Kind möchte plötzlich nicht merh zum Papa

  • Hallo an alle,



    ich habe das Gefühl, das sich hier ein Problem anbraut.


    Mein Sohn (bald 5) möchte nicht mehr zum Papa.


    Kurze Vorgeschichte: bei der Trennung war er 6 Monate, seit er ca. 1,5 Jahre alt ist, ist er eigentlich regelmäßig beim Papa, in den letzten 18 Monaten ca. 1 mal im Monat für 1 WE
    Papa wohnt in einer anderen Stadt, ist seit ca. 1 Jahr neu verheiratet, mit einer Frau die nicht so gut deutsch spricht und hat seit ca. 4 Monaten einen 2. Sohn.
    Letztes Mal wollte er noch gerne statt 2 mal 5 mal beim Papa schlafen und er wünscht sich schon lange, das Papa ihn mal aus dem Kiga abholt.


    Dieses Mal wollte er nichts davon hören, das Papa ihn vom Kiga abholt (diesmal hat er es mal möglich gemacht) und er wollte auch nicht am WE zum Papa.
    Es waren richtig Tränen dabei und an mich klammern (absolut neu für mich), sonst war er immer hocherfreut wenns zum Papa ging und er hat den Rucksack mit Spielzeug eingepackt. Ich hab ihn verscuht zu überreden und auch haben wir Papa angerufen und auch ihm hat er am Telefon gesagt, das er nicht kommen möchte.
    Gründe hat er nicht wirklich genannt, bis auf: "ich möchte bei meiner lieben Mama bleiben" und das er beim Papa leise sein muss, wegen dem Baby.


    Eifersucht wegen dem Baby?
    Mag er nicht mehr hin, weil dort eine Sprache gesprochen wird, die er nicht versteht?
    Oder weil Papa nun auch mal "schimpft"? (ruhig sein, Baby schläft?)
    Ich weiß auch, das Papa schon mal arbeiten war und er allein mit der Frau war (Feedback war aber damals ok), aber liegts doch daran?
    Papa erzählt auch viel, das er mit ihm in seine Heimat (Ausland) fahren will, wo es noch andere Oma und Opa und Tanten und Onkels gibt und wo Meer ist usw. (Kind sagt aber momentan, das er da gar nicht hinmöchte--> Angst?)
    Beschneidung war in diesem Zuge auch mal ein Thema, aber gerade nicht aktuell.
    Papa verbietet auch Schweinefleisch zu essen (zu Hause gibts eh kaum Fleisch, aber es kommt schon mal vor, das Kind Bifi oder so etwas möchte..seitdem sag ich immer: "das ist aber Schweinefleisch, überleg dir, ob du das magst oder nicht, Kind meint dann: "ok ich machs heimlich und sags dann Papa nicht" oder aber er fragt mich, ob das wirklich krank macht und ungesund ist)



    Da ich aber weiß, das er gern zum Indoorspielplatz geht, habe ich mir was überlegt. Und zwar, das er nicht von Fr.-So. beim Papa ist, sondern wir uns am Sa. beim Indoorspielplatz treffen, sie dann da hin gehen und ich ihn am So. vom Papa wieder abhole. Erst sagte er: "Ja dann geh ich doch zum Papa", doch am Samstag morgen wieder Tränen und er möchte nicht zum I-Spielplatz und auch nicht zum Papa.
    Also Papa angerufen und er hat nun versprochen nach Weihnachten dann wieder hinzugehen.


    Aber mir kommt das echt so komisch vor. es macht mir Sorgen, das er da nicht hin will. Erstens ist Papa ja doch traurig und 2. bin ich an den WEs auf ihn angewiesen, weil ich arbeiten muss.


    Ich habe nie schlecht über den KV gesprochen, selbst bei den o.g. Dingen bin ich immer diplomatisch geblieben. Selbst wenn mir da einges selber nicht passt.
    Und auch hab ich früher immer gesagt, das ich froh sein werde, wenn Kind mal sagt, das er nicht mehr zum Papa will (ich dachte da an 16 oder so), weil ich auch immer Bedenken hatte, wegen Alk.problem usw. (ob es da mal wieder einen Exzess gab???).


    Ich möchte meinen Sohn jetzt auch nicht ewig mit dem Thema löchern, aber irgendeinen Grund muss es doch geben?


    Oder ist es ne berühmte Phase???


    Wenn ich im Januar wieder am WE arbeiten muss, muss er ja zum Papa, aber ich bringe es nicht übers Herz ihn gegen seinen Willen dahinzugeben.

