Beiträge von NiTi

    Ich habe während der bisherigen Schulzeit meines Juniors des Öfteren den Eindruck gewonnen, dass Schulsozialarbeiter*innen manchmal zwingend eine Daseinsberechtigung suchen. Mein Junior wurde eine Zeit lang auch aufgefordert, dort "spielen" zu gehen - mit dem Erfolg, dass er es schlicht verweigerte, weil er die ständig wechselnden Schulsozialarbeiterinnen an dieser Schule eh nicht wirklich kannte. Es waren zudem mindestens 2, man wusste nie, wer gerade im Dienst war, für die Kinder war es also recht schwierig, ein Vertrauensverhältnis aufzubauen.


    Zum anderen Thema: ich habe selber vor ein paar Jahren ein Praktikum bei einer Schulsozialarbeiterin gemacht und war auch einige Pausen im Lehrerzimmer. Grundschule mit Brennpunkt. Wie da über die Eltern gesprochen wurde hat mich zutiefst erschrocken. Mir schoss sogar kurzzeitig der Gedanke durch den Kopf, ob Heimunterricht keine Option sei. Man kann natürlich nicht davon ausgehen, dass überall so abwertend und mies über Eltern hergezogen wird wie dort, wo ich es mitbekommen habe, aber es wird einem schon etwas übel dabei, dass es auch an der Schule des eigenen Kindes so sein könnte.

    Hallo Bap,


    danke für die Antwort. Es geht darum, dass der Bericht niemandem vorliegen darf außer eben der Klinik, die ihn ja verfasst hat, und dem überweisenden Kinderarzt.


    Wer muss so einen Rückruf veranlassen, die Klinik?


    Danke dir!

    Guten Tag zusammen!


    Ein fiktiver Fall. Ein Kind ist vom Kinderarzt mit Zustimmung der Eltern in eine Tagesklinik zur Behandlung eingewiesen worden. Die Behandlung dort erfolgte nicht in die vorher abgesprochene Richtung, es wurden nur die Erkenntnisse bestätigt, die auch vorher schon bekannt waren. Zudem fielen dort Dinge vor (meist organisatorischer Art), die für die Therapie des Kindes eher kontraproduktiv waren und das Kind unangemessen einbezogen und belasteten. Im Abschlussgespräch wurde mit dem Leiter der Klinik besprochen, dass ein noch anzufertigender Abschlussbericht vor der Herausgabe an Dritte erst den Eltern vorgelegt wird. Dies wurde seitens des Klinikleiters als eine Art vertrauensbildende Maßnahme vorgeschlagen, nicht zum Korrekturlesen.


    Aufgrund sehr unangebrachter Äußerungen der Betreuer des Kindes (nicht der Therapeuten) im Abschlussgespräch (in dem auch ein Vertreter des Jugendamtes anwesend war, da dieses bereits im Vorfeld involviert war, mit allseitigem Einverständnis) und aufgrund der Vorkommnisse während der Therapiephase wurde die im Vorfeld umfassend erteilte Schweigepflichtsentbindung durch die Eltern schriftlich (per Einschreiben) widerrufen. Dies geschah Ende März 2019. Der Therapeut fragte daraufhin telefonisch nach dem Grund und stellte eine schriftliche Bescheinigung aus, dass ab sofort keine Berichte an Dritte ausgehändigt werden (Datum des Eintreffens des Widerrufs in der Klinik ist der 29.3.2019). Zudem teilte der Therapeut mit, dass der Bericht noch nicht fertig sei und das wohl noch einige Wochen dauern könnte.


