wenn der Papa nicht der Papa ist.....

  • Ich denke man sollte in dieser Frage seine eigene ( mütterkiche/väterliche) Ideologie etwas hinten an stellen.


    Ausagen wie: " Mein Kind hat nur einen Vater/eine Mutter" "Ich will keinen Ersatz..." mögen von der Sache her berechtigt sein, aber sie geben doch eher das Erwachsenendenken als das Empfinden des Kindes wieder.
    Hier von vorneherein Grenzen zu setzen oder gar dem Kind eine bestimmte Bezeichnung zu verbieten, halte ich, gelinde gesagt für wenig sinnvoll.


    Nachdem meiner Frau und mir klar war ( den Jungs war das übrigens schon viel früher als uns bewusst),, dass wir eine neue Familie werden, haben die Kinder von sich aus ihre "Bezeichnung" für mich gefunden.
    Bei dem jüngeren reichte die Palette von "Mama´s Freund :lach " über meinen Vornamen bis zu Vati. Der Große nannte mich in der ersten Zeit beim Vornamen und dann ganz spontan "Dad".


    Ich glaube in der Art und Weise wie Kinder einen neuen Partner ansprechen, spiegelt auch ein wachsendes Vertrauensverhältnis wieder.


    Ich selbst habe nie den Versuch gemacht den Platz des (verstorbenen) Vaters der Jungs einzunehmen, das häten sie wahrscheinlich auch nicht zugelassen, ich glaube ich bin auch nicht der ERSATZ für ihren leiblichen Vater, aber ich bin derjenige der JETZT ihr Vater ist und ganz ehrlich, ich bin ein wenig stolz darauf, dass sich das auch in ihrer "Bennenung" ausdrückt.
    Und das bedeutet keinesfalls, dass sie ihren leiblichen Vater in irgendeiner Form vergessen haben oder ihn geringschätzen.


    Unser "Kleiner" meinte vor einiger Zeit, als er ( durch die Blume) von seiner Tante auf das Thema angesprochen wurde " Wieso, ich habe jetzt zwei Väter. Den einen gehe ich besuchen, bei dem anderen wohne ich"----
    ganz ehrlich ich musste mich sehr zusammenreißen :flenn


    Gruß
    Monoko

    Pánta chorei kaì oudèn méne - „Alles bewegt sich fort und nichts bleibt.“ (Platon)

  • Meine Kinder sprechen meinen LG mit Vornamen an. Und das, obwohl sie ihn in und auswendig kennen. wir leben alle zusammen und verstehen uns gefühlsmäßig durchaus als "richtige" Familie. Dennoch ist er (momentan noch?) eben der ...(Vorname). Ich käme nicht auf den Gedanken, ihn jetzt als Papa zu betiteln.
    Wenn meine Kiddies eines Tages jedoch selbst den Wunsch hätten, ihn Papa zu nennen, dann würde ich ihnen dies (glaube ich) nicht verwehren. er ist in der Tat mehr "Vater" als der biologische. Aber hierfür wär´s mir wichtig, daß sie wirklich verstehen, daß sie biologisch gesehen einen anderen "Vater" haben und dies auch unterscheiden könnten.
    Mir wäre beides recht. Das sie ihn weiterhin mit Vornamen anreden, ihn irgendwann Papa nennen wenn sie das so möchten, oder wenn sie den biologischen Vater mit Vornamen anreden. Das könnten sich die Kinder dann aussuchen.


    Mein Lebensgefährte wuchs selber mit einem Stiefvater auf.Der Stiefvater trat ins Leben meines Partners, als dieser noch ein kleinkind war. Die beiden hatten eine ganz enge "Vater-Sohn" Bindung, obwohl es den leiblichen Vater auf dieser Erde auch gab. Aber dieser hatte sich nie um meinen LG gekümmert. Sein Stiefvater hingegen schon und zwar so gut, wie es nur irgendwie sein könnte. Mein LG erzählt mir heute immernoch gern von seiner glücklichen Kindheit mit ihm als Vater an seiner Seite.


    Ich glaube, eine Richtlinie gibt es dafür nicht. Das muss man immer für sich selber gucken. Aber wenn biologische Väter kein Interesse am Kind haben, und die Familienstrucktur mit neuem Lebensgefährten gefestigt ist, sich das Kind das wünscht und ein tiefes Vater Gefühl( Enge Bindung) zum LG/Mann der Mutter hat, dann würde ich es zulassen.

