Zweijähriger verdurstet neben toter Mutter

  • In der LVZ stand heute, die Mutter war immer sehr fürsorglich mit dem Kind. Lt. Nachbarn.
    Vermieter wurde nur informiert, weil sie manchmal Sachen auf den Hof geworfen hat, wahrscheinlich, wenn sie gerade "was brauchte" .
    Eine drogensüchtige Mutter sollte überwacht werden, bzw. Kind, und das ist hier aus wer-weiß-was-für-Gründen seit dem 10. April nicht mehr geschehen. "Diese Lücke könne nicht erklärt werden", so JA-Chef H. ...

    ... Verzeihen ist eine Eigenschaft des Starken.
    (Mahatma Gandhi)


    Es sind nicht die großen Katastrophen, die uns fertigmachen ... Das Herz bricht still zwischendurch an einem schönen klaren Tag.

  • Also erstmal finde ich das alles grausam, aber das ist leider Deutschland
    was soll man sagen


    Ich denke das in den Medien nun die ganze nächste Zeit vermeintlich "richtige" Dinge gesagt werden, obwohl es niemand genau weiß
    Jeder spinnt einen Teil hinzu


    Wenn ich mir vorstelle, das mein Freund und meine Nachbarn, beide 2-jährige Kinder haben und wenn wir draußen sind und spielen und hochkommen und beide nur noch trinken wollen
    und ich mir nun vorstelle, dass das Kind tagelang mit sich gerungen haben muss...
    bringt mich zum grübeln


    Ich denke man sollte die "Schuldfrage" nicht abwälzen, bzw generell einen schuldigen suchen...
    Klar hätten die Nachbarn eher die Polizei informieren können, hätte, würde, wenn
    Jugendamt ist ein Thema für sich und ich muss dazu sagen, das ja nicht jede AE sofort von einem JA Mitarbeiter aufgesucht wird, nur weil jemand was gesagt hat
    Ich denke hier folgte eins zum anderen...
    Meiner Meinung nach wirklich grausam, aber wird trotzdem an den Denkweisen bzw "Tatendrang" vieler Mitbürger nichts ändern...

  • Schrecklich, so etwas. :kopf
    Und furchtbar, dass sich niemand verantwortlich gefühlt hat. Das arme Kind muss Qualen erlitten haben, die man sich kaum vorstellen kann. Und niemand hat Kind oder Mutter vermisst. :(


    Mir rennt bei solchen Geschichten immer ein kalten Schauer über den Rücken. Man denkt sich immer "So etwas passiert mir nicht" aber bei solchen Nachrichten drängt sich mir immer die Frage auf "Was, wenn doch?"


    Ich habe heute mit meiner Tochter geredet. Sie weiß, wie man unser Telefon bedient und die Nummer meiner Mutter ist eingespeichert. Sollte etwas nicht mit mir stimmen, soll sie Oma anrufen. Wenn die nicht erreichbar sein sollte, bitte unbedingt zum Nachbar laufen soll. Wenn der nicht da ist, zum nächsten. Sie hat das aufgenommen. Ich werde es wohl demnächst noch einmal mit ihr proben.


    Der Sohn einer Freundin meiner Mutter war dreißig, als er bei Bauarbeiten einfach von der Leiter fiel und starb. Es kann immer etwas passieren und wahrscheinlich ist es besser doppelt vorzusorgen, als dass am Ende etwas schlimmeres passiert. Auch wenn mir bei dem Gedanken alleine schon schlecht wird.

  • Es fällt mir schwer so etwas nah an mein Herz zu lassen. :(


    Ich versuche es sachlich zu betrachten...das gelingt mir nicht.


    Ein kleines Licht für die Mum und ihr Kind und ein "Augen auf!" für mich in der Umwelt.


    Liebe Grüße
    Tinchen

    Liebe Grüße Tinchen

    "Sacrificium Intellectus!"
    :-)
    "Ama et fac quod vis!"

  • ein kleines kind hört man plötzlich nicht im stillen treppenhaus,


    Genau das ist mir auch durch den Kopf gegangen ....


    Und selbst, wenn sie es gehört haben, so wie NiTi geschrieben hat, dann muss es doch anders und länger gewesen sein.
    Außerdem bemerkt man doch, wenn sich nebenan sonst nichts rührt.


    Ja, aber wie der eine oder andere hier schon geschrieben hat: nur nicht handeln, man könnte ja in was reingezogen werden. :kopf



    Mann, mich läßt das einfach nicht los, weil ich immer drandenken muss, wie der Kleine gelitten hat und sich so verlassen gefühlt haben muss ......


