Paritätische Elternschaft und Karriere, geht das überhaupt?

  • Willst du wirklich wieder von vorne anfangen?


    und iCh würde überlegen ob das Angebot Zufall ist, oder so verlockend weil es ein Weg aus dem Plan ist?


    Kind als gemeinsames Projekt zu bezeichnen auf der plus Seite- finde ich so naja


  • Wann ist Sie dort eingestiegen, vor oder nach 2007? Und was macht sie jetzt? Hat sie ein zweites Kind bekommen? Ich gehe davon aus, dass sie keinen eigenen Lehrstuhl hat?


    Ja, sie haben inzwischen sogar 3 Kinder. Es war vor 2007. Nein, einen eigenen Lehrstuhlt hat sie allerdings nicht. Das war aber auch nicht so unbedingt ihr Ziel. Ihr hat es gereicht, dass sie unterrichten darf und was weiss ich forschen (Mathe ist für mich irgendwie zu theoretisch, keine Ahnung was man da noch "groß" forschen will ;-)



    Weil es nicht sehr partnerschaftlich ist, sich aus so einem gemeinsamen Konstrukt raus zu ziehen, oder gar nur darüber nachzudenken.


    Ja, das kann ich nachvollziehen. Nur darüber nachzudenken ist doch völlig ok, weil es zeigt, dass es eben doch anderen Möglichkeiten und Wünsche gibt. Schlecht wäre es nur, wenn du es verschweigst und dann irgendwann versteckte Vorwürfe äußerst, weil du deine Bedürfniss oder Wünsche eben nicht so verwirklichen konntest bzw. das Gefühl entwickelst, dass der andere "Schuld" daran ist


    Nein die Elternzeit mit dem Vater ist qualitativ nicht schlechter als mit der Mutter. Was wir geplant hatten, war aber das beide Eltern viel Zeit zu Hause verbringen... sich also beide Zeit für Eltern - aber auch für die Partnerschaft nehmen. Das ist also schon ein qualitativer Unterschied zum eigentlichen Plan. Ehrlich gesagt fürchte ich diese Zerrissenheit.... zu Hause ein schlechtes Gewissen zu haben, weil das Projekt stockt und im Institut zu sitzen und eigentlich wieder nach Hause zu wollen :frag . Kennt das jemand?


    Ok, das ist jetzt für mich klarer. Bei esterem hilft nur ehrlich darüber zu reden. Du bekommst eine berufliche Chance, die ihr eben bei eurer Planung noch nicht mit einbeziehen konntet. Und da ist es durchaus legitim das alles nochmal unter diesem Aspekt zu bereden und zu sehen, ob es eben noch andere Lösungen/Modelle gibt.
    Das zweite ist wohl wirklich ein Problem, dass sich nicht in der Theorie lösen lässt. Aber ich habe damit keine Erfahrung. Ich musste damals leider aufhören, weil nach dem Tod meines ersten Mannes Uni und Kinder eben nicht mehr zu handeln waren. Aber in der Zeit wo ich beides hatte (gut steckte noch in den letzten Zügen der Abschlußarbeit) war es für mich kein so großes Problem nicht daheim zu sein, weil ich eben wusste, dass es den Kindern wirklich gut geht. Aber ich war auch nicht verantwortlich ggü. anderen, dass etwas fertig werden musste, sondern nur mir selber.

  • und wenn ihr nicht "erst" nach sechs Monaten sondern schon nach drei Monaten eine superengagierte sympathische Tagesmutter in euren Plan "miteinbaut"?,
    du hättest auf jeden Fall einen acht Stunden Arbeitstag..?
    Ihr wolltet es partnerschaftlich lösen und geniessen die Zeit nach der Geburt,find ich gut,ihr findet sicher einen Weg..

  • Ja, sie haben inzwischen sogar 3 Kinder. Es war vor 2007.


