Gestern war noch alles heile Welt und heute herrscht Verzweiflung.
Meine Kleine hat immer mal wieder gesagt, dass ihr der Rücken weh tut, und es kamen dann in den letzten 2 Wochen 2 Situationen in denen sie richtig Schmerzen hatte. Ansonsten hüpft und springt sie weiter fröhlich durch die Gegend. Ich habe dann innerhalb von 2 Tagen einen Termin beim Orthopäden erbettelt, dieser hat Bewegungstests gemacht und mich gebeten sie kurzfristig in der Uni vorzustellen.
Auch dort habe ich mit viel Drängen für 1 Woche später einen Termin bekommen. Übers WE wurden die Einschränkungen für sie aber heftiger, sie kann sich nicht bücken und hat ständig Schmerzen, die sie aber weg lächelt. Ich wurde dann aber langsam panisch, so dass ich gestern in der Uni angerufen habe und direkt vorbei kommen konnte.
Die Röntgenaufnahme hat dann einen sog. Gleitwirbel IV. Grades ergeben. Das heißt, dass sie eigentlich sofort operiert werden müsste. ABER sie ist noch VIEL zu jung für diese OP, da dabei ein völlig verschobener Lendenwirbel mit einem anderen versteift werden muss und dieser Teil der Wirbelsäule dann nicht mehr mit wachsen kann. Also muss Zeit gewonnen werden, es muss aber jetzt etwas passieren, da die Nerven schon eingeklemmt sind und sonst kurzfristig Lähmungen auftreten werden.
Eigentlich gibt es diesen Schweregrad bei so jungen Kindern nicht, die Uni hat nur ein weiteres Kind bisher behandelt. Und bei diesem Mädchen wurde eine Therapie angewandt, die jetzt auch Lea über sich ergehen lassen muss um noch 2 oder 3 Jahre zu gewinnen bis die OP (eigentlich immer noch viel zu früh, aber der Doc sagt länger werden wir es nicht schaffen)
Nachdem ich mir heute 2 weitere Meinungen eingeholt habe, diese Ärzte stehen beide voll hinter dem Therapievorschlag und sehen es auch als den einzig gangbaren Weg, sind wir morgen früh ab 8 Uhr in der Uniklinik. Dort wird sie stationär in ein Streckbett gelegt, wo drei Wochen lang die Wirbelsäule langgestreckt wird. Danach bekommt sie einen Gips von der Brust runter bis Mitte Oberschenkel für weitere ca. 6 Wochen mit dem sie aber nach Hause kommt. Damit kann sie aber auch nur humpeln und liegen.
Hier zu Hause habe ich alles soweit organisiert, habe den Vater zwangsverpflichtet sich um Sina mit zu kümmern, meine Eltern haben ihren Urlaub abgesagt und wechseln sich tagsüber bei Lea im KH mit mir ab, damit ich ab nächste Woche wieder zeitweise arbeiten gehen kann. Ich kann ja nicht 9 Wochen durchweg zu Hause bleiben, dann habe ich mal einen Job gehabt. Mittags löse ich dann meine Ma oder meinen Paps ab und bleibe bis zum nächsten Morgen bei ihr.
Ich weiß nicht wo mir der Kopf steht, die Gedanken um Leas Zukunft machen mich fertig, ich habe solch unendliche Angst um sie. Sie ist doch immer mein Sonnenschein gewesen, fröhlich und glücklich auf der Welt zu sein.
Sie nimmt es recht gelassen, ich habe ihr alle Details genau erklärt aber auch gesagt, dass wir uns die Augen eckig gucken im TV, sie viel Besuch bekommt und weiter Ferien hat.
Innerlich möchte ich heulen und nach außen mein Kind aufrecht halten. Und wieder mal ohne, dass der Vater da ist und mit überlegt, diskutiert, entscheidet oder selber mal anbietet zu helfen. Nichts anderes als früher, aber es schockt mich doch immer wieder.
Drückt Eure Zwerge ganz fest und uns die Daumen, dass alles gut geht. Ich habe solche Angst vor dem was jetzt kommt .........