Selbstmitleid-wie steht ihr dazu?

  • Hallo,


    wie steht Ihr zum Thema Selbstmitleid? ist es peinlich, verwerflich, weicheiig, oder unumgänglich und gesund?? Wie seht Ihr das?


    Bin neugierig,


    LG


    :blume


    blondie

  • Ich denke, das kommt sehr auf die Berechtigung und den Umfang an. Selbstmitleid kann mal ganz ok sein, aber irgendwann muss es dann auch mal wieder gut sein!

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

    Einmal editiert, zuletzt von campusmami ()

  • ich hatte auch schon solche phasen - und ich schäme mich dafür. denn selbstmitleid bringt nichts ausser probleme. besser ist es die ärmel hoch zu krempeln und vorwärts zu gehen. denn aus heutiger sicht kann ich sagen: es gibt keine probleme. es gibt nur herausforderungen die man annehmen muss.


    aber wie gesagt, ich habe es nicht immer so gesehen und wenn man mitten drin steckt, dann möchte man gerne glauben dass man selbst der elendste mensch überhaupt ist. aber es kommt immer auf die sichtweise an. und es ist aufgabe der freunde und kameraden, dem "sich-selbst-bemitleidenden" in freundschaft zu zu hören um ihm dann zu helfen, die sichtweise zu verändern. alleine schafft man das oft nicht.


    und darum bin ich so froh für dieses forum. denn hier sind die freunde die einen aus diesem selbst mitleid immer wieder heraus holen und neue perspektiven schenken.

  • allein das Wort ist ja schon komisch "selbst-mit-leid" .... ich leide doch nicht selbst mit mir mit? ich leide doch! und dann gehts mir mies, und dann darf ich das auch spüren, leben, ausleben...



    etwas anderes ist es, mein leid zu benutzen, um mich nicht weiter mit der realität auseinanderzusetzen oder um andere unter druck zu setzen, mir zu helfen, weil ich direkt nicht mutig genug bin, zu fragen.... oder so


    naja, und wenn mein leid so dramatisch wird, dass ich da irgendwie nicht mehr allein raus komme, dann ist es kein "mitleid mit mir selbst" sondern ne handfeste Depression

  • Das sehe ich auch so.
    Wenn es einem Sch... geht führt kein Weg dran vorbei, sich einmal richtig zu bedauern!
    Und sich dann selbst zu trösten und zur Abwechslung mal gut zu sich selber zu sein!


    Und dann geht es halt mit Volldampf weiter.


    ich hatte auch schon solche phasen - und ich schäme mich dafür. denn selbstmitleid bringt nichts ausser probleme. besser ist es die ärmel hoch zu krempeln und vorwärts zu gehen. denn aus heutiger sicht kann ich sagen: es gibt keine probleme. es gibt nur herausforderungen die man annehmen muss.


    Ich kann mich auch selber besser leiden wenn ich so bin. Trotzdem: Früher oder später muss man sich mit sich selber auseinandersetzen, da hilft alles Machen und Tun nichts!

  • Selbstmitleid tut mir gut solange es im Rahmen bleibt.


    2007 hatte ich einen schweren Autounfall mit 28Tagen Krankenhausaufenthalt, Op´s und vielen Verletzungen in meinem Gesicht. Ich habe mich ewig in Selbstmitleid gebadet, die ganze Zeit im Krankenhaus und auch noch dannach. Das tat mir nicht gut, weil es einfach zu viel Selbstmitleid war.


    Heute verschmelze ich in Selbstmitleid. Mein Sohn schläft, mein Freund ist arbeiten und ich bin allein, mir fällt die Decke auf den Kopf, könnte einfach nur heulen, weil noch Ehemann verschwunden ist, die Scheidung nicht voran geht, ich kein Auto habe und mich somit nicht mit Freundinnen treffen kann, nicht einkaufen und zu keinen Ärzten kann, da ich nur mein Freund noch habe der mich dahin fahren könnte. :daumen . Ich sitzte also daheim, gehe jeden Tag 4 Stunden spazieren Poliere mein Zuhause und das geht mir gehörig auf die Nerven. Zum Zahnarzt müsste ich auch, aber mit Bus und bahn zu fahren würde mich hin und her 10Euro kosten und es würde nicht bei einem Besuch bleiben, das wird bestimmt mehr. Und ohne Auto wäre ich durch die schlecht Bus und Bahn Verbindung 2 Stunden vor meinem Termin beim Zahnarzt.


    Also zerfließe ich gerade in Selbstmitleid, heule ein bisschen, steh vielleicht morgen mit verheulten Augen auf, aber dann ist das Selbstmitleid passee und mir gehts wieder gut. Also in gesundem Maße tuts mir super gut.

    Jeder Tag, an dem du nicht lächelst, ist ein verlorener Tag.
    von Charlie Chaplin

  • Es gab/gibt Phasen in meinem Leben wo ich mich ganz "gerne" mal selbst bemitleide ;) ----> wie schei**e und ungerecht doch alles ist und wie gemein sich die Welt grade gegen mich stellt usw :rolleyes: .


