Brauche mal ein bisschen Unterstützung...

  • Grüße euch!


    Ich sitze hier auf meiner Palme und möchte euch bitten mich runterzuholen. :brille
    Kurze Vorgeschichte:
    Zum KV keinen Kontakt seit sechs Jahren, Er hat den Kontakt zu seinen Eltern auch abgebrochen. Seine Eltern bemühen sich sehr um ihre Enkeltochter, dafür bin ich sehr dankbar. Gerdae der Gr0ßvater leidet sehr unter dem "Verlust" seines Sohnes. Nun hat er sich überlegt, seinem Sohn einen Brief zu schicken. Fand ich eine sehr gute Idee. Er war gestern hier und wollte mir den Brief unbedingt vorlesen...hätte ich bloß nein gesagt :kopf
    In dem Brief geht es vorwiegend darum, wie meine Tochter unter dem fehlenden Vater leiden würde. Also alles ziemlich melodramatisch und auch völlig falsch. Und er als Vater doch in der Verantwortung wäre den Kontakt aufzunehmen. Wir würden ihm keine Vorwürfe machen, sondern einen Neustart wagen wollen.
    Mich stört es, dass eine völlig falsche Lebenssituation dargestellt wird und das habe ich ihm auch gesagt.


    Ich habe dem Opa dann gesagt, dass ich es gut fände, dass er den Kontakt suchen würde, aber das wären zwei verschiedene Baustellen. Der Kontakt zwischen ihm und seinen Sohn und zwischen Biene und seinem Sohn.
    Irgendwie habe ich das Gefühl, dass da meine Tochter instrumentalisiert würde. :( Mir geht es gar nicht gut damit. Auf der anderen Seite weiß ich, dass ich mich raushalten sollte (genau den Rat habe ich selbst einer Userin in einer ähnlichen Situation gegeben), tue mich aber unheimlich schwer damit.


    Ich selbst gehe davon aus, dass der KV sich nicht muckern wird, das ist seine Art damit umzugehen. Im Innersten fürchte ich mich am meisten davor, dass er es doch tut.


    Naja, der Opa ist nicht besonders amüsiert gestern gegangen und mir geht es nicht gut damit. Ich habe heute Nacht echt wild geträumt und merke gerade wie hier Wunden aufbrechen.




    Schickt mir mal ein bisschen Rückmeldung, ob ich völlig danebenliege und etwas Kraft mich da rauszuhalten.


    Den Brief will er auf jeden Fall heute abschicken, verhindern kann ich das nicht und ich versuche mal so zu tun, dass es mich nichts angeht.


    Sorry, wenn alles etwas wirr ist. Nachfragen erwünscht...


    LG
    Friday

    Liebe Grüße


    Friday

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  • Ich glaube, Deine Gefühle dem Brief gegenüber, der Instrumentalisierung Deiner Tochter und der eigentlichen Ablehnung dem gegenüber, dass der Großvater Dir den Brief überhaupt vorliest, diese Gefühle sind meiner Meinung nach völlig richtig.


    Wenn er sich mit seinem Sohn aussöhnen will, dann soll er das auch in dem Brief thematisieren, und nicht die Tochter da komplett mit reinziehen. Es hätte gereicht, ihn daran zu erinnern, dass er Vater ist.


    Allerdings wird Deine berechtigte Kritik am Inhalt des Briefes ihn wohl nicht aufhalten, diesen auch loszuschicken. Das liegt auch nicht in Deiner Hand, ebenso wenig wie die Reaktion des Vaters. Ob er sich meldet oder nicht (ich könnte mir vorstellen, dass er sich nicht wegen eines Briefes auf einmal an seine Vaterpflichten erinnert), das kannst Du nicht beeinflussen.


    Wenn er sich nicht melden sollte, dann bleibt alles beim alten. Du solltest Dir aber schon überlegen für den Fall der Fälle, was Du machen würdest, wenn er sich doch meldet.

  • Hey Friday,


    ich finde dich weder wirr noch denke ich, dass du dich raushalten solltest.


    Von außen sieht es so aus:


    1. der Opa schafft es- aus welchen Gründen auch immer - nicht, über sich selbst und seinen Wunsch, wieder Kontakt mit seinem Sohn zu haben, in dem Brief an den Sohn zu schreiben
    2. er "instrumentalisiert" deine Tochter in der Tat - natürlich in "guter" Absicht
    3. du spürst klar, dass es dir lieber wäre, wenn KV nach wie vor abwesend bliebe
    4. die Beschreibung, dass Deine Tochter leiden würde, tut dir weh. Zum einen stimmt es nicht und - jetzt spekuliere ich, sorry- zum anderen beschreibt das trotzdem eine diffuse Angst, die du evtl. in Dir trägst?


