Die neuen Pisa-Ergebnisse

  • Aber egal, welche Schrift SuS lernen - sie schreiben insgesamt viel zu wenig, um eine charakteristische Handschrift zu entwickeln. Es wird zu früh und zu viel getippt.

    ist ja offensichtlich so gewollt.

    Der Sohn meiner Freundin wird im Sommer eingeschult. Es wird der 1. Jahrgang reiner Ipad-Klassen sein.

    wenn meine Meinung deine sein müsste hieße sie "Deinung"

  • 2. Zur Vorbereitung auf Klassenarbeiten:

    Das erfahre ich von Mitschülern meines Sohnes mit Migrationshintergrund, wenn sie hier zu Besuch sind.

    Schulen der Sek. I umfassen ja mindestens 6 Jahrgänge. Aus diesen 6 (oder 9?) Jahrgängen ist dein Sohn mit allen Schülern mit Migrationshintergrund befreundet, so dass du feststellen kannst, dass sie alle sich intensiv auf Klassenarbeiten vorbereiten müssen?

    Warum genau müssen sie so viel tun? Sind die Schüler mit Migrationshintergrund alle nicht so schlau wie ihre Mitschüler ohne Migrationshintergrund oder können sie alle so schlecht Deutsch, dass sie doppelt und dreifach lernen müssen?

  • Schulen der Sek. I umfassen ja mindestens 6 Jahrgänge. Aus diesen 6 (oder 9?) Jahrgängen ist dein Sohn mit allen Schülern mit Migrationshintergrund befreundet, so dass du feststellen kannst, dass sie alle sich intensiv auf Klassenarbeiten vorbereiten müssen?

    Warum genau müssen sie so viel tun? Sind die Schüler mit Migrationshintergrund alle nicht so schlau wie ihre Mitschüler ohne Migrationshintergrund oder können sie alle so schlecht Deutsch, dass sie doppelt und dreifach lernen müssen?

    Liegt doch auf der Hand.

    Bei uns können ein Großteil der Kinder mit Migrationshintergrund kaum deutsch, besondere Förderung/Sprache findet aber nicht statt weil Zuwenig Kapazitäten.

    wenn meine Meinung deine sein müsste hieße sie "Deinung"

  • Bei uns haben die meisten SuS Migrationshintergrund und die meisten schaffen das Abi.

    Vor Jahren hatte ich einen Jungen aus Ex-Jugoslawien, der mit 12 Jahren mit seinen Eltern vor dem Krieg nach D geflohen war. Das ist so ein feiner Kerl, der hat ein ganz tolles Abi gemacht. Hab ihn letztens im Baumarkt getroffen.

    Und dann die Kinder aus Syrien. Nach nur fünf oder sechs Jahren hier machen die Einserabis. Da kann sich so mancher Deutsche ein paar Scheiben abschneiden.

    Diese Kinder und Familien wissen, dass Bildung wichtig ist.


    Bildung ist in D zu selbstverständlich geworden. Es wird immer nur gemeckert und verlangt und man müsse doch. Schule ist doof und Lehrer sind blöd. Das ist der deutsche Grundton.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Ich empfinde die Situation als seit vielen Jahren äußerst schwierig. Mittlerweile kann man sich ja nicht einmal mehr auf die Analyse der Situation einigen: Eine breit angelegte, weltweit ansonsten akzeptierte Untersuchung wie PISA scheint in Deutschland nicht zu einem anerkannten Ergebnis zu führen, von dem man ausgehen, von dem man als Basis starten kann.


    Es werden beständige Systemüberlastungen von allen Seiten angezeigt. Auf der anderen Seite werden Gelder und Ressourcen in hohem Maße in das System hineingegeben, sind weltweit überdurchschnittlich bezahlte, hoch ausgebildete Spezialisten aktiv. In wohl kaum einem Lebensbereich finden so regelmäßig grundlegende Veränderungen statt wie im Schulsystem. In wenigen Lebensbereichen stehen sich die Gesellschaftsgruppen so konträr gegenüber - losgelöst oftmals von weltanschaulichen Positionierungen. In wenigen Lebensbereichen scheint die jeweils persönliche Wahrnehmung so unterschiedlich zu sein.


    Wenn ich auf viele Lebensbereiche gucke, dann ist es dort in den vergangenen Jahrzehnten "besser" geworden. Im Schulbereich - nach Schülererfahrung, nach Berufserfahrung, nach Elternerfahrung, jetzt beobachtend habe ich den Eindruck, es ist schlechter geworden.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Es läuft sich nicht alles rund im Schulsystem. Aber Schule kann nicht alles auffangen. Im Vergleich zu früher sind auch viele Grundkompetenzen abhanden gekommen. Ich kann nur von meiner Schule mit Sozialindex 9 sprechen.

