Alles anzeigenJe länger ich darüber nachdenke... ich kann zwar verstehen, dass ihr die Umgangswochenenden erst mal abgebrochen habt, aber ich glaube trotzdem, dass ich den Umgang wieder aufnehmen würde. Karten und Briefe sind schön und gut, aber es wäre mir zu wenig. Dann würde ich alles, was die Mama angeht auch gar nicht mehr ansprechen (wenn es nicht vom Kind selbst kommt), sondern einfach Sachen machen, die dem Jungen Spaß machen. Ich glaube, ich würde dann denken "Jetzt erst Recht! Dann bin ich halt der Spaßpapa und die Spaß-Stiefmama schlechthin. Der Junge hat bei mir eine gute Zeit. Nach mir die Sintflut."
Ja, es gibt Frauen (und bestimmt auch Männer), die so agieren. Ich persönlich kenne "richtigen" Zickenalarm allerdings eher von den Frauen. Kassieren und Stress ohne Ende, wehe, es geht nicht nach der eigenen Mütze. Und ich kenne auch Männer, die "zu lieb für diese Welt" sind und sich sonstwas diktieren lassen. Deiner scheint auch so ein Exemplar zu sein. Der Anwalt meines Mannes meinte mal sinngemäß, "wenn dann eine neue Frau auftaucht, wird aufgeräumt". Das war bei uns auch so. Der richtige Stress ging los, als Frau Ex erfuhr, dass mein Mann wieder eine Partnerin hat. Vorher war fast alles in Butter, sie stellte ihre Forderungen, mein Mann erfüllte diese bereitwillig, obwohl er sich das alles längst nicht mehr leisten konnte. Die Leidtragenden aus dieser Konstellation waren damals die Familie, die Freunde und Bekannten meines Mannes und später dann auch ich, die das alles auffangen mussten.
Der Unterschied war, dass ich meinen Mann zwar sehr liebe, aber nicht die Ex-Frau. Und dass ich es nicht eingesehen habe, meinen Mann dauerhaft finanziell zu unterstützen, damit seine Ex-Frau ein mehr oder weniger sorgenfreies Leben führen konnte. Mir hat niemand was geschenkt (außer ein paar gebrauchten Möbeln), ich habe dafür gearbeitet. Und ich bin nun mal der Auffassung, dass man - sofern man selbst und auch die Kinder einigermaßen gesund und fit ist - auch arbeiten gehen kann und sollte. Auf eigenen Füßen steht es sich besser.
Es kam also irgendwann der Moment, in dem man überlegt hat, wie es weitergeht. Führt man weiterhin eine mehr oder weniger lockere Freundschaft plus oder baut man sich gemeinsam was auf. Mein Mann und Frau Ex waren übrigens schon eine ganze Weile und vorher immer mal wieder getrennt, bevor sich da bei uns was entwickelte. Aber in dem Moment, in dem es bei uns etwas ernster wurde, ging der "Spaß" los. Seine Scheidung hat locker 10x so viel gekostet wie meine (ohne den Ehegattenunterhalt). Sie hatte PKH und hat selbst offensichtlich aussichtslose Dinge mit ihrem Anwalt gnadenlos durchgefochten. Unglaublich... was da an Klagen usw. eintrudelte. Und ich kann nur sagen, dass ich heilfroh bin, dass Frau Ex und mein Mann keine gemeinsamen Kinder haben. Der Kontakt zu ihrem Sohn, den mein Mann mit groß gezogen hat, wurde von ihr eh sofort nach Bekanntwerden unserer Partnerschaft unterbunden. Ich habe weder Frau Ex noch ihren Sohn jemals kennen gelernt und ganz ehrlich? Heute bin ich froh darüber! Ich bin mir ziemlich sicher, dass unsere Beziehung / unsere Ehe den Stress nicht dauerhaft überlebt hätte. Welche Ziele sie hatte - darüber kann man nur Vermutungen anstellen.
Es gibt 2 Seiten: der Frust, das Deprimiertsein des Mannes und auf der anderen Seite die eigene Fassungslosigkeit, was alles angezettelt und angestrebt werden kann, um den ehemaligen Partner in die Pfanne zu hauen. Man darf den Frust des Mannes ausgleichen, ihn trösten, ihn immer wieder aufbauen - aber man darf sich andererseits auch nicht wirklich einmischen. Das kann durchaus an die Substanz gehen. Ich fand das damals sehr hart, anstrengend und auch für mich frustrierend. Hinsichtlich des Scheidungsverfahrens und des sich anschließenden Ehegattenunterhaltes habe ich mich damals ausgiebigst bei meinen Freundinnen ausgekotzt. Meinem Mann gegenüber habe ich das alles (allerdings dezent zähneknirschend, es war zeitweise bei uns wirklich knapp!) akzeptiert und so ähnlich wie unter "Hobby" verbucht. Aber ihr seid kein Einzelfall...
Ich wünsche euch beiden viel Kraft. Wir haben es geschafft, und das wünsche ich euch beiden auch.
Oh man, dann habt Ihr ja auch einiges durch. Das tut mir sehr leid für Euch.
Ich liebe meinen Mann und auch meinen Stiefsohn, aber ich sage inzwischen auch, unabhängig von meinem Stiefsohn als eigenständige Person, dass mein Mann und seine Ex besser kein Kind in Die Welt gesetzt hätten. Diese Frau ist in meinen Augen nicht für das Mutter sein geeignet. Wer seine eigenen Befindlichkeiten nicht hinter die seines Kindes stellen kann, der hätte es bleiben lassen sollen.
Und wo ich das Alles vielleicht noch nachvollziehen könnte, wäre, wenn mein Mann sie verlassen hätte oder er sie wegen mir verlassen hätte. Aber, sie ist gegangen. Zu einem anderen Mann. Mit dem gemeinsamen Sohn. Worüber also regt sie sich auf??? Ja, sie hatte es anders geplant. Aber sowas kann passieren...damit muss man rechnen.