.


    Wenn das nicht fruchtet würde ich zur Leitung gehen.



    Du sagst, andere Eltern können deine Aussagen bestätigen; versuche sie ins Boot zu holen - dass sie dir notfalls den Rücken stärken.



    Viel Glück!

  • Gibt es vielleicht die Möglichkeit mal einen Tag zuzuschauen wie es in der Gruppe läuft ? :strahlen

  • Ich würde an deiner Stelle schnellstens etwas unternehmen.


    Das Verhalten und die Äußerungen dieser "Erzieherin" sind unmöglich, und ich würde das unter keinen Umständen länger hinnehmen.
    Du schreibst bei ihr sind die Kinder mucksmäuschen still ... hab' ich bei einer Gruppe Kindergartenkinder während der Spielzeit noch nie erlebt ...


    Nimm zu dem Gespräch eine Zeugin mit !

  • da dir andere eltern auch schon berichtet haben,dass sie deinen sohn zusammengefaltet hat ,du selbst mitangehört hast wie sie mit dem mädchen geredet hat und dein sohn so verunsichetr ist und sich fragt ,ob er verzogen und unerzogen ist,weil xy das immer sagt,wäre hier bei mir schluss mit lustig.
    elternbeirat einschalten und mit diesem gemeinsam um ein gespräch mit leitung und erzieherin bitten.
    das geht gar nicht,höchst unprofessionell und absolut daneben.
    da würde ich auch gar nicht auf blablakurs gehen ,sondern klartext reden.
    wenn sich sowas auch nur im ansatz wiederholt,träger einschalten.

    ...Wer immer nur der Herde folgt,braucht sich nicht zu wundern,wenn er nur Ärsche vor sich hat...

  • Ich würde um Termin bitten mit Leitung + besagten Tante. Ich würde darauf hinweisen, dass aufgrund von Operationen, etc.. bla-bla. Natürlich will KIGA gerne ab 3 J. trocken sein. Es gibt Ausnahmen, egal, welche Erklärung. Die Damen haben nicht viel Zeit, kann ich verstehen, aber nicht dein Problem. Vor versammelter Mannschaft schimpfen + maßregeln? Da würde ich mal nachfragen, was RESPEKT + Motivation ist!! So geht das nicht. Koche auch schon wieder. Bei einem Gespräch sollte man dennoch versuchen, sachlich zu bleiben. Fällt mir auch schwer. Mache dir eine Liste, versuche ruhig zu bleiben, wenn das nicht fruchtet. . Avis, wenn wir hier nicht weiter kommen, vielleicht gibt es eine Moderation neutral über das Amt. Danke, dass Sie sich Zeit genommen haben

  • Ich habe zwar keine Erfahrung im Kindergarten, aber das was wir bisher in der Schule gelernt haben, lässt bei mir folgende Aussagen folgen:


    1) das grenzt hart an unterlassene Aussichtspflicht, die sich so definiert:
    Der Aufsichtsverpflichtete hat dafür Sorge zu tragen, dass der zu Beauchsichtigende nicht sich selbst schädigt, andere schädigt oder durch andere geschädigt wird, bzw. keine Sachschäden an eigenen oder fremden Objekten verursacht.
    Nach meiner Interpretation schließt das auch seelische Schäden mit ein, die in diesem Fall definitiv verursacht werden (könnten).


    2) dieses Verhalten verstößt gegen die Auflagen einer Kindertageseinrichtung nach BGB 8 §21 (2) Abs. 1:
    (2) Tageseinrichtungen für Kinder und Kindertagespflege sollen
    1. die Entwicklung des Kindes zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit fördern,


    3) dieses Verhalten verstößt gegen die Auflagen einer Kindertageseinrichtung nach BGB 8 §21 (3):
    Der Förderungsauftrag umfasst Erziehung, Bildung und Betreuung des Kindes und bezieht sich auf die
    soziale, emotionale, körperliche und geistige Entwicklung
    des Kindes. Er schließt die Vermittlung orientierender
    Werte und Regeln ein. Die Förderung soll sich am Alter und Entwicklungsstand, den sprachlichen und sonstigen
    Fähigkeiten, der Lebenssituation sowie den Interessen und Bedürfnissen des einzelnen Kindes orientieren und
    seine ethnische Herkunft berücksichtigen.


    Demnach würde ich aufgrund dessen, was ich bisher in der Schule gelernt und gehört habe definitiv gegen die Erzieherin vorgehen und ein Gespräch mit der Kita-Leitung suchen.

