• Ich weiß einfach nicht mehr weiter ich habe schon einiges probiert Therapie, Familienhilfe, ablenken, ich mache sogar ne Mutter Kind Kur nächstes Jahr habe aber das Gefühl das sich nichts bessert.


    Kurze Vorgeschichte:
    Mein Sohn ist 2 Jahre alt. Der Vater hat sich 1 Monat nach der Geburt getrennt und hat seit ca. 1 Jahr kein Kontakt zu ihm weil er es nicht will. Ich habe Borderline und schwere Depressionen und habe deswegen auch schon eine Therapie gemacht und aktuell bin ich wieder in Therapie.


    Das Problem:

    Ich verspüre meinem Kind gegenüber immer wieder eine unbändige wut…Ich liebe ihn über alles aber sobald er nicht hört und nur Unsinn macht oder iwo dran geht wo er nicht dran sollte kocht es in mir hoch. Ich bin total überfordert.
    Ich weiß das ich insgeheim nicht auf ihn wütend bin sondern auf seinen Vater der uns alleine gelassen hat…der mich alleine gelassen hat mit ihm.
    Ich glaube das sich einiges auch schon in der Schwangerschaft abgesetzt hat weil die Beziehung zum Kindsvater nicht sehr gut war. Richtig schlimm ist es nach der Geburt geworden ich hatte eine Postpartale Drepression.
    Ich hatte starke Probleme Liebe für meinen Sohn zu empfinden die habe ich manchmal immer noch. Tief im Innern weiß ich das ich ihn liebe aber oft kommt das Gefühl nicht richtig an.
    Seit er laufen kann ist es richtig ausgeartet er macht nur blödsinn und hört nicht auf mich durch mein borderline und der „normalen Depression“ die ich habe, habe ich öfter Phasen in denen es mir nicht gut geht und ich nicht durchgreifen kann. Natürlich hat er sich das gemerkt und ich komme mit meiner Erziehung nicht weiter. Das viel größere Problem ist die Wut die ich jedes Mal empfinde und wie ich bereits schrieb weiß ich das diese Wut eiglt dem Kindsvater gilt weil ich mich immer wieder dabei erwische wie ich Gedanken habe wie „nur weil der a**** mich alleine gelassen hat habe ich das Problem“ „nur weil er sich nicht um sein Kind kümmert gehe ich hier kaputt“ „ich darf am Ende die Scherben aufheben wenn der kleine alt genug ist und ich ihm die Wahrheit erzählen muss warum sein Vater nicht bei ihm ist“ „ich muss ihm erklären warum sein Vater ihn nicht liebt“ „ich muss das alles alleine durchstehen weil er sich nicht als Vater fühlt und denkt er kann es nicht“

    Und ich weiß nicht wie ich diese Wut los werde ich habe noch nie in meinem leben jemanden wirklich gehasst aber ich glaube inzwischen tue ich es wirklich und ich schade meinem Sohn damit. Ich will das es aufhört aber ich weiß nicht wie…

    Manchmal hab ich den Gedanken ihn abzugeben weil ich glaube das er woanders besser aufgehoben wäre als bei mir und es bricht mir das Herz das es soweit ist das ich solche Gedanken habe…


    Danke fürs Lesen und auch danke im Voraus für evtl. Ratschläge.

  • Moin,


    wie eng ist denn die therapeutische Begleitung?

    Was hast Du schon an "Werkzeug" (Skills, DBT, Medikation)?

    Gibt es einen Krippenplatz?

    Wie alt bist Du?


    Ich habe mir mal erklären lassen:

    Eine BPS ist ein Pferd, daß wenn man es erst reiten kann, auch eine Bereicherung sein darf.


    Wahrnehmung und Realitäten ein zu ordnen ist für mich für andere nicht möglich. Aber ich kann die geschilderten Gefühle durchaus nach vollziehen. Gleichzeitig ist die Intensität vielleicht eine andere.

    Ich denke, daß Du das mit entsprechender Unterstützung schaffen kannst.


    vg von overtherainbow

  • Die Frage ist, wie äußert sich die Wut?


    Wenn Du ihn schlägst oder auch nur ständig anschreist, brauchst Du und ihr Hilfe. Ein Zweijähriger hört prinzipiell nicht wirklich, er muss sich ja entwickeln und das kann er nur, wenn er über Grenzen geht. Natürlich muss man ihm trotzdem Grenzen zeigen, aber es ist anstrengend und es wird noch anstrengender.


    Wer ist da noch, der Dir hilft, Familie, Freunde?


    Vielleicht kann das Jugendamt mit einer Familiehilfe unterstützen?

  • Ich habe meine Standard Skills die mir aber eiglt nur beim SVV geholfen haben mit der Wut helfen sie nicht wirklich da probiere ich gerade aus was helfen kann. DBT Therapie habe ich 2018 gemacht und kam dann eiglt gut zurecht medikation hab ich nicht weil ich schon endliche antidepressiva ausprobiert habe und keines jemals geholfen hat.
    Krippenplatz habe ich leider auch nicht weil ich keinen kriege wenn ich Glück habe kriege ich einen Kita Platz nächstes Jahr wenn er 3 ist.
    Ich bin 26 Jahre alt.