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  • Ich habe nun nicht alles gelesen, weil mir das erlebte letzte Tage zu sehr eingebrannt ist


    2 Mädels, 5 und 7...keinerlei Kontakt mehr zu ihrem leiblichen Papa seit 2,5 Jahren (die große litt sehr drunter), und den Nachbarskindern präsentierten beide vor 3 Monaten: Komm, ich hab nun auch einen Papa, ich stell ihn Dir vor....


    Vor 2 Wochen dann...ich habe nun einen neuen alten Papa, willst ihn mal sehen?


    Ich rätselte für mich....der neue alte Papa ist der leibliche Papa...nun ja....


    Keines meiner Kinder hätte jemals zu irgendwem anderen Papa sagen dürfen, egal, in welchem Alter...und wenn ich erlebe, was ich oben schrieb....denke ich mir, ist meine Entscheidung seit fast 10 Jahren richtig

    [font='Comic Sans MS, sans-serif']Vergiß die Welt, aus der Du kommst, akzeptiere die Welt, in der Du nun lebst

  • Mein Freund hat ein Tochter - mit der Mutter des Kindes hat er nie zusammengelebt und ja er hat damals
    eine Weile gebraucht sich in die Rolle des Vaters zu versetzen. Nun wohnen die beiden auch hunderte km
    entfernt und jeder lebt sein Leben - er zahlt Unterhalt und besucht die Kleine (mittlerweile Schulkind) alle 2-3
    Monate .


    Die Kleine hat einen "sozialen Papa" den sie im 1. Lebensjahr kennengelernt hat, der war sogar
    mit der Mama verheiratet - heute sind sie aber geschieden - viel für ein 7. Jähriges Kind.


    Der soziale Papa der ersten 6,5 Jahre wird Papa genannt - mein Freund beim Vornamen - und das tut
    natürlich weh - auch wenn es keine intensive Beziehung gibt - er ist der Papa....


    das Leben ändert sich - dein KV vielleicht auch/oder dein Lebenspartner - wer weiß....

  • Ich glaube, eine Richtlinie gibt es dafür nicht. Das muss man immer für sich selber gucken. Aber wenn biologische Väter kein Interesse am Kind haben, und die Familienstrucktur mit neuem Lebensgefährten gefestigt ist, sich das Kind das wünscht und ein tiefes Vater Gefühl( Enge Bindung) zum LG/Mann der Mutter hat, dann würde ich es zulassen.


    Aber ich finde, sowas ist eben bei einem 9 Monate alten Kind noch nicht gegeben und deshalb sollte man in dem Alter ein "Papa" für den Lebensgefährten nicht einfach so stehenlassen, sondern eben lieber den Vornamen "anbieten". Wenn das Kind dann im Laufe der Jahre eben diese tiefe Verbundenheit fühlt und von sich aus lieber den "Papa-Titel" verwenden will, dann ist das nochmal etwas ganz anderes.

    Einmal editiert, zuletzt von KatJoKa ()

  • Hi,


    also ich würde das nicht mögen, wenn ein Kind meiner LG, zu mir Papa sagen würde, UND ich wüßte das es noch ein leiblicher Papa gibt :kopf
    Das würde ich schon aus Solidarität nicht mögen ....never !
    Da müßte ich mir nur vorstellen, wenn meine Tochter, zum LG meiner EX Papa sagen würde :wuetend :angry


    Gruß
    babbedeckel

    Die Männer, die mit den Frauen am besten auskommen, sind dieselben,
    die wissen, wie man ohne sie auskommt. (Charles Baudelaire)


    Jedes Kind bringt die Botschaft,
    dass Gott die Lust am Menschen noch nicht verloren hat.

  • Ich kenne meinen leiblichen Vater bis heute nicht und habe auch keinerlei Interesse ihn kennenzulernen. Denn ich habe einen Papa, nämlich den geschiedenen Mann meiner Mutter, der fast meine ganze Kindheit (ich war ca. 3 als ich ihn kennenlernte) als Papa für mich da war und noch bis heute als Papa für mich da ist.
    Mir wurde es selbst überlassen wie ich ihn nennen mag, irgendwann fing ich an ihn Papa zu nennen.
    Denn wie gesagt, er IST mein Papa. Er hat mich getröstet wenn es mir schlecht ging, hat schöne Ausflüge mit mir unternommen, hat mit mir für die Schule gelernt... er hat all das mit mir gemacht was ein Papa so mit seinem Kind macht. Er war immer für mich da wie als wäre ich sein leibliches Kind.