    Ich könnte da echt gleich wieder heulen. :flenn

    Singe als ob dich niemand hören kann, tanze, als ob dich niemand sehen kann und liebe, als wärst du niemals verletzt worden ......

  • Und, passieren wird denen vom Amt nichts.
    Die werden dann wieder nur umgesetzt, das wars.


    Wenn ich hier sehe, wie lasch die immer sind.
    Durch mein Enkelkind hatte ich auch Kontakt mit denen. Meine Wohnung wurde begutachtet, ich durchleuchtet usw.


    Die Kindsmutter hat ihr Kind weggenommen bekommen. Das hat gedauert. Keiner machte was, schließlich hatte die Kindsmutter eine schlechte Kindheit. Blablabla.
    Kaum war mein Enkelkind weg, hatte sie einen neuen Freund und mit ihm ein neues Kind. Und, da guckt keiner mehr hin.
    Schließlich lebt sie jetzt in einer Partnerschaft.
    Ja, nö- was ich beobachte ist aber auch was anderes.
    Macht aber keiner was.


    Wenn ich wegen ihren vielen Tieren beim Amt anrufe, machen die eher was.
    Tiere sind mehr wert, als Kinder.

  • Wie können Nachbarn so ignorant sein und ein mehrere Tage weinendes Kind ignorieren? DAS finde ich am schlimmsten.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Ich kann es auch nicht nachvollziehen.....unter uns wohnt auch ne Familie mit kleiner Tochter.


    Wenn ich da plötzlich niemanden mehr sehen und nur noch das Kind weinen hören würde, würde ich auch nicht die Augen verschließen.


    Grausam diese "nichts sehen, nichts hören, nichts sagen"-wollen-Gesellschaft

  • :frag


    Ich hatte mal Nachbarn, die waren... hm... wie soll ich es nennen??? Irgendwie asozial... :frag


    Die Mutter lag oft tagelang betrunken zwischen Müll und leeren Flaschen (Wein, Sekt, Schnaps, Bier) auf der Couch und der Stiefvater saß derweil ebenso betrunken auf der Veranda.


    Die Kinder waren vernachlässigt und entsprechend verhaltensauffällig.


    Bei denen zuhause ging oft der Punk ab! Da war Gebrüll, Geschepper, Sachen flogen aus den Fenstern, Kinder sprangen heraus und Erwachsene laut brüllend hinterher! Das ist kein Witz!!!


    Ich hab das Jugendamt informiert, ich hab die Polizei gerufen, ich hab mit der Schulleitung gesprochen. Mehr als einmal.


    Fazit: Die Eltern machten bei jedem Gespräch einen vernünftigen Eindruck, es läge keine Kindeswohlgefährdung vor. Dann haben wir uns als Nachbarn selber zusammengetan und sind bei denen vor der Tür gestanden. Was das brachte, kann sich wohl auch ein jeder denken... :frag


    Irgendwann wird man dann stumpf. Da denkt man nur noch "Boah, bei denen gehts wieder ab..." und macht die Fenster zu. Machen kannste eh nix. :frag


    Irgendwann hat dann der 14jährige den 7jährigen angezündet, tragisch!!! Erst dann griffen die Behörden ein. Hier konnte wirklich niemand sagen, dass nicht vorher genügend Hinweise eingingen!




    Da weint ein Kind. Das weint evtl. ständig. Die Mutter rührt sich nicht, greift nicht ein. Das macht sie im "Rausch" evtl. öfter mal nicht. Irgendwann wird das Kind apatisch, es wird ruhig. Das Weinen hört auf => alles ist gut.... :frag Ich glaube, nicht immer kann man den Mitmenschen und Nachbarn Schuld zuweisen. Die Mutter war bekannt. Das Jugendamt informiert... Wer hat nun Schuld???

    Finde Dein Licht und finde Deine Schatten. Erst dann wirst Du zu Deiner Mitte finden.

  • Emotional vernachlässigte Kinder weinen unter Umständen gar nicht.


    Aber das das Jugendamt den Kontakt abbricht, weil keine Kindeswohlgefährdung vorliegt bei einer
    Mutter, die schon ewig von härtesten Drogen abhängig ist, verstehe ich nicht!!!!