    Ich finde gut, dass du zum Opa ehrlich warst, auch wenn Du dich damit nicht gerade beliebt gemacht hast. Ist natürlich ein Thema, welches alle (unterschiedlich) emotional berührt. Was er daraus macht, ist dann wiederum seine Sache.


    Es hat bei dir evtl. die (alte) Ambivalenz aufgefrischt, nie mehr etwas vom KV hören zu wollen und gleichzeitig irgendwie zu wissen, dass er für Deine Tochter so oder so eine Rolle spielt (oder spielen wird)?


    Schicke Dir eine Portion Kraft und Verständnis für Dich selbst, dass dich das Thema aufwühlt. Alles gut!
    Es ist ganz objektiv betrachtet eben nicht so einfach! :troest

    Ich weiss nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll."


    Georg Christoph Lichtenberg

  • Eure Worte tun mir wirklich gut. Sie nehmen mir das Gefühl, dass ich vielleicht auf dem falschen Dampfer bin. Mich stört es eben am Meisten, dass meine Tochter "vorgeschoben" wird.
    Ich fühle mich in der Zwickmühle und finde nicht die richtigen Worte , um dem Großvater das zu erklären ohne ihm vor den Kopf zu stoßen.


    Ich habe keine Ahnung, was ich tun soll, wenn er sich meldet. Da auf reset zu drücken fällt mir unheimlich schwer. Außerdem bin ich jemand, die Dinge gerne bespricht und nicht unter den Teppich kehrt.
    Außerdem fände ich die Motivation, die dahinter stehen würde .... die fühlt sich irgendwie falsch an

    Liebe Grüße


    Friday

    Einmal editiert, zuletzt von friday72 ()

  • @Karina:
    Ich habe immer versucht den Kontakt entstehen zu lassen. Auch heute schicke ich einmal im Jahr Fotos und ein paar Zeilen, auch immer mit dem Hinweis, dass ich mich über eine Rückmeldung freuen würde. In den ganzen Jahren kam nichts. :frag Ich muss dazu erwähnen, dass wir nur zwei Strassen auseinander wohnen. Ab und zu treffen wir ihn zufällig, das bleibt ja nicht aus. Er wechselt dann die Strassenseite.
    Vielleicht verdeutlicht das, dass es mir unheimlich schwer fällt, dahinter zu stehen, zu sagen: Du, wir fangen nochmal neu an. Da betrüge ich mich selbst, denn dass kann ich so nicht aushalten...
    Da der Opa aber weiß, dass man bei seinem Sohn nur etwas erreicht, indem man ihm Honig um den Mund schmiert und unangenehme Dinge verschweigt geht er eben diesen Weg.


    jetzt habe ich das Gefühl, dass mir damit der schjwarze Peter zugeschoben wird. Weißt du wie ich es meine?


    LG
    Friday

  • Ich denke auch, dass es der Großvater letztlich nur gut gemeint hat, er hat aber den falschen Weg, die falschen Worte gewählt, um sein eigentliches Anliegen zu übermitteln. Kann es sein, dass er in dem Brief zu Übertreibungen und Halbwahrheiten greift? Dies ist oft ein beliebtes Mittel um einem Anliegen mehr "Gewicht" zu verleihen.


    Vielleicht kannst Du dem Großvater Deine Entstellung noch einmal in einer ruhigen Minute erklären, wenn er nicht mehr so aufgewühlt ist.


    Falls sich der Vater doch melden sollte, dann ist zunächst der Grund, warum er das tut, zweitrangig, auch wenn ich Dein Gefühl absolut verstehen kann, dass er es aus den falschen Gründen macht.
    Vielleicht wäre in dem Fall, dass er sich meldet, ein offenes Gespräch unter Euch Eltern ein erster Ansatz?

  • ah, ja, das kann ich gut verstehen!



    Niemand verpflichtet dich mit dem Brief des Großvaters, neu anfangen zu müssen. Selbst wenn Großvater schreiben würde: "Friday sieht das auch alles so...." könntest du das bei einem geplanten "Reset-Wiedersehen" allerspätestens noch KV gegenüber klarstellen, dass das Sicht und Wunsch seines Vaters ist...


