Kind: "Papa muss doch nicht alles wissen ....!" - Wie reagieren?

  • Hallo Zusammen,




    wir hatten heute die Situation, dass mein Sohn eine Klassenarbeit zurückbekommen hat (Deutsch 1/3. Klasse).


    Als er heute von seinem Vater angerufen wurde, hat er es absichtlich nicht erzählt. Auf meine Nachfrage hat er nur gesagt "Papa muss doch nicht alles wissen!".
    Wir hatten schön ähnliche Situationen, wo unser Kind seinen Vater nicht mit ins Thema nehmen wollte, und zu 99 % sind es Dinge, wo ich MEGA-STOLZ auf mein Kind bin.
    Abgesehen davon, was mein Kind möchte, habe ich gegenüber dem Vater eine Info-Pflicht ...
    Wie würdet Ihr Euch verhalten?

    Engel sind auch nur Geflügel .... :strahlen

    2 Mal editiert, zuletzt von Donnerwetter ()

  • Hmmm schwer zu sagen. Aber die Kinder haben auch ein Recht auf ihre Privatspähre und Schule ist ja auch ihre Sache und wenn er es nicht möchte, warum nicht akzeptieren. Sonst habt ihr nacher ein Problem. Es reicht doch zu sagen, es läuft gut in der Schule und die Halb- bzw. Ganzjahreszeugnisse.


    (PS: hast du mal gefragt warum Papa "nicht alles wissen muss"?)

  • dem kind den hörer zurückgeben und drauf bestehen das er es seinem vater erzählt, sonst erzählst du es selber. das sind sachen die sein vater wissen sollte, so würd ich es dem kind erklären. dann würde ich nach dem telefongespräch fragen, wie er darauf kommt das der vater nicht alles wissen muss und wie er das meint?

  • Manchmal will man gute Nachrichten ja auch nicht am Telefon verbreiten, um die Reaktion life mitzubekommen ;)

  • dem kind den hörer zurückgeben und drauf bestehen das er es seinem vater erzählt, sonst erzählst du es selber. das sind sachen die sein vater wissen sollte, so würd ich es dem kind erklären. dann würde ich nach dem telefongespräch fragen, wie er darauf kommt das der vater nicht alles wissen muss und wie er das meint?


    Man sollte seinem Kind schon selber überlassen wann und wie und wem man gute (schlechte) Nachrichten oder Neuigkeiten erzählt.
    Ich kann das gar nicht brauchen und mochte das auch früher nicht, wenn meine Mom das gemacht hat ;)


    Wie alt ist euer Sohn?

  • dem kind den hörer zurückgeben und drauf bestehen das er es seinem vater erzählt, sonst erzählst du es selber. das sind sachen die sein vater wissen sollte, so würd ich es dem kind erklären. dann würde ich nach dem telefongespräch fragen, wie er darauf kommt das der vater nicht alles wissen muss und wie er das meint?


    Den Konflikt würde ich nicht online am Telefon lösen.


    Ansonsten: volle Zustimmung.



    Warum will das Kind das nicht? Was wird da vielleicht ausgetestet?
    Kleine Spielchen, die Eltern mal gegeneinander austricksen? Mal schauen, wie weit man gehen kann?


    Muss garnichts mit der Trennungssituation zu tun haben. Ist vielleicht ganz einfach altersgemäß?
    Wenn du und dein Ex noch zusammenwärt, würdest du es dann akzeptieren, daß der Papa das nicht wissen soll?


    Ich finde, so eine Situation kann eine emotionale Falle für die Mutter sein, zb dann, wenn sie sowieso den Ex "unbewusst" nicht mehr mit im Boot haben will.

    Lob ist ein Weg, jemanden dazu bringen, daß er es verdient.

  • und zu 99 % sind es Dinge, wo ich MEGA-STOLZ auf mein Kind bin

    HI Donnerwetter,


    wahrscheinlich ist es ganz anders, aber vor meinem inneren Auge ist grade folgender Film abgelaufen:


    Du bist stolz auf Sohni, wenn er weinen, über Gefühle reden und Socken häkeln kann! :lgh
    Papa ist stolz auf Sohni, wenn er Feuer machen, Kämpfe gewinnen und Lehrer cheaten kann :D


    So hat jede Eltern-Rolle ihre Berechtigungen und beide sind zwingend notwendig :daumen


    LG


    Flo

    Mein Traum: automatische Fabriken die alles produzieren was wir brauchen. Niemand muss arbeiten und alle haben Zeit für Kinder, Eltern und Freunde.
    Mein Alb-Traum: diese Fabriken gehören den Reichen und wir Menschen leben abhängig in Knechtschaft.

