Ist dieser Umgang gut für die Kinder.

  • Hallo,
    ich bin neu hier und benötige mal die Meinung von von unabhängigen Personen. Der Umgang ist zwischen mir und meinem Ex geregelt, jedes zweite Wochenende, das klappt gut. Jetzt möchte er zusätzlich die Kinder einmal die Woche sehen, was ich gut finde. Das Problem ist, dass mein Ex und ich leider ein sehr schwieriges Verhältnis haben und nicht mehr miteinander klar kommen. Ich habe immer alles versucht aber mein Ex kommt wohl nicht über die Trennung hinweg und ist wahnsinnig wütend. Nachdem er immer wieder bei der Übergabe der Kinder meine Grenzen und die Grenzen der Kinder überschritten hat habe ich ihm nicht mehr erlaubt meine Wohnung zu betreten.
    Jetzt zu meinem Problem: wenn mein Ex die Kinder nun unter der Woche einmal nimmt setzt er sich mit ihnen ins Auto vor mein Haus uns liest Ihnen vor. Ich finde es ja toll dass er ihnen vorliest, bin jedoch der Meinung dass es für die Kinder nicht gut ist sich mit ihnen ins Auto vor meine Wohnung zu setzen.
    Was meint ihr?
    Völlig ausgeschlossen ist für mich, dass er seine Zeit mit den Kindern in meiner Wohnung verbringt, dafür hat er sich in der Vergangenheit viel zu viel Mist erlaubt.
    Danke für Euren Rat

  • Wir haben die Regelung das der KV unseren Sohn jedes zweite Wochenende hat und in der nicht Umgangswoche vom Donnerstag Abend bis Freitag Früh.Da bringt er ihn in den Kindergarten.
    Vielleicht auch eine Möglichkeit für euch?

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.


    Reinhold Niebuhr




    "Je suis Charlie"

  • Das hört sich jetzt fürs erste schon komisch an....


    Wie lange dauert der Umgang unter der Woche denn?
    Wie weit wohnt er weg?
    Wie alt sind die Kinder?


    Ich verstehe auf jeden Fall, dass Du ihn nicht in der Wohnung haben möchtest.
    Aber es gäbe doch auch noch andere Alternativen.... Spielplatz, Cafe, Bücherei, Kino, Indoorspielplatz ....

  • Die Kinder sind 6 und 8 Jahre alt. Mein Ex ist nach der Trennung ca. 50 km weggezogen, in die Nähe seines Arbeitsplatzes. Die Kinder könnten natürlich bei diesem Umgangstag bei ihm schlafen, das will er aber nicht weil er sie morgens nicht hierher fahren möchte. Der Umgang dauert von ca. 16 - 17h (je nachdem wann er hier ist) bis 7, dann müssen die Kinder essen und ins Bett.
    Und warum er mit ihnen nicht auf den Spielplatz oder irgendwo anders hingeht ist mir ein Rätsel, für die Kinder wäre das ja super...

  • Hallo,
    wie wäre es mit Schwimmbad? Dort gleich noch essen...entlastet Dich und die Kinder können ihren Papa besser und länger genießen.
    LG Lotta

    edit: Rechtschreibfehler gefunden und korrigiert


    Nur wer einen Schatten hat, steht auf der Sonnenseite des Lebens!

  • Gut, mit der Entfernung erklärt es sich, dass er sie nicht unbedingt mit zu sich nimmt.


    Aber für zwei bis drei Stunden läßt sich doch mit Kindern in dem Alter wirklich was "anfangen".
    V.a. kann ich mir auch nicht vorstellen, dass die Kinder ohne Murren im Auto sitzen bleiben, v.a. jede Woche aufs neue.... und immer nur vorlesen ist ja auch langweilig....


    Aber ich würde jetzt einfach mal abwarten. Meinst Du nicht, dass die Kinder von sich aus auch äußern, was sie gerne machen möchten? Vielleicht könnten sie ja auch gemeinsam Abend essen gehen?


    Größere Bedenken hätte ich bei kleineren Kindern.

  • Hi,
    M.E. sind nicht die Kinder das Problem.
    Das Problem hat der KV noch mit der TS und denkt, das aussitzen zu können.
    Vielleicht erwartet er, dass die TS ihn in die Wohnung lässt und somit eine Chance für eine neue Anbahnung drin wäre.
    Ich würde das Verhalten ignorieren, bis die Kinder sich dementsprechend tönen.