    Okay... meine These wäre nämlich dass die "Vereinbarkeitsproblematik" seit damals eher verschärft, denn verbessert hat. So drucken sich zwar nahezu alle Universitäten das Label Familienfreundlichkeit in Hochglanzbroschüren, aber diese Art der Vereinbarkeit ist eher darauf beschränkt, Betreuung zu Externalisieren... sprich weit weg von der Vorstellung, dass man Wissenschaft in Teilzeit betreiben könnte. Ach die Idee, dass das mit mehr als einem Kind noch irgendetwas ginge... ist irgendwas, was ganz tief in den Köpfen drin sein muss und da auch nicht rausgeht, selbst aus meinen nicht :frag.


    Das zweite ist wohl wirklich ein Problem, dass sich nicht in der Theorie lösen lässt. Aber ich habe damit keine Erfahrung. Ich musste damals leider aufhören, weil nach dem Tod meines ersten Mannes Uni und Kinder eben nicht mehr zu handeln waren. Aber in der Zeit wo ich beides hatte (gut steckte noch in den letzten Zügen der Abschlußarbeit) war es für mich kein so großes Problem nicht daheim zu sein, weil ich eben wusste, dass es den Kindern wirklich gut geht. Aber ich war auch nicht verantwortlich ggü. anderen, dass etwas fertig werden musste, sondern nur mir selber.


    Danke für deine Offenheit :blume , das lässt mein "Problemchen" gerade mal wieder so was von nichtig erscheinen. Ich hoffe, du hast für euch einen schönen, gangbaren Weg gefunden!

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

  • Danke campusmami,


    dein "Problemchen" ist aber für dich genauso wichtig, wie "meines" damals. Ich habe gelernt, dass jedes eigene Problem unendlich groß erscheinen kann und unüberwindbar ist, auch wenn andere vermeintlich größere Probleme/Schicksalschläge zu bewältigen haben. Wichtig ist letzendlich nur, dass man nicht ängstlich oder resigniert verharrt, sondern nach Wegen sucht. Und das am besten zusammen :-)


    Ja, ich habe einen Weg gefunden. Ich habe letztendlich mein Ingenieursstudium an den Nagel hängen müssen (ich war schlicht und einfach nicht in der Lage die letzten 9-12 Monate finanziell zu stemmen, denn Sozialleistungen gabs ja nicht) und war erstmal bei den Kindern zuhause und konnte nebenbei arbeiten.


    Heute arbeite ich in Teilzeit mit (Stunden werden grad aufgestockt) 90% Homeoffice und stemme die Buchhaltung und Abrechnung einer Physio-Praxis. Ich bin damit absolut glücklich und vermisse nichts und bereue auch nicht eben nicht den "Ingenieursjob" ausfüllen zu können. Ich glaube das geht aber auch nur, weil ich sehe, dass es eben auch für meine 3 inzwischen ja schon recht großen Kinder der richtige Weg war. Und meine Mädels geniessen es bzw. haben es genossen, dass sie eine Mama haben, die ihnen zur Not immer nochmal den LK#Stoff in Mathe, Physik und Chemie erklären kann ;-)


    Nicht zuletzt habe ich auch vor 10 Jahren einen tollen Mann geheiratet (wenn auch nicht immer ohne Probleme), der an meiner Seite steht und der inzwischen begriffen hat, wie sehr ich unter dem einen oder anderen leide. Ich hätte wohl nur viel früher den Mund aufmachen müssen ;-)

  • Wie wäre es wenn ihr miteinander redet ?




    Wie verkauft ET a nun ET b, diese Chance des Lebens, die bedeuten würde das Projekt gemeinsame Elternschaft für die nächsten 3 Jahre auf Eis zu legen

    Wenn man ein gemeinsames Leben plant, dann macht es Sinn, Pläne gemeinsam zu machen.

  • Also irgendwie frage ich mich, ob ET A überhaupt ein weiteres Kind möchte. Hier lese ich von Projekt Kind und davon, dass ET B aufgrund seiner biologischen Disposition ja auch später noch Vater werden könnte. Dann wäre ET A aber raus. Und der Gedanke ist nicht abwegig bei einer Partnerschaft?