    Was daran ist bitte nicht kindeswohlgefährdend?
    Die muss "nur" ihr H oder ne benutze Spritze, ihre "Blech"-Reste oder sonstige Utensilien rumliegen lassen und
    das Kind kommt dran.
    Sie muss "nur" (wie ja auch geschehen) drogenbedingt sterben und Kind ist allein in der Wohnung.
    Sie muss "nur" ne drogenbedingte Psychose mit akutem Schub haben und dem Kind was antun (weil sie Stimmen hört, in Kind den
    gewalttätigen Ex sieht,...).
    Ganz zu Schweigen von dem Milieu aus Drogenabhängigen, Dealern, Kriminellen,... und der ganze Rattenschwanz, der an
    so einer Sucht dranhängt.


    Da fehlen mir die Worte, wie auch nur ein Mensch auf dieser Welt behaupten kann, das alles sei nicht gefährlich für ein Kind.


    Wir brauchen endlich eine klare Definition was Kindeswohgefährdung ist!!!!
    Aber Kinder haben keine Lobby und das Vorrecht der Eltern auf Erziehung und Betreuung ihrer Kinder ist gesetzlich verankert.

    Erziehung besteht aus 2 Dingen: Vorbild sein und Liebe. (Montessori)


    Es gibt kein problematisches Kind, es gibt nur problematische Eltern. (A.S. Neill)


    Erziehe dich selbst, bevor du Kinder zu erziehen trachtest. (J. Korczak)

  • Selbst wenn bei dieser Mutter keine Kindeswohlgefährdung vorlag, bin ich der Meinung das Drogenabhängige Eltern unter Beobachtung stehen müssen!

    Einmal editiert, zuletzt von Zann ()

  • Selbst wenn bei dieser Mutter keine Kindeswohlgefährdung vorlag, bin ich der Meinung das Drogenabhängige Eltern unter Beobachtung stehen müssen!


    ... und schon hast Du die Diskussion was "Drogenabhängig" ist. Nur illegale BTM ? Oder auch Alkoholabhängige ?
    Ab welchem Grad ?



    .... etc ....

  • Ok ich weite es ein wenig aus.


    Ich finde jeder! sollte beobachtet/Unterstützt werden, der gerade ein Kind bekommen hat. Nicht erst, wenn Burn Out, Überforderung oder Misshandlung im Raum steht.


    Ich weiss noch, als ich im KH war und die Kids bekommen hatte, ich hatte ein wenig Schiss, wie ich das mit zwei Püppis schaffe, wie es geht etc.


    Da habe ich gedacht, wieso muss man für so viele Dinge nen Führerschein machen nur fürs Kindererziehen nicht?


    Also: Betreuung/Unterstützung nach Geburt damit gar nicht das Gefühl des alleinseins, überfordertsein aufkommt und man weiss das es überhaupt Hilfe gibt und man vor dem JA KEINE Angst haben muss.

  • Ich finde jeder! sollte beobachtet/Unterstützt werden, der gerade ein Kind bekommen hat. Nicht erst, wenn Burn Out, Überforderung oder Misshandlung im Raum steht.

    Zwischen Beobachtung und Unterstützung besteht aber ein sehr großer Unterschied imho.



    Unterstützung und vermehrte Hilfsangebote: Ja, auf jeden Fall. Schön wäre es.


    Aber: Wer soll das machen? Die Jugendämter und sozialen Einrichtungen stehen allesamt an der Grenze der Leistungsfähigkeit, für zusätzliches
    Personal ist genausowenig Geld da wie für Schulungen und Weiterbildungen. Und bevor sich in unserer Gesellschaft der Gedanke,
    dass behördliche/soziale Einrichtungen weder Gegner des Bürgers noch sinnlose Geldschluckmaschinen sind, gibt es auch keine Lobby dort
    Personal oder Mittel zu investieren, selbst wenn es nur im Interesse der Kinder und Familien ist. Stattdessen hat man wieder mal
    einen Schuldenbock gefunden, wenn doch jemand durch das soziale Netz gerutscht ist und tragischerweise ein Kind zu Schaden
    gekommen ist. Hier wird wieder mal am falschen Ende gespart.


    Eine "Beobachtung" aller die gerade ein Kind bekommen haben, halte ich jedoch für grundlegend falsch. Natürlich sollte eine Beobachtung in begründeten Verdachtsfällen einer Kindeswohlgefährdung erfolgen. Aber alle Schwangeren und Mütter/Väter unter Generalverdacht zu stellen, finde ich gefährlich. Der Gedanke, dass Kinderkriegen und -erziehung, einer der wenigen noch privaten und individuellen Lebensbereiche, generell staatlicher Obacht und damit Beeinflussung unterliegen soll macht mir mehr Angst als Zuversicht.
    Oder meintest du vielleicht in deinem ersten Satz "Betreuung" statt "Beobachtung"? Dann vergiss diesen Absatz einfach... :-)