  • Hallo Arabesque,


    dein Sohn wird sich im Moment nicht wohl beim Vater fühlen und will deshalb nicht dorthin. Dein Gefühl sagt dir das Richtige: Du bringst es nicht über dein Herz ihn trotzdem dorthin zu bringen, wenn er weint und sich an dich klammert. Wenn dein Sohn sonst immer gern zum Papa wollte, kann es sich um eine Phase handeln und die Gefühle deines Kindes werden sich dann wahrscheinlich ja auch wieder ändern.
    Sicher wird dein Sohn aber nicht grundlos irgendeine "Phase" haben und sich weinend an dich klammern, bei der Aussicht zum Vater zu gehen.


    Wenn es dir beruflich möglich ist, wie wäre es, wenn ihr zuerst die Übernachtungen einige Male ausfallen lässt und dann erstmal seht, wie die Umgänge sich entwickeln?
    Oder wie wäre es, wenn ihr erstmal gemeinsam zu dem Indoor Spielplatz gehen würdet, er dann zum Vater mitgehen würde, mit der Möglichkeit, dass er dort aber erstmal nicht so lange bleibt und er die Wahl hat nicht dort übernachten zu müssen.


    Grüße,
    Romi

  • Ich tippe auf das Baby. Es steht jetzt automatisch im Mittelpunkt und das Baby hat den Papa immer.
    Wahrscheinlich ist er eifersüchtig.

  • Kinder testen aus.
    Sie wollen wissen, wie die Erwachsenen reagieren und sie wollen wissen wie weit ihr Beeinflussungsspielraum ist.
    Was passiert, wenn ich nicht hin will?
    Muss ich hin, oder kann ich Mama bzw. Papa umstimmen?
    Wie weit muss ich dazu gehen?


    Das muss nicht der Grund sein, könnte aber.

  • Zitat von »Lovrel« Kinder testen aus.




    Fast schon erschreckend, wie oft kindliches Verhalten mit "austesten" interpretiert wird......


    Zumal sie ja auch grundsätzlich ihre eigene Wahrnehmung haben und alles durcheinanderbringen. Eigentlich dürften wir keinem Kind glauben und die Wünsche nicht respektieren, weil die noch klein sind und Unwille ist grundsätzlich Austesten und da muss man hart durchgreifen. Echt schrecklich, was Kindern unterstellt wird :kopf


    Kinder sind ehrlich und machen nichts ohne Grund! Meine Meinung.


    @TS: Hat Kind denn schonmal gesagt, warum er nicht mehr zu Papa möchte?

  • Zumal sie ja auch grundsätzlich ihre eigene Wahrnehmung haben und alles durcheinanderbringen. Eigentlich dürften wir keinem Kind glauben und die Wünsche nicht respektieren, weil die noch klein sind und Unwille ist grundsätzlich Austesten und da muss man hart durchgreifen. Echt schrecklich, was Kindern unterstellt wird


    UET schenkt Kind ein Hundewelpen Kind sagt es will nicht zum BET. Kind bleibt beim UET?
    Kind sagt "Ich will nicht in die Schule" ... Tschüss Schulpflicht.

  • Zitat von »kügelchen« Zumal sie ja auch grundsätzlich ihre eigene Wahrnehmung haben und alles durcheinanderbringen. Eigentlich dürften wir keinem Kind glauben und die Wünsche nicht respektieren, weil die noch klein sind und Unwille ist grundsätzlich Austesten und da muss man hart durchgreifen. Echt schrecklich, was Kindern unterstellt wird


    UET schenkt Kind ein Hundewelpen Kind sagt es will nicht zum BET. Kind bleibt beim UET?
    Kind sagt "Ich will nicht in die Schule" ... Tschüss Schulpflicht.


    Ich wollte damit sagen, dass man vielleicht mal schauen müsste, warum Kind nicht mehr dahin will.


    Das hat nichts mit Schule etc. zu tun. Natürlich müssen Kinder lernen auch mal Sachen machen zu müssen, die sie nicht so prickelnd finden. Daher meine Frage an TS was Kind dazu gesagt hat.


    P.S. Wenn ein Kind nicht in die Schule will, hat es meistens auch einen Grund und man versucht eine Lösung zu finden und sagt nicht gleich, Kind testet nur aus.

  • Kind sagt "Ich will nicht in die Schule" ... Tschüss Schulpflicht


    Ich kenne ein Kind, das nicht mehr in die Schule wollte.
    Es fühlte sich gemobbt, ausgegrenzt.
    Es verweigerte die Leistung, bekam sogar in Kunst eine 6 :ohnmacht:


    Der Arzt ordnete dann, nach einem Gespräch mit dem Kind, an:


    Kind geht erst wieder zur Schule, wenn ein klärendes Gespräch stattfindet...

  • Ich kenne ein Kind, das nicht mehr in die Schule wollte.

    Und was ist passiert ? Erst wenn es richtig weh tut passiert was.
    Kind will nicht? Umgangsvereinbarung einhalten. Oder Zack Umgangsverweigerin.


    Wir können von den Aussagen der Mutter gar nichts aber auch nichts dazu sagen. Wir können nur raten.


