Kann man den Vater zu mehr Umgang zwingen?

  • Folgende Situation.

    Bin seit 4 Jahren alleinerziehend und wünsche mir Unterstützung vom Vater , der sich allerdings querstellt (er meint er muss so viel arbeiten...).

    Er holt die Kinder regulär jedes 2te Wochenende aber ich würde in Zukunft gerne das Wechselmodell oder zumindest mal eine Woche Woche am Stück Kinderbetreuung von ihm haben. Er weigert sich allerdings.


    hab ich Chancen das gerichtlich zu klagen?

  • Vergiss es. Das Gericht kann sonstwas diesbezüglich festlegen, wenn er sich weigert, setzt das niemand durch.


    Vergiss ihn und mach dein eigenes Ding.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Laut Gesetz sind die (sorgeberechtigten) Eltern (hier gleich die Königsfrage: hat der Vater das Sorgerecht bekommen bzw. seid/wart ihr verheiratet. Dann hätte er es automatisch?) dazu verpflichtet, sich um ihre Kinder zu kümmern. Tun sie es nicht, "vernachlässigen" sie ihre Kinder, dann nimmt das Jugendamt die Kinder in Obhut und die Eltern werden ggfls. bestraft.


    Nun kümmerst Du Dich um eure Kinder. Der Vater eher weniger. Aber würde das Jugendamt prüfen: Die Kinder wären gut behütet und versorgt. Einzig der Vater fehlt und macht wenig. Und er lässt sich von dir anscheinend auch nicht überzeugen. Wohl auch nicht von den Kindern. Obwohl er laut Gesetz eigentlich müsste.


    Du könntest jetzt klagen. Manche Umgangseltern lassen sich davon dann doch überzeugen und haben mehr Umgang. Das kann toll für die Kids sein. Ist der Elternteil aber genervt und lässt das an den Kindern aus, ist das eher Mist.

    Andere (Nicht)Umgangseltern lehnen selbst vor Gericht den Umgang ab. Was soll der Richter machen? Geldstrafe? Gefängnis? Auspeitschen lassen?

    All das sorgt nicht für die beste Stimmung beim Elternteil. Und die Gefahr besteht, dass die schlechte Stimmung an den Kids ausgelassen wird.

    Das will (hoffentlich) keiner.


    Das "Nein" von Bay ist leider die Kurzfassung der Antwort auf deine Frage. Man kann nur hoffen, dass sich die Einstellung des Vaters zu den Kids irgendwann ändert. Manchmal bekommen Kinder und Eltern einen anderen, besseren Zugang zueinander ... (leider schlagen aber auch manchmal Türen zu.)


    Du kannst pragmatisch nur auf bessere Zeiten hoffen und schauen, dass bis dahin die Tür wenigstens einen Spalt breit offen steht.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Wenn der Vater das nicht möchte, wird kein Gericht ihn dazu "verdonnern".

    Möchtest du für deine Kinder, dass sie mehr Zeit mit einem Vater verbringen, der sie gar nicht bei sich haben möchte?

    Ich kann verstehen, dass das für dich alles sehr anstrengend ist. Vielleicht kannst du andere Möglichkeiten der Entlastung finden.

    So unfair das ist, wenn ein ET sich querstellt bei der Betreuung zu unterstützen, dann muss der andere ET zusehen, wie er das für sich lösen kann mehr Entlastung zu haben.

  • Ja, aber er müsste dann ja Bußgeld zahlen wenn er sich nicht daran hält?

    So ein Bußgeld ist zwar möglich, wird aber in der Regel nicht verhängt.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Ich dachte immer, dass die Lebensumstände schon berücksichtigt werden. Der Vater lebt im Ausland und kommt alle 14 Tage um die Kinder für 4 Tage zu nehmen und ich möchte da einfach mehr Entlastung als jetzt :(

    Wenn es zu einer Verhandlung kommt und der Vater auch vor dem Richter deutlich bei nein bleibt,, kann es wirklich nicht sein dass der Richter gegen den Willen des Vaters entscheidet?

  • Klag doch ! war der Standardspruch meines Chefs.......


    Ganz ehrlich, lass es! Freu Dich, dass er offensichtlich sehr verlässlich ! - jedes zweite WE (offenbar von Freitag bis Montag, also abholen und Bringen zur Schule oder KiTa) Umgang hat. Dafür wäre ich damals dankbar gewesen, und viele andere BET hier auch.