    In der ersten Klasse können 90% der Kinder keine Schleife, viele können nicht richtig ausmalen. Farben können in keiner Sprache benannt werden. Zahlen und würfelaugen sind nicht bekannt. Früher konnten Kinder erste Bildworte lesen. Das heißt sie konnten das Wort Mama nicht lesen aber sie erkannten das Bild und wussten das es Mama heißt. Viele können nicht mal ihren eigen Namen schreiben oder lesen.


    Und wenn ma da erst anfängt aufzubauen bleibt vieles auf der Strecke.


    Hinzu kommen dann Eltern denen alles egal ist. Sie sagen wie sie wollen das er HA macht sorgen sie doch dafür.

    Oder Eltern die in ihren Ländern nie oder nur kurz in der Schule waren und die Kinder nicht unterstützen können.

  • @Mein Sohn ist in der 5. Klasse und kann keine Schleifen. Er kann auch nicht (gut) mit dem Füller schreiben.

    Hat er halt Schuhe mit Klett und schreibt mit Frixion.


    DAS sind nun echt Dinge, die jetzt nicht soooo wichtig sind mMn.

    Rechnen, Rechtschreibung etcpp. ist alles top. Darauf kommt es doch an.

    wenn meine Meinung deine sein müsste hieße sie "Deinung"

  • Genau da wird ein Schuh drauß. Schleife binden ist wichtig.


    Beim Knoten und Schleifenbinden werden beide Gehirnhälften beansprucht. Zudem trainieren sie die Feinmotorik und die Augen-Hand-Koordination.


    Diese Feinmotorik fehlt dann auch beim Füller schreiben.


    Das kann zu unleserlich Handschriften führen wenn die Motorik fehlt


  • Das nach drei Jahren, teilweise fünf Jahren Kindergarten? Und Eingangsprüfungen zur Schulreife? - Von außen betrachtet, sieht das nach mindestens einem Systemfehler aus. Und der wird anscheinend oft so gelöst, wie das in den Schulen meiner Kids öfter zu sehen war: Problem erkannt. Aber nicht zwingend gelöst, sondern das Problem schnellstmöglich woanders hingeschoben (aus der Schule raus, aus der Klasse raus (durch "sitzenbleiben" oder schnellem "durchhieven")).

    Liebe Grüße



    Bap



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  • Ja das hängt mit Motorik und Kraft zusammen. Aber den Zusammenhang können Ergotherapeuten besser erklären.

    nee, das tut es nicht. Er ist Linkshänder. Er kommt mit alles anderen Stiften (die besser "rutschen") gut klar.
    Ich habe mit dem Ergotherapeuten darüber gesprochen.

    wenn meine Meinung deine sein müsste hieße sie "Deinung"

  • Du meintest hier doch "Die Kindergärten legen die Akten an", oder?


    Wären Erzieherinnen nicht mit dem ganzen Papierkram überfrachtet worden (der dann auch noch schön ignoriert wird), zusätzlich dazu, dass sie eh konsequent unterbesetzt sind, kämen sie vielleicht mehr dazu, Kindern z.B. Schleife machen beizubringen. Wenn das schon nicht die Eltern tun. Ich war gar nicht im Kindergarten, konnte aber schon lesen, als ich in die Schule kam. Meine Mutter musste aber auch nicht arbeiten, damit die Familie überleben kann; damals ging das mit nur einem Gehalt. Sie ging erst viel später für ein paar Stunden.

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • war klar du weißt es bei allen besser. Warum ich so doof bin und reagiere🤷‍♀️

    nee, ich weiß nicht alles besser, deswegen habe ich ja mit dem Ergotherapeuten darüber gesprochen (der auch Lerntherapie anbietet) . Ich frage Fachleute, wenn ich was nicht weiß. Wie in diesem Fall.

    Bist du Ergotherapeutin?

    wenn meine Meinung deine sein müsste hieße sie "Deinung"

  • Ist es wirklich mittlerweile die Aufgabe der Grundschule, den Kindern das Binden einer Schleife beizubringen? Oder wie man einen Stift oder eine Schere in der Hand hält?


    Und dann wundert man sich?! Das ist nicht euer Ernst…😉


    Wattwanderin : klar gibt es Kinder, die - obwohl sie sich ohne Ende Mühe geben - mit Füllern nicht klar kommen. Ich bin der Auffassung, dass man das Kind in dem Fall auch nicht weiter „strapazieren“ sollte - unter der Voraussetzung, dass es wirklich nicht geht. Und das ist dann auch nicht schlimm, da stimme ich dir zu!


    Was aber nicht geht: mangelnde Anstrengungsbereitschaft.

  • Was aber nicht geht: mangelnde Anstrengungsbereitschaft.

    Bei den Schülern, oder bei den Eltern? Wer legt die fest unter unter welchen Kriterien?

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Ist es wirklich mittlerweile die Aufgabe der Grundschule, den Kindern das Binden einer Schleife beizubringen? Oder wie man einen Stift oder eine Schere in der Hand hält?


    Und dann wundert man sich?! Das ist nicht euer Ernst…😉

    Hat das irgendwer gesagt?

    Liebe Grüße



    Bap



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