  • Wenn es sich tatsächlich so ereignet hat, dann musst du was unternehmen. Diese Erziehrin scheint masslos überfordert zu sein mit ihrer Aufgabe. Absolut unprofessionel. Und es scheint ja schon eine Vorgeschichte zu haben, die wohl noch nicht bearbeitet ist.
    Wenn sie sich schon vor Eltern so verhält, dann möchte ich garnicht wissen, wie sie agiert, wenn sie sich unbeobachtet fühlt.


    Eine kompetente Lösung wäre es gewesen, wenn sie das Gespräch mit dir und dem Kind gesucht hätte, um seine "Probleme" mit dem Toilettengang in den Griff zu kriegen. Völlig unpädagogisch ist es ein Kind als "Depp" vor der Gruppe stehen zu lassen.


    Ich würde ein gemeinsames Gespräch suchen evtl. mit Leitung indem du ganz viele Ich-Botschaften sendest. z.B. Ich habe das Gefühl, dass mein Kind sich nicht mehr wohl fühlt. Ich habe das Gefühl, dass mein Anliegen nicht ernst genommen wird.
    Ich würde bei Nicht-Einsehen auch den Beschwerdeweg zum Träger nicht scheuen.


    Nimm die Sorgen deines Kindes ernst, bevor sie mit Ängsten behaftet werden. Übel, wie Pädagogen in der Seele eines Kindes pieksen können.


    Wünsch dir Mut!


    LG
    Friday

  • Als meine Tochter in den Kiga kam, war sie auch noch nicht ganz sauber...war aber überhaupt kein Ding, die Erzieherinnen waren so lieb, haben sie so gut unterstützt bis es richtig geklappt hat... bei so Kleinen geht doch gerade in der ersten Zeit immer mal wieder was daneben, wenn sie z.B. in ein Spiel vertieft sind oder nicht schnell genug sind...da wurde ohne grosses Theater saubergemacht und umgezogen... Kein Kind wurde deswegen blossgestellt oder gar mit Windel versorgt...es geht also auch anders!


    LG
    Constanze

  • Hi,


    ich würde ihn die KiGa gehen, und erstmal um einen Kaffee bitten, und zwanglose Gespräche anfangen.
    Die Erzieherin würde ich mir dann mal schnappen, ohne Termin.


    Gleichzeitig, am selben Tag, würde ich bei der Leitung aufschlagen.


    Danach den Elterbeirat unterrichten. Das ginge bei mir alles an einem Morgen.


    Gruß
    babbedeckel

    Die Männer, die mit den Frauen am besten auskommen, sind dieselben,
    die wissen, wie man ohne sie auskommt. (Charles Baudelaire)


    Jedes Kind bringt die Botschaft,
    dass Gott die Lust am Menschen noch nicht verloren hat.

  • Guten Abend,


    möchte heute kurz berichten, wie ich letztendlich vorgegangen bin.
    Habe zunächst mit der Elternsprecherin unserer Gruppe Kontakt aufgenommen und sie befragt. Auch sie bestätigte mir, dass es Vorfälle gab, die nicht so toll waren und dass man bereits auch mit der Erzieherin gesprochen habe. Mehr habe man nicht unternommen.
    Danach habe ich mir sämtliche Situationen, die ich selbst beobachtet hatte und von denen ich durch meinen Sohn wusste, nochmals Revue passieren lassen. Mir dabei auch andere Ereignisse mit ein/zwei anderen Erzieherinnen vor Augen geholt, bei denen ich absolute Bedenken hatte (schlimmstes Beispiel : ich habe einem Kind, welches keine Wechselwäsche mehr hatte, Ersatz aus dem Beutel meines Sohnes angeboten. Die anwesende Erzieherin hat mir in Anwesenheit der zwei Kinder davon abgeraten mit den Worten, das Elternhaus sei desaströs und ich würde die Sachen nie wieder sehen oder total verwaschen zurück bekommen).
    Diesen Mittwoch habe ich anonym die pädagogische Bereichsleitung des Trägers angerufen und gefragt, wie ich nun am günstigsten agieren soll. Die sagten: Gespräch mit der Leitung. Also erste Handlung am Donnerstag : Termin vereinbaren. Der war gleich heute um zwölf. Ich gebe zu, ich hatte wirklich Muffensausen auf dem Weg dorthin, welches sich aber legte, da ich mir sagte, ich tue es für mein Kind und die anderen Kinder.
    Im Gespräch mit der Leitung habe ich meine Beobachtungen und Sorgen dargestellt, die betreffenden Erzieherinnen auch namentlich benannt. Hinsichtlich der Erzieherin, deren Verhalten ich im Eröffnungspost erwähnte, habe ich meinen Eindruck der Überforderung geschildert und dan Aspekt des betrieblichen Gesundheitsmanagements in den Raum geworfen.
    Die Leitung hat sich während des Gespräches Notizen gemacht, die Vorfälle auch bewertet (pädagogisch nicht wertvoll, nicht zielführend). Verblieben sind wir nach 45 Minuten so, dass die Ereignisse mit den Erzieherinnen ausgewertet werden werden und ich nächste Woche Freitag einen Termin zur Nachhaltung vereinbare (darauf habe ich bestanden).
    Bedauert hat die Leitung, dass die anderen Eltern nicht auch an sie oder die Erzieherinnen herantreten. Dem kann ich mich anschließen und ich verstehe auch offen gestanden nicht, warum andere Eltern sich nicht bewegen, es sind doch ihre Kinder und sie ärgern sich doch auch über Dinge, die sie wahrnehmen und sagen, so ginge es nicht!
    Für mich heißt es nun abzuwarten, was kommt.
    LG, Jette