    Ich würde gerne wissen (da du ja ET A zu sein scheinst :-) ), was du eigentlich willst. Also unabhängig von ET B und seinen Befindlichkeiten und Wünschen und Absprachen. Ein Kind und schnell wieder arbeiten? Kein Kind?


    Und du schreibst von der Angst, dich dann zukünftig von der Arbeit nach hause und von dort auf die Arbeit zu wünschen. Hast du das schon so erlebt? Ist es dem schlechten Gewissen geschuldet, dass du ET B gegenüber hättest (weil du dich in deinem Gefühl "aus der Verantwortung stehlen" würdest)?
    Wo liegt der Ursprung dieses Gefühls? Wenn du wirklich beides gerne machst, also arbeiten und dich ums Kind kümmern, dann könntest du doch auch beides genießen, weil du dahinter stehst?
    So klingt es für mich eher nach einem Gefühl, was du glaubst, haben zu müssen. Verstehst du, wie ich es meine? Vor allem, weil die Situation ja noch gar nicht eingetreten ist (außer, du hast dieses Gefühl bereits kennen gelernt).

  • Ich frag mich gerade ob man neben einem Kind von etwa 2 Jahren noch die Ruhe im Alltag findet eine Arbeit fertig zu Schreiben?
    Traut ET sich das zu?
    Rein prakritisch.

  • Der Gemeinsame Plan war ja Fremdbetreuung nach 6 Monaten, dies müsste man das von tageweise auf Vollzeit ändern


    :hae: .... irgendwas sträubt sich da bei mir.


    Vielleicht bin ich ja altmodisch, aber mir verschließt sich da der Sinn .....
    Wenn ihr keine Zeit für ein Kind plant / planen könnt oder wollt ..... wieso plant ihr dann ein Kind ?


    Und was ist Plan "B", wenn Kind vielleicht mehr Zeit und Sorge braucht als gerade geplant ist ?

  • Ich bekomme doch kein Kind um es nach 6 Monaten Vollzeit betreuen lassen zu müssen. Was ist wenn es ein Kind wird was ganz viel Mama und Papa braucht. Viel kränkelt, das erste Lebensjahr war mit meinem Großen ne schlimme Zeit, den dann noch fremdbetreut....


    Ihr habt so euer Leben, irgendwie frag ich mich wo da noch ein 3 Kind hineinpassen soll, ich meine das gar nicht böse. Ist es der Wunsch weil der Partner noch kein Kind hat?


    Ich verstehe nämlich nicht warum so viele Paare immer noch ein gemeinsames Kind "brauchen" um zu wissen das es angeblich das Höchste einer Beziehung ist.


    Aber natürlich sieht das jeder anders. Für mich wäre es nix, weil ich meinen Partner nicht mehr mit nem Baby teilen wollte, da ist man zwangsläufig einfach sehr, sehr Eltern und weniger Liebespaar.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

    Einmal editiert, zuletzt von Elin ()

  • Ich bin damit absolut glücklich und vermisse nichts und bereue auch nicht eben nicht den "Ingenieursjob" ausfüllen zu können. Ich glaube das geht aber auch nur, weil ich sehe, dass es eben auch für meine 3 inzwischen ja schon recht großen Kinder der richtige Weg war.


    Danke... dann war das der richtige Weg.

    Wie wäre es wenn ihr miteinander redet ?


    Wir reden miteinander... und haben tatsächlich vollkommen konträre Ängste oder Befürchtungen, die aus völlig unterschiedlichen Lebenserfahrungen stammen. Beide Positionen sind da in sich auch absolut schlüssig und verständlich, nur eben schwer auf einen Nenner zu bekommen.

    Hast du das schon so erlebt?