    Die Wahrscheinlichkeit, dass KV diesen Neuanfang möchte, den du nicht mitgehen kannst, stellt sich von außen betrachtet gar nicht so groß dar, oder sehe ich das falsch?


    Das es sich trotzdem blöd anfühlt, wenn so ein Brief raus geht, kann ich total gut verstehen. Falls nichts passiert, hast du auch keine Chance, da etwas richtig zu stellen. Doch du kannst Dein Gefühl davon unabhängig machen. Doch das braucht ein bisschen Zeit...

    Ich weiss nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll."


    Georg Christoph Lichtenberg

  • Hallo Friday :wink ,



    ich glaube ich würde mich nicht raus halten. :rolleyes2:


    Der Opa ist da und ihr beiden und vor allem auch Eure Biene gehört als Familie zusammen.
    Warum hat Opa also den Brief zu Dir getragen und vorgelesen?


    Ist es wirklich seine Sicht der Dinge? Kann es sein, dass Opa und Biene auch mal über Papa gesprochen haben oder sprechen?


    Ich denke, deine Erwartungshaltung ist hoch, zumindest an die kommunikative Seite des Briefes. Es wäre sicherlich besser, er hätte geschrieben: Es fühlt sich für mich so an, ob... und/oder Ich erwarte, dass Du als mein Sohn....
    Die Grundsätzliche Entscheidung, ob der Opa hier quasi wirklich in Bienes oder Deinem Namen schreibt oder ob die Formulierungen nicht einfach nur missverständlich sind, wäre wohl meine erste Überlegung.
    Dann, ob ich mich dem Opa zuliebe nicht einmischen müsste.


    Nicht deinetwegen.


    Das was da passiert schwebt eh immer über Euch. Und vielleicht hat Opa ja auch ein bisschen Recht, auch wenn er etwas anderes meint, als er schreibt. Meine Intention wäre also ihm zu helfen.
    Die Zeit vergeht schnell und vielleicht ist es das letzte Mal, dass der GroßVater sich hier auf den Weg machen kann.


    Sei so nachsichtig wie Du kannst und sprich noch mal mit ihm.
    Überlege Dir genau, ob es nicht mehr Möglichkeiten gibt, als der Vater taucht plötzlich wieder auf oder es kommt eh nix dabei rum.
    Letztlich wollte der Opa Deine Zustimmung. Deine inhaltliche Zustimmung. Diese hat er nicht bekommen und ich denke es wäre schön und richtig ihm zu sagen:
    "Hey es ist trotzdem OK, wenn es sich für Dich so anfühlt. Wenn Du es so sagen willst."
    Also kein Ja oder Nein, sondern: Wenn Du erreichen oder sagen willst das, dann wäre es gut schreiben so und so.
    Ich finde, so nehme ich es auf jeden Fall wahr, dass da schon eine sehr tiefe Beziehung da ist und das Du als seine "Tochter", ihm das sagen darfst.



    Dann bleibt noch genug für Deinen ureigensten persönlichen Teil. Der wo Du loslässt und einfach jemanden anderen tun lässt. Kopf hoch und einfach laufen lassen. :knuddel
    Ist nicht leicht und auch mir würde es im Magen liegen, wäre aber auch Anlass, mich im nächsten Jahr mal in ruhigen Minute hin zu setzen, um Mal zu schauen, was Du da noch für Dich tun kannst oder solltest oder vielleicht auch nicht mehr brauchst. Nicht als Maßnahme oder Prävention. Einfach mal so als Bestandsaufnahme...


    lg von overthrainbow :rainbow:

  • Ich kann dich sehr gut verstehen, es fühlt sich einfach "falsch" an.


    Der Opa hat einen "Aufhänger" gebraucht, weil er seine eigenen Wünsche/Hoffnungen/Empfindungen nicht gut rüber bringen kann, es fiel ihm leichter über dein Kind zu gehen.


    Das ist echt doof, aber auch menschlich.


    An deiner Stelle würde ich nichts mehr dazu sagen oder machen. Er schickt den Brief eh ab. Sollte der KV sich daraufhin bei dir melden, kannst du je nach der Situation immer noch deine Sichtweise kund tun.


    Fühl dich gedrückt. :knuddel

    :thumbup: Always look on the bright side of life! 8)

  • Hallo friday72,


    wie alt ist denn der Opa?