  • Hi Ranord,
    ja, der Verdacht drängt sich auf, dass er die Hoffnung hat, dass du ihn dann doch hinein lässt. Da es die Möglichkeiten Spielplatz, Bücherei gibt, gibt es wirklich keinen Grund ihn in die Wohnung zu lassen.
    Wenn es deinen Kindern nicht zu kalt wird, sie die stundenlangen Aufenthalte im Auto nicht sehr über haben, ist es bestimmt gut, da nicht weiter darauf zu reagieren.
    Anregungen, die er umsetzen könnte, hast du ihm ja bereits gegeben.
    Irgendwann wird er es vielleicht selbst leid sein so viel Zeit im Auto zu verbringen oder die Kinder werden sich melden.

  • Hallo Ranord,


    der Verdacht wurde ja ingesamt schon angesprochen, dass er das eher wegen dir macht, als wegen der Kinder.


    Um die Sache ein wenig zu entzerren würde ich feste Zeiten ausmachen und
    in der Zeit in der er mit den Kindern vor der Tür im Auto sitzt, bewusst
    zu Hause nicht präsent sein.


    Freunde besuchen, langer Spaziergang, was auch immer.


    Das ihm folgend komplett klar wird, ok du und die Wohnung sind nicht greifbar für ihn.
    Hilft ihm vielleicht bei der "Realität" anzukommen und das die Kinder eine bessere Zeit mit ihm auf Dauer haben in der Umgangs.

    Leben ist das was passiert und was ich daraus mache. :daumen

  • Ich kann absolut verstehen, dass du nicht möchtest, dass er in deine Wohnung kommt. Unabhängig von was auch immer da so vorgefallen ist, finde ich, dass die eigene Wohnung eine Art natürliche Grenze ist, die nicht überschritten werden muss. Hier geht es ja um deine persönliche Wohlfühlzone :) Bei uns ist das jedenfalls genauso: Übergabe des Kindes erfolgt an der Wohnungstür. Da kann man ggf. auch mal 10 Minuten reden und sich austauschen.


    Was den Umgang unter der Woche angeht: Bei uns ist das auch so, dass der KV das Kind alle 2-3 Wochen einen Nachmittag unter der Woche von der Schule abholt und abends wieder zu mir bringt, meist so von 15 - 18.30 Uhr. Es gibt dann Nachmittage, da ist er sehr bemüht und geht mit dem Kind (übrigens auch 6) in die Bibliothek, auf den Spielplatz, ein Eis essen, spazieren... Es gibt da ja diverse Möglichkeiten!!!
    Es gibt aber auch Tage, an denen sie stundenlang sinnlos durch die Gegend irren. Oder er nimmt das Kind dann doch mit zu sich nach Hause, nicht ganz so weit wie bei dir, aber schon so 40 Minuten pro Strecke, was ganz schön in Stress ausarten kann und mir manchmal (für beide!) leid tut.


    Letztlich verlasse ich mich aber darauf, dass Vater und Kind das gemeinsam klären! Wenn deine Kinder ein großes Problem damit haben, dann werden sie ihm das irgendwie mitteilen. Vielleicht werden sie es auch dir sagen. Solange da von den Kindern nichts kommt, würde ich mir da nicht so viele Sorgen machen, dass der Umgang nicht "gut" wäre. Sicher, für dich ist es nicht so angenehm. Aber letztlich darf der KV doch auch selber entscheiden wie er seinen Umgang gestaltet.


    An deiner Stelle würde ich ihm ganz freundlich ein paar Vorschläge für Unternehmungen in der Nähe machen. Aber wenn er weiter im Auto vorlesen will, ist das auch sein gutes Recht, zumindest solange die Kinder damit kein Problem haben.

  • n der Zeit in der er mit den Kindern vor der Tür im Auto sitzt, bewusst
    zu Hause nicht präsent sein.


    dieser Gedanke kam mir auch sofort: Du gehst mit den Kindern aus dem Haus, übergibst die Kinder, sagst noch fröhlich tschüss bis später, und gehst mit deiner Einkaufstasche um die Ecke /oder Joggen...
    Und bist erst dann wieder vor Ort wenn die Umgangszeit vorbei ist.
    Ich bin sicher: bald wird es dem KV im Auto vor deiner Wohnung zu blöd. Und den Kindern sowieso...

    _________________________________________________________________________
    keks3


    life is a tale told by an idiot, full of sound and fury, signifying nothing (shakespeare)
    'Does anybody remember laughter?' (R.P.)

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  • Um die Sache ein wenig zu entzerren würde ich feste Zeiten ausmachen und in der Zeit in der er mit den Kindern vor der Tür im Auto sitzt, bewusst zu Hause nicht präsent sein.


    Freunde besuchen, langer Spaziergang, was auch immer.


    Das ihm folgend komplett klar wird, ok du und die Wohnung sind nicht greifbar für ihn.
    Hilft ihm vielleicht bei der "Realität" anzukommen und das die Kinder eine bessere Zeit mit ihm auf Dauer haben in der Umgangs.