    Nun stellt sich heraus, dass Ende März 2019 (das genaue Datum ist momentan unbekannt) der fragliche Bericht ohne Vorlage bei den Eltern (trotz Absprache genau dieser Vorgehensweise) sowohl dem überweisenden Kinderarzt als auch dem Jugendamt zugesandt wurde - obwohl dies eindeutig untersagt wurde. Seitens der Klinik wurde in einem Telefonat bezüglich dieses Sachverhalts zunächst die Frage gestellt, ob eine Entschuldigung ausreichen würde oder ob die Eltern über gerichtliche Schritte nachdenken würden. Auch wurde gesagt, der Therapeut sei zu diesem Zeitpunkt in Urlaub gewesen (was nicht stimmt, denn er hat ja mit den Eltern aus der Klinik heraus telefoniert) und die Berichte seien vom Hauptsitz der Klinik verschickt worden. Man habe sicherlich nicht in böser Absicht gehandelt. Ein Anruf bei der Patientenberatung der zuständigen Ärztekammer ergab den Vorschlag, dass zunächst einmal der Beschwerdedienst der Klinik kontaktiert werden solle.


    Es ist rechtlich bestimmt nicht haltbar, einen Bericht als Eltern vorher einzusehen, dennoch wurde das seitens der Klinik vorgeschlagen und nicht umgesetzt. Allerdings sollte der Widerruf der Schweigepflichtsentbindung rechtlich haltbar sein, zumal er schriftlich bestätigt wurde. Das Aushändigen des Berichts an den Kinderarzt ist Pflicht, aber nicht an das Jugendamt.


    Wie würdet ihr vorgehen? Sollte man hier überhaupt irgendwie vorgehen? Die Klinik hat an sich einen guten Ruf, jedoch ist den Eltern von einigen anderen Eltern bekannt, dass es dort auch deutlich "unrund" lief.


    Danke euch!

    Nach langer Suche mit Mantrailern, Hubschraubern mit Wärmebildkameras und Anwohnern wurde meine Oma gestern Nacht leider nicht mehr lebendig aufgefunden. Sie war mittags aus dem Altenheim heraus spazieren gegangen und wurde seitdem vermisst... ihr GPS-Tracker hatte kein Signar (sie war dement), Suchaufrufe brachten zwar Hinweise, aber keine zielführenden.


    Nachts, kurz vor Mitternacht, hat die Polizei sie dann gefunden. :( Vermutlich eine Thrombose, die in Verbindung mit der Hitze, und zwar wohl schon mittags... sie wird nun noch untersucht.


    Nun hat sie keine Sorgen mehr und ist von ihrer Demenz befreit. Oma, grüß mir den Opa und habt wieder eine schöne Zeit zusammen.<3;(

    So, ein Update für euch. Heute hatte ich ein Gespräch mit der Klassenlehrerin und der Schulsozialarbeiterin, die beim selben Dienst arbeitet wie die Sonderpädagogen, die das Blatt vorgestellt haben (nicht nur deswegen, aber ich habe es am Ende zur Sprache gebracht).


    Die Klassenlehrerin kannte das Blatt nur am Rande, die Schulsozialarbeiterin gar nicht. Die Klassenlehrerin enthielt sich einer Meinung, weil es ja "externe Pädagogen" waren, und die Schulsozialarbeiterin belächelte mein Anliegen, solch ein offen und überdeutlich formuliertes Blatt vielleicht vorher mit den Eltern zu besprechen. Mein Kind habe ja keinen Schaden davon getragen und man habe vorher sorgfältig überlegt, ob man das Blatt verwende und schließlich gehöre das Missbrauchsthema ja unumstritten dazu.


    Ich bin echt enttäuscht... ich habe gehofft, ernst genommen zu werden. Nun ja, alles in allem rundet es am Ende des vierten Schuljahres mein Bild der Schule ab.:brille


    Und anitadr, mein Sohn ist mit 10,5 Jahren schon aufgeklärt gewesen, aber er wusste nicht, dass Männer ihre Penisse in Popos von Jungs stecken, um sie zu missbrauchen. Diese plastischen Darstellungen waren für meine Begriffe dann doch zu viel.

    Maumau, ich sehe das prinzipiell ähnlich. Allerdings finde ich es unverständlich, warum wir Eltern an dieser Schule für alles und jeden Kleinkram unterschreiben müssen und dann so ein hoch sensibles Thema einfach an uns vorbei entschieden wird. Ich hätte das zB gerne vorher gewusst, um mein Kind entsprechend auffangen zu können - man weiß ja nie, wie Kinder auf so was reagieren.