    Aus der Ferne "psychologisiert" sehe ich den Opa als denjenigen, der Vater an Vaters Statt ist. Er springt in die Bresche für seinen nicht wollenden Nachkömmling (ich werde hier das Wort Kindesvater nicht nutzen) und tut dies voller Liebe und Sorge um's Kind.
    Falls der Opa nicht mehr ganz jung ist, bringt ihn das vielleicht tatsächlich an den Rand seiner Möglichkeiten oder aber er hat Angst, das nicht zu schaffen, bis die Biene dann erwachsen sein wird.


    Mehr oder weniger bittet er also seinen Sohn, seine Rolle einzunehmen im Leben seines Kindes und ihn zu entlasten.
    Gerade vor Weihnachten macht man sich nun mal viele Gedanken um seine Lieben und die Biene ist wohl eine der Liebsten.


    Eventuell würde ich den Opa also in den Arm nehmen und ihm danken für die vielen Sorgen, die er sich macht.
    Klar würde ich machen, dass ich das anders sehe, die Biene hat eine starke Familie (das Wort "Familie" um die Last zu nehmen von seiner Schulter), die sie trägt und bereichert.


    Und genau das wäre wohl auch meine Haltung, falls eines Tages mich jemand auf diesen Brief ansprechen sollte.
    "Der Opa ist ein besserer Vater als Du es je warst, er hat ein Recht auf seine Sicht der Dinge."


    Beste Grüße
    FrauRausteiger

    .
    .
    •» Cave quicquam dicas, nisi quod scieris optime. :rauchen «•
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    Einmal editiert, zuletzt von FrauRausteiger ()

  • Huhu,


    Friday, ersetzt Bienes Name durch den Namen von Bienes Papa - da schreibt ein todtrauriger Vater an sein erwachsenes Kind, der Opa hat nur die Namen verwechselt.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Ist es wirklich seine Sicht der Dinge? Kann es sein, dass Opa und Biene auch mal über Papa gesprochen haben oder sprechen?


    Ja, sie reden miteinander darüber. Schauen sich Familienalben an und erzählt davon als ihr Vater noch so klein war wie sie. Er redet sehr erwachsen mit ihr und manchmal muss ich sehen, dass sich da erwachsene Probleme nicht einschleichen-
    Er ist ein toller Opa (manchmal ein bisschen ruppig, deswegen hat er den Spitznamen Opa Stinkstiefel) Er redet gerne Tacheles und ich mag ihn wirklich gern.

    Sei so nachsichtig wie Du kannst und sprich noch mal mit ihm.


    Ja, das werde ich tun. Ich weiß, dass er es gut meint und mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen hat. Ist sein Sohn doch sein einziges Kind. Die gefühlte Gleichgültigkeit seines Sohnes enttäuscht ihn maßlos und natürlich hört er seine Uhr ticken. Er ist Anfang siebzig und hatte im letztem Jahr einen Schlaganfall. Ich hatte seinetwillen gehofft, dass sein Sohn sich zumindest mal nach ihm erkundigt. Fehlanzeige... :( Das tat mir schon weh für ihn....

    Falls der Opa nicht mehr ganz jung ist, bringt ihn das vielleicht tatsächlich an den Rand seiner Möglichkeiten oder aber er hat Angst, das nicht zu schaffen, bis die Biene dann erwachsen sein wird.


    Klar würde ich machen, dass ich das anders sehe, die Biene hat eine starke Familie (das Wort "Familie" um die Last zu nehmen von seiner Schulter), die sie trägt und bereichert.


    Wir haben ein festes soziales Netz, meine Eltern (mit seinen befreundet) kümmern sich viel und gern. Er muss dies nicht alleine tragen. Das weiß er. Seine Frau hat es aufegegben, sie leidet still...das finde ich noch schlimmer

    Friday, ersetzt Bienes Name durch den Namen von Bienes Papa - da schreibt ein todtrauriger Vater an sein erwachsenes Kind, der Opa hat nur die Namen verwechselt.


    Ja, ich weiß....irgendwie macht mir das ganz schön zu schaffen.


    Ich denke, dass ich unter dem Strich ein ziemlich reflektierter Mensch bin und ich weiß, wo ich meine Fehler gemacht habe. Ich kann mir auch vorstellen, dass Mini-Fridays Vater sich ganz schön ausgeschlossen fühlen kann bei so einem Netz.
    Vielleicht schauderts mich auch ein bisschen, dass dieses Gefüge doch verletzlich ist und der KV uns aus der Bahn schmeißt. Also: Wenn er sich meldet ist es blöd, wenn nicht dann auch....


    Danke für eure empathischen und ehrlichen Worte....das hilft.


