Affäre moralisch verwerflich?

  • Ich denke wenn man mit sich und dem was man tut im reinen ist und sich zu 100% damit wohl fühlt ,dann muss man nicht Feedback von anderen haben.Ich gehöre zu denen die sich nicht mit jemandem einlassen würden der in einer Beziehung ist oder gar verheiratet ist,zum einen weil ich weiss wie es sich anfühlt die betrogene zu sein und zum anderen weil ich mir zu schade wäre als Zeitvertreib für jemand .Wenn eine Beziehung nicht mehr Intakt ist dann beende ich sie , aber spiele nicht dem Partner vor alles sei okay und habe dann aber noch woanders meinen Spass ,nur damit ich immer noch ein Hintertürchen offen habe ,durch das ich dann ja immer wieder in mein anderes Leben zurückschlüpfen kann ,das mich zwar unglücklich macht (darum Affäre) aber auf das ich aus bequemlichkeit auch nicht verzichten will.Wenn es doch nur um Sex geht dann kann man sich doch auch jemanden suchen der nicht in einer Beziehung ist oder Verheiratet ist. Und nur weil ich von einem Mann verletzt wurde sehe ich es als wenig hilfreich an ,von nun an andere zu verletzten.Desweiteren kannst du dir aber auch nie sicher sein ob er nicht noch andere nebenher laufen hat .Wenn du dich wohl fühlst dabei ,dann geniess es ,solange es geht, und sei vorsichtig das sich nicht doch noch Gefühle entwickeln und du irgendwann ausgetauscht wirst und dann diejenige bist die im Regen steht !Viel Glück!

  • Ich denke , es sind immer mehrere daran "Schuld" wenn es zu einer Affäre kommt. Erstens der Mann mit dem du eine Affäre eingegangen bist , hat bei dir etwas gefunden was er in seiner Ehe nicht findet. Zweitens seine Frau kann ihm das was er sucht anscheinend nicht geben. Drittens du gibst ihm das! Klingt einfach, ist es auch.


    Tja, abgesehen davon das es wohl heutzutage "Normalität" ist, finde ich es nicht verwerfllich. Sex und Liebe kann man (nicht jeder) trennen. Wer es kann fühlt sich wohl in einer Affäre wohl.


    Zum Beispiel finde ich es schwierig wenn man verheiratet ist und in seinem Sexualleben total "unterfordert" ist nicht mehr Frau sein darf und es sehnsüchtig vermisst. Wenn man dann irgendwann auf einem Mann trifft, den man sehr anziehend findet , wird wohl glaube ich fast jede schwach.


    Wir sind alle nur Menschen.


    Und es kommt immer darauf an wie alle mit der Situation zurecht kommen , wenn denn alle davon wissen. Was vielleicht auch nicht immer gut ist.


    Verliebt man sich in seine Affäre wirds heikel. Für alle Betroffenen.


    Aber das Prickeln und Kribbeln im Bauch wenn man etwas Verbotenes tut ist doch immer wieder unglaublich.


    - Obwohl ich keine Affäre habe .... :lach -

  • Tja, abgesehen davon das es wohl heutzutage "Normalität" ist


    ich denke, es war schon immer "Normalität"-
    mit dem Unterschied, dass man heute drüber spricht, und sich vielleicht schneller trennt, da die wirtschaftlichen Abhängigkeiten geringer, und die Moralapostel nicht mehr so hoch angesehen sind, die solche Menschen (sei es der/die Betrüger, sei es der neue "Partner") an den öffentlichen Pranger stellen :frag

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Ich finde für einfache Antworten ist das Thema zu komplex.


    Am wenigsten hilfreich erscheinen mir da krampfhaft vertretene Moralvorstellungen.

    Ich kann, weil ich will, was ich muss.