    Mein Rat: Sprich mit dem Vater und dann leite ein Gespräch Kind-Vater ein.

  • Wo sind denn die Entwicklungsfachleute?


    Ich habe was im Hinterkopf das es in dem Alter Entwicklungstechnisch ein völlig normales Verhalten ist und das "neue" Baby spielt natürlich auch eine Große Rolle.


    Es wird empfohlen in dieser Phase sensibel zu reagieren, das Gespräch mit dem KV suchen und gemeinsam eine andere Regelung für den Umgang finden. Wie wäre es voererst ohne Übernachtungen zB?

  • Ich fände es wichtig, die Problemklärung vom eigentlichen Umgang abzugrenzen. Dh. natürlich findet der Umgang weiterhin regelmässig wie bisher statt. Gleichzeitig würde ich mit dem Kind (und evt. 3.Person, Vater, Freunden) versuchen herauszufinden, was ihm beim Vater stört. Dann könnt Ihr versuchen, darauf einzugehen. Den Umgang einzuschränken halte ich für die falsche Konsequenz (ich kann meinen Erstgeborenen ja auch nicht wegen Eifersucht zum neuen Baby ausquartieren oder zur Adoption freigeben...).

  • Kinder testen aus.
    Sie wollen wissen, wie die Erwachsenen reagieren und sie wollen wissen wie weit ihr Beeinflussungsspielraum ist.
    Was passiert, wenn ich nicht hin will?
    Muss ich hin, oder kann ich Mama bzw. Papa umstimmen?
    Wie weit muss ich dazu gehen?


    Das muss nicht der Grund sein, könnte aber.


    Hmmm, wenn er austestet, dann müsste ich ja eigentlich konsequent sein und ihn trotzdem zum Papa geben.

  • Mit dem KV habe ich gesprochen...ist natürlich enttäuscht, hat mich jetzt aber auch nicht "gezwungen" ihn trotzdem hinzugeben.
    KV hat auch mit meinem Sohn gesprochen aber da kam dann sowas wie: Warum willst du nicht zu mir, hast du mich nicht merh lieb? Das habe ich unterbunden, weil ich das die falsche Art finde.


    Diese Extremverweigerung ist schon echt komisch, meistens kann ich ihn irgendwie überreden.

  • Mein Zwerg sagt auch manchmal, er wolle nicht mit Papa telefonieren oder wer wolle nicht zum Papa hin, wenn der dann aber vor der Tür steht, ist er Feuer und Flamme.
    Es ist bisher nur ein mal passiert, dass Papa ihn früher wiederbringen musste, weil er 'Rotz und Wasser' geheult hat und Papi ihn nicht trösten konnte.

    :sonneWenn's nicht regnen würde, würden wir gar nicht merken, wenn die Sonne scheint! :sonne

  • Hm, ... meine jüngeren fragen immer, ob nu Mama-WE ist und freuen sich. Das 'Hin- und Her' mit den Klamotten, Sportsachen, Fahrrädern usw. zu Daddy nervt wohl.


    Ex zwingt kein Kind, zu kommen (hab ich sogar schriftlich). Wenn ich nichts vor habe, mag auch mal ein Kind einen 'Extra-Abend Mama alleine' haben und kann auch bekommen.
    Da ich weitestgehend alles alleine matchen muss ... und manchmal entsprechend wenig Zeit habe, ist das für mich okay und auch mal schön, mal nur einem Kind die ungeteilte Aufmerksamkeit zu schenken :-)


    Die fremde Sprache und das Baby können ein Grund sein ..., muss aber nicht. Ich würde das Kind nicht drängen, aber vielleicht unauffällig mal in kurzen Fragen nachhaken.
    Kurze Pause einräumen (vielleicht notwendig....) und dann sagen, dass Du dann wieder versucht wird und auch notwendig ist, weil Du ja arbeiten musst.


    Grundsätzlich ... kann man auch nachlesen, dass die Kinder grundsätzlich auch (bis auf Ausnahmefälle) die Zeit beim UET genießen, auch wenn sie vorher grundsätzlich nicht hinwollen.
    Wir haben gerade auch kein sehr kommunikatives und gutes Verhältnis zum Ex (nur die notwendigsten Absprachen), allerdings solange es meinen Kindern beim Umgang gut geht, ist es für mich okay.

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  • Und wie? Ausprobieren.


    Klar, das Kind probiert wahrscheinlich gerade seine schauspielerischen Fähigkeiten aus: Wie überzeugend kann es weinen.....






    :ohnmacht:


    Aber mit der Einstellung "Kind testet aus", macht es natürlich einfacher nicht auf das Kind eingehen zu müssen.
    Und lernen kann ein Kind dann das:" Meine Gefühle brauchen nicht ernst genommen zu werden und sind deshalb auch nicht relevant."