Hallo und guten Abend,
seit 3 - 4 Wochen bin ich am überlegen, ob es situativ etwas verändern würde, den Umgang für die Ferien- und Wochenendzeiten gerichtlich einzuklagen.
Als Ziel habe ich, unseren beiden Kindern eine gewisse Kontinuität zu "erstreiten" und diese immer wiederkehrenden Enttäuschungen endlich aus ihrem Leben zu bekommen. Ich weiß, das ist sehr hoch gegriffen. Aber....
Der Grund ist, daß dem KV jedes Mal wieder etwas anderes "dazwischen kommt" und er die Kinder gerade in DER Zeit, die verabredet war, dann kurzfristig doch nicht nehmen kann.
Speziell die Sommerferien sind jedes Jahr ein Problem.
Vor 3 Jahren konnten die beiden nicht zu ihm, weil in seinem Betrieb nur diejenigen Urlaub zur Ferienzeit bekommen, die Kinder haben (kein Scherz, das hat er zum damaligen Termin im JA so geäussert....)
Letztes Jahr hatte er Urlaub, aber blöderweise zur gleichen Zeit, wie ich.
Obwohl ich ihm das schon Monate davor mitgeteilt hatte, fiel er aus allen Wolken, als wir zu "seiner Zeit" zur Oma nach Österreich fahren wollten.
Dieses Jahr bekam Sohnemann ( ! ) die Absage für die ersten 3 Wochen bei Papa pünktlich zu Ferienbeginn.
So, oder so ähnlich läuft das in den anderen Ferien auch ständig. Da MUSS er dann vorher Urlaub nehmen, oder es ist sonstwas...
Die 14-tägigen Umgänge Freitag bis sonntags funktionieren soweit zumindest, was Sohnemann betrifft. Die immer wieder vorkommenden Änderungen bekomme ich ganz gut geregelt.
Was mir allerdings Kopfzerbrechen verursacht, ist unsere Tochter...
Sie verweigert seit rund 3 Monaten den Umgang, mit einer Unterbrechung.
Nächste Woche wird sie 11 und ihr liebstes Hobby ist reiten.
Als sie anfing, waren die Stunden dienstags. Seit gut 5 Monaten reitet sie in der Fortgeschrittengruppe, die in unserem Stall leider nur samstags angeboten wird.
Ich muss voranschicken, daß ich mit diesen Terminen auch meine Schwierigkeiten habe, da ich auch WOE arbeiten muss. Ich bringe sie an meinen WOE dann früher und hole sie später ab.
KV teilte ich mit, wie die Situation ist. Leider gibt es keine Alternative, Kind wollte den Stall nicht wechseln, Kosten trage ich klar weiterhin. KV äusserte darauf, er würde sie nicht fahren. Auch sonstige Termine, wie Geburtstagseinladungen, oder andere Aktivitäten an seinem Wochenende, lägen zukünftig in meinem Aufgabenbereich. Wenn ich wolle, daß Tochter reitet, oder die Kinder zu ihren Einladungen kommen, solle ich selbst dafür sorgen... (okay, er hat keinen Führerschein. Seine Frau und er fahren aber mehrfach jedes Wochenende die 15 km, um einzukaufen, etc.).
Nachdem ich mit Tochterkind darüber geredet hatte, daß sie sich mehr oder weniger entscheiden muss, ob sie reiten geht, oder zu Papa, meinte sie, sie will reiten gehen.
Ausserdem will sie nicht mehr zu Papa, der sei eh kaum da und wenn, wärs auch egal, er nimmt sich keine Zeit für sie.... und noch einiges mehr.
Sie war regelrecht verzweifelt.
Diese oben beschriebene Unterbrechung wollte sie ganz bewusst nutzen, um ihren Vater auf diese Dinge anzusprechen. Das Ergebnis war sehr ernüchternd. Er fährt sie nicht!
Wie geschrieben, wird sie 11.
Die verschiedenen Vorkommnisse in der Vergangenheit haben sie sehr mitgenommen. Sie nässt dann nachts immer mal wieder ein, wird sehr anhänglich, braucht immens Bestätigung für Kleinigkeiten, entwickelt irrationale Ängste.
Darüber habe ich mit einem Kindertherapeuten gesprochen und in nächster Zeit werde ich sie entsprechend betreuen lassen.
So ergeben sich ständig wieder Situationen, die ich nicht einfach so auffangen kann.... und auch nicht mehr will!
Den Kindern diese Enttäuschungen zu erklären, verständlich zu machen, ist mittlerweile nur noch nervenaufreibend.
Und nachdem bereits 4 Gesprächstermine beim JA (mit schriftlicher Vereinbarung, die nicht eingehalten wird) offensichtlich erfolglos vergangen sind, bleibt mir nur noch.... ja, was?
Macht es Sinn, den Gerichtsweg zu beschreiten?
Offensichtlich ist KV nur über höhere Instanzen einsichtig/empfangsbereit.
Zu Lasten der Kinder...
Habe ich andere Möglichkeiten?
Ich bin mir bewusst, daß man einen Menschen nicht ändern kann. Aber, wie kann man demjenigen denn begreiflich machen, daß er auf den Seelen seiner Kinder herumtrampelt?
?-(