  • Zum Eingangspost:


    Ich glaube nicht das man damit in Therapie muss oder das du damit alleinedastehst.
    Wer die Affaire geniesst sieht sich immer im Recht, wer dadurch betrogen wird bewertet es als unmoralisch und nicht tragbar.


    Beides verständlich.


    Ich denk mir immer: was du nicht willst was man dir tut, das füg auch keinem anderen zu.


    Man muss alle Entscheidungen so treffen das man damit leben kann. Wenn du dich nicht in seine Ehefrau hineinversetzen willst dann denk da später mal dran wenn dein nächster Partner dich betrügt und du auf die Affaire schimpfst.

  • Wenn man sich konsequent trennt, fällt für mich so ein "upps, ich hab mich verkuckt" unter die Kategorie dumm gelaufen. Gegen so was kann man wohl nur mit viel Willenskraft gefeit sein und es ist fraglich, ob das der Bestandsbeziehung wirklich dienlich ist, wenn man die auch aufbringt.
    Es kann schon sein, dass so ein "upps, ich hab mich verkuckt" mich dazu bringt, über eine Beziehung nachzudenken und sie in Frage zu stellen. Ich habe als aufgeklärter Mensch in dieser Zeit die Möglichkeit, diese Beziehung zu beenden und danach eine neue zu beginnen. Da es sich bei der Neuen / dem Neuen ja sowieso um das Traum-Pendant handelt, wird diese dann schon auch Repekt davor haben können, die Reihenfolge einzuhalten.


    Wenn aber monatelang bewusst doppelt gelebt wird und gelogen und verheimlicht wird, fällt das für mich unter Betrug.
    Betrug begeht man immer zum eigenen Vorteil und eben ohne Rücksicht auf andere.
    Mit solchen Menschen möchte ich nichts Näheres zu tun haben und möchte mir auch nicht das ewige Argument "dann hat sie ihm halt nicht gegeben, was er braucht" anhören müssen.



    Auf andere Lebensbereich übertragen: Mir gibt mein Arbeitgeber übrigens auch nicht was ich brauche ... hol ich's mir dann einfach woanders?

  • Zum Beispiel finde ich es schwierig wenn man verheiratet ist und in seinem Sexualleben total "unterfordert" ist nicht mehr Frau sein darf und es sehnsüchtig vermisst. Wenn man dann irgendwann auf einem Mann trifft, den man sehr anziehend findet , wird wohl glaube ich fast jede schwach.



    Ist das aber eine rechtfertigung fremdzugehen? In einer guten Beziehung sollte man zusehen das man das Problem mit dem Partner irgendwie in den Griff bekommt....Und nicht gleich in die nächste Kiste zum nächsten Mann/Frau hüpfen.


    Oder aber man sollte so konsequent sein und gehen, wenn einem etwas fehlt und man das Problem nicht in den Griff bekommt.

  • Das, was wir heute unter "Ehe" verstehen, entstammt dem "Paulinismus", sprich der katholischen Kirche und hat nur sehr wenig mit den vorchristlichen "Ehen" gemeinsam. In fast allen Völkern war die Mehr- oder Vielehe die Regel. Allerdings war das eine völlig andere Situation: Die Frauen wußten nicht nur voneinander und "teilten" sich in den Mann, sie waren auch so erzogen und damit aufgewachsen, das Papa zwei, drei oder mehr Frauen hatte. Die ganze Gesellschaft war anders aufgebaut.


    Den Ehepartner zu hintergehen war aber auch damals schon "strafbar", weil zu einer Beziehung eben auch Vertrauen gehört. Und umgekehrt wäre dann auch die Frage zulässig "wie sehr kann ich einem Menschen vertrauen, der keine Hemmungen hat, einem anderen Menschen den Partner wegzunehmen?" Da gehört - meines Erachtens nach - schon ziemlich viel Egoismus dazu.


    Umgekehrt, wenn die Gefühle eines Menschen so ambivalent sind, dass er/sie "mal schnell" von einem Partner zum anderen wechselt, kann daraus eigentlich nie etwas werden bzw. muß es zwangsläufig im Chaos enden...