    Ja ich habe mit zwei Kleinkindern als Wissenschaftliche Mitarbeiterin gearbeitet, mit den bekannten Zeitverträgen, viel zu viel Lehrverpflichtungen und habe es auch erlebt, wie sich das anfühlt wenn wochenlange Arbeit plötzlich unter dem Namen der Projektleitung publiziert wird. Dazu habe ich mit einem chaotischen anderen Elternteil diverse bizarre Kämpfe ausgefochten und bin in dieser Zeit auf dem Zahnfleisch gekrochen. Das ist nun 9 Jahre her und ich habe mich bewußt aus dieser Art der Arbeit verabschiedet. Nicht, weil die Arbeit an sich schätze, aber weil ich gemerkt habe, dass das Wissenschaftssystem keinen Platz für Familie oder eigene Bedürfnisse bietet.

    Wenn du wirklich beides gerne machst, also arbeiten und dich ums Kind kümmern, dann könntest du doch auch beides genießen, weil du dahinter stehst?


    Dann müsste ich auf meiner jetzigen Position verharren, da wäre das kein Problem. Das wäre übrigens auch für die zwei Kinder, die schon da sind, die schönere Option.

    Traut ET sich das zu?


    Genau das ist der Knackpunkt: Ich selbst sehe nicht, wie ich das bewältigen soll.

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

  • Wir reden miteinander... und haben tatsächlich vollkommen konträre Ängste oder Befürchtungen, die aus völlig unterschiedlichen Lebenserfahrungen stammen. Beide Positionen sind da in sich auch absolut schlüssig und verständlich, nur eben schwer auf einen Nenner zu bekommen.


    Klingt nach klar formulierten Standpunkten.


    Warum findet ihr damit keinen Weg der für Beide akzeptabel ist ?
    (also den "gemeinsamen Nenner")

  • Absatz eins in deinem ersten Text hört sich mehr nach gemeinsamer Lebensqualität/Träumen an


    Ich würde schauen, ob ich nicht ein Unternehmen finde, dass zu diesen äusseren Rahmenbedingungen deine Arbeit/Projekt mitfinanziert,
    was auch einen Nutzen davon hätte von den Ergebnissen/Inhalten/Antworten der Promotionsarbeit,
    mein Arbeitgeber unterstützt Projekte an der Uni und Schulen,...
    deshalb würde ich bei grösseren Firmen in der Region "einfach anfragen"

  • Ich würde es versuchen. Wenn man einmal im Fluss ist erklimmt man schon mal Berge.
    Wenn es nicht klappt, hast du es wenigstens versucht


    :thanks: Vielleicht ist es genau das, was ich jetzt brauche... eine ordentliche Portion Zuversicht in die eigene Leistungsfähigkeit und viel weniger Nachdenken über Erwartungen, die ich alle samt sowieso nicht erfüllen kann.


    Ich würde schauen, ob ich nicht ein Unternehmen finde, dass zu diesen äusseren Rahmenbedingungen deine Arbeit/Projekt mitfinanziert,
    was auch einen Nutzen davon hätte von den Ergebnissen/Inhalten/Antworten der Promotionsarbeit


    Im Prinzip habe ich ja genau das gefunden... Ich arbeite bei einen "Familienfreundlichen Arbeitgeber", mein Forschungsfeld sind Vereinbarkeit von Beruf und Familie im Universitären Kontext. Mein Arbeitgeber stellt mich für die Forschungsphase unentgeltlich von meiner Arbeit frei und die Projektmittel für die Promotion kommen von der DFG. Grundsätzlich ist noch zu klären, ob sich mein jetztiger AG das Projekt unter den Nagel reißt, oder ob es am Standort meiner Doktormutter angesiedelt wird... aber das ist Machtgeschachere, aus dem ich mich raushalten kann.

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

  • Ich würde es versuchen. Wenn man einmal im Fluss ist erklimmt man schon mal Berge.

    Ich habe es vor längerer Zeit erlebt, dass ich ungefragt in so einen Fluss geworfen wurde (den ich erklärter Weise nicht wollte), in der Erwartung dann schon irgendwie erwartungsgemäß zu funktionieren.


    Das war damals nicht gut .... nicht zu empfehlen.




    :tuschel ... ja, unterschiedliche Lebenserfahrungen