    Danke euch. Ich werde das Thema nächste Woche beim Elternsprechtag mal ansprechen, dachte ich mir.


    Es gab auch noch ein paar Stunden bei der Sachkundelehrerin, um das Gelernt zu verfestigen, und es wurde auch ein Test geschrieben, aber da nur über die "normalen" Themen, die eben zur Aufklärung gehören.


    In dieser Klasse war so gut wie kein Kind wirklich aufgeklärt, was mich schon etwas erschreckt, aber auch etwas beruhigt hat.

    Ich danke euch. Ihr habt genau die Themen angesprochen, die mich dazu auch bewegt haben.


    Mein Sohn kam nach dieser Stunde reichlich verwirrt und als einziges Fragezeichen nach Hause - er konnte es gar nicht fassen, was ihm da gesagt wurde. Ich habe versucht, das irgendwie noch kindgerecht zu verpacken, momentan gibt es keine weiteren Probleme deswegen.


    Ich finde es aber nicht richtig, dass den Kindern so etwas einfach ausgehändigt wird. In den Übungseinheiten (ich habe sie online gefunden) steht für die Lehrpersonen, dass dieses Blatt nur nach sorgfältiger pädagogischer Abwägung genutzt werden sollte. Für meine Begriffe gehört zu einer solchen Abwägung in diesem speziellen Fall auch, dass die Eltern darüber exakt informiert werden, Stichwort Trigger.


    Gleichgeschlechtliche Liebe kam in der gesamten Unterrichtseinheit übrigens gar nicht vor.


    Danke euch für eure Rückmeldung! :)

    Hallo zusammen!


    Meine Frage bezieht sich auf den Sexualkundeunterricht in der vierten Klasse der Grundschule.


    Hier fand er wie folgt statt: es kamen Pädagogen von "außerhalb" der Schule, die an zwei festgelegten Tagen mit den Kindern, nach Geschlechtern getrennt, den klassischen Sexualkundeuntericht gestalteten. Nach Vorankündigung für die Eltern.


    Nun gab es wohl viele Rückfragen seitens der Kinder und es wurde ein weiterer Termin anberaumt, bei dem auch sehr sensible Themen besprochen wurden. Dazu wurde den Kindern dieses Blatt (siehe Foto) ausgehändigt, natürlich wurde auch darüber gesprochen.


    Was sagt ihr dazu, als Eltern, aber auch als Fachleute (die es hier ja GsD gibt)? :)

    Update. Ab dem zweiten Halbjahr der 4. Klasse ist Junior auch auf der Grundschule vom Religionsunterricht befreit. Er hat dann aber keineswegs frei (wie die Kinder, die aufgrund des Glaubens befreit sind). Er geht an einem Tag in die Hausaufgabenbetreuung der OGS und am anderen Tag zum schulischen Sonderpädagogen (der hat da eine Freistunde) und arbeitet an Englisch- und Matheaufgaben, mit denen er aufgrund der Freiarbeit etwas im Rückstand ist.


    Ich finde die Lösung gut, Junior ist damit mehr als glücklich. Die Schule hat mir ein kurzes Statement aufgeschrieben, was ich der neuen Schule vorlegen darf. Hach.

    Sehr richtig, musicafides. Hier gibt es beispielsweise sehr viele Zeugen Jehovas, die eben aus religiösen Gründen nicht am Religionsunterricht teilnehmen (wie perfide das klingt). Entsprechende Kinder besuchen dann Parallelunterricht, soweit ich weiß. Solange das geht, weil entsprechender Parallelunterricht stattfindet, ist das natürlich gut. Liegt Religion in der letzten Stunde, kann es sicher auch sein, dass sie in die Betreuung (OGS) oder nach Hause entlassen werden, könnte ich mir vorstellen.

    Elin nein, Ethik und Religion ist hier unterschieden. Ethik gibt es meist "nur" als Ersatzfach und soweit ich weiß auch eher in den höheren Klassen.