    Genau SOWAS macht einen Vater aus. Der KV hat sich nach seinem Verhalten mir und dem Kleinen gegenüber völlig für einen "Papa" disqualifiziert.

    Wer bin ich? Und vorallem, wieviele? :brille

  • Ich kam mit 5Jahren in eine Pflegefamilie.
    Sofort waren meine Plegeeltern für MICH meine Eltern. Ich kannte meine leiblichen Eltern. Aber was bringt mir das???


    Sie haben sich NIE wie Mama oder Papa verhalten. Er ist mein Erzeuger und mehr nicht. Er hatte gar nicht das Recht, sich Papa zu nennen und sie nicht das Recht sich Mama zu nennen! DAS ist meine Meinung!


    Papa/Mama ist der, der immer für einen da ist und nicht der, der mich halt in die Welt gesetzt hat!
    Papa oder Mama sein, muss man zeigen und nicht nur auf dem Papier sein!



    Ich würde den LG immer wieder Papa xy rufen. Damit dein Kind genau das lernt. Oder ihn beim Vornamen nennen und wenn das Kind mal fragt wo sein Papa ist, sagen, dass dein LG Papa für ihn/sie sein kann, aber es noch nen leiblichen/biologischen Papa gibt.


    LG

  • also mein zwerg kennt meinen Freund seit er 1,5 Jahre alt ist. Inzwischen ist er 3 Jahre und 4 Monate...
    Seinen Leiblichen Vater kennt er, aber es gibt so gut wie keinen Kontakt ( in der ganzen Zeit hat der Kleine seinen Vater nur 2 oder 3 Mal kurz gesehen).
    Aber er weiß, dass der KV der Papa ist.


    Meinen Freund nennt er beim Vornamen... und das finde ich auch völlig richtig so. Allerdings ist dem Kleinen auch schon mal ein " Papa" rausgerutscht... und auch das fand ich irgendwie richtig... ich bin auch der Meinung, dass der Kleine, wenn er von alleine Papa sagt, das auch ruhig machen kann... allerdings erkläre ich ihm immer wieder, dass der KV sein Papa ist...


    man, eigentlich ist das ganz schön kompliziert

    ReitKUNST kommt von KÖNNEN, käme es von WOLLEN würde es ReitWULST heißen...
    Man sieht nur mit dem Herzen gut... das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar!


  • *unterschreib*

    Frage dich in jeder schwierigen Situation:
    "Was würde der stärkste, mutigste, liebevollste
    Teil meiner Persönlichkeit jetzt tun?"
    Und dann tue es. Tue es richtig.
    Und zwar sofort.


    Dan Millman

  • Grundsätzlich bin ich der Meinung die Bezeichnungen Mama und Papa sind emotionale Ausdrücke, Mama oder Papa wird man nicht mit Geburt bzw. Zeugung eines Kindes, das "verdient" man sich.


    :bigkiss:daumen


    Ich denke, es ist zu früh, sich darüber Gedanken zu machen. meine Tochter ist jetzt 14 Monate, sie sagt immer mal wider zu irgendwelchen Frauen Mama, zu irgendwelchen Männern Papa und zu irgendwelchen Vögeln Wauwau.
    Wenn man jetzt wie ich "normal" mit dem vater des Kindes zusammen ist macht man sich darüber gar keine Gedanken und das ist auch okay so denke ich. Manchmal schmunzele ich darüber, bei freunden sage ich ihr den Namen.
    Das würde ich an deiner Stelle auch machen und habe ich auch bei meinem Großen (5Jahre) und meinem lebensgefährten immer so gemacht. Ich habe allerdings nie "nein" gesagt.
    Wenn er anderen Leuten, die uns nicht so gut kennen, was von meinem Lebensgefährten erzählen will sagt er jetzt schon "mein papa". Ich denke auch, dass das für ihn einfach am besten ausdrückt in was für einer Beziehung die beiden zueinanderstehen und dass er sich so Erklärungen spart.
    Wenn er irgendwann zu meinem Lebensgefährten Papa sagen wollte dürfte er das meinetwegen tun.