    Persönliche Meinung - no offence intended


    lg Uwe (aka Alien)

    Wenn du mit Gott sprichst, bist du religiös - wenn ER mit dir spricht hast du eine Psychose... (Dr.House, 2.Staffel, Folge 15) :devil:


    Zwei Dinge sind unendlich: Das Weltall und die menschliche Dummheit - Obwohl, beim Weltall bin ich mir nicht sicher... (Albert Einstein)


    "Ich bin keine Antisemitin - ich finde alle Religionen gleich irrational..." (Bones - die Knochenjägerin)


  • Auf andere Lebensbereich übertragen: Mir gibt mein Arbeitgeber übrigens auch nicht was ich brauche ... hol ich's mir dann einfach woanders?


    Nicht, ohne vorher zu kündigen ;) . Bei mir war ein Vergucken, und zwar das erste in 9 Jahren Partnerschaft (oder soll ich sagen Gefangenschaft :hae: ), der Anlass mich zu trennen. Das hat mir Kraft gegeben und zwar ohne, dass ich mit diesem Mann in irgendeiner Weise zusammen war. Ich denke, Liebe/Verlieben kann einem Menschen Kraft geben, sich aus einer unglücklichen Beziehung zu befreien. Für (nur) Sex mit mehreren nebenher kann ich kein Verständnis aufbringen. Edit: hab den ersten Satz geändert, war sonst unlogisch.

  • kann man es jemandem vorwerfen, wenn er etwas nicht geben kann?


    Nein kann man nicht. Aber ich würde es tun, wenn ich alles versucht habe, mit ihm/oder ihr gesprochen habe und sich nach geraumer Zeit (Jahre) nichts ändert und ich merke das es dem Partner auch so ziemlich egal ist.



    @ Asci: ich verstehe deine Ansicht. Aber aus eigener Erfahrung kann und möchte ich sagen, wenn man in 10 Jahren Ehe kämpft und macht und tut...hat man irgendwann aufgegeben...dann ist man einfach "zu schwach" um eine Affäre nicht zu geniessen und dann merkt man vielleicht erst das wirklich erst ne Trennung das Richtige ist.


    Und ich muss sagen, meine Affäre hab ich nie bereut...die Trennung auch nicht...obwohl das der schwierigere Weg war. Aber ich LEBE wieder.

  • @lilie: Ich habe auch zehn Jahre gekämpft, ich war müde. Auch bei mir gab es einen sehr attraktiven Mann , der Verheiratet ( zwei Kinder) war ( ist) , zu dem hätte ich nur Ja sagen müssen....Ich konnte es nicht.


    Ich habe es für mich als Kompliment mitgenommen, und angefangen mit dem Wissen ( das es jemanden gibt der mich attraktiv findet) mein Selbstbewußtsein wieder aufzubauen.


    Was nicht heißt, das ich andere Verhaltensweisen nicht toleriere....Ich schrieb ja...Es ist meine eigene persönliche Meinung....Jeder ist seines eigen Glückes Schmied.

  • Moralisch verwerflich? Für mich ja, absolut. Wenn Du weißt, es gibt eine "andere Seite", dann beteiligst Du Dich am Betrug.


    Die andere Seite ist, dass ich selbst niemals einen Mann teilen könnte, dafür träume ich zu sehr von der großen Liebe, und glaube, dass jeder Mensch diese irgendwann trifft und dann wirklich glücklich wird. NEIN, bitte nehmt mir meine Illusionen nicht!!


    Nun ja, Frauen wie Du machen das fremdgehen ja erst möglich... Und für den Mann ists bequem, hat seine Traute daheim und kann sich sonstwo vergnügen, er hat ja vorher für "klare Verhältnisse" gesorgt. Mich schüttelt bei dem Gedanken, einen Fremdwarmen Mann zu berühren...


