Hallo ihr alle
Ich wende mich heute mal an euch, da ich seit längerem einen inneren Konflikt habe, bei dem ich irgendwie nicht wirklich weiter komme.
Seit 7 Monaten habe ich einen Freund. Es ist die erste "zukunftsfähige" Beziehung seit meiner Trennung von meinem Exmann vor 12 Jahren.
Wir leben eine Fernbeziehung (100km) und sehen uns jedes Wochenende, telefonieren täglich mind. eine Stunde (meist mehr) und schreiben zwischendurch noch ein paar sms, nur so, um Kontakt zu haben. So weit, so gut.
Wir hatten gerade eine Phase, in der eine Trennung sehr wahrscheinlich war, da sich große Probleme mit den doch unterschiedlichen Ansichten, was Beziehung betrifft ergeben hatten. Nach einiger Zeit ohne Kommunikation (zur inneren Rast) und vielen Streitgesprächen, Vorwürfen und letztendlich ruhigen Diskussionen darüber, was uns als Paar eigentlich ausmacht, sind wir wieder zusammen und ich sehe wieder deutlicher das, was mir gut tut, was ich an ihm schätze und liebe.
Mein Problem, weswegen ich euch gern bemühen möchte, ist, dass es nach wie vor eine Differenz gibt, was das "gebraucht werden" angeht.
Er ist ein sehr hilfsbereiter und mitfühlender Mensch. Er zieht einen Teil seines Selbstbewusstseins aus der Tatsache, dass er für andere etwas tun kann oder für sie da sein kann. Dieser Aspekt ist wichtig für ihn. Und er ist mit dieser Haltung auch grundsätzlich willkommen bei mir.
Ich andererseits habe auf Grund meiner Biographie "gelernt", dass es besser ist, niemanden zu brauchen. Ich möchte mich nicht blind auf jemanden verlassen (ich könnte das bei ihm), oder gar das Ruder mal aus der Hand geben. Ich brauche die Kontrolle über alles als Gerüst.
Nun stehen diese beiden Grundeigenschaften leider im krassen Gegensatz zueinander. Er möchte gebraucht werden, ich möchte niemanden brauchen.
Ich bin halt mittendrin und seh vielleicht den Wald vor Bäumen nicht. :frag
Was meint ihr dazu? Seh ich Gespenster? Kann ich irgendetwas tun, um zu vermeiden, dass wir daran scheitern?
Danke