    Wechselmodell stelle ich mir bei Ausland eh schwierig vor, soll dann regelmäßig die Schule gewechselt werden ?????


    Für Entlastung organsier Dich besser mit anderen Müttern oder finde BabySitter, Leihoma/-opa.......

  • Ehm weil er nicht muss, mal ganz davon abgesehen, dass das mit dem im Ausland/zwei Ländern arbeiten steuertechnisch richtig in die Hose gehen kompliziert werden könnte.....


    Und wo soll er wohnen ? Ziehst Du dann aus und stellst ihm "das Nest" zur Verfügung ???

  • Hi Moni,


    erstmal ist der Umgang nicht zur Entlastung der BET gedacht, sondern dazu, dass die Kinder und dere UET ihre Bindung stärken bzhw. nicht verlieren.

    Ihr habt euch irgendwann mal darauf geeinigt, dass du die Kinder betreust und er Unterhalt zahlt und sie alle 2 Wochen und die hälftigen Ferien nimmt. Das ist das, was auch ein Gericht i.d.R. als Beschluss festsetzen würde.

    Ein mehr geht immer, aber eben nur, wenn der andere Part da mitzieht. Ein erweiterter Umgang gegen den Willen des UET kann nicht dem Kindeswohl entsprechen, da es keinen Sinn macht, den Vater mit Zwang zu was auch immer zu bringen. Auch würde ein Gericht berücksichtigen, dass er eim Ausland lebt. Auch wenn er sich eine Wohnung bei euch angemietet hat, um den Umgang wahrzunehmen (tut auch nicht jeder), kann er nicht dazu gezwungen werden auch von dort aus zu arbeiten und gleichzeitig die Kinder zu betreuen (die steuerlichen Aspekte lass ich mal aussen vor... wo ist der Hauptwohnsitz, wo muss verstuert werden etc.)


    Du brauchst Entlastung, das ist verständich, nur musst du dafür andere Wege finden. Nimm die Zeiten, wo er sie in den Ferien betreut und fahr ein paar Tage weg, suche "Großeltern" (da gibts ganz tolle Projekte, die völligt kostenfrei sind). Veruche nur nicht ihn mit dem Argument, das du mehr Untertützung bauchst ihn oder ein Gericht zu überzeugen. Das könnte nach hinten losgehen und der Vater zur Überzeugung kommen, dass eure Kinder doch besser bei ihm in der neuen Patchworkfamilie augehoben sind. Dein Ärger darauf, dass er zu seiner neuen LG gezogen ist und diese auch mit ihren Kindern untersützt ist verständlich, bringt aber weder dich, noch eure Kinder ein Stük weiter

  • Die rechtliche Lage kann ziemlich entmutigend sein, das stimmt.

    Vielleicht schreibst du hier mal, wo und warum du dir Unterstützung wünscht. Hier gibt es viele AE, die alles ganzh ohne den Vater der Kinder stemmen müssen. Ich bin sicher, dass du jede Menge Tipps bekommen kannst, wie du deine Situation ohne die Hilfe des Vaters positiv verändern kannst

  • Ich möchte einfach mehr Unterstützung im Alltag , hab die Kinder immer bis Nachmittags in der Betreuung aber trotzdem hängt ja alles an mir wie hinbringen, abholen oder Abendbrot machen. Außerdem möchte ich auch die Möglichkeit auf eine Beziehung haben, so wie der Vater auch Zeit mit seiner Freundin alleine verbringen kann. Das alles bleibt mir verwehrt und das finde ich ungerecht.

  • Dann musst du deinen Alltag überdenken.


    Ich hatte/habe die Kinder 100% und trotzdem meine Auszeiten, wenn auch weniger als alle mit 14 Tage Umgang.


    Bleib bei dir, der Neid auf ihn steht dir nicht gut, gestalte den Alltag passend für Dich. Und sei froh um die Zeit die Du mit Euren Kinder verbringen darfst.


    Hört sich an wie leere Floskeln, aber ich bin der Meinung, solange ich mit mir und meinem Leben im Reinen bin, ist es mir egal was andere mit ihrem Leben anstellen.