    Hallo Halvar,
    hallo Ranord,


    diesem Rat schließe ich mich gerne an.


    Zusätzlich mag ich Ranord zu bedenken geben: KV sendet mit seinem wöchtenlichen Spektakulum nicht nur Signale an Dich, sondern auch an Euer soziales Umfeld. Schließlich befindet er sich direkt vor Deiner Haustür, gut sichtbar für Nachbarn und andere sekundäre Bezugspersonen Eurer Familie.


    Nun mag man ja nicht seiner Nachbarschaft Auskunft geben müssen über innerfamiliäre Differenzen und mag der Welt auch nicht KVs Verhalten erklären müssen. Genau das wird jedoch geschehen müssen. Bei derart öffentlichen Demonstrationen "schaut her, meine armen Kinder müssen die Zeit mit mir im Auto verbringen weil die Mutter uns nicht in das Kinderzimmer lässt!" stellen vor allem wohlwollende Nachbarn Fragen, die man wird beantworten müssen.


    Will man das als Folge von KVs Verhalten tun müssen?
    Ich meine: nein.
    Sein Vorgehen ist nötigend.


    Tut dieser Umgang den Kindern gut?
    Ich meine: nein.
    Sie sitzen auf dem Präsentierteller und geraten wohl selbst auch in Erklärungsnot falls sie von Spielkameraden oder deren Eltern zu diesen seltsamen Vorkommnissen befragt würden.


    Aus diesem Grunde rate ich dazu, nach einiger Zeit der Duldung dann Haltung zu zeigen.
    Sich selbst diesem Schauspiel zu entziehen darf gerne eine erste Maßnahme sein.
    Zeigt dies keine Wirkung, unterlässt KV sein Vorstellungen nicht, würde ich jedoch eingreifen wollen.


    Deine Frage im Betreff des Themenstrangs ist schon richtig Ranord. Das trifft den Kern der Sache.
    Man wird irgendwann (z.B. mit vermittelnder Hilfe von Jugendamt oder Familienberatungsstellen) die Frage stellen müssen, ob es für die Kinder nicht besser wäre, KV würde abends sein Telefon benutzen um den Kindern vorzulesen. Dies darf dann gerne zwei bis dreimal pro Woche geschehen.


    Wird er von neutralen Menschen darüber aufgeklärt, dass er im Falle eines Konflikts diese Art des Umgangs wohl kaum würde gerichtlich erzwingen können (das Kindeswohl scheint ja nicht im Mittelpunkt seiner Bestrebungen zu sein), wird er sich vielleicht überreden lassen, die Zeit mit seinen Kindern anders zu nutzen.


    Beste Grüße
    FrauRausteiger

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    •» Cave quicquam dicas, nisi quod scieris optime. :rauchen «•
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    Einmal editiert, zuletzt von FrauRausteiger ()

  • Um die Sache ein wenig zu entzerren würde ich feste Zeiten ausmachen und
    in der Zeit in der er mit den Kindern vor der Tür im Auto sitzt, bewusst zu Hause nicht präsent sein.


    Solange Du Dich nicht "gezwungen" fühlst, in der Zeit wegzusein und Dich so organisieren kannst, dass Du in der Zeit tatsächlich etwas für Dich selbst unternehmen kannst, finde ich diesen Vorschlag gut. Erst recht, wenn es Dich gedanklich und emotional beschäftigt. Schwierig würde es dann, wenn die Kinder anfangen, wiederholt zu fragen, warum ihr Papa nicht reinkommen darf. Kann man ihnen zwar erklären, aber ich könnte verstehen, wenn das nervt.

    Ich kann absolut verstehen, dass du nicht möchtest, dass er in deine Wohnung kommt. Unabhängig von was auch immer da so vorgefallen ist, finde ich, dass die eigene Wohnung eine Art natürliche Grenze ist, die nicht überschritten werden muss.


    So etwas finde ich ganz wichtig, zumindest bei uns, weil die KM sich schwer tut, Grenzen einzuhalten bzw. zu akzeptieren. Da bekomme ich dann Dinge zu hören wie "Tochter möchte mir gern ihr Zimmer zeigen", habe ich von der aber noch nie gehört - da wird das Kind m. E. instrumentalisiert. Könnte bei dem KV ja auch ein Versuch sein, Dich weichzukriegen. Bleib stark ihm gegenüber!

    Ich bin sicher: bald wird es dem KV im Auto vor deiner Wohnung zu blöd. Und den Kindern sowieso...


