Einfach mal die Verantwortung abgeben...

    Hallo,


    ich gebe Sohni idR einmal die Woche über Nacht zum Papa. Und das schon, seitdem er wenige Wochen alt war. Ich durfte mir diesbezüglich schon einiges anhören von wegen viel zu früh, Schädigung des Urvertrauens, schlechte Mutter-Kind-Bindung usw.


    Ich kenne nicht viele, die ihre Kinder so früh in andere Hände abgegeben haben - ich hab allerdings auch fast garnicht mit Alleinerziehenden zu tun.


    Ich geniesse jedoch die Zeit ohne meinen Sohn. Es ist nicht so, dass ich ihn nicht vermissen würde oder nicht an ihn denke. Aber ich geniesse es, mal die Verantwortung abgeben zu können. Mal morgens aufstehen und nicht darauf achten zu müssen, dass das Kind versorgt ist, wie der Tag gestaltet werden soll, auszuschlafen und einfach mal einen Abend in Ruhe TV zu schauen.


    Ich komme mir mit meinen Bedürfnissen manchmal fast unnormal vor, hab das Gefühl, ich wäre egoistisch. Aber letztendlich hab ich doch auch meine Bedürfnisse und möchte drauf achten, dass es mir auch gut geht.


    Wie seht ihr das? Habt ihr ähnliche Gedanken?

    Ich finde es hat nichts mit Egoismus zu tun, das Kind mal abzugeben.
    Weil a: das Kind es in der Regel auch genießt, mal bei Papa(Oma/Freundin etc. zu nächtigen
    b: auch die in dem Moment betreuende Person in der Regel diese Zeit nicht missen möchte
    und c: Man als Mutter/Vater, gerade wenn man ae ist, auch einfach mal Zeit für sich braucht. Ich genieße die kinderfreie Zeit (gerade weil sie bei uns doch eher selten ist) unheimlich!

    ich habe leider keine kinderfreie zeit, aber wäre der vater interessiert, ich würde sie gerne nehmen! davon abgesehen, was ist denn dagegen einzuwenden wenn das kind von klein auf auch eine enge bindung zum vater aufbauen kann...? ich finde das eher positiv und würde mir das für meinen sohn auch wünschen.

    Ich finde es immer extrem schräg, wenn Leute negativ darüber urteilen, wenn eine Mutter das Kind in der Obhut des Vaters lässt.... allerdings nur bei Alleinerziehenden. Wenn eine Frau in einer Ehe/Partnerschaft sich mal einen Tag Auszeit gönnt und der Papa kümmert sich um den Nachwuchs, dann werden dafür fast Orden verteilt, wie toll das doch ist, dass der werte Herr sich um die Brut kümmert.


    Einfach die dummen Kommentare weglächeln und weiter genießen. Der Papa ist doch ebenso Bezugsperson wie die Mama und ich finde es grandios, dass Du schon so früh darauf bedacht bist, den Vater mit einzubinden, das prägt die Beziehung zwischen Papa und Kind sehr positiv. Manche AE-Mamas sind solche Glucken, dass sie es den Vätern extrem schwer machen - was aber eben auch oft dran liegt, dass das Umfeld so dämlich reagiert.


    Ich genieße die kinderfreien Tage auch immer sehr, weil ich mich dann danach entspannt wieder auf mein Kind freuen kann. :-)
    Anfangs hab ich auch gedacht "Darf ich mich echt freuen, wenn mein Kind mal weg ist?", aber andererseits wie schon oben geschrieben sollte man auch als Nicht-AE mal ab und an was für sich tun und dann gluckt man ja auch nicht 24 Std. lang ums Kind rum.

    ALso als meine Tochter klein war , war ich ja noch mit der Mutter zusammen , sie hat auch relativ häufig bei der oma geschlafen hinterher haben wir sogar ihr lieblingsstofftier nach gekauft damit sie überall eines hat ....
    Hat uns aber keiner vorgeworfen ,
    Vieleicht werden AEs da kritischer Beäugt.