    LG
    Friday, die jetzt mal die Reste für die Weihnachtsfeier zusammenbastelt :brille

    Liebe Grüße


    Friday

    Einmal editiert, zuletzt von friday72 ()

  • Liebe Friday, ich lebe ja in einer etwas ähnlichen Situation wie du.
    Was mir am meisten zu schaffen machte, war der Zwiespalt zwischen meinen Bedürfnissen und Wünschen (der Depp kann ruhig wegbleiben) und den vermeintlichen Bedürfnissen meines Kindes. Du schreibst ja selbst, wenn er sich meldet ist doof und wenn nicht dann auch.
    Das heisst ja, dass es DIR in keiner der kommenden Situationen wirklich gut gehen wird. Zumal auch der freudige Neuanfang mit deiner Tochter nie so funktionieren kann, wie der Opa sich das wünscht. Das kann der arme Opa aber nicht wissen, nicht verstehen.
    Einen Rat habe ich nicht für dich. Vielleicht nur, dass du dich nicht zu sehr verbiegst und authentisch bleibst, so wie du es ja schon hingekriegt hast.
    Erst mal aussitzen, denn solange Opas Brief im Wind verhallt, wird sich am gut funktionierenden Gefüge ja l nichts ändern. So traurig das für den Vater vom KV auch sein wird. Und irgendwie ja auch für dein Kind.

    Liebe Grüße
    Die Elefantendame


    Umwege erweitern die Ortskenntnis

  • Der Opa hat den Brief am Dienstag persönlich beim KV eingesteckt. In dem Zuge hat er auch versucht bei seinem Sohn zu schellen. Der öffnete nicht die Tür. :(
    Bienes Großvater hat sich doch ein bisschen angenommen, was ich kritisiert habe und den Schwerpunkt auf deren eigene Baustelle gelegt, aber so ganz knicken konnte er es ich nicht, ihn an seine Vaterpflichten zu erinnern. Nun gut, da kann ich mit leben...ich denke, dass seine Frau das auch bisschen gesteuert hat. Unter dem Strich eine akzeptabler Kompromiss.


    Jetzt schwebt diese Sache wie ein Damokle-Schwert über uns...ich denke, der Opa ist belasteter als je zuvor...Heilig Abend hat er mich 4 (!) mal angerufen, um zu fragen ob sein Sohn sich gemeldet hat. :tot
    Auch ein "Ich melde mich, sollte das passieren" konnte ihn nicht abhalten, mich immer wieder zu bitten meine Mails abzurufen. Oh, mann...
    Traditionell begehen wir den 2. Weihnachtstag bei uns mit KV Eltern und meinen, sowie meinen Geschwistern....was für ein Chaos. Opa hat dann laut verkünden lassen, dass er dem KV eine sms hat zukommen lassen, dass er auch kommen könnte und es eine gute Gelegenheit wäre sich mit allen auszusprechen. :ohnmacht: Meine Mutter ist vielleicht geflippt...
    Ganz ehrlich? Dass hätte ich mir an Bienes Vaters Stelle auch geschenkt.
    Irgendwie will der Opa jetzt mit dem Kopf durch die Wand. Sorry, ich habe großen Respekt vor ihm, aber das ging mir jetzt doch zu weit...als es dann tatsächlich klingelte, dachte ich, ich müsste sterben...genau in diesem Moment. Zum Glück war es nur der Nachbar, der sich über die übervolle Tonne ärgerte (Geschenkpapier lässt grüßen)...


    Irgendwie ist es schon erstaunlich, wie jemand durch seine Abwesenheit stören kann....


    Zum Glück fährt der Opa samt Frau erst einmal in die Schweiz, vielleicht wird es dann ein bisschen ruhiger und er beruhigt sich auch. Seinen bunten Strauss an Ideen wie er mit seinem Sohn sonst noch in Kontakt treten kann lässt mich ganz schlecht werden...Okay, ich bin nicht verantwortlich für ihn, aber seine Enttäuschung kann ich auch kaum verschmerzen. Warum er sich auf einmal so überschlägt ist mir auch ein wenig suspekt, wenn ich ehrlich bin...


    Schöne Weihnachten :mussweg


    LG
    Friday

  • Warum er sich auf einmal so überschlägt ist mir auch ein wenig suspekt, wenn ich ehrlich bin...


    Schöne Weihnachten :mussweg


    LG
    Friday



    ?-( Krank ist er nicht? Nicht das er das Gefühl hat er müsse wichtige Dinge regeln?


