Im 2. Trimester Depressionen

@ roopy: Ja dem Nestbautrieb hab ich schon nachgegeben, und hab alles schoen eingerichtet, aber das liegt warhscheinlich eher daran dass mir sowas prinzipiell Spass macht, ich gerne Wohnungen einrichte, und Dinge organisiere... Wie gesagt manchmal gibt's ja wieder Phasen wo ich mich voll drauf freu... und dann wieder die anderen. Was letztendlich ueberwiegt wird sich ja bald zeigen. Fuer die Adoption kann ich mich ja immer entscheiden, rueckgaengig machen kann ich sie nicht mehr.

Zu dem ganzen Thema "das Baby merkt im Bauch die psychische Abneigung schon" moechte ich jetzt mal sagen dass mein Kleiner Ungeborener kerngesund scheint und super aktiv und kraeftig ist (sagt die Hebamme), waehrend eine Bekannte von mir die unbedingt das Kind unbedingt wollte es im 6. Monat verloren hat und eine andere im 7. Monat ein Fruechen hatte... Also zumindest laesst er sich davon nicht irritieren. Ich denke dass jede die hier Depressionen schiebt, Zweifel hat, und extreme Schwierigkeiten hat die SS und das Kind zu akzeptieren - ob Kitty, ich, oder sonst wer - es bestimmt nicht mutwillig macht und das zu hoeren nur noch obendrein ein schlechtes Gewissen gewissen macht, und das Gefuehl alles-falsch-zu-machen/gemacht-zu-haben verstaerkt, und den Druck erhoeht den Erwartungen einer supergluecklichen Mami entsprechen zu muessen. Das macht es einfach nur noch schwieriger.
Aber immerhin darf der Kleine auf die Welt kommen und in einen anderen Bauch umpflanzen kann man ihn halt nicht.
Ich bin und werde ehrlich zu mir selbst bleiben, statt mich selbst zu beluegen oder was vorzumachen - denn das hab ich definitiv am Anfang der SS gemacht. Klar, jetzt muss ich mit den Konsequenzen leben, ums Kind kuemmern oder Adoption.

Ich bin jetzt dann einfach erst mal froh wenn die SS bald rum ist, aber das sagen ja nicht nur ich oder andere Alleinerziehende im 9. Monat...

So, der kleine Lauri kam am 13. 10. 2012 nach 19 Stunden Wehen und natuerlicher Geburt (ohne PDA und ohne Schmerzmittel - genug Endoprhin, Dopamin und Oxytoxinausschuettung) auf die Welt. Tja, was soll ich anderes sagen, als ihr hattet alle recht, er ist die Liebe meines Lebens, die erste Sekunde wo ich ihn sah hatte er die Augen offen und strahlte mich an, und ab da gehoerte mein Herz nur noch ihm! Er ist das suesseste Wesen auf der Welt und am liebsten moechte ich dass die Zeit stehen bleibt, der ist so niedlich und jede seiner Bewegungen ist ein Wunder fuer mich. Ich hab mir das nie vorstellen koennen. Alles was ich jetzt will ist mit ihm kuscheln und ihm die Welt zeigen.

Ich habe ein Gedicht fuer den Kleinen - die schwierige Schwangerschaft und die lange Geburt geschrieben:

Je hoeher der Berg,
desto schoener die Aussicht.

Und umso schwieriger die Route die ich waehle,
desto stolzer bin ich am Gipfel auf mich,
und fuelle mein Herz mit Selbstvertrauen.

Was ich noch anmerken moechte, bevor ich mich von diesem furchtbaren Alptraum-Thread verabschiede - denn jetzt hat ein neuer, ein guter Abschitt begonnen, ist, dass ich jeder allein schwangeren empfehle eine gute Geburtsbegleiterin mitzunehmen. Bei mir war es wirklich ein Schicksaal, wir haben uns beim Bergsteigen kennengelernt, haben am selben Tag Geburtstag, eine Verbindung zwischen uns die einfach besonders ist. Nicht jeder wird so eine spezielle Person finden, aber gute Doulas gibt es bestimmt. Und meine hat meine Geburt zu einer unvergesslichen, positiven Erfahrung ohne Angst gemacht. Sie kannte meine Situation, meine Aengste und hat mir in jeder Sekunde des Zweifels im Kreissaal geholfen. Ohne sie haette ich all die Atemtechnik aus dem Vorbereitungskurs vergessen, und sie hat mir den Ruecken massiert und Waermepacks gehalten, hat meine Stellung korrigiert (Vierfuesslerstand und wie erwuenscht keine Dammverletzung!!), und mir Anleitungen gegeben durch den Schmerz zu gehen.

MIt was soll ich hier abschliessen ausser mit - Lauri, Du bist die Liebe meines Lebens, und egal wieviel Depressionen, Schmerzen und Anstrengungen ich hatte und wieder kommen werden, Du bist es immer wert sie zu durchschreiten und daran zu wachsen. Du bist das beste was ich je im Leben gemacht habe, und gibst mir das groesste Glueck was ich je empfunden habe. Danke, dass ich dieses Geschenk des Lebens annehmen darf!