    Ich habe zwar leider keinen Papa, an den ich das Kind abgeben kann, aber ich werde definitiv meine Eltern und sonstige Verwandte einbinden, jedenfalls nach den ersten 3 Monaten, falls ich nicht Stille auch früher.


    Wieso auch nicht? Kind hin oder her, aber ich vertrete die Ansicht, dass Kinder sich an das Leben der Erwachsenen anpassen sollen und nicht umgekehrt. Ich werde mich garantiert nicht in der Wohnung einschließen. Hätte ich den Papa dazu, wäre ich die perfekte Kandidatin für das Wechselmodell.

    Zitat von NemesisLady

    Kinder sich an das Leben der Erwachsenen anpassen sollen und nicht umgekehrt.

    da kann ich jetzt nicht ganz zustimmen, ich finde kinder sollten kind sein und erwachsene erwachsen, und beide müssen rücksicht aufeinander nehmen. das geht aber erst ab einem gewissen alter! bis dahin finde ich es aber auch völlig legitim wenn das kind auch mal bei anderen bezugspersonen (!) ist und auch schläft, es können u U sogar alle beteiligten davon profitieren. solange das kind nicht herumgereicht wird durch sämtliche verwandtschaft und bekanntschaft... das fände ich zuviel und für so nen zwerg nicht zumutbar

    strahlemännchen (fast 4) geht seit er 6 monate alt ist von fr-so zu meinem ex-mann...im ersten jahr unserer trennung jedes wochenende..
    die beiden haben enorm davon profitiert in ihrer beziehung


    das erste mal auswärts hat zwerg mit 3 wochen geschlafen, bei oma und opa....und ganz ehrlich : mein stiefvater ist genau 5 tage nach zwergs erstem geburtstag verstorben, er hat seinen enkel in diesem jahr in vollen zügen genießen können


    ..und nein, ich habe kein schlechtes gewissen,der süße genießt die abwechslung, weiss aber auch sehr genau wo seine "base" ist

    Zitat von Scharanessa

    da kann ich jetzt nicht ganz zustimmen, ich finde kinder sollten kind sein und erwachsene erwachsen, und beide müssen rücksicht aufeinander nehmen. das geht aber erst ab einem gewissen alter! bis dahin finde ich es aber auch völlig legitim wenn das kind auch mal bei anderen bezugspersonen (!) ist und auch schläft, es können u U sogar alle beteiligten davon profitieren. solange das kind nicht herumgereicht wird durch sämtliche verwandtschaft und bekanntschaft... das fände ich zuviel und für so nen zwerg nicht zumutbar


    Herumreichen sicherlich nicht, aber am Wochenende bei den Großeltern schlafen, oder mal später für eine Woche, damit die Mama mal in den Urlaub fahren kann, oder sonst wenn die Mama mal beruflich weg muss, finde ich absolut vertretbar. Und zwar auch für Kleinkinder. Womit ich Probleme hätte, wären Babysitter, mein Kind fremden Personen zu überlassen würde mir schwerer fallen.

    Meine Tochter ist jetzt 14 J.
    Ich glaube, in der 4. Klasse ist sie das erste mal auf Klassenfahrt - gleich 10 Tage und das waren meine ersten Tage ohne Kind - boah, wie ich die Zeit genossen habe,zwar auch mit Angst, zwecks Heimweh, dass ich sie vielleicht holen muss - aber ich habe 10 Tage fast nix gemacht. Dann war sie 2 mal ne Woche beim KV - wo sie dann nie wieder hin wollte wegen seiner Frau (auch seine Eltern und ihre Kinder meiden sie), Kind war dann noch 2 mal auf Klassenfahrt und einmal 10 Tage Camping - ich komme somit nicht mal auf 3 Monate ohne Kind. Jetzt ist sie fast nur noch unterwegs und ich vermisse sie teilweise sehr - aber genieße es auch, dass sie "groß" wird

    Existiert das in der Realität überhauptin signifikater anzahl , ich mein wer gibt sein kind schon rum sind doch meisten 1-2 Verwandte wo das kind öfter mal ist ?