  • Hmmm schwer zu sagen. Aber die Kinder haben auch ein Recht auf ihre Privatspähre und Schule ist ja auch ihre Sache und wenn er es nicht möchte, warum nicht akzeptieren. Sonst habt ihr nacher ein Problem. Es reicht doch zu sagen, es läuft gut in der Schule und die Halb- bzw. Ganzjahreszeugnisse.


    (PS: hast du mal gefragt warum Papa "nicht alles wissen muss"?)


    Also mich persönlich würde aber das dazwischen auch interessieren.


    dem kind den hörer zurückgeben und drauf bestehen das er es seinem vater erzählt, sonst erzählst du es selber. das sind sachen die sein vater wissen sollte, so würd ich es dem kind erklären. dann würde ich nach dem telefongespräch fragen, wie er darauf kommt das der vater nicht alles wissen muss und wie er das meint?


    Nein, das direkt am Hörer zu klären bringt meiner Meinung nach wenig. Es geht ja nicht darum ihm meinen bzw. unseren Willen aufzuwingen, sondern darum warum er sich so verhält. Zumal er mir einfach keine Begründung nennt.


    Manchmal will man gute Nachrichten ja auch nicht am Telefon verbreiten, um die Reaktion life mitzubekommen



    Nein, er schweigt dann wirklich beharrlich ;) . Er quatscht zwar denn ganzen Tag, aber halt nur über die Dinge, über die er reden möchte.



    Man sollte seinem Kind schon selber überlassen wann und wie und wem man gute (schlechte) Nachrichten oder Neuigkeiten erzählt.
    Ich kann das gar nicht brauchen und mochte das auch früher nicht, wenn meine Mom das gemacht hat


    Wie alt ist euer Sohn?



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    Ich würde ihn auch erstmal nach der Begründung fragen.



    Habe ich ... er möchte es einfach nicht. Ich habe da schon öfters - in unterschiedlichen Situationen gebohrt ... nö, er hat keinen Grund. Das sind dann halt seine Sachen und PUNKT ...


    ürlich wird der Vater informiert - warum auch nicht?


    Sehe ich auch so, habe auch schon mit dem KV darüber gesprochen. Er kann sich das Verhalten auch nicht erklären.


    Du bist stolz auf Sohni, wenn er weinen, über Gefühle reden und Socken häkeln kann!
    Papa ist stolz auf Sohni, wenn er Feuer machen, Kämpfe gewinnen und Lehrer cheaten kann


    So hat jede Eltern-Rolle ihre Berechtigungen und beide sind zwingend notwendig


    Nee, das ist TOTAL am Thema vorbei.



    Es geht mir daraum, dass ich es einfach nicht logisch finde (das ist vielleicht geschlechtsspezifisch ;) ). Seinen Vater stört das wenig (auch geschlechtsspezifisch ;) ?), ihm würde es reichen, wenn ich ihn dann informiere, wenn "etwas" ist.


    Na ja, vielleicht habe ich auch einfach einen "großen" Schweiger - und ich bin die, an der er nicht vorbei kommt :-)

    Engel sind auch nur Geflügel .... :strahlen

  • Bei meiner Tochter hatte ich sowas vor Jahren auch gehabt, der Grund war: "wenn der meine gute Note erfährt, erwartet der, daß ich immer gute Noten schreibe und wenn ich mal ne schlechte Note schreibe, dann ist er enttäuscht und das will ich nicht".