    Es kommt aber auch immer darauf an um was ich mich bemitleide.


    Hatte grade soeine Phase (über ein paar Moante) die gottseidank dem Ende zuzugehen scheint, wo ich desöfteren mal abends mich in Tränen aufgelöst habe und alles ka**e und blöd war.


    Es befreit und verschafft mir einen klareren Blick auf die Dinge und auf die nächsten Tage. Und es stärkt mich.



    Was ist falsch daran Tränen,Wut, Verzweiflung zuzulassen (?), sich zu bemitleiden und mal selbst zu leiden wo man doch grade als AE funktionieren muss weil sonst nichts geht bzw man doch die Arbeit für 2 macht und oft beide Elternteile ersetzen muss.


    Ich finde es für mich richtig wäre wohl sonst schon in der Klappse gelandet wenn es in meinem Leben nicht solche Phasen geben würde.

  • Ich sehe das wie Nic - Tränen, die kommen wollen, lasse ich auch zu. Das ist bei mir wie ein Ventil, so lasse ich Druck ab.


    Es gibt widerum Tränen, die gut tun und Tränen, die einen noch mehr runterziehen. Aber kann man das immer so unterscheiden? Wenn es allerdings dauernd unterschwellig vorhanden ist, sollte man etwas an seinem Leben ändern.


    Ansonsten fühle ich mich besser, wenn sich das Mitleid mit mir in Grenzen hält :rolleyes: , denn ich mag es noch nicht mal, von anderen bemitleidet zu werden :bldgt: , dann auch nicht von mir selber. Wenn ich es schaffe, ist es mir dann lieber, alles wieder anzupacken, denn zuviel Selbstmitleid kann lähmen, genau so wie einen manchmal Mitleid von anderen lähmen kann.

  • Selbstmitleid tut manchmal einfach gut. Aber ich bin froh dass ich Freunde habe, die mir dann auch sagen,"jetzt ist aber genug, schau nach vorne, es geht doch weiter".
    Gefährlich wird es dann, wenn man drin hängen bleibt und niemand hat, der einen da raus holt.
    Aber manchmal braucht man einfach ein bischen Aufmerksamkeit für sein ach so schlimmes Leben um dann mit Kraft nach vorne zu gehen.
    Ich habe zum Glück Feunde, die mich in solchen Phasen nach einer gewissen Zeit raus holen und sagen, nun ist aber genug mit jammern, wir finden zusammen einen Weg da raus.
    Mein Ex hat es nie brauchen können wenn ich mal so eine "alles ist soof und ich am doofesten" Phase hatte. Er hat dann immer rum gemacht von wegen "für ihn gibt es down nicht, man muss IMMER nach vorne schauen, er ist ja immer optimistisch..." Das macht einen dann nochmehr fertig, wenn man einem nicht auch mal ein bischen Slebstmitleid zugesteht. Nicht immer läuft dsa Leben toll.
    Tja nun hängt er seit Monaten in einem Loch und kommt nicht raus...das hat man von "die Welt ist immer toll und ich bin der tollste"

    wenn eine Frau "passt schon" oder "ist egal" sagt,
    dann hast Du es richtig verkackt

  • guten morgen!


    wieso sollte ich mich schlechter behandeln als andere?


    naja ok zuindest versuche ich das im moment etwas netter zu mir selbst zu werden.


    ich finde sone gesunde portion ist hilfreich. wenn ein tag scheiße läuft dan ist abends die welt schon mal ungerecht und sowieso alles doof. klar kann das dann nur mal wieder mir passieren.
    ich mach das sogar ganz bewust allerdings dauert das dann auch nicht lange weil dann automatisch mein trotzkopf einmsetzt ala jetzt erst recht!
    ich find das aber wichtig. war ein ziehmlich langer weg das zu erkennen aufgewachsen bin ich stehts damit das der kleinste anflug davon sofort übelst angegangen wurde.


    gejammert wird nicht, egal wie es einem geht. das motto meines vaters! wirklich gut tut einem sowas nicht!

    mein hirn weigert sich ständig, so langsam zu denken, wie meine finger tippen können. meine finger sind so damit beschäftigt, sich zustreiten, wer als erstes auf die tasten darf, das die nicht mal merken wie sie den gedanken hinterherhinken

  • Selbstmitleid und die damit verbundenen Gefühle rauszulassen ist meiner Meinung nach bis zu einem gewissen Punkt auch gesund.
    Allzu lange sollte dies aber auch nicht andauern da es sonst zu heftigeren Problemen führen kann. Es kommt aber immer auf die jeweilige Situation an.

    Ich finde es für mich richtig wäre wohl sonst schon in der Klappse gelandet wenn es in meinem Leben nicht solche Phasen geben würde.

    Richtig, denn solche unterdrückten Gefühle, können sich irgendwann z.B. in heftigeren psychischen Störungen wie z.B. Depressionen, ect. oder körperlichen Beschwerden äußern.