    Zitat von KatJoKa

    Ich finde es immer extrem schräg, wenn Leute negativ darüber urteilen, wenn eine Mutter das Kind in der Obhut des Vaters lässt.... allerdings nur bei Alleinerziehenden. Wenn eine Frau in einer Ehe/Partnerschaft sich mal einen Tag Auszeit gönnt und der Papa kümmert sich um den Nachwuchs, dann werden dafür fast Orden verteilt, wie toll das doch ist, dass der werte Herr sich um die Brut kümmert.


    Das ist mir wohl auch schon aufgefallen... und ich kanns nicht ganz nachvollziehen. Abgesehen davon haben diese Mütter ja doch auch sonst immer mal ihren Mann, dem sie das Kind in die Hand drücken können, um irgendwas alleine zu erledigen, zum Arzt zu gehen, sich mit Freunden zu treffen, etc. Komisch, dass AEs so etwas scheinbar nicht zugestanden wird.

    Hi!


    Meine Tochter, ist jedes 2. Wochenende bei ihrem Papa, seit sie 6 Monate alt ist. Ich empfinde es allerdings nicht als abgeben. Er ist der Papa, er hat Sorgerecht, es ist ihre Zeit mit ihrem Vater. Das hat nichts mit mir zu tun. Nur insofern, als das ich alle 14 Tage meine Mutterrolle ablege und mich ganz meinem Frau-Sein widme. Angenehmer Nebeneffekt sozusagen. Von einigen Frauen kommen dann diese seltsamen Kommentare, wenn ich dann aber genauer nachfrage, haben sie durchaus auch ihr Kind schon in Omas oder Papas Hände gegeben, um Freundinnen zu treffen oder tanzen zu gehen. Also nicht so ganz nachvollziehbar. Daher: Denke ich nicht drüber nach ;)


    Lg

    Meist kommen solche Sprüche von Leuten, die neidisch drauf sind oder sich total an ihre Kinder krallen. Wenn das für euch beide bzw. drei okay ist - warum nicht? Meine Kinder haben auch schon im Babyalter Tage bei den Großeltern allein verbracht und auch sehr früh dort geschlafen. (Wie alt sie da jeweils waren weiß ich nicht, sie waren aber auf jeden Fall noch Windelträger.) Warum auch nicht? Manchmal kam die Übernachtung auch ungeplant, da ist schon mal ein Kind beim Spielen eingeschlafen und ich hab beim Anruf dann gesagt "nicht wecken, ich bring Sachen vorbei".


    Da es in diesem Fall aber auch noch der Vater ist, zu dem Du das Kind abgibst - was gibt es Schöneres, als dass es für das Kind normal ist, auch Zeit mit dem Vater zu verbringen und dort zu übernachten? Das hat doch auch den Vorteil, dass Du bei einem eventuellen Krankenhausaufenthalt beruhigt sein kannst, dass es dem Kind auf jeden Fall gut geht und Dich nicht noch zusätzlich sorgen musst.

    Im Forum gängige Abkürzungen:
    ABR: Aufenthaltsbestimmungsrecht (kann sich auf das alleinige ABR beziehen) / ASR: Alleiniges Sorgerecht / GSR: Gemeinsames Sorgerecht / SR: Sorgerecht
    BU: Begleiteter Umgang oder Betreuungsunterhalt / KU: Kindesunterhalt / UHV: Unterhaltsvorschuss / WM: Wechselmodell / BET: Betreuungselternteil / UET: Umgangselternteil
    TE bzw. TS: Threadersteller bzw. Themenstarter / JA: Jugendamt
    KV: Kindsvater / KM: Kindsmutter / ET: Elternteil / GE: Großeltern

    Nein. Was soll daran schlimm sein?