    Und zwar genau aus dem Grund den Mela oben geschrieben hat. Kann doch nicht sein, dass das Kind nicht die Chance hat einen papa zu haben nur weil der leibliche vater kein Interesse an ihm hat!

  • Dass sich der KV besinnt, halte ich für unrealistisch. Ein Kind passt einfach nicht in seinen Lebensstil.


    Mal kurz OT:


    Ich weiß ja nicht, wie alt der KV ist, aber spätestens wenn alle seine Freunde Kinder kriegen fällt ihm vielleicht sein Eigenes wieder ein. Man soll ja die Hoffnung nicht aufgeben... Der Vater meiner Ältesten hat mal eben 4 Jahre gebraucht um sich zu besinnen und dann nochmal 2 um seine Idee, seine Tochter kennenzulernen in die Tat umzusetzen.


    OT Ende


    Ich würde es so halten -aus meiner Erfahrung heraus- das der Lebensgefährte mit Vornamen angesprochen wird. Mit meiner Ältesten musste ich das Gespräch über Papa/Vater und die Wirrungen dazu mit 4 Jahren klären. Das war dann alles in Einem, von kindgerechter Aufklärung über Familienverhältnisse usw. Leicht war das alles nicht. Mit dem Forum hier wäre mir das ganz sicher nicht passiert.
    Heute nennt sie ihren Stiefpapa immer noch Papa, ihren leiblichen Vater je nach Laune Papa oder R. (allerdings hat sie zu ihrem leiblichen Vater durch die Entfernung deutlich weniger Kontakt als zu ihrem Stiefpapa und ist mittlerweile 14 und aufgeklärt)


    LG Carina

    Das mit s oder ß...ich steh dazu, ich kanns nicht...naja egal, Hauptsache Man(n)/Frau versteht was ich meine...


    Tippfehler dürft ihr gern behalten *fg


    ~und am Ende steht immer ein Anfang~ (Zitat City)
    ~Sommer ist was in Deinem Herz passiert~ (Zitat Wise Guys)
    manchmal bin ich ein ~Gänseblümchen im Sonnenschein~ (frei nach Ganz schön Feist)

  • Ich wäre damit vorsichtig.
    Würdest du wollen, dass dein Sohn (mal angenommen) die neue Freundin von dem Vater, auch Mama nennt?
    Er kann deinen Freund doch beim Vornamen nennen, wie er ihn nun nennt, sagt ja nichts über die Beziehung der beiden aus.
    Ich persönlich würds nicht machen.

  • Ich bleibe dabei:


    Wenn es eine Mama/ einen Papa im Leben des Kindes gibt, also jemand der nicht nur so heißt sondern auch eine Mama/ein Papa ist wird kein Kind der Welt die neue Freundin des Vaters oder den neuen Freund der mutter mit Mama/Papa anreden!


    Das ist kein Argument!

  • Hallo.


    Der Vater von unserer Kleinen hat einen Spitznamen...meiner Meinung nach, einen sehr blöden Spitznamen...mit dem er selbst sich aber stets vorstellt und deswegen auch stets so genannt wird.


    Die Lütte weiß natürlich, das der Papa "Papa" ist, weil ich ihn ihr gegenüber auch so nenne, wenn ich mit ihr über ihn rede...seinen Besuch ankündige oder ihr sag´das er angerufen hat, etc.
    Dann nennt sie ihn auch so.


    Wenn sie aber direkt mit ihm zu tun hat, dann nennt sie ihn M...., bei seinem Spitznamen, wie sie es eben auch von anderen hört, wenn sie mit ihm direkt reden.
    Er scheint das ok zu finden, denn es kommt keine spezielle Reaktion darauf.


    Bei einem neuen Partner würde ich es nicht so gut finden, wenn sie ihn "Papa" nennen würde.
    Ich möchte auch gerne die einzige "Mama" bleiben, für sie.


    Natürlich ist es völlig in Ordnung, wenn die Kleine ihrer Zuneigung zu einem neuen Partner, mit einem speziellen Namen Ausdruck verleihen möchte.
    Dann könnte sie sich z.B. eine Phanatiebezeichnung ausdenken...der Next einer Freundin heißt für ihren Sohn z.B. Baghira...;)


    Es gibt so viele schöne Bezeichnungen, die Zuneigung und ein besonderes Verhältnis zueinander ausdrücken können...


    Gruß
    Dita

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