    Ich würde es auch davon abhängig machen, ob die Kinder von sich aus etwas dazu sagen bzw. fragen. Vorlesen ist zwar toll, aber irgendwie auch wenig abwechslungsreich auf die Dauer. Du kannst ja auch mal die Kinder fragen, was sie gerne mit ihrem Papa unternehmen würden und ihnen Mut machen, ihm gegenüber diese Wünsche auch zu äußern.

  • Ich finde die Situation auch nicht gerade prickeln.


    Klar ist: My home is my castle - in deiner Wohnung hat er nichts verloren. Es gibt genug Möglichkeiten die Kinder auch für ein paar Stunden außer Haus zu beschäftigen, sowohl Sommer wie Winter.


    Bezüglich der Nachbarn: Da würde ich mir nichts pfeifen.

  • Bei derart öffentlichen Demonstrationen "schaut her, meine armen Kinder müssen die Zeit mit mir im Auto verbringen weil die Mutter uns nicht in das Kinderzimmer lässt!" stellen vor allem wohlwollende Nachbarn Fragen, die man wird beantworten müssen.


    Ist das schlimm? Wenn man zum eigenen Verhalten stehen kann und das Verhältnis zu den Nachbarn gut ist, dann werden die das auch verstehen. Im Übrigen wäre mir das ziemlich egal, was die Nachbarn über mich denken. Diejenigen, die mich schätzen, werden auch weiterhin den Kontakt zu mir halten. Diejenigen, welche mich nicht mögen, werden das auch weiterhin tun. Und diejenigen, welchen ich gleichgültig bin, werden das ebenfalls bleiben.


    Ich sehe da, ehrlich gesagt, das Problem nicht und würde da auch kein Drama daraus machen, es sei denn, die Kinder äußern sich selbst dazu.

  • Mich würde ja mal noch interessieren seit wann dieser Zustand so besteht???
    Ich meine, es ist ja ein Unterschied, ob er das jetzt in den letzten zwei Wochen so gehandhabt hat, weil der Termin unter der Woche noch neu für ihn ist oder ob das schon seit 4 Monaten jede Woche so geschieht...


    Und, durfte er denn vorher mit in deine Wohnung??? Wenn nicht, finde ich die Annahme komisch, dass er es jetzt darauf anlegen sollte...


    Und ob die Nachbarn sich dabei etwas denken, wäre mir auch egal. Wenn du in einer großen Straße in einer großen Stadt lebst, bekommt das wahrscheinlich nicht mal jemand mit!


    Was sagen denn deine Kinder dazu??? Ich persönlich finde, wenn es sie nicht stört und sie sich auch im Auto beim vorlesen mit Papa wohlfühlen, dann ist es kein schlechter Umgang. Wenn sie vorlesen mögen, dann ist doch egal wo. Mein Sohn fände das, glaube ich, auch nicht weiter tragisch, solange es ein spannendes Buch ist... Und falls es die Kinder nach ein paar Monaten (wenn er es solange durchhält) doch nervt und sie es blöd finden, dann ermutige sie, das mit dem KV zu besprechen!

  • Ranord, Deinem Ex geht es einzig und allein darum das er Dir in der Zeit präsentieren kann, ich armer, armer Papa sitz im Auto und les meinen Kindern was vor. Ich bin aber sooo toll und kümmere mich.


    Damit will er erreichen das Du einbrichst und ihn in die Wohnung lässt und natürlich will er vor Nachbarn Dein Bild demontieren.


    Ich seh es wie Keks. Übergib die Mäuse und dann verlass Deine Wohnung, so hat der Ex keine Showbühne mehr, denn Du siehst ihn nicht. 8-)


    Oder aber drück ihm nen Flyer vom nächsten Indoor-Spielplatz in die Hand.... :engel


    (Sorry dass ist einfach nur ein ganz albernes, kindisches Verhalten von Deinem Ex!)

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Ranord, Deinem Ex geht es einzig und allein darum das er Dir in der Zeit präsentieren kann, ich armer, armer Papa sitz im Auto und les meinen Kindern was vor. Ich bin aber sooo toll und kümmere mich.


    Das ist nachzuvollziehen. Das muss man aber nicht an sich heranlassen, egal, ob man zuhause ist oder nicht. Wenn es ihm darum geht, ist er eigentlich nur zu bedauern. Aber das ist nicht Aufgabe der KM. Aber sie kann sich ja bei ihren Kindern erkundigen, ob sie einen schönen Umgang hatten. Solange die Kinder damit zufrieden ist, ist es gut, auch wenn es aus Sicht der Erwachsenen natürlich sehr seltsam ist, wenn ein erwachsener Mensch sich so (albern) verhält. Es reicht aber erst einmal, das zur Kenntnis zu nehmen.