Wir sind seit 3 1/2 Jahren getrennt, es ging nach fast 5 Jahren alles sehr plötzlich und auch trotz großer Schwierigkeiten in der Beziehung (mangelnde Kommunikation, allein gestellt auf uns mit Baby ohne jegliche Familienhilfe) sehr unerwartet.... plötzlich war sie da die Neue, parallel zu mir, und auch direkt schwanger... es waren böse Geschichten, schlimme Zeiten für mich und auch für den Kleinen, wobei er sehr unbeschadet aus allem ging.
Man versteht sich mittlerweile mal besser mal schlechter, meist mehr schlecht als recht, der Umgang mit dem Kleinen findet bis auf gewiße Krankheitsdinge vom Vater her regelmäßig statt. Es gibt tausend Dinge warum ich mir denken könnte "diesen Mann - nie wieder" und doch, doch gibt es Momente wo ich mich nach meiner alten Familie zurück sehne bzw. mir vorstelle, wie es denn alles geworden wäre, wenn die Neue nicht direkt schwanger gewesen wäre. Wie es wäre, wenn da jetzt nicht ein kleines Mädchen wäre, was genauso Anspruch auf Mama und Papa hat wie mein Sohn. Hätte man sich nochmal ausgesprochen, hätte es doch ein zurück gegeben?
Neulich habe ich ein Foto von meinem Sohn und seinem Papa gemacht. Beide schauen direkt in die Kamera. Vom KV ein freundliches Gesicht. Und mein Gedanke bei diesen Fotos? "Meine". Aber es sind nicht mehr "Meine". Es ist nur noch "Meiner". Auch wenn ich es trotz allem vielleicht gern anders hätte? Eigentlich nicht. Ich möchte nicht wieder diese böse Schwiegermutter in der Familie haben, könnte dem Mann, der mich so hinterhältig betrogen hat, nicht wieder vertrauen, dem Mann, der mich immer klein sehen wollte, dem meine selbstbewußte Art auf die Nerven ging und diese als "arrogant" titulierte... Es gab böse Auseinandersetzungen... aber auch sehr schöne Zeiten. Doch als ich ihn und seine Next sowie die Kleine neulich beobachtete... vor allem die Kleine bei ihnen in der Mitte, da dachte ich mir nur "Nein, in diese Familie misch ich mich nicht ein. Ich möchte nicht daran schuld sein, dass diese Familie einmal zerbrechen könnte. Ich wünsche ihnen nur das Beste" .
Warum aber trotzdem solche Gedanken wie vorgeschrieben? Ein Psychiater den ich direkt in der Trennungszeit aufsuchte sagte, eine Trennung kann schon wie ein Trauma sein... habe ich es IMMER NOCH NICHT verarbeitet?? Wann hört das auf? Erst wenn ich einen neuen Mann an meiner Seite habe? Bleibt diese ewige Verbundenheit mit dem KV immer bestehen, einfach weil man einen gemeinsamen Sohn hat?
Kennt ihr solche Sehnsüchte, diese Wehmut? Wie lange hat es bei euch angedauert?
Wie gesagt... eigentlich möchte ich das alles nicht wiederhaben, nicht den ganzen Streß, etc. Aber der Gedanke ist auf einmal plötzlich wieder da.. "was wäre wenn" und "ist es vielleicht in 10-15 Jahren" möglich, dass es nochmal anders werden könnte?
Oft habe ich auch das Gefühl, dass einfach eine riesige Blockade zwischen uns steht, weil wir niemals so richtig über das was geschehen ist reden konnten. Nie fand ein vernünftiges Gespräch statt. Die Familie krachte von jetzt auf sofort entzwei und man hatte nur noch böse Worte füreinander. Ist es dieses unausgesprochene was einen quält? Der Gedanke "vielleicht geht es ihm genauso, dass es hätte anders werden können, hätte man einfach mal geredet?" Ich weiß es nicht, wahrscheinlich nicht. Schließlich ist er sofort mit der Neuen um die Häuser gezogen, hat sie seinen Freunden, seiner Mutter, etc. vorgestellt. Hat sich für ein Leben mit ihr entschieden.
Nach der Trennung sagte ich mal, ich würde irgendwann versuchen um ihn zu kämpfen. Aber wenn ich an diese kleinen Kinderaugen der Tochter denke... Nein, mein Zug ist abgefahren.