  • Für mich wäre es keine Frage, dass ich mein Kind nicht zwinge, etwas zu erzählen, dass es offensichtlich erstmal nicht erzählen will, und ohne dass es dazu eine Notwendigkeit gibt.
    Mein Kind ist mit ca. 3 Jahren auch nicht besonders auskunftsfreudig. Wenn ich frage, was es ihm Kiga gemacht hat, erzählt es kaum etwas oder sagt sogar: Nicht fragen.
    Dieses Bedürfnis meines Kindes respektiere ich selbstverständlich, auch wenn ich es nicht verstehe.
    Auch ein Kind hat ein Recht auf Dinge, die es nicht erzählen will, überhaupt ein Recht auf Berücksichtigung seiner Bedürfnisse. Oder wann soll es diese Rechte erhalten?? Mit dem 18. Geburtstag.
    In dem Fall würde ich zusätzlich denken, dass dein Kind die Erfahrung macht, in dir keine Vertrauensperson zu haben, die auch mal etwas weiß, ohne dass es jemand anderes (in diesem Fall der Vater) zwangsläufig erfahren muss. Ich würde es geradezu als übergriffig empfinden, das Kind zu zwingen.


    Grüße,
    Romi

  • Ich würde meinem Kind erklären, dass der Papa genauso an der Schule teilhaben möchte. Wenn er es ihm nicht direkt sagen möchte, egal aus welchen Gründen, dann würde ich mir meinem Kind die Arbeit einscanen und dem Papa mit der Überschrift "Überraschung" einfach hinmailen.

  • Ich würde meinem Kind in der Situation sagen, er es prinzipiell recht hat und Papa nicht alles wissen muss. Aber Dinge, die Schule und Gesundheit betreffen seien sehr wichtig und darum muss Papa darüber bescheid wissen. Alles andere kann man im Einzelfall entscheiden.
    Vielleicht wäre das ja ein für euch alle tragbarer Kompromiss? :frag

    Man muss auch mal bereit sein, auf ein Opfer zu verzichten!


    Normalität ist lediglich ein Mangel an Mut!

  • Seinen Vater stört das wenig (auch geschlechtsspezifisch ;) ?), ihm würde es reichen, wenn ich ihn dann informiere, wenn "etwas" ist.

    Vielleicht weiß/ahnt/spürt Junior das?
    Dann ist doch alles o.k.


    Sohn will nix sagen.
    Den Vater interessieren die Noten nicht. (Eine gute Note ist nicht "etwas") :frag


    Wieso jetzt den einen dazu bekommen, etwas mitzuteilen, was den anderen in der Form nicht interessiert?
    Wieso das Kind evtl. hintergehen, indem man den Vater trotzdem informiert, und sich zwischen zwei Stühle setzen?


    Dem Vater würde ich allerdings einen freundlichen Brief zukommen lassen wollen, in dem ich bestätige, dass er nur dann informiert werden möchte, wenn "etwas" vorgefallen ist... - Ist nämlich "etwas" vorgefallen, wird die Nicht-Information garantiert als Verweigerung von xyz ausgelegt... ;)

  • Hmm
    Mal eine andere Sicht: warum frägt der Papa nicht nach den schulnoten? Vielleicht wartet dein Sohn nur darauf? Wenn ich denke, mein gegenüber will nix aus der arbeit erfahren, sag ich auch kein Wort davon. Wenn du deinem KV sagst, das Sohn ein paar arbeiten zurück bekommen hat, weckt das vielleicht das interesse?

  • Ich würde sagen Altersabhängig. Wenn das Kind alt genug ist, um selbständig mit Papa / Mama über eigene Belange zu reden, würde ich es dem Kind überlassen, was es erzählt und was nicht. Die Info-Pflicht (meiner Meinung nach) bezieht sich nur auf Dinge, in die ich als Elternteil involviert bin. Also z.B. Schulwechsel, Krankheiten und Operationen usw.


    Eine Klassenarbeit ist allein Sache des Kindes (außer vielleicht das vorherige gemeinsame Lernen). Daher ist es auch Sache des Kindes, wem es die Note erzählt und wem nicht. Das Kind ist eine kleine Persönlichkeit mit dem Recht "NEIN" zu sagen. Und das sollte man ihm auch zu gestehen.


  • voll unterschreiben :daumen
    Ausserdem hab ich auch einen großen Sohn (8 Jahre) der mir auch selten was von sich aus erzählt, muss auch immer fragen und wenn er nichts zu sagen hat, muss ich das akzeptieren. Und das fing auch schon im Kindergarten an. Und da ich selber so ein Kind war, kann ich es gut nachvollziehen ;)