    (Sorry, wenn das etwas theatralisch klingen mag, aber genau so ne ähnliche Geschichte hab ich erlebt, von daher.) :blume

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Glaube ich eigentlich eher nicht, aber der Gedanke kam mir natürlich auch. Normalerweise reden wir über alles, es würde nicht zu ihm passen, daraus ein Geheimnis zu machen. Und ganz sicher wäre seine Frau nicht so gut drauf, wenn da was im Busch wäre.


    Aber man weiß ja nie...


    Ich habe es schon in den richtigen Hals bekommen, Elin :-)


    Naja, aber er ist eben nicht mehr der Jüngste und ein guter Freund von ihm ist plötzlich verstorben (und noch einige andere, die auch mir nahe standen-----war ein echt besch...Jahr), da ist er vielleicht ins grübeln gekommen.

    Liebe Grüße


    Friday

    2 Mal editiert, zuletzt von friday72 ()

  • Naja, aber er ist eben nicht mehr der Jüngste und ein guter Freund von ihm ist plötzlich verstorben (und noch einige andere, die auch mir nahe standen-----war ein echt besch...Jahr), da ist er vielleicht ins grübeln gekommen.


    Genau danach klingt es. Die Weihnachtsstimmung, die allerorten ohnehin alte Emotionen wachruft, war vielleicht der Tropfen, der das Fass für den Großvater zum Überlaufen gebracht hat. Schlimme Situation für Dich.
    Dass das Kind instrumentalisiert wird, hätte ich auch nicht gewollt und ich finde es richtig, dass Du es ihm gesagt hast. Wenn er Deine Meinung nicht hätte hören wollen, hätte er Dir den Brief nicht vorgelesen.
    Ich hoffe für Euch, dass Ihr bald aus diesem Spannungsfeld wieder herauskommt und schubse ein wenig Kraft zu Euch hinüber.

    § 1314 Abs. 2 Satz 1: "Eine Ehe kann [...] aufgehoben werden, wenn ein Ehegatte sich bei der Eheschließung im Zustand der Bewusslosigkeit [...] befand." :)


    Das Beste am absoluten Tiefpunkt ist, dass es nur noch in eine Richtung gehen kann: bergauf!


    Solange immer ein anderer schuld ist an dem, was einem selbst schief läuft, stimmt etwas im Leben nicht.

  • Da ich persönlich einige Schlaganfallpatienten kenne, würde ich darauf tippen. Allen war gemeinsam, das sie sehr geschockt daraus hervorgingen, so plötzlich ohne Vorwarnung aus dem Leben gerissen werden zu können .... mein Vater hat zwei Jahre gebraucht, damit zurecht zu kommen und seine Sterblichkeit zu akzeptieren.


    Und wenn dann noch Leute aus dem Umfeld sterben .... kommt das Thema nicht zur Ruhe, er möchte seine Angelegenheiten ordnen ....
    Ich kann mir aber nicht vorstellen, das er Erfolg hat, weil der Grund weshalb der KV die Familie verlassen hat sicher nicht weg ist. Und der Grund ist sicher nicht nur deine Tochter und der Kontakt den er nicht will. Da muß auch in seiner Familie etwas sein, das ihn wegtreibt .... sonst würde er ja weiterhin zu seinen Eltern gehen.


    Im Moment haben wir in meiner Ausbildung zur systemischen Beraterin solche Familienkontellation öfeter vor der Nase .... die könnten da vielleicht was machen ... so dreht er aber meiner Meinung auch an einer Schraube die festsitzt.

    Das Leben passiert jetzt :rainbow:

  • Ja, das kann schon sein, dass die Ereignisse der letzten Zeit ihn zu so einem Aktionismus nötigen. :frag


    So ganz genau kann ich das nicht sagen was da letztendlich zu dem Kontaktabbruch geführt hat. Ich denke, da spielt auch ganz viel Scham mit.


    Zu einer Beratung würde der KV niemals gehen. Ich hatte ihm diverse Vorschläge in diese Richtung vorgeschlagen. Reaktion: Keine ...das Übliche eben...
    Am Meisten nervt es mich, dass mich das alles wieder so beschäftigt, denn eigentlich habe ich mich sehr gut damit arrangiert und vor allem akzeptiert das es so ist.
    Ich gehe mal davon aus, dass ich mich in ein paar Tagen damit wieder zurecht komme. Was der Opa macht, dabei kann (und will) ich nicht helfen. Natürlich tut es mir leid für ihn, aber dass müssen die beiden unter sich ausmachen.


    LG
    Friday