  • Ich finde Deine Entscheidung sehr gut. Es geht ja nicht darum die Erzieherin fertig zu machen, sondern um das Wohl Deines Kindes und anderer Kinder. Ich habe auch vor einem halben Jahr die Entscheidung getroffen, mich gegen einen Lehrer meines Sohnes zu wehren. Zwei Jahre zuvor hat er ihm und anderen Kindern die Schulzeit dermaßen verdorben, dass viele Jungs Angst hatten zur Schule zu gehen. Der Lehrer ist jetzt zu unserer Freude weg und mein Sohn viel motivierter.


    Leider mußte ich feststellen, dass dieser Weg ziemlich steinig ist. Auf einmal wußten Eltern von nichts, obwohl sie mir einige Geschichten erzählt haben. Mach Dich auch darauf gefasst. Denn damit habe ich nicht gerechnet und wurde bitter enttäuscht.


    Nichts desto trotz hat es sich gelohnt. Denn jetzt geht mein Sohn angstfrei zur Schule und kann sich viel freier entwickeln.


    Ich drücke Dir die Daumen, dass sich Alles zum Guten wendet. :daumen:daumen:daumen

  • Das hast Du gut gemacht. :daumen Dieses ewige Lamentieren ohne selber aktiv zu werden ist ein gräßliche Unart. Wenn - wie in diesem Fall - tatsächlich Handlungsbedarf besteht, dann sollte man das auch anpacken. Wer ohnehin nichts anzupacken gedenkt, braucht auch nicht rumjammern. Ich bin auch von der zupackenden Sorte und gehe wenn nötig jeden Weg für meine Kinder, darum weiter so - bleib ander Sache dran.

  • Habt ihr einen Elternsprecher für die Gruppe/Kita? Mit dem reden- mit xy reden- beim Elternabend ansprechen- zur Leitung- zum Jugendamt- zur Presse (wär so meine gedachte Hierarchie)

  • Wie ist die "Geschichte" weiter gegangen? Wurde etwas unternommen?


    Ich bin "vom Fach" und kann nicht verstehen, wie man sich Kindern gegenüber so verhalten kann, wenn man doch genau weiß, was man ihnen damit antut!

    Wer will denn schon eine einfache Frau?
    Langeweile kann man auch allein haben
    :D

  • Hallo,


    Nach dem Gespräch mit der Kita-Leitung hat selbige mit der Erzieherin gesprochen, die danach wiederum um ein Gespräch mit mir bat. Dieses Gespräch haben wir auch geführt; dieses war sehr konstruktiv. Durch Sohnis Aufenthalt im KH und der erneuten Lungenentzündung konnte ich leider keine weiteren Beobachtungen machen. Wenn Sohni nach Pfingsten endlich wieder in die Kita darf (dreimal auf Holz geklopft), wird er auf diese Erzieherin nicht mehr groß treffen, da die Erzieherin aufgrund personeller Veränderungen in der Einrichtung in einen anderen Trakt wechseln musste.


    LG, Jette.