    Eine gute Freundin von mir gibt ihre adoptierte Tochter regelmäßig zu ihrem Vater. Fordert dies regelrecht ein. Sie haben sich damals gemeinsam zur Adoption entschieden, er hat sie dann wegen einer anderen Frau verlassen, kaum war das Kind 1 Jahr bei ihnen und sie sagt klipp und klar, das ER sich genauso um das Kind zu kümmern hat, wie sie auch und das sie Beide jeweils ein Recht auf "Freizeit" haben...


    Sie versteht mich persönlich auch nicht, das ich meine Tochter 365 Tage im Jahr ständig bei mir habe...und mein Ex sie nicht nimmt. Aber bei uns ist sie Vorgeschichte auch anders. Davon abgesehen geht meine Motte auch zwei Mal im Monat zu meinen Eltern oder übernachtet bei Freundinnen und, ja, diese Zeit genieße ich dann auch, klar, ohne schlechtes Gewissen und dergleichen, denn ich weiß, das es meiner Tochter gut geht...und sie ihren Spaß genauso hat wie ich den meinen!


    Wer hat gesagt, das man mit dem Mutter sein, sein eigenes Privatleben aufgeben soll?????

    LG N. :winken:
    .
    1 + 1 = 4 :love:


    - 1 wenn die Ex-Frau so ist wie sie hier bei uns ist ;(

    Das hat nichts mit mit Egoismus oder "abgeben" zu tun.
    Ich finde es menschlich sich auch mal ne Pause gönnen zu wollen.
    So lange das Kind wohlbehalten, beim anderen ET, aufgehoben ist, spricht nichts dagegen die Verantwortung dem anderen ET zu überlassen.


    Genieße die freie Zeit, ruhe dich aus, mache was immer du willst, dann wirst du neue Energie haben für dein Kind. :daumen


    Mfg ItalienPapi :wink

    Ich seh das genauso, das ist kein Egoismus oder ähnliches :daumen


    Man braucht auch mal Zeit für sich, seine Hobbys und Bedürfnisse - auch mal guten Gewissens ohne Kind-


    Ich nütze es auch gern, wenn ich die Möglichkeit habe. Seit über einem Jahr, hab ich dies leider nicht mehr und es fehlt mir schon :rolleyes2:


    Aber da ist jeder nunmal anderst und mach dir keinen Kopf oder lass dir bloss nichts einreden. Mach du es, wie du es für richtig hälst und wohlfühlst ;)


    Mein Großer war auch schon als Baby bei der Oma stundenweise oder später auch übers We :D



    PS: ich liebe meine Kinder, aber bin auch um jedes Jahr froh wo sie älter und selbständiger werden und einen Nachzügler wird es nicht mehr geben.

    Hey,


    also, ich finde das auch ok, grade wenn euer Kontakt zueinander so gut ist, das ist schön und stärkt auch die Beziehung zwischen Vater und Kind :daumen (bei uns gibt es keinerlei Beziehung) bei mir ist es auch so, dass meine Tochter IMMER bei mir ist, außer jetzt, wo im Krankenhaus war...da war sie acht Tage bei meiner Mutter und sie fand es BOMBE, also mein Kind wie auch Oma *lach*...und seitdem ist meine Mama auch so lieb, dass sie die Kleine auch einfach so nimmt, wie letztes WE, ich hatte von Samstag zu SOnntag kindfrei und es war mega toll...ich finde, diese Zeit ohne Kind soll und muss man auch genießen, das steht auch AE`s zu! Klar, man denkt an sein Baby, ich habe ungefähr alle 20 Minuten aufs Handy geglotzt :D , aber man weiß auch, dass sie es gut haben, wo sie sind


    also, gönn dir die freie Zeit, sonst ist man manchmal ziemlich schnell am Ende seiner Kräfte



    sei lieb gegrüßt


    Mottchen