Ist (Euch) dieses ewige Bemühen, nach Gründen zu suchen, den "anderen" bedingungslos respektieren zu können/wollen/müssen, nicht viel zu anstrengend? Kostet dieses Streben nach Harmonie und Rücksicht durch Respekt nicht unheimlich viel Zeit und Energie, die man besser in sich selbst investieren sollte?
Wenn mein Chef mich respektlos behandelt und zb grundlos anmotzt, überlege ich dann auch wie ich einen besseren, respektvolleren Umgang erreichen kann? Motze ich zurück? Lade ich ihn zu Kaffee und Kuchen ein?
Ich kann nur für mich sprechen, aber ich würde meinen Respekt dem Chef gegenüber verlieren. Ich würde weiterhin höflich mit ihm ungehen und vor allem versuchen, ihm und weiteren Konfronten aus dem Weg zu gehen. Wenn das nichts nutzt und die Konflikte mit einseitiger Höflichkeit nicht zu vermeiden sind, suche ich mir einen anderen Job, ich schaffe also mehr Abstand und lebe mein Leben weiter, indem ich dem Ex-Chef und seinen Allüren nicht allzu viel Bedeutung beimesse.
Natürlich ist ein Kind kein Job und ein Ex kein Chef, aber ich finde hier werden die Erwartungen an den Expartner viel zu hoch gesteckt. Mein Ex hat eine Beziehung zu unserem Kind, nicht mehr jedoch mit mir.
(Und er hat mir auch kein Kind "geschenkt", die waren alle harte Arbeit sind keine Retortenclones aus seiner 3.Rippe ;))