    Volleybap danke für die Erklärung. Wie hier die Szenerie ist in Bezug auf rechtsradikales Gedankengut der Eltern oder des Umfelds weiß ich nicht genau, da die Schule aber eine Brennpunktschule mit vielen ausländischen Mitschülern ist (und wir im Wahlkreis hier auch NPD-Wähler haben), kann ich mir schon gut vorstellen, dass diese Überlegungen dabei eine Rolle spielten.

    Danke euch.


    Dieses Thema wurde nämlich im Religionsunterricht angesprochen (was zu einem erneuten Ausbruch von Junior führte), und zwar in Verbindung mit Otto Weidt. Ich finde, das ist kein Thema, was in die Grundschule gehört, aber das ist ja nicht meine Entscheidung, ich wollte aber mal von anderen hören, wie sie das so sehen.


    Jedenfalls hat das die grundsätzliche Religionsproblematik von Junior nicht verschärft, aber wieder für einen Ausbruch gesorgt. Er weiß in groben Zügen und kindgerecht durchaus, was in dieser Zeit passiert ist, das ist also nicht neu für ihn. Nur in Kombination mit Religion ist das für ihn unaushaltbar. :(

    Noch eine Frage am Rande: Inwiefern sollte/wird/kann das Thema Nationalsozialismus in der Grundschule aufgegriffen werden? Habt ihr da Erfahrungswerte? Bei mir selber fing das erst in der weiterführenden Schule an.

    friday, wir probieren nun schon seit der ersten Klasse, denn auch ich bin der Meinung, dass Religionsunterricht sehr wertvoll sein kann. Aber egal wie wir es probieren (es gab auch zwei oder drei Lehrkräfte, viel Entgegenkommen), es scheitert jedes Mal. Und es scheitert dann leider immer dramatisch mit Weglaufen, Randalieren, ziemlichen Ausrastern, wenn es weniger schlimm ist dann werden "nur" die anderen Schüler bedrängt, gestört, massiv geärgert. Er findet nicht nur keinen Zugang zu dieser Thematik (auch zu Hause habe ich immer wieder versucht, ihm einen anderen Blickwinkel auf die Religion zu eröffnen), er wehrt sich massiv mit allen Mitteln, die ihm zur Verfügung stehen. Das schlägt sich in diesen Verhaltensbeurteilungen und auch in der Note wieder.


    Gut, man könnte sinnvollerweise argumentieren, dass Religion eben ein Schulfach ist und dass man da eben durch muss - Mathe kann man ja auch nicht abwählen. Aber Religion ist da nun mal etwas hervorgehoben, für uns in diesem Fall ein Glück.


    Die Angebote der Schulen, die ab Sommer in Frage kommen, stehen noch nicht fest (logisch, man kennt ja auch noch nicht das neue Schüleraufkommen).


    Ich bin auch keinesfalls jemand, der Dingen aus dem Weg geht, aber in diesem Fall werde ich mich nach Junior richten. Der weiß übrigens noch von nichts. Weder dass er in der GS wohl befreit bzw. Ersatzunterricht zugeteilt wird, noch, dass er ab der 5. Klasse befreit werden kann.

    Der Unterricht an sich bzw. die zwei Lehrkräfte der letzten Jahre sind nicht das Problem, sondern die Religion an sich, die gesamte Thematik rund um das Thema Gott und Jesus.


    Es muss eigentlich eine Alternative angeboten werden, so las ich das auch heraus, aber auch, dass es nicht immer eine gibt. Na mal sehen, was mir die Schulen so erzählen am Telefon.

    Das ist eine gute Idee, danke! Ich bin eh im ständigen Kontakt mit der Schule, das wäre sicher eine Möglichkeit.


    Ja, die Gefahr ist schon gegeben, dass auch die anderen Fächer ähnlich schwierig werden können, aber da spielt eben Gott keine Rolle. Und es ist lt. Schulgesetz so, dass ein Alternativfach besucht werden MUSS, wenn es angeboten wird, so weit kam ich bei den rechtlichen Dingen jetzt schon. Ob die beide in Frage kommenden Schulen eines anbieten muss ich noch erfragen.