    Ich gebe dir vollkommen Recht! Ich bin ein gebranntes Kind u. würde niemanden so was wünschen es tut sehr weh u. man versteht die Welt nicht mehr. Ich finde, du solltest das Thema mit deinem Therapeuten besprechen, denn das was du machst ist in meinen Augen nicht normal! :nanana


    Ich würde niemals einen verh. Mann in meinem Bett haben wollen. Weil wenn er seine Frau betrügt wird er dich auch irgendwann betrügen....es sei denn dir ist es egal... :kopf


    Schade eigentlich, dass du noch nicht mal ein schlechtes Gewissen gegenüber seiner Frau hast... :wand

  • kann man es jemandem vorwerfen, wenn er etwas nicht geben kann?


    Wenn ich den Partner nicht so akzeptieren will/kann, wie er/sie ist - mit allen Stärken und Schwächen - dann muß ich auch konsequent sein und gehen. Ich halte nichts davon, zuhause zu essen und mir den Nachtisch woanders zu holen, weil er da besser schmeckt... ;)

    Wenn du mit Gott sprichst, bist du religiös - wenn ER mit dir spricht hast du eine Psychose... (Dr.House, 2.Staffel, Folge 15) :devil:


    Zwei Dinge sind unendlich: Das Weltall und die menschliche Dummheit - Obwohl, beim Weltall bin ich mir nicht sicher... (Albert Einstein)


    "Ich bin keine Antisemitin - ich finde alle Religionen gleich irrational..." (Bones - die Knochenjägerin)

  • Ok, ich habe da mal eine ganz direkte Frage an euch und bitte mal um ehrliche Antworten:


    Ihr seit viele Jahre unglücklich liiert und dann kommt ein Mensch zu dem es euch einfach hin zieht...beendet ihr dann tatsächlich erst eure Beziehung bevor ihr etwas derartiges zulasst???????????



    @ Asci: Hut ab! Dann bist du sehr stark! Ich war es nicht und in dem Moment mehr als schwach. :rotwerd





  • Definitiv ja..aus respekt dem langjährigen Partner und mir selber gegenüber. Ich weiss wie es sich anders anfühlt...und das Gefühl werde ich niemandem zu fügen.

  • Das kann ich auch verstehen...Aber ich hatte eben seine Frau und seine zwei Kinder im Kopf, meine Ehe war schon kaputt, ich wußte wie es sich anfühlt belogen und betrogen zu werden. Das habe ich keinem anderen gewünscht.


    Gut, das auch seine Ehe für den Ar*** ist, das brauchen wir nicht zu diskutieren, die wird eh kaputt sein, aber ich wollte nicht der Auslöser sein für eine Trennung.

  • Ihr seit viele Jahre unglücklich liiert und dann kommt ein Mensch zu dem es euch einfach hin zieht...beendet ihr dann tatsächlich erst eure Beziehung bevor ihr etwas derartiges zulasst???????????


    Einer Freundin ist das widerfahren.
    Ein Kerl hat sich zur ihr hingezogen gefühlt. Er lebte bis dato in einer sicheren, guten Beziehung - und er hat nie was anderes behauptet ("sie gibt mir nicht was ich ganzer toller Kerl nun mal brauche").
    Eines Abends sass er in ihrer Küche und hat sich offenbart. Er hatte seine Beziehung in Frage gestellt und meiner Freundin gestanden, dass er sich verkuckt hat. Zu diesem Zeitpunkt wollte er von ihr nur wissen, ob er bei ihr Chancen hätte. Er brauchte das als inneren Rückhalt und als Bestätigung dafür, dass er sich nicht irrt in seinen Wahrnehmungen.


    Er hat sich getrennt und ist jetzt mit der Freundin zusammen.


    So wie es jetzt ist, hat er seiner Frau noch ein winziges Stück Würde erhalten können.