    Die Wut äußert sich im oft schreien und mir ist schon aufgefallen das ich ihn dann manchmal etwas gröber anpacke 😞

    Ich habe mir direkt Hilfe geholt als ich es bemerkte und hatte eine Familienhilfe die wurde mir entzogen und jetzt kriege ich eine neue am Donnerstag die „besser“ sein soll.
    Natürlich hören zweijährige prinzipiell nicht das ist mir vollkommen bewusst aber er ist da wirklich schlimm ich kenne das Alter eiglt ganz gut aus meiner Familie und ich kenne ein paar andere Kinder in seinem Alter und keines davon ist so schlimm…

    Unterstützung habe ich so gut wie keine..meine Mutter versucht mir ihn viel abzunehmen aber sie fällt gerade aus weil sie vor 1 Monat ein neues Knie bekommen hat und noch nicht schwer heben darf. Ich habe einen Partner der sein bestes gibt mich zu unterstützen aber das ist meistens eher mental, wir sehen uns wenn’s es hochkommt 1x in der Woche abends für paar std und am nächsten morgen geht er frühs wieder weil er arbeiten muss. Er hat selbst einen Sohn aus früheren Beziehung (7 jahre alt) und selbst er sagt er kommt an seine Grenzen mit meinem Sohn und meint er versteht woher meine Wut kommt und mein Sohn ist wahrscheinlich der Grund weswegen mein Partner nie wieder Kinder will…

  • Man kann sein Kind auch (vorübergehend) in Pflege geben. Vielleicht ziehst du das für dich in Betracht. Dann kannst du an dir arbeiten und dein Leben auf die Reihe kriegen, ohne die „Belastung“ Kind. Dein Kind hätte die Möglichkeit, liebevoll und gewaltfrei aufzuwachsen.

    Kontakt darfst du ja weiterhin haben und eine dann unbelastete Mutter-Kind-Beziehung aufbauen.


    Das, was du schreibst, ist absolut nicht schön und dein Kind hat ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Ich finde es aber gut, dass du dir Hilfe suchst. :thumbup:

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Ich bin da sicherlich nicht mehr auf dem neuesten Stand, meine aber, daß es auch die Möglichkeit gibt, nochmal stationär mit Kind zu gehen.

    Ich glaube die Zeit bis zum Kindergarten zu überbrücken kann hilfreich sein.


    Man sagt im allgemeinen, dass BPS so ab 30 für viele "überwunden" ist. Ja eine chronische Erkrankung die bleibt, so wie Diabetes oder Alkoholabhängigkeit, aber mit weniger Tiefe im Alltag.


    vg von overtherainbow

  • und selbst er sagt er kommt an seine Grenzen mit meinem Sohn und meint er versteht woher meine Wut kommt und mein Sohn ist wahrscheinlich der Grund weswegen mein Partner nie wieder Kinder will…

    Puh... Hat Dein Partner das so geäußert, oder ist das Deine Vermutung, dass er wegen Deines Sohnes nie wieder Kinder will? Vielleicht ist das Verhalten Deines Sohnes eine Reaktion auf die aktuelle Situation?


    Ich schließe mich dem an, was Kaj weiter oben geschrieben hat. Es ist gut, dass Du den Mut hast, offen darüber zu schreiben und ich wünsche Euch sehr, dass Ihr Unterstützung erhaltet, die wirklich hilft.

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Verurteile Dich bitte nicht wegen Deiner Gefühle. Meine Tochter hat mich auch mehr als einmal an den Rand der Belastbarkeit getrieben. Das halte ich für völlig normal. Die Frage ist, wie man da mit umgeht. War bei mir nicht immer optimal.... umso besser finde ich es, dass Du erkennst, dass da was aus dem Ruder läuft und Dir Hilfe und Rat suchst. Ich finde auch bemerkenswert, wie gut Du diese Gefühle sortieren kannst, dass kann weiß Gott nicht jede(r).


    Konkreten Rat kann ich leider nicht geben, aber da gibt es hier durchaus kompetente Leute, die ja auch schon was geschrieben haben. Wünsche Euch alles Gute!

  • Puh... Hat Dein Partner das so geäußert, oder ist das Deine Vermutung, dass er wegen Deines Sohnes nie wieder Kinder will? Vielleicht ist das Verhalten Deines Sohnes eine Reaktion auf die aktuelle Situation?

    Nein er hat tatsächlich schon 2 mal geäußert das mein Sohn es bestätigt das er kein weiteres Kind will. Das tut echt weh zu hören.


    Danke ich hoffe echt das mir die neue Familienhilfe helfen kann.

  • Evtl. käme auch eine Mutter-Kind-Einrichtung für eine Weile in Frage.

    Du kennst deine Schwachstellen und bemühst dich um Hilfe, damit es dir und deinem Kind gut geht. Und das ist schon sehr viel mehr, als andere tun würden. Geh diesen Weg bitte weiter.


    Nein er hat tatsächlich schon 2 mal geäußert das mein Sohn es bestätigt das er kein weiteres Kind will. Das tut echt weh zu hören.

    Das halte ich echt für schwierig. Ja, kleine Kinder bringen einen an die Grenze. Aber sowas zu äußern, naja, bei mir wäre das dann nicht mehr Partner. Dem Kind die Schuld für was auch immer zu geben ist weder fair, noch zielführend.
    Dein Sohn kann ja noch gar nicht "vernüftig" handeln. Im Moment ist er, wie jedes Kind, ein kleines, egozenrisches Monster. Vielleicht schwieriger als das Durchschnittskind, aber er kann es nicht beeinflussen, noch nicht.